Kapitel 7

Sobald Fidelma im Gasthaus zum Gelben Berg ankam, suchte sie Dego und Enda auf. Sie waren von ihrem Streifzug durch die Stadt zurückgekehrt, hatten aber wenig zu berichten. Die Meinungen der Leute waren sehr geteilt. Einige waren offensichtlich entsetzt über den Befehl des Königs, daß hinfort die Bußgesetze das Recht für alle Bürger darstellen sollten und nicht mehr nur einfach die Regeln, nach denen einige religiöse Gemeinschaften ihr Leben einrichteten. Andere, die fanatischer dem neuen Glauben anhingen, befürworteten die extremen Vorschriften der Bußgesetze. Dego und Enda konnten sich ihr Urteil lediglich nach einigen Gesprächen bilden, die sie mit Händlern und Kaufleuten auf dem Marktplatz geführt hatten, denn sie mußten sehr vorsichtig vorgehen. Doch auch so war es klar, daß sich die Nachricht von Fidelmas Ankunft und ihren Absichten schnell in der Stadt verbreitete. Wie lautete doch das alte Sprichwort? Ein Gerücht braucht kein Pferd, um rasch voranzukommen.

Fidelma ihrerseits gab ihnen einen kurzen Überblick über das, was sie in der Abtei erfahren hatte. Dego und Enda machten lange Gesichter, als sie ihnen die Beweise gegen Eadulf aufzählte.

»Ich muß noch einmal in die Abtei und mit Äbtissin Fainder sprechen«, sagte sie. »Es geht um die verschwundene Schwester Fial, deren Aussage mir sehr wenig glaubwürdig erscheint. Fainder dagegen ist mir ein Rätsel. Wenn wir von Fials Motiven absehen, war es der Einfluß der Äbtissin, der den Übergang zum anderen Gesetz bewirkt hat. Sie hat etwas sehr Beunruhigendes an sich.«

»Allerdings, Lady«, überlegte Enda, »gibt es da die Aussage von Schwester Fial. Sie behauptet, sie habe selbst beobachtet, wie Eadulf ihre Freundin vergewaltigt und getötet hat. Das ist nach jedem Gesetz deutlich genug.«

Mit düsterer Miene stimmte Dego seinem Kameraden zu. »Meinst du, du kannst ihre Aussage erschüttern?« fragte er.

»Vielleicht könnte ich das, nach dem, was ich bisher gehört habe, aber nur, wenn ich die Gelegenheit habe, mit ihr zu sprechen. Ihr Verschwinden kommt anscheinend sehr gelegen.«

Dego und Enda wechselten einen Blick.

»Nimmst du an, man habe sie absichtlich versteckt?« fragte Enda.

»Ich kann nur sagen, daß das Verschwinden Schwester Fials in das Bild paßt.« Fidelma dachte nach. »Immerhin könnte ich so viele Fragen zum Ablauf des Verfahrens stellen, daß jeder unvoreingenommene Richter den Vollzug der Strafe bis zum Abschluß weiterer Untersuchungen aussetzen würde. Wenn ich noch einmal die Äbtissin gesprochen habe, werde ich verlangen, daß König Fianamail sein Wort hält und sich meine Gründe für eine Berufung anhört. Wir müssen uns eine Woche Zeit verschaffen. Ich würde meinen Fall lieber vor Barran vertreten als vor einem Brehon aus Laigin, der möglicherweise von Bischof Forbassach beeinflußt ist.«

»Was tun wir inzwischen?« fragte Dego.

»Da gibt es etwas«, meinte Fidelma bedächtig. »Ich habe erfahren, daß die Äbtissin Fainder regelmäßig an jedem Nachmittag die Abtei zu Pferde verläßt und geheimnisvolle Ausritte unternimmt, von denen sie manchmal sehr spät zurückkehrt. Ich würde gern wissen, wohin sie reitet und wen sie aufsucht.«

»Glaubst du, daß die Äbtissin irgendwie in den Fall verwickelt ist?« forschte Enda.

»Möglich. Im Augenblick entdecke ich so viele Geheimnisse an diesem Ort, daß es wohl am besten ist, wenn wir eins nach dem anderen aufklären. Vielleicht ist es gar nicht wichtig, vielleicht aber doch. Es war bei der Rückkehr von einem solchen Ausritt, als sie nach Mitternacht bei der Leiche des ermordeten Mädchens gesehen wurde. Ob das ein bloßer Zufall war?«

»Enda und ich werden ein Auge auf die Äbtissin und ihre Ausritte haben.« Dego lächelte. »Das kannst du uns überlassen.«

Es dauerte einige Zeit, bis Mel im Gasthaus auftauchte.

Fidelma hatte ihr Mittagsmahl beendet und wollte gerade zur Abtei aufbrechen. Dego und Enda waren wieder an ihre Aufgaben gegangen. Mit steigender Erbitterung hatte Fidelma festgestellt, daß sie nichts tun konnte, bis Äbtissin Fainder zur Abtei zurückkam oder Schwester Etromma Fial aufspürte. Sie war unruhig und ärgerte sich, weil sie wußte, daß die Zeit verrann und Eadulf so wenig davon verblieb. Sie zwang sich, im Hauptraum des Gasthauses vor dem prasselnden Feuer sitzen zu bleiben und ihre wachsende Erregung zu bezähmen. Es lag nicht in ihrer Natur, stillzusitzen, wenn es soviel zu tun gab. Ruhe fand sie bei den Worten ihres Lehrers, Brehon Mo-rann: Wem Geduld mangelt, der besitzt keine Weisheit.

Sie nahm auch Zuflucht zur Kunst des dercad, der Meditation, durch die zahllose Generationen irischer Mystiker den Zustand des sitchain, des Friedens, erlangt hatten, indem sie fremdes Gedankengut und störende geistige Reize ausschalteten. In Zeiten hoher Belastung übte sich Fidelma regelmäßig in dieser alten Kunst, wenn auch manche Vertreter des Glaubens, wie Erzbischof Ultan von Armagh, sie als heidnischen Brauch verurteilten, weil sie schon vor der Ankunft des neuen Glaubens von den Druiden praktiziert worden war. Selbst der heilige Patrick, ein Brite, der vor zweihundert Jahren einen großen Anteil an der Verbreitung des Glaubens in den fünf irischen Königreichen besaß, hatte mehrere dieser Meditationsübungen zur Selbsterkenntnis ausdrücklich untersagt. Das dercad jedoch war zwar verpönt, aber noch nicht verboten. Es war ein Mittel, den Wirbel der Gedanken in einem verstörten Gemüt zu beruhigen und zu besänftigen. Fidelma wandte es regelmäßig an.

Die Zeit verging, und schließlich hörte sie Mel hereinkommen. Leicht löste sie sich aus ihrer Meditation und begrüßte ihn.

»War es schlimm?« fragte sie sofort.

Er fuhr zusammen, denn er hatte sie nicht in der halbdunklen Ecke sitzen sehen. Dann begriff er, was sie meinte, und schüttelte den Kopf.

»Der Untergang des Flußschiffs? Nein, zum Glück hat niemand das Leben verloren.«

»Und war es Gabrans Schiff?«

Die Frage schien Mel zu überraschen.

»Wie kommst du darauf?« wollte er wissen.

»Nun, Schwester Etromma war sehr besorgt, als sie hörte, es könnte sein Schiff gewesen sein, weil der Mann mit der Abtei Handel treibt.«

»So?« Mel überlegte einen Moment und winkte ab. »Es war ein alter Flußkahn, der längst hätte zu Brennholz verarbeitet werden sollen. Er war völlig morsch. In ein paar Stunden kann man das Wrack ans Ufer ziehen und die Fahrrinne frei machen.«

»Also war Schwester Etrommas Aufregung unbegründet?«

»Wie ich dir schon sagte, wir sind ein Flußhafen, und es bereitet uns Sorge, wenn Gefahr besteht, der Fluß könnte unpassierbar werden.«

»Ich verstehe.«

Mel wollte weitergehen, doch sie hielt ihn zurück.

»Mir sind noch ein paar Fragen eingefallen, die du mir beantworten könntest. Es dauert nicht lange.«

Mel setzte sich zu ihr. »Ich helfe dir gern, Lady«, sagte er lächelnd. »Stell deine Fragen.«

»Unter welchen Umständen ist dein Kamerad ertrunken - der, der in der Nacht des Mordes an Gorm-gilla bei dir war?«

Die Frage schien Mel zu überraschen.

»Daig? Er hatte wie gewöhnlich nachts Wache am Kai, und da muß er wohl auf den nassen Planken ausgerutscht und mit dem Kopf irgendwo aufgeschlagen sein, vielleicht auf einem Träger. Er fiel bewußtlos ins Wasser und ertrank, ehe es jemand bemerkte. Am nächsten Tag fand man seine Leiche.«

Fidelma dachte darüber nach.

»Also war sein Tod - Daig hieß er, nicht wahr? -, also war Daigs Tod einfach ein tragischer Unfall. Es gab keinen Anlaß, etwas anderes zu vermuten?«

»Es war wirklich ein Unfall, und ein tragischer dazu, denn Daig war ein gutes Mitglied unserer Wache und kannte den Fluß in- und auswendig. Er war auf den Flußschiffen hier aufgewachsen. Aber wenn du meinst, es gäbe eine Verbindung zu dem Mord an Gormgilla, dann kann ich dir versichern, daß das nicht stimmt.«

»Ich verstehe.« Sie stand plötzlich auf. »Weißt du, ob Schwester Etromma in die Abtei zurückgekehrt ist?«

»Ich glaube schon.« Der Krieger erhob sich langsam.

»Und Äbtissin Fainder? Ist sie auch zurück?«

Mel zuckte die Achseln. »Das weiß ich nicht - ich glaube kaum. Wenn sie die Abtei verläßt, dann meistens für einige Zeit.«

»War die Äbtissin auch bei dem gesunkenen Schiff?«

»Ich habe sie dort nicht gesehen. Es wäre auch ungewöhnlich. Die Äbtissin reitet regelmäßig am Nachmittag allein aus. Ich glaube, sie reitet hinauf in die Berge.«

»Vielen Dank, Mel. Du hast mir sehr geholfen.«

Als Fidelma zur Abtei zurückkehrte, wurde sie am Tor von Schwester Etromma begrüßt.

»Nun, Schwester«, sagte Fidelma, »hast du etwas von der verschwundenen Schwester Fial gehört?«

Schwester Etrommas Miene blieb ausdruckslos.

»Ich bin gerade erst in die Abtei zurückgekommen. Ich werde weiter nachforschen. Ich habe jemanden aus unserer Gemeinschaft beauftragt, die Abtei gründlich nach ihr abzusuchen.«

»Ist Äbtissin Fainder wieder da? Ich muß ihr noch weitere Fragen stellen.«

Schwester Etromma war erstaunt. »Wieder da?«

Fidelma nickte geduldig. »Von dort, wohin sie nachmittags immer reitet. Du weißt nicht zufällig, wo das ist?«

Die Verwalterin der Abtei wies das von sich.

»Ich kenne mich mit den persönlichen Gewohnheiten der Äbtissin nicht aus. Komm mit. Ich glaube, sie ist in ihrem Zimmer.«

Sie führte Fidelma wieder durch die düsteren Gänge der Abtei zu den Räumen der Äbtissin. Auf dem Wege dorthin mußten sie einen kleinen Hof mit Kreuzgang hinter der Kapelle überqueren.

Hier schallten ihnen laute Stimmen entgegen. Fidelma erkannte den schrillen Ton der Äbtissin, die sich bemühte, eine harte, fordernde männliche Stimme zu übertönen. Schwester Etromma neben ihr blieb stehen und hüstelte nervös.

»Anscheinend ist die Äbtissin beschäftigt. Vielleicht sollten wir lieber wiederkommen, wenn sie weniger ... beansprucht ist«, murmelte sie.

Fidelma zögerte keinen Moment.

»Meine Angelegenheit kann nicht warten«, erklärte sie bestimmt. Sie ging den Kreuzgang entlang zur Tür der Äbtissin und klopfte an, während Schwester Etromma hinter ihr her trottete. Die Tür war halb offen, und die Reden gingen weiter, als habe man ihr Klopfen überhört.

»Ich sage dir, Äbtissin Fainder, das ist eine Schande!« Der Sprecher war ein älterer Mann, dessen Kleidung seinen Rang und Einfluß verriet. Sein schneeweißes Haar fiel ihm bis auf die Schultern. Er trug einen silbernen Stirnreif und einen langen grünen, gewebten Mantel. In der Hand hielt er einen Amtsstab.

Äbtissin Fainder lächelte trotz ihres schrillen Tons. Näher besehen, war es nur eine Maske, eine Anspannung ihrer Gesichtsmuskeln. Sie bemühte sich, überlegen zu erscheinen.

»Schande? Du vergißt, mit wem du sprichst, Coba. Außerdem sind meine Handlungen vom König, seinem Brehon und seinem geistlichen Berater gebilligt worden. Willst du etwa behaupten, du könntest das besser beurteilen als sie?«

»Das behaupte ich«, erwiderte der Mann uneinge-schüchtert. »Besonders, wenn sie dabei die Grundlagen unserer Gesetze außer acht lassen.«

»Unserer Gesetze?« höhnte die Äbtissin. »Die in dieser Abtei anerkannten Gesetze sind die der Kirche, der sie angehört. Andere Gesetze erkennen wir nicht an. Was das übrige Königreich anbelangt - nun, wir dürfen es nicht länger in Unwissenheit versinken lassen. Wir müssen das christliche Gesetz annehmen, wie Rom es erlassen hat, sonst sind wir verdammt in alle Ewigkeit.«

Der Mann, den sie als Coba angeredet hatte, trat beinahe drohend einen Schritt näher an den Tisch der Äbtissin heran. Fainder wich nicht zurück, als er sich zornig vorbeugte.

»Es ist seltsam, solche Worte aus dem Munde einer gelehrten Frau zu hören, besonders einer in deiner Stellung. Erinnerst du dich nicht an die Worte Paulus’ von Tarsus an die Römer? >Denn so die Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun des Gesetzes Werk, sind dieselben, dieweil sie das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz, als die da beweisen, des Gesetzes Werk sei geschrieben in ihrem Herzen.< Paulus von Tarsus hatte mehr Verständnis für unser Gesetz als du.«

Die Augen der Äbtissin Fainder wurden dunkel vor Zorn.

»Du besitzt die Dreistigkeit, mir mit der Bibel zu kommen? Willst du etwa Mönchen und Nonnen, die dir im Glauben überlegen sind, vorschreiben, wie die Bibel auszulegen ist? Du vergißt dich, Coba. Du hast eine Pflicht zum Gehorsam gegenüber uns, die wir dazu berufen sind, dich im Glauben zu leiten. Du wirst gehorchen und nicht mit mir streiten.«

Der ältere Mann schaute fast mitleidig auf sie herab.

»Wer hat dich dazu berufen, mich zu leiten? Ich jedenfalls nicht.«

»Meine Vollmacht stammt von Christus.«

»Wenn ich mich an den ersten Brief des Apostels Petrus aus derselben Bibel erinnere, und ihn hatte Christus zum Führer der Gläubigen bestimmt, so heißt es dort: >Weidet die Herde Christi, die euch befohlen ist, und sehet wohl zu, nicht gezwungen, sondern willig; nicht als die übers Volk herrschen, sondern werdet Vorbilder der Herde.< Vielleicht solltest du dich an diese Worte erinnern, bevor du unbedingten Gehorsam verlangst?«

Äbtissin Fainder erstickte beinahe an ihrem Ärger.

»Besitzt du denn keine Demut, Mann?« Ihre Stimme schnappte fast über vor Zorn.

Coba lachte kühl. »Ich besitze Demut genug, um zu erkennen, wenn es mir an Demut fehlt.«

Plötzlich fiel der Blick der Äbtissin auf Fidelma, die in der Tür stand und der Auseinandersetzung mit stillem Vergnügen lauschte. Die Miene der Äbtissin Fainder verwandelte sich sofort in eine kalte Maske. Sie wandte sich wieder dem älteren Mann zu.

»Der Brehon und der König sind sich in der Frage der Strafe einig, Coba. Sie wird vollzogen. Mehr habe ich dir nicht zu sagen. Du kannst gehen.« Dann fragte sie Fidelma mit eisiger Stimme: »Und was willst du jetzt, Schwester?«

Der Mann hatte sich umgeschaut, sobald er Fidelma gewahrte. Er machte keine Miene, der brüsken Verabschiedung durch die Äbtissin zu folgen.

»Ich warne dich, Äbtissin Fainder«, sagte er, den Blick auf Fidelma gerichtet, und schnitt ihr jede Antwort an die Äbtissin ab. »Ich lasse diese Sache nicht auf sich beruhen. Du hast schon einen jungen Bruder hingemetzelt, und jetzt willst du den Angelsachsen töten. Das entspricht nicht unserem Gesetz.«

Fidelma redete ihn an und nicht die Äbtissin.

»Du bist also gekommen, um Einspruch gegen dieses Todesurteil zu erheben?« fragte sie und schaute ihn interessiert an.

Coba reagierte wenig freundlich.

»Das habe ich getan. Wenn du eine Nonne sein willst, dann wirst du das auch tun.«

»Ich habe meinen Einspruch bereits eingelegt«, versicherte ihm Fidelma. »Wer bist du?«

Unwillig schaltete sich Äbtissin Fainder ein.

»Dies ist Coba von Cam Eolaing. Er ist bo-aire dieses Ortes und kein ollamh des Rechts oder der Religion«, fügte sie gehässig hinzu. Ein bo-aire war ein örtlicher Friedensrichter, ein Fürst ohne Landbesitz, dessen Reichtum nach der Zahl der Rinder bemessen wurde, die er besaß, weshalb er ein »Kuh-Häuptling« genannt wurde. »Coba, das ist Schwester Fidelma von Cashel.«

Der Mann musterte Fidelma mit zusammengekniffenen Augen.

»Was tut eine Nonne aus Cashel hier in Fearna? Willst du nur gegen die Handlungen der Äbtissin protestieren, oder hast du noch ein anderes Anliegen?« wollte er wissen.

»Die Äbtissin hat nicht erwähnt, daß ich eine dalaigh bei Gericht mit dem Rang eines anruth bin«, erwiderte sie. »Außerdem bin ich eine Freundin des Angelsachsen, der mit dem Tode bedroht ist. Ich bin hergekommen, um ihn gegen jede Ungerechtigkeit zu verteidigen.«

Der Fürst wurde etwas zugänglicher.

»Aha. Ich nehme an, es ist dir nicht gelungen, die Äbtissin davon zu überzeugen, daß sie von ihrem schlimmen Vorhaben abstehen soll?«

»Es ist mir nicht gelungen, das Urteil abzuändern, das vom König und seinem Brehon bestätigt wurde«, formulierte Fidelma vorsichtig ihre Antwort.

»Was hast du jetzt also vor? Heute morgen wurde ein Mann hingemordet, und ein zweiter soll morgen umgebracht werden. Rache ist nicht unsere Art.«

Äbtissin Fainder stieß ein paar unartikulierte Laute aus, doch Fidelma ignorierte sie.

»Das ist nicht unsere Art, darin stimme ich dir zu. Aber wir können die Ungerechtigkeit nur bekämpfen, indem wir den Weg des Rechts beschreiten. Ich habe die Erlaubnis, zu untersuchen, ob es Gründe für eine Berufung gibt.«

Der Mann schnaubte vor Zorn. »Berufung! Quatsch!

Der Angelsachse soll morgen hingerichtet werden. Man muß seine Freilassung verlangen. Für juristische Spitzfindigkeiten ist keine Zeit mehr.«

Äbtissin Fainder kniff die Augen zusammen. »Ich muß dich warnen, Coba. Solche Forderungen werden auf Widerstand treffen. Wenn du versuchst, das Recht zu behindern ...«

»Recht? Barbarei ist das! Wer die juristische Tötung eines Menschen unterstützt, ist selbst beinahe ein Mörder und kann sich nicht als zivilisiert betrachten.«

»Ich warne dich, Coba, der König wird von deinen Ansichten unterrichtet werden.«

»Der König? Ein übellauniger junger Bursche, der sich in diesen Dingen schlecht beraten ließ.«

Fidelma legte dem alten Herrn die Hand auf den Arm.

»Ein übellauniger junger Bursche mit großer Macht«, warnte sie ihn freundlich. Der Fürst schien ihr mit einer Freimütigkeit zu reden, die ihm leicht schaden konnte.

Coba lachte trocken über ihre Vorsicht. »Ich bin zu alt und habe ein zu erfülltes Leben geführt, als daß ich vor Leuten mit Macht noch Angst hätte, wer sie auch seien. Und dieses ganze Leben lang, junge Frau, habe ich unser Recht, unsere Kultur und unsere Lebensauffassung bewahrt. Keine neue Barbarei soll meine Grundsätze verdrängen, ohne daß ich meine Stimme dagegen erhebe.«

»Ich verstehe deine Gefühle, Coba«, versicherte ihm Fidelma. »Ich teile sie auch. Aber als Friedensrichter deines Ortes mußt du wissen, daß es nur einen Weg gibt, Dinge in Frage zu stellen und zu ändern, nämlich den Weg des Rechts.«

Coba starrte sie einen Moment aus seinen tiefliegenden dunklen Augen an.

»Euer großer christlicher Lehrer, Paulus von Tarsus, hat einmal gesagt, das Gesetz sei der Schulmeister. Was glaubst du, was er wohl damit gemeint hat?«

»Und welches Gesetz hat er gemeint?« fuhr Äbtissin Fainder dazwischen. »Nicht das heidnische Gesetz, sondern das Gesetz des Glaubens.«

Coba ignorierte sie und sprach direkt zu Fidelma: »Die kennzeichnendste Eigenart unseres Gesetzes ist das Verfahren, nach dem Recht und Unrecht geschützt beziehungsweise wiedergutgemacht werden. Die offensichtlichste Auswirkung eines jeden Verbrechens ist die Schädigung einer anderen Person und die natürliche Folge, die sich daraus für den Täter ergibt. In jeder gut geordneten Gesellschaft herrscht der Grundsatz, daß der Schuldige seinem Opfer den zugefügten Schaden ersetzen muß.«

»So lautet das Gesetz der Brehons«, stimmte ihm Fidelma zu. »Du hast anscheinend diesen Grundsatz gut erfaßt.«

Coba nickte zerstreut. »In den fünf Königreichen haben wir ein System von Sühnepreisen, nach denen, entsprechend der Art der Schädigung und dem Rang der geschädigten Person, die Entschädigung und die Geldstrafen festgelegt werden. Die Absicht der Bre-hons war es, das Gesetz zum Schulmeister zu machen, der dem Übeltäter beibringt, daß der Schaden, den man ihm nun zufügt, dem Schaden entspricht, den er der geschädigten Person zugefügt hat.«

Wieder unterbrach ihn Äbtissin Fainder.

»Ich glaube an die römische Art der strafenden Wiedergutmachung, die da sagt: >Auge um Auge, Zahn um Zahn.< Das ist die Abschreckung und entspricht dem natürlichen Sinn des Menschen. Die natürliche Vergeltung für Mord besteht darin, auch dem Übeltäter das Leben zu nehmen. Tun das nicht schon streitende Kinder? Einer schlägt den anderen, und als Reaktion schlägt der zurück.«

Mit einer Handbewegung fegte der Fürst dieses Argument beiseite.

»Das ist ein System, das auf Furcht beruht. Gewaltsame Vergeltung für ein Verbrechen erzeugt wilden Haß, der die Täter antreibt, aus Rache noch mehr Gewalttaten zu begehen, und das führt zu neuer Vergeltung und vermehrter Furcht und Gewalt.«

Äbtissin Fainder errötete vor Zorn über diesen Zweifel an ihrer Autorität.

»Wir sind aus der ursprünglichen Barbarei herausgekommen. Andere ziehen es vor, darin zu verharren. Wenn wir Verbrechen verhindern wollen, dann müssen wir Mittel anwenden, die einfache, barbarische Gemüter verstehen. Wer die Rute schont, verzieht das Kind. Das trifft auch auf Erwachsene zu. Wenn sie erst einmal begriffen haben, daß Übeltaten mit dem Tode vergolten werden, dann sündigen sie nicht mehr.«

Fidelma fand es an der Zeit, in den hitzigen Streit einzugreifen.

»Eine solche Erörterung ist zwar sehr interessant, bringt uns aber nicht weiter. Ich bin gekommen, um dir ein paar Fragen zu stellen, Äbtissin Fainder. Mit deiner Erlaubnis würde ich Coba bitten, sich zurückzuziehen, damit wir die Sache unter uns besprechen können.«

Coba war nicht gekränkt.

»Mein Anliegen an die Äbtissin ist erledigt. Ich muß noch mit deiner rechtaire sprechen, Äbtissin Fainder.« Er wandte sich um und lächelte Fidelma kurz zu. »Ich wünsche dir Glück, Schwester Fidelma. Wenn du jemanden brauchst, der dich bei deinem Einspruch gegen den Vollzug dieser barbarischen Bußgesetze unterstützt, dann stehe ich dir zur Verfügung. Ganz bestimmt.«

Fidelma neigte dankend den Kopf.

Als Coba gegangen war, kam Fidelma sofort zur Sache.

»Du hast mir nicht gesagt, daß du es warst, die die Leiche des ermordeten Mädchens gefunden hat.«

Äbtissin Fainder verzog keine Miene.

»Du hast nicht danach gefragt«, antwortete sie ruhig. »Außerdem stimmt es nicht ganz.«

»Dann sag mir, wie es wirklich war.«

Äbtissin Fainder lehnte sich nachdenklich zurück und legte die Hände in ihrer gewohnten Haltung auf den Tisch.

»Wenn ich mich recht erinnere, kehrte ich in jener Nacht in die Abtei zurück ...«

»Eine merkwürdige Zeit für eine Äbtissin zur Rückkehr in ihre Abtei. Es war nach Mitternacht, hat man mir berichtet.«

Fainder zuckte die Achseln. »Ich kenne keine Regel, die einer Äbtissin vorschreibt, ihre Abtei nicht zu verlassen.«

»Wo warst du gewesen?«

Einen Moment verengten sich die Augen der Äbtissin vor Empörung. Dann entspannte sie sich und lächelte erneut.

»Das geht dich nichts an«, sagte sie ohne Groll. »Es genügt die Feststellung, daß das nichts mit dieser Angelegenheit zu tun hatte.«

Fidelma wußte, daß sie ohne nähere Kenntnis hier nicht weiterkam.

»Wie ich hörte, warst du zu Pferde.«

»Ich kam auf dem Uferweg zu den Toren der Abtei gegenüber dem Kai am Fluß zurück. Unsere Stallungen sind gleich dahinter.«

»Ich kenne den Ort«, versicherte ihr Fidelma.

»Ich ritt den Weg entlang .«

»Schien der Mond?«

Die Äbtissin überlegte einen Moment. »Ich glaube nicht. Nein, es war eine dunkle Nacht, der Himmel bewölkt. Ich wollte ins Tor einbiegen, als etwas meine Aufmerksamkeit erregte.«

»Was war das?« drängte sie Fidelma, als sie schwieg.

»Nach meiner Erinnerung war es ein Laut in der Nähe eines Haufens von Ballen und Kisten, der aus einem an jenem Tag angekommenen Schiff ausgeladen worden war.«

»Ein Laut?«

»So genau weiß ich es nicht. Aber etwas weckte meine Aufmerksamkeit, und ich lenkte mein Pferd näher heran. Da sah ich die zusammengekrümmte Leiche.«

»Es war aber bewölkt und dunkel. Du hattest keine Fackel. Wie konntest du unter diesen Umständen erkennen, daß es eine Leiche war?«

Äbtissin Fainder dachte nach.

»Das weiß ich nicht mehr. Von irgendwoher muß Licht gekommen sein. Ich weiß nur noch, daß ich eine liegende Gestalt sah und mir klar war, daß es sich um eine Leiche handelte. Vielleicht brach der Mond einen Moment durch die Wolken. Ich weiß es nicht mehr.«

»Was dann?«

»Ich hielt kurz an, und da kam Mel, der Hauptmann der Wache, aus der Dunkelheit. Ich erkannte ihn nicht sofort und rief ihn an, wer er sei. Als er sich als Mel zu erkennen gab, bat ich ihn, die Leiche zu untersuchen. Er tat es und erklärte mir, es sei ein junges Mädchen und es sei tot. Ich wies ihn an, die Leiche in die Abtei zu bringen, und ging hinein, um Bruder Miach, unseren Arzt, zu wecken.«

»Ich verstehe. Und Mel trug die Leiche hinein?« »Ja.«

»Er allein?«

»Nein, Mel und einer seiner Kameraden.«

»Weißt du dessen Namen?«

»Er hieß Daig«, antwortete sie kurz.

»Als die Leiche aufgebahrt wurde, hast du sie wohl als eine eurer jungen Novizinnen erkannt?«

»Keineswegs. Ich hatte sie noch nie gesehen. Es war das Mädchen, das man auch hereingebracht hatte, Fial mit Namen, das den Überfall durch deinen angelsächsischen Freund beobachtet hatte; sie identifizierte die Tote«, erklärte die Äbtissin giftig.

»Vor jener Nacht hattest du keins der beiden Mädchen je gesehen. Ist das nicht eigenartig?«

»Daran ist nichts Ungewöhnliches, denn wie ich schon sagte, ich begrüße nicht alle Novizinnen.«

»Du hörtest also von Fial, daß sie anscheinend die Vergewaltigung und Ermordung ihrer Gefährtin beobachtet hatte?«

»Inzwischen war Schwester Etromma geholt worden, und sie führte uns dahin, wo der Angelsachse so tat, als ob er schliefe. Er wurde aus dem Bett gezogen, hatte Blut an seiner Kleidung, und wir fanden bei ihm ein abgerissenes Stück der Kutte des toten Mädchens.«

Fidelma rieb sich die Nase mit ihrem schlanken Zeigefinger. Sie hatte die Brauen nachdenklich zusammengezogen.

»Kam dir das nicht merkwürdig vor?«

»Wieso?« fragte die Äbtissin unwirsch.

»Daß bei einem solchen Verbrechen der Täter dem Opfer ein Stück Kleidung abriß und es als belastendes Beweismaterial mit in sein Bett nahm? Und daß er nicht versuchte, seine eigene Kleidung vom Blut zu reinigen - ist das nicht seltsam?«

Äbtissin Fainder zuckte die Achseln. »Es ist nicht meine Aufgabe, den Regungen eines krankhaften Gemüts nachzugehen. Manche Menschen benehmen sich sonderbar, das mußt du doch wissen. Eine Erklärung bestünde darin, daß dein angelsächsischer Freund keine Zeit dazu fand, weil er gemerkt hatte, daß man Alarm schlug. Er hoffte einfach, er würde nicht auffallen.«

»Das könnte wohl sein, aber ich bin nicht der Meinung, daß es nicht unsere Aufgabe ist, den Regungen krankhafter Gemüter nachzugehen. Sind wir nicht dazu da, Mutter Äbtissin, durch unser Verständnis den Kranken und Leidenden Trost und Hilfe zu spenden?«

»Wir sind nicht dazu da, Entschuldigungen für die Übelgesinnten zu suchen, Schwester. >Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.< Du kennst doch das Wort aus dem Brief des Paulus an die Galater?«

»Es gibt einen feinen Unterschied zwischen dem Erforschen von Ursachen und dem Suchen nach Entschuldigungen.« Fidelma wandte sich rasch zur Tür, blickte aber noch einmal zurück. »Ich kam auch, um dir zu sagen, Äbtissin Fainder, daß ich Berufung gegen das Urteil einlegen werde aufgrund des Beweismaterials, das ich bisher gesammelt habe.«

Einen Moment schien Äbtissin Fainder erschrocken.

»Heißt das, du hast Gründe für eine Berufung zugunsten des Angelsachsen?« wollte sie wissen.

In diesem Moment flog die Tür auf, und Coba kam ohne Anklopfen herein.

In beherrschtem Zorn erhob sich Äbtissin Fainder. »Vergißt du denn deine Manieren ganz und gar, daß du in mein Zimmer stürmst, ohne anzuklopfen«, sagte sie eisig. »Ich bin ...«

»Ich komme, um dich zu warnen«, unterbrach er sie mit ironischem Unterton.

»Mich zu warnen?« Äbtissin Fainder war verblüfft.

»Der König kommt auf die Abtei zu«, erklärte ihr der bo-aire. »Sein Brehon, Bischof Forbassach, ist bei ihm.«

»Das erspart mir den Gang zur Burg des Königs«, lächelte Fidelma. »Dann kann ich gleich meine Berufung für Bruder Eadulf einlegen.«

»Das ist eine gute Nachricht«, rief Coba begeistert. »Noch besser wäre es, wenn du den Wahnsinn unterbinden könntest, der in diesem Königreich eingerissen ist. Wir müssen diese Bußgesetze beseitigen, bevor sie unser ganzes Rechtssystem verdrängen.«

Die Äbtissin beruhigte sich plötzlich, setzte sich wieder und langte nach ihrer Handglocke, um ihre Verwalterin zu rufen.

»Fianamail kommt also her? Dann werden er und Forbassach vielleicht diesem Unsinn ein Ende bereiten. Das Leben in unserer Abtei ist genug gestört worden. Wir werden den König und seinen Brehon in aller Form in der Kapelle empfangen.« Sie warf Fidelma einen feindseligen Blick zu. »Dann werden wir ja sehen, wie weit du mit deiner Berufung kommst, Schwester.«

Es war Coba, der die Äbtissin anredete.

»Selbst zu diesem späten Zeitpunkt könntest du deine Stimme für die Gnade erheben und Gehör finden. Kehre zu den Gesetzen dieses Landes zurück!«

»Bisher habe ich noch keinen Grund vernommen, weshalb ich meine Meinung ändern sollte, weder in diesem besonderen Fall noch allgemein in den Grundsätzen der Bestrafung«, entgegnete die Äbtissin aufgebracht.

»Haben meine Argumente dich nicht bewegt, noch einmal darüber nachzudenken, wieviel wirksamer die Anwendung von Schadenersatz und Wiedergutmachung zur Schaffung einer moralischen Gesellschaft beiträgt als die Verbreitung von Furcht?«

»Wir wollen eine gehorsame Gesellschaft schaffen«, fauchte Äbtissin Fainder. »Nein, sie haben mich nicht dazu bewegt. Wenn ein Kind stiehlt, dann wird es bestraft, und die Furcht vor Strafe erzeugt Gehorsam.«

Coba unternahm einen letzten, verzweifelten Versuch, seine Philosophie zu erläutern.

»Bleiben wir bei dem Beispiel des Kindes. Wie viele haben gesagt, daß ihr Kind stiehlt? >Wir haben dem Kind erklärt, daß es böse ist zu stehlen, und wir haben es geschlagen, wenn es stahl. Trotzdem stiehlt es weiter. Wie kommt das?< Die Antwort hängt von dem einzelnen Kind ab. Manche werden durch eine Strafe oder die Drohung mit Strafe zum Gehorsam gebracht, aber nicht alle. In Wirklichkeit führt körperliche Bestrafung oft dazu, daß sich der Wunsch verstärkt, an der Autoritätsperson Rache zu üben oder an der Gesellschaft, für die diese Person steht. Das kann noch größere Gewalt hervorrufen, statt sie zu verhindern.«

»Wenn man gar nichts tut, dann wächst die Gewalt«, höhnte die Äbtissin. »Du bist ein alter Trottel, Coba.«

»Unsere Gesetze bemühen sich, das Problem der Denkweise von Übeltätern zu lösen. Die beste Methode der Besserung besteht darin, daß man dem Kind klarmacht, welchen Schmerz der Diebstahl einem anderen bereitet, indem man dem Kind jedesmal, wenn es etwas stiehlt, etwas wegnimmt, was ihm gehört. Die meisten Kinder reagieren darauf eher als auf Schläge oder körperliche Schmerzen. Damit besitzen wir ein Rechtssystem, durch das das ungezogene Kind etwas lernt. Wenn es überhaupt Mitgefühl empfinden kann, dann versteht es, welchen Schmerz es zugefügt hat, und ändert sich vielleicht.«

»Ich kann mich jetzt nicht mit dir über diesen Unsinn streiten, Coba. Deine Gesetze und ihre Strafen haben versagt, sonst würden wir in einer Gesellschaft ohne alle Verbrechen leben.«

Fidelma verspürte das Bedürfnis, sich in die Auseinandersetzung einzuschalten.

»Jeder Gesetzesbruch ist im Endeffekt die Schädigung eines anderen Menschen, und wenn jemand dazu gebracht wird, diese Schädigung einzusehen, dann ist seine Seele gerettet. Wenn er auf diese Weise rehabilitiert wird, kann er weiter ein lohnendes Leben führen. So wird das Gesetz zu einem Instrument moralischer Besserung, indem es sowohl eine heilende Strafe verhängt als auch eine entschädigende und vorbeugende.«

Coba nickte zustimmend bei dieser Erklärung.

Äbtissin Fainder sah sie beide mit spöttischer Miene an.

»Ihr könnt mich nicht dazu überreden, meine Mei-nung zu ändern. Der Angelsachse ist verurteilt, und morgen wird er für das Verbrechen, das er begangen hat, gehängt. Und jetzt wollen wir den König begrüßen.«

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