Das Feuer selbst

Eine Erinnerung streifte die Ränder meines Bewusstseins und ich erwachte. Ich öffnete die Augen. Über mir streckten sich Bäume zum dämmrigen Himmel. Seidene Kissen umgaben mich und neben mir lag nackt und mit vom Schlaf gelösten Gliedern Felurian.

Sie sah so glatt und vollkommen aus wie eine Statue. Doch dann seufzte sie im Schlaf, und ich schalt mich für diesen Gedanken. Wusste ich doch, dass sie mitnichten aus kaltem Stein bestand, sondern warm und geschmeidig war und der glatteste Marmor im Vergleich zu ihr ein rauher Schleifstein.

Ich streckte die Hand aus, um sie zu berühren, und hielt inne. Ich wollte den vollkommenen Anblick nicht stören. Ein ferner Gedanke regte sich in mir, aber ich verscheuchte ihn wie eine lästige Fliege.

Felurians Lippen öffneten sich und sie seufzte. Es klang wie das leise Gurren einer Taube. Ich erinnerte mich an die Berührung dieser Lippen. Schon stieg die Sehnsucht wieder in mir auf, doch ich zwang mich, den Blick von dem weichen, wie ein Blütenblatt geformten Mund abzuwenden.

Felurians geschlossene Augenlider trugen wie die Flügel eines Schmetterlings ein Muster aus ineinander verschlungenem tiefen Rot und Schwarz, durchzogen von blassgoldenen Flechten, die mit der Farbe ihrer Haut verschmolzen. Wenn sie die Augen sanft im Schlaf bewegte, veränderte sich das Muster, als bewege der Schmetterling die Flügel. Schon dieser Anblick war wahrscheinlich den Preis wert, den die Männer dafür bezahlen mussten.

Ich verschlang Felurian mit den Augen. Alle Lieder und Geschichten, die ich je über sie gehört hatte, wurden ihr nicht annähernd gerecht. Sie war das, wovon Männer träumen. Unter all den Frauen an all den Orten, an denen ich gewesen war, hatte ich nur einmal eine Frau kennengelernt, die ihr gleich kam.

Wieder meldete sich in meinem Kopf ein Gedanke, aber eine Bewegung von Felurians geschlossenen Augen lenkte mich ab. Felurian schürzte die Lippen, als wollte sie mich noch im Schlaf küssen. Verärgert verscheuchte ich den störenden Gedanken erneut.

Dann würde ich eben verrückt werden oder sterben.

Aber dann drang der Gedanke doch in mein Bewusstsein, und ich spürte, wie sich mir alle Haare sträubten. Ich erlebte einen Moment der vollkommenen Klarheit, wie wenn man nach Luft schnappend aus dem Wasser auftaucht und einatmet. Schnell schloss ich die Augen, um mich in das Steinerne Herz zu versenken.

Doch vergebens. Zum ersten Mal in meinem Leben gelang es mir nicht auf Anhieb, diesen Zustand einer weltabgewandten Kälte herzustellen. Felurian lenkte mich trotz meiner geschlossenen Augen ab. Ihr süßer Atem, ihre weichen Brüste, die drängenden, halb verzweifelten Seufzer, die ihren hungrigen, blütenzarten Lippen entschlüpften …

Stein. Ich hielt die Augen geschlossen und hüllte mich in die Ruhe und Vernunft des Steinernen Herzens wie in einen Mantel. Erst dann wagte ich es, wieder an Felurian zu denken.

Was wusste ich? Ich rief mir die hundert Geschichten ins Gedächtnis, die ich über Felurian kannte. Was waren die ständig wiederkehrenden Themen? Felurian war schön. Sie verzauberte sterbliche Männer. Die Männer folgten ihr in das Reich der Fae und starben in ihren Armen.

Woran starben sie? Die Antwort war leicht zu erraten: an körperlicher Erschöpfung. Auch mir hatte die Begegnung alles abverlangt und schwächere Menschen mochten darunter mehr leiden als ich. Jetzt, da ich nicht mehr auf sie achtete, fühlte ich mich am ganzen Leib wie ein gründlich ausgewrungener Lumpen. Meine Schultern schmerzten, meine Knie brannten und mein Hals war vom rechten Ohr bis hinunter zur Brust wund von den süßen Bissen der Liebe.

Eine Hitzewallung erfasste mich und ich versenkte mich rasch tiefer in das Steinerne Herz, bis mein Puls sich wieder verlangsamte und ich den Gedanken an Felurian ein wenig zur Seite schieben konnte.

Ich kannte vier Geschichten, in denen Männer lebend von den Fae zurückgekehrt waren. Aber ihr Verstand war über ihren Erlebnissen zerbrochen wie eine Schale aus Ton. Was kennzeichnete ihren Wahnsinn? Zwanghaftes Verhalten, Entfremdung von der Wirklichkeit, die für sich schon zum Tod führen konnte, und Entkräftung durch äußerste Melancholie. Drei der Männer starben innerhalb einer Spanne, der vierte nach einem knappen halben Jahr.

Doch eines verstand ich nicht. Felurian war gewiss eine betörende Erscheinung. Eine geschickte Geliebte? Zweifellos auch das. Aber so geschickt, dass die Männer unweigerlich starben oder verrückt wurden? Nein, kaum vorstellbar.

Ich will den Eindruck meiner Erlebnisse keineswegs schmälern. Ich zweifle auch keinen Augenblick daran, dass sie in der Vergangenheit so manchen Mann all seiner Kraft und seines Verstandes beraubt hat. Doch hielt ich mich keineswegs für verrückt.

Einen kurzen Moment lang stellte ich mir vor, ich sei es doch und merke es nur nicht. Dann erwog ich die Möglichkeit, ich sei es schon immer gewesen. Letzteres kam mir wahrscheinlicher vor, doch dann schob ich beide Überlegungen zur Seite.

Mit geschlossenen Augen lag ich da, von einer mir bis dahin unbekannten wohligen Mattigkeit erfüllt. Ich schwelgte noch einen Moment lang darin, dann schlug ich die Augen auf, um Vorbereitungen für meine Flucht zu treffen.

Ich sah mich in der Laube, in der ich lag, um. An den Öffnungen hingen seidene Vorhänge, und um mich waren Kissen verstreut. All das war nur die Bühne für die in der Mitte liegende Felurian mit ihren runden Hüften und schlanken Beinen und der glatten Haut, unter der hin und wieder ein geschmeidiger Muskel spielte.

Felurian beobachtete mich.

Sie war schon schlafend schön, doch wach war sie es doppelt. Schlafend ähnelte sie dem Gemälde eines Feuers, wach war sie das Feuer selbst.

Ihr findet es vielleicht seltsam, wenn ich sage, dass ich in diesem Augenblick auf einmal Angst verspürte. Es mag sonderbar klingen, dass ich mich nur eine Armeslänge von der schönsten Frau der Welt entfernt plötzlich an meine Sterblichkeit erinnert fühlte.

Felurian lächelte wie ein in Samt gehüllter Dolch und räkelte sich wie eine Katze in der Sonne.

Ihr Körper schien wie geschaffen für solche Streckübungen. Ihr Rücken krümmte sich, ihr glatter Bauch straffte sich. Ihre vollen, runden Brüste hoben sich durch die Bewegung ihrer Arme, und ich fühlte mich auf einmal wie ein brünstiger Hirsch. Mein Körper reagierte auf Felurian, und mir war, als hämmere jemand mit einem glühenden Schürhaken auf den Panzer des Steinernen Herzens ein, mit dem ich mich gewappnet hatte. Für einen Moment bekam mein Panzer Risse, und unwillkürlich begann ich ein Lied auf Felurian zu dichten.

Ich hatte keine Kraft, diesen Impuls zu unterdrücken, so sehr war ich damit beschäftigt, mich in der Sicherheit des Steinernen Herzens zu verschanzen. Ich verdrängte also einfach den Anblick ihres Körpers und den geschwätzigen Teil meines Bewusstseins, der angefangen hatte, Reime zu schmieden.

Leicht fiel es mir nicht. Die Anstrengungen der Sympathie waren dagegen ein Kinderspiel. Hätte ich mich nicht an der Universität darin geübt, ich wäre daran zerbrochen und meiner Faszination hilflos erlegen.

Felurian entspannte die gestreckten Glieder langsam wieder und sah mich mit uralten Augen an. Augen, wie ich sie noch nie gesehen hatte, in einem höchst ungewöhnlichen Farbton …

Des Sommerabends Farbe, warm und weich.

… einem dämmrigen Blau, das den Betrachter unwillkürlich in seinen Bann schlug. Augen …

Darüber Lider, Schmetterlingen gleich.

… die keinerlei Weiß enthielten.

Und Abendrot auf ihren Lippen, tief und reich.

Ich verbannte mein dichtendes Ich entschlossen in den fernsten Winkel meines Bewusstseins und umgab es mit Mauern, hinter denen es unbeachtet vor sich hin singen mochte.

Felurian neigte den Kopf zur Seite. Ihre Augen blickten mich so aufmerksam und ausdruckslos an wie die eines Vogels. »warum bist du so still, mein flammender liebhaber? habe ich dich gelöscht?«

Ihre Stimme klang merkwürdig. Sie hatte keinerlei Ecken und Kanten, sondern war glatt wie makellos poliertes Glas. Trotzdem jagte sie mir einen Schauer über den Rücken wie einer Katze, der man bis zum Schwanz über den Rücken streicht.

Ich zog mich noch tiefer in das Steinerne Herz zurück und spürte es kalt und beruhigend um mich. Doch während ich mich noch mit aller Kraft darin verschanzte, meldete sich das wie im Fieberwahn dichtende Stimmchen zu Wort: »Ganz und gar nicht. Obwohl ich meine Glut in dir gelöscht habe, brenne ich. Jede deiner Bewegungen ist für mich Musik. Ist wie ein Funke, ist wie ein Atemhauch, der ein Feuer in mir entfacht, das um sich greift und deinen Namen brüllt.«

Felurian sah mich beglückt an. »ein dichter! ich hätte es an der art deiner bewegungen erkennen müssen.«

Wieder überraschte mich der sanfte Klang ihrer Stimme. Nicht dass sie auf billige, affektierte Art gehaucht oder sonst irgendwie lasziv getan hätte. Doch sobald sie sprach, meinte ich zu spüren, wie ihr Atem aus ihrer Brust gedrückt an ihrer lieblichen Kehle vorbeistrich und von Lippen, Zähnen und Zunge sorgsam geformt wurde.

Sie kam auf Händen und Knien durch die Kissen näher. »du siehst so feurig und schön aus wie ein dichter.« Ihre Stimme war nicht lauter als das Geräusch des Atems. Sie nahm mein Gesicht in ihre Hände. »dichter sind sanftmütige menschen und sagen schöne dinge.«

Ich kannte nur einen Menschen, dessen Stimme der ihren ähnelte: Elodin. Seine Stimme erfüllte zuweilen den Raum, als sei die ganze Welt lauschend um ihn versammelt.

Felurians Stimme klang nicht voll, sie war auf der Lichtung kaum zu vernehmen. Sie erinnerte an die Stille vor einem sommerlichen Gewitter und war so weich wie eine über die Haut streifende Feder. Mein Herz tat einen Sprung, wenn ich sie hörte.

Deshalb ärgerte oder kränkte es mich auch nicht, dass sie mich einen Dichter nannte. Aus ihrem Mund klang es wie das höchste Lob, das je ein Mann erhalten hat. Von solcher Macht war ihre Stimme.

Felurian strich mit den Fingerspitzen über meine Lippen. »dichter küssen am besten. dein kuss ist wie die flamme einer kerze.« Sie führte die Hand an ihre eigenen Lippen zurück, und ihre Augen glänzten in seliger Erinnerung.

Zärtlich ergriff ich ihre Hand und drückte sie. Ich war immer stolz auf meine schlanken Finger gewesen, doch neben den ihren wirkten sie plump und dick. Beim Sprechen atmete ich in ihre Handfläche. »Deine Küsse wärmen meine Lippen wie das Licht der Sonne.«

Sie senkte den Blick unter den Schmetterlingslidern. Sofort ließ mein besinnungsloses Sehnen nach, und ich konnte wieder klar denken. Hier war Zauberei im Spiel, allerdings einer ganz anderen Art, als ich sie kannte. Mit Sympathie oder Sygaldrie hatte das nichts zu tun. Felurian machte die Männer verrückt vor Verlangen, so wie ich Körperwärme abstrahlte. Es geschah auf eine ganz natürliche Art, die sie allerdings steuern konnte.

Sie ließ den Blick über meine unordentlich am Rand der Lichtung verstreuten Kleider wandern, die neben den Seidenstoffen und zarten Farben seltsam fehl am Platz wirkten. An meinem Lautenkasten blieb ihr Blick hängen, und sie erstarrte.

»ist meine flamme denn ein dichter der musik? singt er?« Ihre Stimme bebte und ich spürte, wie sich ihr Körper anspannte, während sie auf meine Antwort wartete. Sie sah mich an und ich lächelte.

Übermütig sprang sie auf und kehrte mit dem Kasten zurück wie ein Kind mit einem neuen Spielzeug. Als ich ihn nahm, wurden Felurians Augen groß und … feucht?

Ich erwiderte ihren Blick, und in blitzartigem Erkennen stand ihr Leben vor mir. Tausend Jahre alt war sie und immer wieder einsam. Wenn sie einen Gefährten wollte, musste sie ihn anlocken und verführen. Doch wozu? Um einen Abend, eine Stunde lang Gesellschaft zu haben? Wie lange hielten die Männer im Durchschnitt aus, bevor ihr Wille brach und sie zu schwanzwedelnden Hunden wurden? Lange jedenfalls nicht.

Und wen konnte sie im Wald kennenlernen? Bauern und Jäger? Welche Unterhaltung konnten solche Menschen ihr bieten, sklavisch an ihre Leidenschaft gefesselt? Einen Augenblick lang verspürte ich Mitleid. Ich weiß, was Einsamkeit ist.

Ich nahm die Laute aus dem Kasten und stimmte sie. Dann schlug ich versuchsweise einen Akkord an und stimmte nach. Was sollte ich für die schönste Frau der Welt spielen?

Im Grund fiel mir die Entscheidung nicht schwer. Von meinem Vater hatte ich gelernt, mein Publikum einzuschätzen. Ich stimmte also das Lied von den Schwestern Flin an. Wahrscheinlich kennt ihr es nicht. Es ist ein lebhaftes, fröhliches Lied über zwei Schwestern, die sich über den Preis der Butter streiten und dabei allerlei Klatsch austauschen.

Die meisten Menschen hören am liebsten Lieder über legendäre Liebende oder Abenteurer. Aber was spielt man für eine Frau, die selbst eine Legende ist? Über die seit undenklichen Zeiten Liebeslieder geschrieben werden? Ein Lied, das von ganz gewöhnlichen Menschen handelt. Jedenfalls hoffte ich es.

Als ich geendet hatte, klatschte Felurian begeistert. »mehr bitte, ja?« Sie lächelte hoffnungsvoll, legte bittend den Kopf schräg und sah mich mit großen Augen voller eifriger Bewunderung an.

Ich spielte Larm und der Bierhumpen und Die Töchter des Hufschmieds. Anschließend spielte ich ein albernes kleines Lied über einen Priester, der einer Kuh hinterher jagt. Ich hatte es mit zehn Jahren geschrieben und ihm nicht einmal einen Titel gegeben.

Felurian lachte und klatschte. Dann wieder schlug sie erschrocken die Hand vor den Mund oder hielt sich verlegen die Augen zu. Je länger ich spielte, desto mehr erinnerte sie mich an eine junge Frau vom Land, die zum ersten Mal einen Jahrmarkt besucht und auf deren Gesicht sich reinste Freude, unschuldiges Entzücken und Staunen über das Gesehene malen.

Wie schön sie dabei aussah. Ich konzentrierte mich auf meine Finger, um mich abzulenken.

Jedes Lied belohnte sie mit einem Kuss, nach dem es mir schwer fiel zu entscheiden, was ich als Nächstes spielen sollte. Nicht dass mich das weiter gestört hätte. Mir wurde schnell klar, dass mir Küsse noch lieber waren als Geld.

Ich spielte Tinker Tanner für sie, und ich sage euch eins: Ich werde das Bild Felurians und die leise, flötengleiche Stimme, mit der sie den Refrain meines liebsten Trinklieds mitsang, nie vergessen. Bis an das Ende meiner Tage nicht.

Beim Spielen spürte ich, wie der Zauber, in dem sie mich gefangen hielt, langsam verging. Ich bekam wieder Raum zum Atmen. Meine Anspannung ließ nach, und ich wagte mich ein wenig aus meinem Panzer des Steinernen Herzens hervor. Ein Zustand der leidenschaftslosen Ruhe kann sehr nützlich sein, ist aber bei einem mitreißenden Vortrag eher hinderlich.

Ich spielte stundenlang, und danach war ich wieder ich selber. Anders ausgedrückt, ich konnte Felurian ansehen, wie man eben die schönste Frau der Welt ansieht.

Ich erinnere mich noch genau, wie sie nackt zwischen den Kissen saß und in der Luft zwischen uns nachtblaue Schmetterlinge tanzten. Natürlich erregte mich der Anblick, wie hätte es anders sein können, aber mein Verstand gehörte Gott sei Dank wieder mir.

Als ich die Laute in den Kasten zurücklegte, murmelte Felurian enttäuscht etwas. »bist du müde?«, fragte sie mit einem feinen Lächeln. »wenn ich das gewusst hätte, süßer sänger, hätte ich dich mehr geschont.«

Ich lächelte entschuldigend, so gut ich konnte. »Tut mir leid, aber es scheint schon spät zu sein.« Am Himmel war noch dasselbe purpurne Dämmerlicht zu sehen wie beim Aufwachen. Trotzdem fuhr ich fort: »Ich muss aufbrechen, wenn ich die anderen …«

Ich verstummte wie betäubt, als hätte mir jemand einen Schlag auf den Hinterkopf versetzt. Zugleich verspürte ich ein heftiges, unersättliches Begehren. Ich wollte Felurian besitzen, ihren Körper an mich pressen, die wilde Süße ihres Mundes schmecken.

Nur meine Ausbildung als Arkanist rettete mich vor vollkommener Besinnungslosigkeit. Mühsam klammerte ich mich an einen letzten Rest eigener Identität.

Felurian saß mir mit gekreuzten Beinen gegenüber. Auf ihrem Gesicht lag ein schrecklicher Zorn, und ihre Augen blickten so kalt und hart wie ferne Sterne. Ganz langsam strich sie sich einen flügelschlagenden Schmetterling von der Schulter. In dieser einfachen Handbewegung lag eine solche Wut, dass sich mir der Magen zusammenzog.

Eines begriff ich nun: Niemand verließ Felurian, niemand. Sie fesselte die Männer an sich, bis sie unter der Anstrengung der Liebe zu ihr körperlich und geistig zerbrachen. Sie ließ die Männer erst gehen, wenn sie ihrer müde war, und wenn sie sie dann wegschickte, trieb die Trennung die Männer in den Wahnsinn.

Ich war machtlos. Ich war nur Felurians Spielzeug – das liebste, weil neueste. Es mochte eine Weile dauern, bis sie meiner überdrüssig wurde, aber die Zeit würde kommen. Und wenn sie mich dann entließ, würde ich vor lauter Sehnsucht nach ihr den Verstand verlieren.

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