Achtzehntes Kapitel

Keuchend schreckte ich in dieser Nacht aus meinen Träumen auf. Ich war schweißgebadet und litt unter der drückenden Hitze im Zelt. Achill lag neben mir und schlief. Seine Haut war so feucht wie meine.

Ich verließ das Zelt in der Hoffnung auf eine kühle Brise vom Meer. Aber auch dort war die Luft schwer und schwül. Und es war sonderbar still. Nichts rührte sich, nirgends flatterte eine Zeltbahn oder klirrte Rüstzeug. Sogar das Meer stand still. Keine Welle schwappte ans Ufer, und die Wasseroberfläche schimmerte wie ein polierter Bronzespiegel.

Erst jetzt fiel mir auf, dass kein Wind wehte. Daher rührte diese sonderbare Stille. Nicht das geringste Lüftchen regte sich. Wenn das so bleibt, werden wir morgen nicht auslaufen können, dachte ich.

Ich wusch mein Gesicht mit kühlendem Wasser, kehrte zu Achill zurück und versuchte zu schlafen.

Am frühen Morgen erwache ich in einer Lache aus Schweiß. Meine Haut fühlt sich wie gesotten an. Dankbar trinke ich das Wasser, das uns Automedon bringt. Achill öffnet die Augen und fährt mit der Hand über die nasse Stirn. Er kneift die Brauen zusammen, geht nach draußen und kommt zurück.

»Kein Wind.«

Ich stimme ihm kopfnickend zu.

»Wir können heute nicht fahren.« Unsere Ruderknechte sind kräftig, aber selbst sie schaffen es nicht, einen ganzen Tag lang an den Riemen durchzuhalten. Wir brauchen Wind, um nach Troja zu gelangen.

Er bleibt aus. Und das nicht nur an diesem Tag, sondern auch am folgenden. Agamemnon ist gezwungen, auf der Agora zu verkünden, dass es zu einer weiteren Verzögerung kommt. Sobald die Winde wieder auffrischen, werden wir aufbrechen, verspricht er uns.

Aber sie frischen nicht wieder auf. Stattdessen herrscht unerbittliche Hitze. Die Luft fühlt sich an wie Feuershauch, der unsere Lungen ausdörrt. Der Sand wird zu glühenden Kohlen. Die Stimmung kippt, es kommt zu Schlägereien. Achill und ich verbringen die meiste Zeit im Wasser, um uns ein wenig Kühlung zu verschaffen.

Die Tage ziehen ins Land, unsere Sorgen nehmen zu. Zwei Wochen ohne Wind sind nicht natürlich, doch Agamemnon unternimmt nichts. Schließlich sagt Achill: »Ich werde mit meiner Mutter sprechen.« Mir bleibt nichts anderes übrig, als schwitzend im Zelt auf ihn zu warten. Als er zurückkehrt, erklärt er: »Es sind die Götter.« Aber seine Mutter will nicht – oder kann nicht – sagen, wer genau.

Wir gehen zu Agamemnon. Er hat Hitzeflecken im Gesicht und ist voller Wut – auf das Wetter, sein unruhiges Heer und auf alle, die ihm Ratschläge zu erteilen versuchen. »Du weißt, meine Mutter ist eine Göttin.«

Agamemnon schnaubt. Odysseus legt ihm eine beruhigende Hand auf die Schulter.

»Sie sagt, dass kein Wind weht, sei ein Zeichen der Götter.«

Agamemnon will es nicht hören. Er blickt finster drein und entlässt uns.

Ein Monat vergeht, ein Monat fiebernden Schlafs und drückend heißer Tage. Die Gesichter der Männer sind vom Zorn gezeichnet, aber es kommt zu keinen Schlägereien mehr – dafür ist es zu heiß. Sie liegen im Schatten herum und hassen einander.

Noch ein Monat vergeht. Ich fürchte, wir werden alle wahnsinnig und ersticken an der reglosen Luft. Wie lange kann das so noch weitergehen? Es ist schrecklich: der grelle Himmel, der uns niederdrückt, die Hitze, die uns den Atem nimmt. Selbst wir, Achill und ich, allein in unserem Zelt und bemüht, uns mit Spielen die Zeit zu vertreiben, fühlen uns ohnmächtig und ausgeliefert. Wann wird es enden?

Endlich kommt Nachricht. Agamemnon hat mit dem Priester Kalchas gesprochen. Kalchas ist ein kleiner Mann mit einem braunen Bart voller Lücken, ein hässlicher Kerl mit einem Gesicht so spitz wie das eines Wiesels. Bevor er spricht, fährt er sich pausenlos mit der Zunge über die Lippen. Noch unangenehmer sind seine hellblauen, stechenden Augen. Man schreckt unwillkürlich vor ihnen zurück. Er ist eine Missgeburt und kann von Glück reden, dass er nicht schon als Säugling getötet wurde.

Kalchas glaubt, die Göttin Artemis fühle sich von uns beleidigt. Aus welchem Anlass, sagt er nicht. Dafür rät er uns das Übliche, nämlich ein Opfer darzubringen. Tiere werden ausgewählt und Honigwein angesetzt. Während der nächsten Lagebesprechung verkündet Agamemnon, dass er seine Tochter eingeladen hat, die Opferriten durchzuführen. Sie ist eine Priesterin der Artemis und die jüngste Frau, die je mit diesem Amt betraut wurde. Vielleicht kann sie die zürnende Göttin beschwichtigen.

Dann erfahren wir, dass seine Tochter nicht nur zur Durchführung der Zeremonie aus Mykene zu uns kommt, sondern auch, um einen der Könige zu heiraten. Vermählungen verheißen Glück; sie stimmen die Götter gnädig. Vielleicht wird das helfen.

Agamemnon ruft Achill und mich in sein Zelt. Seine Haut ist faltig und sein Gesicht geschwollen, man sieht ihm an, dass er nächtelang nicht geschlafen hat. Neben ihm sitzt Odysseus, entspannt und anscheinend unbeeindruckt wie immer.

Agamemnon räuspert sich. »Prinz Achill. Ich habe dich rufen lassen, weil ich dir etwas vorschlagen möchte. Vielleicht weißt du, dass –« Er stockt und räuspert sich erneut. »Ich habe eine Tochter, Iphigenie. Ich würde sie dir gern zur Frau geben.«

Wir starren ihn an. Achill öffnet seinen Mund und schließt ihn wieder.

Odysseus schaltet sich ein: »Agamemnon erweist dir damit eine große Ehre, Prinz von Phthia.«

»Das weiß ich zu schätzen«, stammelt Achill. Selten war er so in Verlegenheit. Er wirft einen Blick auf Odysseus, und ich ahne, was er denkt: Was ist mit Deidameia? Achill ist bereits verheiratet, was Odysseus sehr wohl weiß.

Doch der König von Ithaka deutet ein kaum merkliches Kopfnicken an, das Agamemnon nicht bemerkt. Wir sollen so tun, als gäbe es die Prinzessin von Skyros nicht.

»Dein Vorschlag ehrt mich«, sagt Achill zögerlich. Sein Blick streift meinen.

Odysseus entgeht es nicht. »Leider werdet ihr nur eine Nacht miteinander verbringen können, da sie gleich wieder abreisen muss. Aber natürlich kann in einer Nacht sehr viel passieren.« Er schmunzelt. Als Einziger.

»Ich glaube, eine Vermählung wäre genau das Richtige.« Agamemnons Worte kommen schleppend. »Für unsere Familien und für alle Menschen.« Er vermeidet es, uns anzusehen.

Achill wartet auf meine Reaktion. Er wird nein sagen, wenn ich es wünsche. Mich beschleicht Eifersucht, aber nur ein wenig. Es ist nur für eine Nacht, denke ich. Er gewinnt dadurch an Rang und Namen und kann mit Agamemnon Frieden schließen. Sonst hat es nichts zu bedeuten. Nun nicke auch ich kaum merklich.

Achill streckt die Hand aus. »Ich nehme deinen Vorschlag an, Agamemnon, und bin stolz darauf, dich zum Schwiegervater zu haben.«

Agamemnon schlägt ein. Ich schaue ihm in die Augen. Sie sind kalt und fast traurig. Später werde ich mich daran erinnern.

Er räuspert sich ein drittes Mal. »Iphigenie«, sagt er, »ist ein gutes Mädchen.«

»Daran zweifle ich nicht«, entgegnet Achill. »Ich werde mich als ihr Gatte glücklich schätzen dürfen.«

Agamemnon nickt und entlässt uns. Iphigenie. Ein anmutiger Name, der wie Ziegenhufe auf Felsen klingt, beschwingt und heiter.

Ein paar Tage später traf sie im Lager ein, begleitet von einer Eskorte streng dreinblickender Mykener, die für den Krieg zu alt waren. Als ihr Wagen über die steinerne Rampe holperte, strömte eine Unmenge von Soldaten herbei. Sie hatten schon wochenlang keine Frau mehr gesehen und weideten sich an ihrem Anblick, dem schlanken Hals, den blanken Fesseln und den zierlichen Händen, mit denen sie ihr Brautgewand glatt strich. Ihre braunen Augen leuchteten vor Begeisterung. Sie war gekommen, um den besten aller Griechen zu heiraten.

Die feierliche Vermählung sollte vor dem Altar auf der Agora stattfinden. Der Wagen rollte herbei, durch die Gasse gaffender Männer. Agamemnon stand auf dem Podest, flankiert von Odysseus und Diomedes. Auch Kalchas war anwesend. Achill wartete, wie es sich für den Bräutigam gehörte, am Rand des Podiums.

Iphigenie verließ ihren Wagen und bestieg das Podest. Sie war sehr jung, noch keine vierzehn, und obwohl sie eine priesterlich würdevolle Haltung annahm, verriet sie kindlichen Eifer. Sie warf sich ihrem Vater an die Brust und fuhr ihm mit den Händen durch die Haare, flüsterte ihm etwas zu und lachte. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, wohl aber seine Hände, die sich um die schlanken Schultern der Tochter zu klammern schienen.

Odysseus und Diomedes traten lächelnd vor und verbeugten sich. Sie nahm ihren Gruß anmutig entgegen, zeigte sich aber ungeduldig und suchte mit ihren Blicken den versprochenen Gemahl. Er war leicht auszumachen an seinen golden glänzenden Haaren. Sie lächelte angetan von dem, was sie sah.

Als sich ihre Blicke begegneten, trat Achill auf sie zu. Er stand jetzt unmittelbar am Rand des Podests, nur eine Armeslänge von ihr entfernt. Ich sah, wie er zögernd seine Hände ausstreckte, um ihre zu berühren, die wie Elfenbein schimmerten.

Plötzlich geriet das Mädchen ins Wanken. Ich erinnere mich an Achills verstörten Ausdruck und seinen Versuch, sie zu stützen.

Doch sie stürzte nicht. Sie wurde weggezerrt, zum Altar vor ihr. Diomedes war, von niemandem bemerkt, nach vorn gesprungen. Er hatte sie ergriffen, hielt seine wuchtige Hand auf ihre zarten Schlüsselbeine gepresst und zwang sie auf den Opferstein. Sie war zu entsetzt, um sich zu wehren, und schien nicht zu wissen, wie ihr geschah. Agamemnon zog etwas hinter seinem Gürtel hervor. Es blitzte, vom Sonnenlicht getroffen, als er es in die Höhe hob.

Die Messerspitze durchstach ihren Hals. Blut spritzte und strömte über den Altar. Würgend versuchte sie zu sprechen, brachte aber keinen Laut hervor. Sie wand sich unter den Qualen und zuckte am ganzen Körper, doch die Hände des Königs hielten sie gepackt. Ihr Widerstand wurde schwächer, bis sie sich schließlich nicht mehr rührte.

Agamemnons Hände waren voller Blut. Er sprach in die Stille hinein: »Der Göttin ist nun Genüge getan.«

Die Luft schmeckte nach Eisen und Salz. Todesgeruch breitete sich aus. Menschen zu opfern war eine Abscheulichkeit und als solche schon lange aus unseren Ländern verbannt. Doch er hatte seine eigene Tochter geopfert. Wir waren entsetzt, voller Wut und Gewaltbereitschaft.

Ehe wir uns jedoch besinnen konnten, streifte etwas unsere Wangen. Wir hielten inne. Da war er wieder, sanft und kühl und mit dem Duft des Meeres erfüllt. Ein Raunen ging durch die Menschenmenge. Wind. Der Wind frischt auf. Die allgemeine Anspannung löste sich. Der Göttin ist Genüge getan.

Achill stand wie angewurzelt auf dem Podest. Ich nahm ihn beim Arm und führte ihn durch die Menge zu unserem Zelt. Er schaute mit wilden Blicken umher, das bleiche Gesicht blutbespritzt. Ich versuchte, es mit einem Tuch zu säubern, doch er hielt meine Hand fest. »Ich hätte sie aufhalten können«, sagte er mit heiserer Stimme. »Ich war nahe genug und hätte sie retten können.«

Ich schüttelte den Kopf. »Damit konnte niemand rechnen.«

Er vergrub das Gesicht in den Händen und schwieg. Ich nahm ihn in die Arme und flüsterte Worte, von denen ich hoffte, dass sie ihn trösteten.

Nachdem er seine Hände gewaschen und die Kleider gewechselt hatte, rief Agamemnon uns auf die Agora zurück. Artemis, sagte er, sei mit unseren Kriegsplänen nicht einverstanden gewesen und habe eine Art Vorauszahlung gefordert. Tieropfer seien diesmal nicht genug. Sie habe Menschenblut gegen Menschenblut verlangt, eine jungfräuliche Priesterin, und als solche sei nur die älteste Tochter des Anführers in Frage gekommen.

Er behauptete, Iphigenie sei darüber aufgeklärt worden und habe sich freiwillig ihrem Schicksal gefügt. Die meisten Männer hatten aus der Entfernung das Entsetzen in ihren Augen nicht sehen können. Sie glaubten den Worten ihres Anführers gern.

Auf Scheiten von Zypressenholz, geschlagen aus dem Baum unserer finstersten Götter, wurde ihr Leichnam noch in derselben Nacht verbrannt. Agamemnon bewilligte zur Feier hundert Fässer Wein. In unser Zelt zurückgekehrt, schlief Achill, erschöpft, wie er war, mit dem Kopf auf meinem Schoß ein. Ich streichelte seine Stirn und sah sein Gesicht im Traum zucken. In der Ecke lag sein von Blut besudelter Leibrock, bei seinem Anblick schnürte sich mir die Kehle zu. Vorsichtig hob ich seinen Kopf von meinem Schoß und stand auf.

Draußen betranken sich die Männer und sangen grölend. Am Strand brannte noch das Zypressenfeuer, geschürt vom Wind. Ich durchquerte das Lager mit einem festen Ziel vor Augen.

Die Wachen vor seinem Zelt lagen am Boden und dösten vor sich hin. Einer der Männer schreckte auf und fragte: »Wer bist du?« Ich ging an ihm vorbei und stieß die Einstiegsplane des Zelts beiseite.

Odysseus drehte sich um. Er stand vor einem kleinen Tisch, den Finger auf eine Karte gelegt. Auf dem Teller daneben befanden sich noch Essensreste.

»Willkommen Patroklos. Schon gut, ich kenne ihn«, fügte er mit Blick auf den Wachposten hinzu, der mich zurückzuhalten versuchte. Er wartete, bis der Mann gegangen war. »Ich habe mir gedacht, dass du vielleicht kommst.«

Ich gab einen verächtlichen Laut von mir. »Das kann man immer sagen.«

Er schmunzelte. »Nimm irgendwo Platz. Ich habe noch nicht zu Ende gegessen.«

»Du hast den Mord an ihr zugelassen.« Ich spuckte die Worte aus.

Er rückte sich einen Stuhl zurecht. »Glaubst du etwa, ich hätte es verhindern können?«

»Du hättest es verhindert, wenn es deine Tochter gewesen wäre.« Ich blickte ihn mit wütend funkelnden Augen an.

»Ich habe keine Tochter.« Er riss einen Brocken vom Brotlaib ab, tunkte ihn in die Soße und aß.

»Und was, wenn es deine Frau gewesen wäre?«

Er blickte zu mir auf. »Was willst du von mir hören? Dass ich es nicht getan hätte?«

»Ja.«

»Ich hätte es nicht getan. Aber vielleicht ist das der Grund, warum Agamemnon König von Mykene ist und ich bloß über Ithaka herrsche.«

Seine Unbekümmertheit machte mich rasend.

»Du hast dich mitschuldig gemacht an ihrem Tod.«

Er verzog den Mund. »Ich fürchte, da überschätzt du mich. Ich bin nur ein Berater, Patroklos. Mehr nicht.«

»Du hast uns belogen.«

»Was die Vermählung angeht? Ja. Nur so war Klytämnestra zu bewegen, das Mädchen zu uns zu schicken.« Die Mutter, zu Hause in Argos. Mir schwirrten Fragen durch den Kopf, doch ich wollte mich von meiner Wut nicht abbringen lassen. Ich stach mit dem Finger in die Luft.

»Du hast ihn entehrt.« Daran hatte Achill noch gar nicht gedacht vor lauter Trauer um das Mädchen. Ich hingegen schon. Der Verrat an ihr warf einen Schatten auf ihn.

Odysseus winkte ab. »Die Männer haben längst vergessen, dass er eine Rolle in diesem Schauspiel spielte. Sie haben es in dem Moment vergessen, als das Blut des Mädchens floss.«

»Du machst es dir leicht.«

Er schenkte sich einen Becher Wein ein und trank. »Du grollst nicht ohne Grund. Aber warum gegen mich? Ich habe weder das Messer geführt noch das Mädchen gehalten.«

»Sein ganzes Gesicht war voller Blut«, zischte ich. »Kannst du dir vorstellen, wie er sich gefühlt haben muss?«

»Es grämt ihn, dass er ihr nicht helfen konnte.«

»Natürlich«, blaffte ich. »Er konnte kaum sprechen.«

Odysseus zuckte mit den Schultern. »Er hat ein weiches Herz, und das ehrt ihn. Vielleicht erleichtert es sein Gewissen, wenn du ihm sagst, dass ich ihn mit Absicht dort platziert habe, wo er stand. Er hätte es in jedem Fall zu spät gesehen.«

Ich verachtete ihn so sehr, dass ich keine Worte fand.

Er beugte sich auf seinem Stuhl vor. »Darf ich dir einen Rat geben? Wenn du ihm ein guter Freund sein möchtest, sorg dafür, dass er sein weiches Herz hinter sich zurücklässt. Er fährt nach Troja, um Männer zu töten, nicht um sie zu retten.« Seine dunklen Augen schlugen mich in ihren Bann. »Er ist eine Waffe, ein Totschläger. Vergiss das nicht. Man kann einen Speer als Wanderstab nutzen, aber das ändert nichts an seiner Natur.«

Mir verschlug es den Atem. Ich fing zu stottern an. »Er ist kein –«

»Doch. Die beste Waffe, die die Götter je geschaffen haben. Und es wird Zeit, dass er sich darüber im Klaren ist. Auch du solltest dir darüber im Klaren sein. Meinetwegen schlag alles, was ich sage, in den Wind, nur das nicht. Ich meine es ernst und ohne böse Absicht.«

Ich kam gegen ihn nicht an. Seine Worte waren wie Stachel, die sich nicht abschütteln ließen.

»Du irrst«, entgegnete ich, machte auf dem Absatz kehrt und lief davon.

Загрузка...