11.

Doug stand unter der Dusche, als das Wasser versiegte; er war gerade dabei, sein Haar zu waschen, und sein Kopf war voller Schaum, als er plötzlich im Trockenen stand.

»He!«, rief er.

»Das Wasser ist weg!«, rief Trish aus der Küche.

»Großartig«, murmelte er. Mit geschlossenen Augen, während das Shampoo ihm auf Nase und Wangen lief, zog Doug den Duschvorhang zur Seite und tastete an der Wand nach dem Handtuchhalter. Seine Finger schlossen sich um Frotteestoff. Es fühlte sich wie eines von Trishs guten Badetüchern an, die nur zur Zierde im Bad hingen und nicht benutzt werden durften. Doch dies war ein Notfall, und so nahm Doug das Tuch, um sich die Seife vom Gesicht und aus den Augen zu wischen. Im Bad war es dunkel. Der Strom war noch nicht wieder da. Das einzige Licht fiel durch das kleine Fenster.

Rasch rubbelte Doug sein Haar trocken und stieg aus der Wanne. Er zog Unterhose und Hose an, öffnete die Tür und ging in die Küche, noch tropfend vor Nässe. »Was ist passiert?«

Trish stand in der Mitte des Zimmers. Ihr Haar stand vom Kopf ab, und sie starrte auf die halb gefüllte Kaffeekanne in der Spüle. Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe gerade die Kanne gefüllt, und da ist das Wasser weggeblieben.«

»Hast du schon unter der Spüle nachgesehen?« Doug öffnete den Unterschrank, doch der Müllsack und die Schachteln mit Reinigungs- und Waschmitteln waren allesamt trocken. Keines der Rohre tropfte.

»Ich gehe nach draußen«, sagte er, »und sehe nach, ob ich was finde.«

Er ging durch die hintere Tür hinaus. Die Steine und Kiefernnadeln schmerzten an seinen Füßen, als er zu der Seite des Hauses ging, wo die Rohre an den Zähler angeschlossen waren. Er blickte durch das vergilbte Glas auf die Ziffern.

Es gab überhaupt keinen Wasserdruck.

Er beugte sich hinunter und öffnete den Abflusshahn, doch es kam nichts heraus.

»Was, zum Teufel ...« Er drehte den Griff an der Verbindung von Hauptwasserleitung und den Leitungen zum Haus, doch auf dem Zähler wurde nichts angezeigt.

»Was ist es denn?«, fragte Trish, als er wieder ins Haus kam.

»Verdammt, wenn ich das wüsste! Das Wasser scheint gar nicht aufgedreht zu sein.« Doug fuhr sich mit der Hand durchs Haar und spürte, wie das Shampoo an seinen Fingern klebte. »Ich werde nach dem Frühstück nachschauen, was mit dem Wasser und dem Strom los ist.«

»Und mit dem Telefon«, erinnerte ihn Trish.

Doug nickte verärgert. »Und mit dem Telefon.«


Die Verwaltung des Strom- und Wasserwerks war in einem kleinen braunen Fertigbau neben dem Rathaus untergebracht. Doug fuhr langsam über die Schwelle, die den Parkplatz von der Straße trennte, und parkte in einer der markierten Lücken neben den drei Streifenwagen der Stadt. Er stieg aus dem Bronco, ohne sich die Mühe zu machen, den Wagen abzuschließen, und ging rasch über den Asphalt zu den Glastüren des Vordereingangs. Sein Haar fühlte sich merkwürdig an, und ihm wurde klar, dass es an dem Shampoo lag.

Das Mädchen am Empfang war jung genug, um eine seiner Schülerinnen zu sein, doch ihr Gesicht kam Doug nicht bekannt vor. Sie war über die Tastatur eines Apple-Computers gebeugt, beobachtete aufmerksam, wie ihre Finger sich durch das Alphabet hackten, und machte sich nicht einmal die Mühe aufzublicken, als er das Büro betrat.

»Entschuldigen Sie bitte.«

»Bin in einer Sekunde für Sie da«, sagte das Mädchen. Sie betrachtete den Bildschirm, drückte eine Reihe von Tasten und beobachtete aufmerksam, was passierte.

Doug ließ den Blick durch das Büro schweifen. Es war klein und kärglich möbliert. Die Wände waren mit billigen Paneelen furniert, an denen eingerahmte Dokumente hingen. Ein unbesetzter Schreibtisch gegenüber von dem des Mädchens war mit Bergen von Papieren bedeckt. An einer der Wände stand eine Reihe grauer Aktenschränke aus Metall.

Das Mädchen drückte noch eine Taste, nickte, stand auf und kam an den Empfang. Sie war hübsch, und ihr Lächeln schien echt zu sein, doch ihr Gesicht war vollkommen ausdruckslos. »Wie kann ich Ihnen helfen, Sir?«

»Gestern Abend, so um neun Uhr, ist bei uns der Strom ausgefallen. Zuerst dachten wir, es wäre ein normaler Stromausfall, aber der Strom ist nicht wiedergekommen. Dann war heute Morgen auch noch das Wasser weg. Ich bin nach draußen gegangen, um mir die Leitungen anzusehen, aber es war alles in Ordnung. Der Zähler zeigt an, dass wir überhaupt keinen Wasserdruck haben. Könnten Sie jemanden rausschicken, der sich um Wasser und Strom kümmert?«

Das Mädchen ging zum Computer zurück. »Würden Sie mir bitte Ihren Namen und Ihre Adresse nennen?«

»Doug Albin. Grundstück vier-fünf-drei, Trail End Drive.«

Sorgfältig tippte das Mädchen Namen und Adresse in den Computer und las, was auf dem Bildschirm vor ihrer Nase erschien. »Nach unseren Unterlagen haben Sie uns darüber informiert, dass die Lieferung eingestellt werden soll.«

»Die Lieferung eingestellt? Warum, zum Teufel, sollte ich das denn wollen?«

»Das weiß ich nicht, Sir.« Sie stand auf. »Lassen Sie mich mal nachsehen. Wir müssten Ihren Brief in den Akten haben.«

»Meinen Brief?«

»Nach unseren Unterlagen haben Sie uns letzten Donnerstag einen Brief geschickt.« Sie ging durchs Büro zu den Aktenschränken. Nach kurzer Suche in einer Reihe von Formularen und Papieren zog sie ein einzelnes Blatt Schreibmaschinenpapier heraus, das an einen Umschlag mit Fenster geheftet war. »Da ist er.« Sie kam zurück und reichte Doug das Papier.

Er überflog den getippten Text und las laut: »›Sehr geehrte Damen und Herren, am zwölften Juni wird meine Familie nach Kalifornien umziehen, wo ich eine Stelle im Schulbezirk Anaheim angenommen habe. Bitte schalten Sie am elften Juni meine Stromversorgung und am zwölften Juni meine Wasserversorgung ab. Vielen Dank.‹« Doug blickte das Mädchen scharf an. »Was ist das denn?«

Das Mädchen blickte verwirrt drein. »Ich weiß nicht, was Sie meinen, Sir. Haben Sie uns diesen Brief denn nicht geschickt?«

»Ganz bestimmt nicht! Also, ich möchte, dass Sie mir Strom und Wasser wieder aufdrehen, und ich möchte, dass Sie herausfinden, wer diesen verdammten Brief geschickt hat.«

»Tja, vielleicht war es ein Scherz. Vielleicht hat jemand von Ihren Freunden ...«

»Es ist kein Scherz, und ich finde es auch überhaupt nicht lustig!« Seine Hände zitterten, und er legte sie auf die Theke. Ihm wurde bewusst, dass er unnötig schroff zu dem Mädchen war und seinen Zorn an ihr ausließ, obwohl sie offensichtlich nichts wusste. In seiner Magengrube breitete sich Übelkeit aus, ein Gefühl der Hilflosigkeit, ein Gefühl, dass er in etwas hineingezogen wurde, gegen das er nicht würde ankämpfen können, und das alles weckte in ihm den Wunsch, jemanden anzuschreien. Er schloss die Augen und zwang sich zur Ruhe. »Es tut mir leid«, sagte er. »Drehen Sie Wasser und Strom bitte wieder auf.«

»Es wird aber bis heute Nachmittag dauern, ehe wir jemanden daransetzen können«, entgegnete das Mädchen. »Und da ist dann noch eine Anschlussgebühr von fünf Dollar ...«

»Hören Sie«, sagte Doug, der darauf achtete, ruhig und leise zu sprechen, »Sie haben das verbockt. Sie haben mir Strom und Wasser abgedreht, ohne mich vorher zu fragen, und ich bin mir ganz sicher, dass ich nicht für einen Fehler bezahlen werde, den Sie gemacht haben.«

Das Mädchen versteifte sich. »Technisch gesehen ist es nicht unser Fehler. Wir haben einen Brief bekommen ...«

»Ich werde meine Zeit jetzt nicht mit Wortgeplänkel verplempern«, entgegnete Doug. »Lassen Sie mich mit Ihrem Vorgesetzten sprechen.«

»Er ist gerade nicht im Büro, aber ich kann ihm Ihren Namen und Ihre Adresse hinterlassen, damit er Sie anruft, wenn er zurück ist.«

»Tun Sie das. Und glauben Sie, Sie könnten dafür sorgen, dass ich wieder Strom und Wasser kriege? Meine Frau und mein Sohn würden irgendwann heute gerne ein Bad nehmen, und es wäre schön, wenn wir uns heute Abend etwas zu essen kochen könnten.«

Das Mädchen nickte. »Wir werden das in Ordnung bringen. Es tut mir leid, dass Sie Unannehmlichkeiten hatten.« Ihre Stimme klang versöhnlich und ein wenig besorgt, und Doug begriff, dass sie sich Sorgen machte, was er ihrem Vorgesetzten sagen würde.

»Es ist nicht Ihr Fehler«, beruhigte er sie. »Ich habe nicht vor, es an Ihnen auszulassen. Ich bin im Moment nur ziemlich fertig, wie Sie sich bestimmt denken können.«

»Ja, sicher. Ich werde dafür sorgen, dass mein Vorgesetzter Sie anruft, sobald er zurück ist«, versprach sie.

»Danke sehr.« Doug drehte sich und ging zur Tür hinaus, wobei er in seine Tasche griff, um die Wagenschlüssel herauszuholen.

Seine Hände zitterten immer noch.


Nach dem Besuch bei der Telefongesellschaft war Dougs Wut noch größer. Dort hatten sie auch einen Brief bekommen, der angeblich von ihm stammte und in dem er sie aufforderte, seine Telefonverbindung abzuschalten. Als Doug sie bat, sein Telefon wieder anzuschließen, wurde ihm gesagt, dass dafür eine Gebühr von zwanzig Dollar fällig sei und der früheste Termin für den Telefonservice der Donnerstag wäre. Doug arbeitete sich die Bürohierarchie hinauf und erzählte seine Geschichte schließlich dem Abteilungsleiter, der ihm unmissverständlich mitteilte, dass die Verbindung erst wieder eingerichtet würde, nachdem er die Gebühr bezahlt hätte, und dass der frühest mögliche Anschlusstermin der Mittwoch sei. Wenn er es wünsche, könne er ein Erstattungsgesuch einreichen, in dem er die Einzelheiten der Situation erklärte. Das Gesuch werde an die Zentrale von Mountain Bell geschickt, die über die Sache entscheiden müsse.

Wutentbrannt fuhr Doug aus der kleinen Parklücke und rammte beinahe die alte Mrs. Buford, die wütend hupte. Sie kreischte irgendetwas, was Doug durch ihr geschlossenes Wagenfenster nicht verstehen konnte. Er winkte ihr entschuldigend zu.

Briefe.

Wer, zum Teufel, schickte Briefe an die Telefongesellschaft und das Gas- und Wasserwerk, dass sie die Lieferung einstellten?

Nein, nicht wer. Warum? Doug wusste schon, wer die Briefe geschickt hatte - zumindest hatte er einen starken Verdacht.

Der Postbote.

John Smith.

Doch es machte keinen Sinn, und Doug hatte keine Ahnung, warum der Postbote so etwas tun sollte, aber für ihn gab es keinen Zweifel, dass John Smith es gewesen war, der die falschen Botschaften geschickt hatte. Die nahezu perfekt gefälschte Unterschrift hatte etwas an sich, was Doug an die Nachrichtensprecherstimme des Postboten erinnerte. In seine Wut mischte sich Furcht, aber die Wut behielt eindeutig die Oberhand, und Doug fuhr direkt zum Postamt, um Howard seine Meinung kundzutun, seinen Verdacht, seine Anschuldigung.

Der Parkplatz war voll, doch als er ankam, setzte gerade ein Jeep aus einer Parklücke zurück, und Doug fuhr schnell hinein. Er nahm die Umschläge vom Beifahrersitz. Sie waren immer noch feucht, und das Papier fühlte sich weich und leicht biegsam zwischen seinen Fingern an. Höflich nickte er dem alten Mann zu, der auf der Bank vor dem Gebäude saß; dann öffnete er die Tür.

Als Erstes fiel ihm die Hitze auf. Es war warm draußen, aber hier drinnen war es geradezu höllisch. Die Luft war feucht und stand; keine Brise kam aus den Öffnungen an der Decke, und das vertraute, leise Pfeifen des Verdunstungskühlers war nicht zu hören. Das Postamt war trotzdem voller Menschen. Sechs oder sieben Leute standen Schlange, Briefe und Pakete in den Händen, und Doug nahm den beinahe Übelkeit erregenden, säuerlichen Geruch vom Parfüm der Frauen und dem Deodorant der Männer wahr, der sich mit dem Aroma von frischem Schweiß mischte. Doug warf einen Blick zum Schalter, doch Howard war nicht da. Stattdessen stand der Postbote hinter dem Schalter und sprach leise und geduldig mit einer älteren Kundin. In seiner Stimme und auf seinem Gesicht lag Ernsthaftigkeit, doch sie war falsch und heuchlerisch - das oberflächliche Interesse, das ein gerissener Verkäufer seinem Opfer erweist, herablassend und beleidigend zugleich.

Der Postbote schwitzte trotz der Schwüle kein bisschen.

Doug versuchte, hinter den vertäfelten Raumteiler zu spähen, um herauszufinden, ob Howard irgendwo im hinteren Teil des Postamts war, aber er konnte nichts erkennen. Er war überrascht, dass Howard dem Postboten die Verantwortung am Schalter überließ, zumal er neu in der Stadt war. Doug konnte sich nicht erinnern, dass Bob Ronda jemals hinter dem Schalter gestanden hatte; ja, er war kaum einmal im Postamt gewesen, außer um einen Packen Briefe zu bringen oder abzuholen. Doug hatte immer nur Howard hinter dem Schalter arbeiten sehen.

Irgendwie machte ihn das noch wütender auf den Postboten.

Die alte Frau nahm das Wechselgeld, das der Postbote ihr gegeben hatte, steckte es in ihre Geldbörse und schlurfte davon. Doug ging rasch an den anderen Kunden vorbei zum Schalter. »Entschuldigung«, sagte er, »ich möchte mit Howard sprechen.«

Der Postbote sah ihn an, und die Andeutung eine Lächelns umspielte seine dünnen Lippen. »Es sind andere Leute vor Ihnen in der Schlange, Sir. Bitte warten Sie, bis Sie an der Reihe sind.« Sein Blick ruhte für einen Augenblick auf den feuchten Briefen in Dougs Hand. Er sagte nichts, und seine Augen verrieten nicht, ob er sie wiedererkannte, doch sein Lächeln wurde breiter.

»Würden Sie ihn nur bitten, einen Moment herauszukommen?«

»Es tut mir leid, Sir. Bitte warten Sie, bis Sie an der Reihe sind.«

Doug wollte heftig widersprechen, doch als er sich umdrehte und die Leute hinter sich sah, die ihn ungeduldig anblickten, sagte er: »Also gut«, und stellte sich ans Ende der Schlange.

Zehn Minuten später war er wieder am Schalter. Er hatte den Postboten ununterbrochen beobachtet, hatte ihn studiert und nach Anzeichen von irgendetwas Ungewöhnlichem gesucht. Doch abgesehen davon, dass der Mann eine Art natürliche Überlegenheit ausstrahlte, schien nichts verkehrt zu sein. Der Postbote schaute Doug nicht ein einziges Mal an.

Dougs Furcht und seine Wut waren nun ungefähr gleich groß.

Er trat an den Schalter und wischte sich mit der Hand den Schweiß von der Stirn. »Ich möchte mit Howard sprechen.«

»Mr. Crowell ist heute nicht da.«

Die Worte waren so einfach und doch so unerwartet, dass sie Doug völlig überraschend trafen. Howard war nicht da? Howard war immer da! »Ist er krank?«, fragte Doug.

»Ja. Kann ich Ihnen helfen?«

Doug starrte ihn voller Wut an. »Vielleicht. Meine Familie und ich sind gestern zum Picknicken am Clear Creek gewesen. Wir haben ungeöffnete, nicht zugestellte Post gefunden, die am Ufer des Bachs verstreut war.«

Ein leichtes Lächeln umspielte die Lippen des Postboten. »Verstreut?«

Seine spöttische Sprechweise glich so sehr der von Trish, dass Doug für eine Sekunde der Mut verließ. Doch er fasste sich sofort wieder und legte die Umschläge auf den Schalter. »Hier sind ein paar Briefe, die wir gerettet haben.«

Der Postbote streckte die Hand nach den Umschlägen aus, aber Doug zog sie zurück. »Die gebe ich Howard selbst.«

»Es tut mir leid, aber es ist die Pflicht des Postdienstes, Briefe umgehend zuzustellen. Es ist gegen das Gesetz, dass Sie nicht zugestellte Poststücke zurückhalten.«

Doug spürte, wie ihm das Adrenalin in die Adern schoss. Er schwitzte jetzt am ganzen Körper und wischte sich wieder die Stirn ab. »Das hier scheinen alles Rechnungen zu sein«, erklärte er. »Und da waren noch Hunderte anderer Rechnungen am Creek. Und wissen Sie was? Ich habe in letzter Zeit meine regelmäßigen Rechnungen nicht mehr bekommen. Ich glaube, ich habe keine einzige Rechnung bekommen, seitdem Ihr Vorgänger gestorben ist. Ich weiß nicht, was da läuft, aber ein großer Teil der Post scheint spurlos zu verschwinden.«

»Ich habe meine Rechnungen in letzter Zeit auch nicht gekriegt«, sagte der Mann hinter Doug.

Doug beobachtete das Gesicht des Postboten, suchte nach irgendeiner Reaktion. Er hatte erwartet, dass der Mann ihn anstarrte, dass er wütend wurde, dass er irgendwie zugeben würde, die Post in den Creek geworfen zu haben, aber das Gesicht des Postboten blieb heiter und gelassen.

»Ich verspreche, dass wir uns so bald wie möglich um diese Beschwerden kümmern werden«, sagte er. Seine Stimme klang angenehm, unerschütterlich und beruhigend. »Haben Sie sonst noch etwas, Mr. Albin?«

»Nur dass jemand einen Brief an das Gas- und Wasserwerk geschrieben hat, meine Strom- und Wasserversorgung abzudrehen. Dieselbe Person hat einen Brief an die Telefongesellschaft geschickt und ihr geschrieben, dass sie mein Telefon abschalten sollen. Ich denke, das ist Postbetrug.«

»Ja, allerdings, Mr. Albin. Und ich versichere Ihnen, wir werden das unverzüglich untersuchen. Ich werde Mr. Crowell von Ihren Anliegen berichten.«

Doug blickte dem Postboten direkt in die Augen. Er sah eine Härte und Kälte darin, die ihn frösteln ließ und den Wunsch in ihm erweckte, wegzuschauen, doch er zwang sich, den Blickkontakt zu halten. Der Schweiß auf seinem Körper fühlte sich plötzlich kalt an. »Danke«, sagte er knapp.

Der Postbote streckte seine dünne weiße Hand aus. »Würden Sie mir jetzt bitte die nicht zugestellten Briefe aushändigen?«

Doug schüttelte den Kopf. »Bringen Sie mich vor Gericht. Aber die Briefe werde ich nur Howard geben.«

»Gut«, sagte der Postbote mit nüchterner Stimme. »Würden Sie dann bitte beiseitetreten? Hinter Ihnen warten noch weitere Leute, Mr. Albin.«

Doug wandte sich vom Schalter ab, verließ das Postamt und ging zu seinem Wagen. Erst auf dem Rückweg fiel ihm ein, dass er dem Postboten gar nicht seinen Namen genannt hatte.

Woher hatte der Mann ihn gewusst?

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