Kapitel 3

Mein Gepäck für Moskau setzte sich, in dieser Reihenfolge, zusammen aus einer Flut von Mitteln gegen Erkrankungen der Lunge nach dem Motto »Vorsicht ist besser als Nachsicht«, einem dicken Wollschal, einer zweiten Brille, einer Anzahl Paperbacks und einer Kamera.

Emma betrachtete meinen Arzneimittelkasten mit einer Mischung aus Spott und Entsetzen.

»Du bist ein Hypochonder«, sagte sie.

»Hör auf, herumzuwühlen. Alles muß an seinem Platz bleiben.«

»Ja, klar. Was ist das?« Sie hielt einen kleinen Pillenbehälter aus Plastik hoch.

»Ventolintabletten. Leg sie wieder rein.«

Statt dessen öffnete sie den Deckel und schüttete eine auf ihre Hand. »Rosa und winzig. Wozu sind die?«

»Sie helfen einem atmen.«

»Und die?« Sie hatte eine schmale, zylindrische Büchse in der Hand und las das gelbe Etikett. »Intal-Kapseln?«

»Helfen einem atmen.«

»Und die? Und die?« Sie nahm sie heraus und legte sie nebeneinander hin. »Und die?«

»Auch. Auch. Auch.«

»Und eine Spritze. Herrgott noch mal, wozu eine Spritze?«

»Die letzte Rettung. Wenn eine Spritze Adrenalin nicht hilft, schickt man nach einem Beerdigungsunternehmer.«

»Ist das dein Ernst?«

»Nein«, sagte ich; aber die richtige Antwort lautete wahrscheinlich ja. Bis jetzt hatte ich das noch nicht herausgefunden.

»Was für ein Theater wegen eines kleinen Hustens.« Sie betrachtete die ehrfurchtgebietende Ansammlung lebensrettender Mittel mit der ganzen Überheblichkeit des Gesunden.

»Blödsinnig«, stimmte ich zu. »Und jetzt leg sie zurück.«

Mit größter Sorgfalt kam sie meinem Wunsch nach.

»Du weißt sicher, daß das alles gegen Asthma, und nicht gegen Bronchitis ist«, sagte sie.

»Wenn ich Bronchitis kriege, kriege ich Asthma.«

»Und umgekehrt?«

Ich schüttelte den Kopf. »Komm ins Bett.«

»Am Sonntag nachmittag um halb fünf, mit einem Kranken?«

»Soll schon vorgekommen sein.«

»Das stimmt«, gab sie zu. Und es kam wieder vor, ohne daß auch nur das geringste Husten zu hören war.

Am nächsten Morgen überreichte mir Rupert Hughes-Beckett in seinem Londoner Büro ein Flugticket, eine Hotelreservierung, ein Visum und ein Blatt mit Namen und Adressen. Nicht ausreichend.

»Was ist mit den Antworten?« fragte ich.

»Ich fürchte ... äh ... sie sind noch nicht greifbar.«

»Warum nicht?«

»Es wird noch daran gearbeitet.« Er sah mir nicht in die Augen. Wie in meinem Wohnzimmer fand er auch jetzt seine Handrücken viel interessanter. Er mußte schon jede Sommersprosse einzeln kennen, dachte ich. Jede Falte und

jede Ader.

»Soll das heißen, daß Sie noch nicht mal angefangen haben?« fragte ich ungläubig. »Sie müssen meinen Brief spätestens letzten Dienstag bekommen haben. Vor sechs Tagen.«

»Mit Ihren Paßfotos, ja. Sie müssen verstehen, es gibt da ... äh ... Probleme, so schnell ein Visum zu erhalten.«

»Was nützt mir ein Visum, wenn ich keine Informationen bekomme? Und hätten Sie nicht beides gleichzeitig bekommen können?«

»Wir dachten ... äh ... der Fernschreiber. In der Botschaft. Wir schicken Ihnen die Antworten, wie wir sie erhalten.«

»Und ich komme alle fünf Minuten vorbei und frage, ob die Brieftaube eingetroffen ist?«

Sein Lächeln war sparsam. »Sie können anrufen. Die Nummer steht auf dem Blatt.« Er lehnte sich in seinem Fünfsterne-Bürostuhl zurück und betrachtete ernsthaft seine Hand, um festzustellen, ob sich an deren Topographie in den letzten 30 Sekunden etwas verändert hatte. »Natürlich haben wir mit dem Arzt gesprochen, der sich um Hans Kramer kümmerte.«

»Und?« drängte ich, da er schon wieder verstummt zu sein schien.

»Er hatte während der Military Dienst. Er versorgte gerade ein Mädchen mit einem Schlüsselbeinbruch, als jemand kam und sagte, einer der Deutschen sei zusammengebrochen. Er ging fast sofort, aber bevor er da war, war Hans Kramer bereits tot. Wie er sagt, versuchte er Herzmassage und eine Injektion und Mund-zu-Mund-Beatmung, aber alles umsonst. Die Haut war bläulich verfärbt, und die Todesursache war ... äh ... Herzstillstand.« »Ein Herzanfall, mit anderen Worten.«

»Äh ... ja. Natürlich wurde eine Autopsie vorgenommen. Natürlicher Tod. Sehr bedauerlich, bei einem so jungen Menschen.«

Der ganze Unsinn hier wäre überflüssig, wenn Hans Kramer nicht so rücksichtslos gewesen wäre, einfach tot umzufallen, dachte ich verärgert. Todesfälle erzeugen immer Gerüchte, und diese Aljoscha-Geschichte hielt sich sicher nur, weil Kramer sie nicht mehr richtigstellen konnte.

»Die Namen und Anschriften des restlichen deutschen Teams?« fragte ich.

»Folgen.«

»Und die Namen und Anschriften der Mitglieder des russischen Teams in Burghley?«

»Folgen.«

»Und der russischen Beobachter?«

»Folgen.«

Ich starrte ihn an. Die hoffnungsvollste Spur, die ich durch verschiedene Anrufe bei Leuten aus der Militaryreiterei ausgegraben hatte, war der immer wiederkehrende Hinweis auf die »russischen Beobachter«: drei Männer, die in halboffizieller Eigenschaft den verschiedenen Prüfungen der vergangenen Saison beigewohnt hatten, auch wenn ihr eigenes Team nicht gemeldet war. Der Grund ihrer Anwesenheit wurde jeweils mit »spionieren«, »lernen, wie Militarys ausgerichtet werden sollen«, »unsere besten Pferde klauen« und »feststellen, welcher Standard erreicht werden muß, damit der Westen bei der Olympiade dumm aussieht« beschrieben.

»Der Prinz sagt, Sie hätten sich bereit erklärt, einige Vorarbeit zu leisten«, sagte ich.

»Das werden wir«, antwortete er. »Aber auf der politischen Bühne ist Ihr Auftrag nur begrenzt wichtig. Meine Dienststelle ist diese Woche mit dringenderen Angelegenheiten beschäftigt gewesen, als es ... äh ... Pferde sind.«

Dieselbe leise, nicht zu verhehlende Verachtung färbte seine Stimme und ließ ihn die Nase rümpfen.

»Erwarten Sie, daß ich mit meiner Aufgabe Erfolg habe?«

Er studierte seine Handrücken und schwieg.

»Wünschen Sie, daß ich Erfolg habe?«

Er hob die Augen, als wären sie zwei Tonnen schwer.

»Ich wäre dankbar, wenn Sie nicht vergessen wollten, daß die Teilnahme von Lord Farringford an den Olympischen Spielen, immer vorausgesetzt, er und sein Pferd sind gut genug, nicht etwas ist, für das wir freiwillig eine ... äh ... Verhandlungsbasis mit den Russen aufgeben würden. Ganz besonders ungern würden wir uns in der Lage befinden, eine Entschuldigung aussprechen zu müssen.«

»Ein Wunder, daß Sie mich überhaupt fahren lassen.«

»Der Prinz wünscht es.«

»Und er hat Druck auf Sie ausgeübt?«

Hughes-Beckett preßte die Lippen zusammen. »Sein Wunsch ist nicht ganz unberechtigt. Wenn wir mit Ihrem Auftrag ganz und gar nicht einverstanden wären, hätten wir keinerlei Unterstützung gewährt.«

»Na schön«, sagte ich, stand auf und verstaute die diversen Papiere in meinen Taschen. »Es scheint, ich soll gehen und ein paar harmlose Fragen stellen und einige nichtssagende Antworten bekommen, und der Prinz soll das deutsche Pferd nicht kaufen, und Johnny Farringford soll nicht in das Team aufgenommen werden, und niemand soll irgendwelches Aufsehen erregen.«

Er sah mich mit der ganzen Abgeklärtheit des altgedienten Beamten an, schwieg und meinte damit ja.

»Ihr Zimmer ist für zwei Wochen reserviert«, sagte er. »Aber Sie können natürlich früher zurückkommen, wenn Sie wollen.«

»Danke.«

»Und wenn Sie das Blatt lesen, werden Sie feststellen, daß wir Ihnen ein oder zwei ... äh ... Kontakte gegeben haben, die hilfreich sein könnten.«

Ich warf einen Blick auf die kurze Liste, die von der Adresse der britischen Botschaft in Moskau angeführt wurde.

»Weiter unten ist der Mann aufgeführt, der das sowjetische Team für die Military bei der Olympiade trainiert.«

»Nun, das ist wenigstens etwas«, sagte ich angenehm überrascht.

»Wir sind nicht ganz so untätig gewesen, wie Sie angenommen haben«, sagte er befriedigt. Er räusperte sich. »Ganz unten steht der Name eines Studenten an der Moskauer Universität. Er ist Engländer und für ein Jahr dort. Selbstverständlich spricht er Russisch. Er weiß, daß Sie kommen. Er kann für Sie dolmetschen, aber nichts, was Sie tun, darf die Fortsetzung seiner Studien gefährden.«

»Weil er wichtiger ist als Pferde?«

Hughes-Beckett brachte ein frostiges Lächeln zustande. »Was wäre das nicht?« fragte er.

Das Flugbillet, mit dem er mich ausgestattet hatte, brachte mich am nächsten Tag erster Klasse nach Moskau, wo wir um 18 Uhr Ortszeit eintrafen. Die meisten meiner Mitreisenden in der Luxuskabine waren Schwarze: Kubaner? Aber angesichts der unübersichtlichen Weltlage konnten sie von überallher sein: heute Verbündete, morgen Todfeinde. Sie trugen teure Maßanzüge, weiße Hemden und elegante Krawatten und wurden nach der Landung direkt an der Gangway von extralangen Limousinen abgeholt. Die weniger vom Glück Begünstigten durchliefen die normale Einreiseprozedur, was in meinem Falle aber ohne größere Verzögerung vonstatten ging. Die Zollbeamten winkten mich ohne jedes Interesse durch, obwohl sie am Schalter nebenan einen Mann meines Alters förmlich auseinanderzunehmen schienen. Jedes Fitzelchen Papier wurde gelesen, jede Tasche geleert und das Futter des Koffers eingehend untersucht. Der Mann, dem diese Aufmerksamkeiten galten, ertrug sie stoisch, ohne aufzumucken. Weder Protest noch Empörung, noch Furcht, soweit ich sehen konnte. Als ich weiterging, griff einer der Beamten gerade nach einer Unterhose und tastete sorgfältig den Gummizug ab.

Ich wollte nach einem Taxi Ausschau halten, aber es stellte sich heraus, daß auch mich ein Empfangskomitee erwartete. Ein Mädchen in einem braunen Mantel und rehfarbenen Strickhütchen näherte sich zögernd. »Mr. Drew?«

Aus meiner Reaktion ersah sie, daß sie den richtigen erwischt hatte. »Mein Name ist Natascha. Ich bin von Intourist. Wir werden uns während Ihres Aufenthaltes um Sie kümmern. Draußen steht ein Wagen, um Sie ins Hotel zu bringen.« Sie wandte sich einer etwas älteren Frau zu, die einige Schritte hinter ihr stand.

»Das ist meine Kollegin Anna.«

»Wie nett von Ihnen, sich soviel Mühe zu machen«, sagte ich höflich. »Wie haben Sie mich erkannt?«

Natascha sah auf ein Blatt Papier in ihrer Hand. »Engländer, zweiunddreißig Jahre alt, dunkles, gewelltes Haar, Brille mit Hornrand, bartlos, gut gekleidet«, las sie

vor.

»Das Auto steht draußen«, sagte Anna. Ich fand das nicht weiter überraschend, da Autos bei Flughäfen das so an sich haben.

Anna war kleiner, untersetzt und nüchtern in einen grauen Mantel und ebensolcher Strickmütze gekleidet. Etwas Unheilverkündendes lag in ihrer Miene, eine Steifheit, die sich durch den vorgeschobenen Bauch bis zu den Spitzen ihrer praktischen Schuhe fortsetzte. Sie war recht freundlich, aber sicher nur so lange, wie ich mich ihren Vorstellungen entsprechend benahm.

»Haben Sie keinen Hut?« fragte Natascha besorgt. »Es ist kalt draußen. Sie müßten eine Pelzmütze haben.«

Auf dem kurzen Stück zwischen Flugzeug und Bus hatte ich bereits einen Vorgeschmack des Klimas bekommen. Den meisten Passagieren schienen auf dem Flug Kopfbedeckungen gewachsen zu sein, und sie entstiegen mit Pelzmützen und Ohrenklappen der Maschine. Nur ich mußte mit meinem flauschigen Schal vorliebnehmen.

»Viel Körperwärme geht über den Kopf verloren«, erklärte Natascha ernsthaft. »Morgen müssen Sie sich einen Hut kaufen.«

»Das werde ich tun«, versprach ich.

Sie hatte schön geschwungene Augenbrauen, eine sahneweiße Haut und trug einen blaßrosa Lippenstift. Ein Anflug von Humor hätte das fehlende Funkeln in ihre braunen Augen gebracht, aber schließlich hätte ein Anflug von Humor bei den Sowjets die Welt verändert.

»Sie waren noch nie in Moskau?«

»Nein«, erwiderte ich.

Am Ausgang stand eine Gruppe von vier großen Männern in dunklen Mänteln. Sie hatten sich wie im Gespräch einander zugewandt, aber ihre Blicke waren nach außen gerichtet, und keiner von ihnen redete. Natascha und Anna gingen an ihnen vorbei, als wären sie Luft.

»Wer hat Sie gebeten, mich abzuholen?« fragte ich neugierig.

»Unser Intourist-Büro«, sagte Natascha.

»Und wer hat Ihr Büro darum gebeten?«

Beide sahen mich ausdruckslos an und gaben keine Antwort. Ich schloß daraus, daß sie es nicht wußten und daß es etwas war, was man ihnen nicht mitteilen würde.

Das Auto, dessen Fahrer kein Englisch sprach, fuhr über breite, leere Straßen geradewegs auf die Stadt zu. Im Scheinwerferlicht wirbelten schwächlich nasse Schneeflocken. Die Straßen waren geräumt, doch ihre Ränder säumten klumpige, grauweiße Wälle. Ich schauderte eher aus Abscheu denn vor Kälte: im Wagen war es durchaus warm.

»Für Ende November ist es nicht kalt«, erklärte Natascha. »Heute war es den ganzen Tag über Null. Gewöhnlich liegt um diese Zeit schon Schnee, statt dessen regnet es.«

Wie ich sah, waren die Bushaltestellen für Temperaturen unter Null gebaut, mit Glaswänden und innen hell erleuchtet; in ein paar standen Gruppen einander zugewandter Männer, drei, nicht vier, die auf einen Bus warten mochten oder auch nicht.

»Wenn Sie wollen, können Sie morgen eine Stadtrundfahrt mit dem Bus machen«, sagte Anna. »Und übermorgen findet ein Besuch in der Ausstellung der Ökonomischen Errungenschaften statt.«

»Und wir werden alles versuchen, Karten für die Oper und das Ballett zu bekommen«, fiel Natascha ein.

»Im Hotel sind immer viele Engländer, die Moskau in einer Gruppenreise besuchen«, sagte Anna, »denen dürfen Sie sich zu einer Führung durch den Kreml und andere interessante Orte anschließen.«

Ich sah von einer zur anderen und kam zu dem Ergebnis, daß beide sich aufrichtig bemühten, hilfreich zu sein.

»Danke«, sagte ich, »aber in der Hauptsache werde ich Freunde besuchen.«

»Wenn Sie uns sagen, wo Sie hinwollen«, sagte Natascha ernsthaft, »werden wir das arrangieren.«

Für eine Person war mein Zimmer im Hotel Intourist groß genug, mit dem Bett an der einen Seite und einem Sofa an der anderen Wand, doch als Doppelzimmer mußte der gleiche Raum, wie mich ein flüchtiger Blick durch kurz geöffnete Türen überzeugte, ziemlich beengt sein. Außerdem hatte ich ein breites Regal über die ganze Wand unter dem Fenster, auf dem das Telefon und eine Lampe standen; weiter ein Stuhl, ein eingebauter Schrank und ein Badezimmer. Brauner Teppich, rotgemusterte Vorhänge, dunkelgrünes Sofa. Ein ganz gewöhnliches Hotelzimmer, das genausogut in Sydney, Los Angeles oder Manchester hätte sein können.

Ich packte meine wenigen Habseligkeiten aus und sah auf die Uhr. »Abendessen haben wir für Sie um acht Uhr vorgesehen«, hatte Anna gesagt. »Bitte kommen Sie ins Restaurant. Ich werde dasein und Ihnen helfen, Pläne für morgen zu machen.« Meine beiden Kindermädchen durften in ihrem Tun nicht ermutigt werden, fand ich, aber da ich auch nicht sofort anecken wollte, beschloß ich, vorläufig brav zu sein. Ein kleiner, zollfreier Muntermacher schien mir trotzdem angebracht.

Ich goß Scotch in ein Zahnputzglas und setzte mich auf das Sofa; da klingelte das Telefon.

»Ist dort Mr. Randall Drew?«

»Ja«, sagte ich.

»Kommen Sie um neun in die Bar des Hotel National«, befahl die Stimme. »Verlassen Sie Ihr Hotel, wenden Sie sich nach rechts, an der Straßenecke wieder rechts. Das Hotel National ist dann rechter Hand. Gehen Sie hinein, geben Sie Ihren Mantel ab, steigen Sie die Treppe hinauf und wenden Sie sich nach rechts. Die Bar ist ein Stück den Gang hinunter auf der linken Seite. Um neun Uhr also, Mr. Drew.«

Die Leitung war tot, bevor ich noch fragen konnte, wer dran war.

Ich trank weiter meinen Whisky. Die einzige Möglichkeit, das festzustellen, war hinzugehen.

Nach einer Weile holte ich das Blatt Papier hervor, das Hughes-Beckett mir gegeben hatte, und da das Telefon offenbar eine direkte Leitung nach draußen hatte, wählte ich die Nummer des englischen Studenten an der Moskauer Universität. Eine russische Stimme antwortete und sagte etwas mir Unverständliches.

»Stephen Luce«, sagte ich sehr deutlich. »Kann ich bitte Stephen Luce sprechen?«

Die russische Stimme sagte nur ein Wort: »Warten«, und ich wartete. Drei Minuten später meldete sich zu meinem Erstaunen eine frische, englische Stimme: »Ja? Wer ist da?«

»Mein Name ist Randall Drew«, sagte ich. »Ich ...«

»Ach so, ja«, unterbrach er mich. »Von wo rufen Sie an?«

»Aus meinem Zimmer im Hotel Intourist.«

»Wie ist Ihre Nummer? Sie steht auf dem Telefon.« Ich las sie ihm vor.

»Gut«, sagte er. »Wir treffen uns lieber morgen. Paßt Ihnen zwölf Uhr? Meine Mittagspause. Auf dem Roten Platz, vor der Basilius-Kathedrale. O. K.?«

»Äh ... ja.«

»Bestens«, sagte er. »Muß jetzt Schluß machen. Tschüs.« Und er legte auf.

Das mußte ansteckend sein, dachte ich. Etwas in der Moskauer Luft. Ich wählte die Nummer des Mannes, der das russische Team trainierte, und wieder meldete sich eine russische Stimme. Ich fragte auf englisch nach Herrn Kropotkin, aber diesmal umsonst. Nach einigem Schweigen und nachdem ich meine Bitte wiederholt hatte, kam ein Schwall aufgeregter, unverständlicher Worte und dann ein scharfes Klicken.

Bei der britischen Botschaft hatte ich mehr Glück und fand mich mit dem Kulturattache verbunden.

»Natürlich«, sagte er, Eton in der Stimme, »wir wissen alles über Sie. Wollen Sie morgen abend auf einen Drink kommen? Paßt sechs Uhr?«

»Ausgezeichnet«, versicherte ich. »Übrigens ...«

»Von wo rufen Sie an?« unterbrach er mich.

»Aus meinem Zimmer im Intourist.« Ungefragt gab ich ihm die Telefonnummer.

»Ausgezeichnet«, sagte er. »Bis morgen also.«

Wieder das scharfe Klicken. Ich trank meinen Scotch aus und dachte über meine Telefonate nach. Meine Naivität mußte für die Alteingesessenen dieser Stadt geradezu fürchterlich gewesen sein.

Anna wartete im Restaurant auf mich und kam auf mich zu, als ich eintrat. Sie hatte ihren Mantel abgelegt. Darunter trug sie ein grünes Wollkostüm mit bronze-farbenen Bordüren, mit dem sie im Londoner Geschäftsviertel nicht weiter aufgefallen wäre. Ihr braunes, nur von wenigen grauen Strähnen durchsetztes Haar war sauber und wohlfrisiert, und sie hatte die Aura eines Menschen, der es gewohnt ist, zu planen und Ratschläge zu geben.

»Sie können sich hierher setzen«, sagte sie, auf eine Reihe Tische am Fenster deutend. »Ein paar Engländer sitzen auch hier. Eine Gruppenreise.«

»Danke.«

»Also«, fuhr sie fort, »morgen .«

»Morgen«, sagte ich freundlich, »wollte ich mir den Roten Platz ansehen, und den Kreml, und das GUM vielleicht. Ich habe eine Karte und einen Stadtführer. Ich werde schon nicht verlorengehen.«

»Aber wir können Sie für eine Stadtrundfahrt eintragen«, sagte sie überredend. »Oder eine Führung durch den Kreml und das Zeughaus.«

»Lieber nicht. Ich mache mir nicht viel aus Museen und so was.«

Sie betrachtete mich mißbilligend, aber nach einem weiteren vergeblichen Versuch teilte sie mir mit, daß mein Mittagessen um halb zwei fertig sein würde, wenn die Reisegruppe aus dem Kreml zurückkehrte. »Und um halb drei steht der Bus für die Stadtrundfahrt bereit.«

»Ja«, sagte ich, »sehr schön.«

Man sah förmlich, wie sie aufatmete. Besucher, die ihre eigenen Wege gingen, stellten offenbar ein Problem dar, wenn ich auch noch nicht wußte, warum. Daß ich guten Willen gezeigt hatte, brachte mir eine gute Note ein, und wie man einem Kind Süßigkeiten verspricht, so versprach sie mir Karten für das Bolschoiballett.

Mittlerweile begannen die Tische, jeweils für vier Personen gedeckt, sich zu füllen. Ein älteres Ehepaar aus

Lancashire gesellte sich mit einem fragenden Lächeln zu mir, dicht gefolgt von dem Mann, den die Zollbeamten auf dem Flughafen bis aufs Hemd durchsucht hatten. Wir tauschten die unter Fremden üblichen Nichtigkeiten aus, und dann erzählte die Dame von ihren Erlebnissen auf dem Flughafen.

»Wir mußten ewig im Bus warten, bis Sie herauskamen«, sagte sie zu dem einzelnen Herrn. Die nicht gestellte Frage schwebte im Raum. Der Gegenstand ihrer Neugier, angetan mit Jeans, Pullover und langen Haaren, löffelte saure Sahne in seinen Borschtsch und ließ sich mit der Antwort Zeit.

»Sie haben mich mitgenommen und bis auf die Haut durchsucht«, erklärte er schließlich, die Sensation genießend.

Die Dame aus Lancashire machte »Oh« und war gebührend beeindruckt. »Was haben sie denn gesucht?«

Er zuckte die Achseln. »Weiß ich nicht. Es gab ja auch nichts zu finden. Ich habe mich nicht gewehrt, und schließlich ließen sie mich gehen.«

Er stellte sich als Frank Jones, Lehrer aus Essex, vor. Dies war seine dritte Reise nach Rußland. Ein großes Land, sagte er. Das Ehepaar aus Lancashire betrachtete ihn mißtrauisch, und wir alle widmeten uns dem undefinierbar grauen Fleisch auf unseren Tellern. Das Eis zum Nachtisch war besser, aber der gastronomischen Genüsse wegen hätte wohl niemand diese Reise unternommen, dachte ich. Nach getaner Arbeit machte ich mich in Mantel und Schal zum Hotel National auf. Eisregen peitschte mir ins Gesicht und durchnäßte mein Haar. Ein scharfer Wind blies, der in jede Ritze drang. Bürgersteig und Straße glänzten feucht. Es hatte zwar nicht gefroren, aber der Wind war schneidend, und ich spürte ihn bis tief in die Lungen. Ein Anfall von Bronchitis war alles, was mir noch fehlte, und einen Augenblick lang war ich versucht, der Kälte die Arme zu öffnen: Aber im ganzen gesehen war wohl alles besser, als hustend und spuckend Hotelzimmerwände anzustarren.

Die Bar des Hotel National zeugte von vergangener Pracht, wie ein alter Pub oder ein kleiner, leicht heruntergekommener Londoner Klub. Teppiche lagen auf dem Boden, weiter gab es drei lange Tische mit jeweils acht oder zehn Stühlen und einige kleinere Tische für drei oder vier. Die meisten Stühle waren besetzt, und vor der Bar, die die eine Wand einnahm, standen die Leute in Zweierreihen. Die Stimmen um mich herum redeten in deutsch, englisch, französisch und in noch vielen anderen Sprachen, aber niemand fragte einen Neuankömmling, ob er Randall Drew, gerade aus England eingetroffen, sei.

Nach zwei Minuten wandte ich mich der Bar zu und bekam schließlich auch einen Whisky. Da war es Viertel nach neun. Eine Weile trank ich im Stehen, und dann, nachdem einer der kleinen Tische frei geworden war, sitzend; aber ich trank allein. Um neun Uhr fünfunddreißig bestellte ich einen zweiten Drink, und um neun Uhr fünfzig fand ich, wenn alle meine Nachforschungen so erfolgreich verliefen, würde ich keine Bronchitis brauchen.

Um zwei Minuten vor zehn sah ich auf die Uhr, trank mein Glas aus, und ein Mann löste sich aus dem Kreis an der Bar und stellte zwei frische Gläser auf den Tisch.

»Randall Drew?« fragte er, zog einen leeren Stuhl heran und setzte sich. »Tut mir leid, daß ich Sie warten ließ, Sportsfreund.«

Wie ich wußte, war er genauso lange da wie ich; hatte an der Bar gestanden, Worte mit seinen Nachbarn und dem Barmann gewechselt oder in sein Glas gestarrt, wie es gewohnheitsmäßige Kneipengänger tun, als erwarteten sie, in Alkohol und Wasser ewige Weisheit zu erblicken.

»Und warum ließen Sie?« fragte ich. »Mich warten, meine ich.«

Als Antwort erhielt ich nur ein Knurren und einen ausdruckslosen Blick aus grauen, harten Augen. Er schob mir eins der Gläser zu und sagte, es sei hoffentlich meine Marke. Er war kräftig und Mitte Vierzig, trug seine doppelreihige dunkle Jacke offen und ging leicht gebeugt. Sein glatt zurückgebürstetes dunkles Haar lichtete sich bereits, und sein Nacken hatte etwas von einem knorrigen, alten Baumstamm.

»In Moskau muß man vorsichtig sein«, bemerkte er.

»Mm«, sagte ich. »Haben Sie auch einen Namen?«

»Herrick. Malcolm Herrick.« Er schwieg, aber ich hatte noch nie von ihm gehört. »Moskau-Korrespondent von The Watch

»Angenehm«, sagte ich höflich, aber die Hand reichten wir uns nicht.

»Das hier ist kein Kinderspielplatz, Sportsfreund. Das sage ich Ihnen, weil ich es gut mit Ihnen meine«, äußerte er.

»Sehr freundlich«, murmelte ich.

»Sie sind hier, um dumme Fragen wegen dieses Scheiß-Farringford zu stellen.«

»Warum Scheiß-Farringford?« fragte ich.

»Ich kann ihn nicht leiden«, erklärte er. »Aber das tut nichts zur Sache. Ich habe alle Fragen gestellt, die wegen diesem Mist zu stellen sind, und nichts ist dabei rausgekommen. Wenn da was gewesen wäre, hätte ich es erfahren, glauben Sie einem alten Zeitungshasen, Sportsfreund, besonders, wenn so feine Grafen drinhängen.«

Sogar seine Stimme klang rücksichtslos. Den hätte ich nicht gern auf der Matte stehen, dachte ich. Wenn der hinter einer Geschichte her war, war er etwa so mitfühlend wie ein Tornado.

»Wieso haben Sie sich damit beschäftigt?« fragte ich. »Und woher wußten Sie, daß ich hier bin und warum und daß ich im Intourist wohne? Und wie konnten Sie mich eine Stunde nach meiner Ankunft bereits anrufen?«

Wieder starrte er mich ausdruckslos an.

»Wir wollen eine Menge wissen, was, Sportsfreund?« Er nahm einen Schluck von seinem Drink. »Ein kleines, kleines Vögelchen in der Botschaft natürlich.«

»Und weiter?« drängte ich, da er schwieg.

»Kann meine Quellen nicht preisgeben«, erklärte er. »Aber eins sage ich Ihnen, Sportsfreund, die Geschichte ist nicht neu. Es ist Wochen her, seit ich mich als Bluthund betätigt habe, und die Botschaft hat auch ihre Fühler ausgestreckt. Wenn Sie mich fragen, haben die sogar einen ihrer Geheimdienstleute angesetzt, wegen der dauernd auftauchenden Fragen. Aber man kriegte nur das große Gähnen. Ein Blödsinn, Sie auch noch herzuschicken. Da scheint jemand in London sich nicht mit >keine Story< abfinden zu wollen, aber >keine Story< ist die ganze Story.«

Ich nahm die Brille ab, hielt sie gegen das Licht und setzte sie nach einer Weile wieder auf.

»Nun«, sagte ich milde, »es ist sehr nett von Ihnen, mir das alles zu erzählen, aber ich kann ja nicht einfach umkehren, ohne wenigstens einen Versuch unternommen zu haben, nicht wahr? Schließlich bekomme ich die Reise, den Aufenthalt und so weiter bezahlt. Aber vielleicht könnten Sie mir sagen, mit wem Sie gesprochen haben, das würde mir eine Menge unnützer Laufereien ersparen.«

»Also wirklich, Sportsfreund«, explodierte er, »Sie wollen wirklich an der Hand genommen werden.« Er kniff die Augen zusammen, verzog den Mund zu einem schmalen Strich und überlegte. »Na schön. Letzten Sommer haben sich drei russische Beobachter bei diesen lächerlichen Reitturnieren rumgetrieben. Abgesandte einer Unterabteilung des Komitees für die olympischen Reiterspiele. Ich habe mit ihnen in dem riesigen olympischen Zentrum in der Gorkistraße, gegenüber vom Museum der Roten Armee, gesprochen. Sie haben Farringford überall reiten sehen, aber es gibt absolut keine Verbindung zwischen Farringford und den Russen. Njet, njet und nochmal njet. Das ist die einstimmige Meinung.«

»Na schön«, sagte ich resigniert. »Und was ist mit dem russischen Team, das bei der Military in Burleigh war?«

»An die Leute kommt man nicht ran, Sportsfreund. Versuchen Sie mal, eine Backsteinmauer zu interviewen. Die offizielle Antwort auf eine Anfrage der Botschaft war, das russische Team hätte keinen Kontakt mit Farringford, kaum Kontakt zu britischen Zivilisten gehabt und spräche ohnehin nicht englisch.«

Ich dachte darüber nach. »Und haben Sie vielleicht etwas über ein Mädchen namens Aljoscha in Erfahrung gebracht?«

Bei diesem Namen verschluckte er sich an seinem Drink, aber es war offenbar Heiterkeit, und sein Lachen klang spöttisch. »Aljoscha, Sportsfreund, ist kein Mädchenname, so fängt’s mal an. Es ist ein Männername. Eine Verkleinerungsform. Wie Dickie für Richard. Es ist die Koseform von Alexej.«

»Ach ...«

»Und wenn Sie auf den Quatsch mit dem Deutschen und seinem Freund in Moskau reingefallen sind, dann vergessen Sie das lieber. Hier wird man dafür immer noch eingesperrt. Hier gibt es soviel Homosexuelle, wie ein Billardball Warzen hat.«

»Und der Rest des deutschen Teams? Konnten Sie die befragen?«

»Haben die Diplomaten getan. Keiner von den Sauerkrautfressern wußte was.«

»Wie viele Aljoschas gibt es in Moskau?«

»Wie viele Dickies gibt’s in London? Die Städte sind ungefähr gleich groß.«

»Trinken Sie noch etwas?« fragte ich.

Mit etwas, das einem Lächeln ziemlich nahe kam, stand er auf, aber das kurze Zähneblecken fand keinen Widerschein in seinen Augen.

»Geben Sie mir das Geld, ich hole es schon.«

Ich gab ihm einen Fünfer, was völlig ausreichte: er bekam sogar noch etwas heraus. Der Barkeeper hatte mir gesagt, daß hier nur westliche Währung akzeptiert werde. Für Rubel und anderes Ostblockgeld bekam man nichts. Die Bar war für Besucher von außerhalb des Eisernen Vorhangs, und die sollten in Franc, Mark und Dollar soviel wie möglich zum Tourismusgeschäft beitragen. Das Wechselgeld wurde peinlich genau in der Währung herausgegeben, in der man bezahlt hatte.

Beim zweiten Drink wurde Malcolm Herrick etwas zugänglicher und erzählte von seiner Arbeit in Moskau.

»Früher gab’s hier mal Dutzende von britischen Korrespondenten, aber die meisten Zeitungen haben sie abgezogen. Jetzt sind nur noch fünf oder sechs von uns da, abgesehen von den Burschen von den Nachrichtenagenturen, Reuter und so weiter. Tatsache ist, daß die Außenwelt es als erstes hört, wenn hier in Moskau eine Bombe hochgeht, und wir erfahrend dann über die Auslandssender. Bei den Insiderinformationen, die wir kriegen, brauchten wir gar nicht hier zu sein.«

»Sprechen Sie denn Russisch?«

»Nein. Die Russen mögen es nicht, daß jemand hier arbeitet, der Russisch spricht.«

»Warum denn nicht?« fragte ich verwundert.

Er sah mich mitleidig an. »Das System hier soll Ausländer von Russen und Russen von Ausländern fernhalten. Ausländer, die ständig hier arbeiten, müssen in eigenen Siedlungen mit russischen Wachen am Tor leben. Sämtliche Journalisten, Diplomaten und Leute von Nachrichtenagenturen wohnen im Getto. Sogar unsere Büros haben wir dort. Wir brauchen uns nicht mehr von der Stelle zu rühren, Sportsfreund. Die Nachrichten kommen über Telex.«

Er wirkte eher zynisch als verbittert. Ich fragte mich, was für Artikel er für The Watch schrieb, eine Zeitung, die eher für ihre tränenseligen Kampagnen als für ihre Genauigkeit bekannt war. Ich las sie auch deshalb selten, weil ihr Rennsportreporter mehr Ahnung von Orchideen als von Ascot hatte.

Wir tranken aus und standen auf, um uns voneinander zu verabschieden.

»Danke für Ihre Hilfe«, sagte ich. »Wenn mir noch etwas einfällt, kann ich Sie dann anrufen? Stehen Sie im Telefonbuch?«

»In Moskau gibt es kein Telefonbuch«, sagte er von oben herab.

»Wenn Sie eine Nummer haben wollen, müssen Sie die Auskunft anrufen. Wahrscheinlich müssen Sie auch sagen, wozu Sie die Nummer brauchen, und wenn denen das nicht gefällt, kriegen Sie sie nicht.« Er zog ein Notizbuch aus der Tasche, kritzelte eine Nummer hinein, riß die Seite heraus und reichte sie mir.

»Und benutzen Sie ein öffentliches Telefon,

Sportsfreund. Nicht das in Ihrem Zimmer.«

Ich schlitterte das Stück zum Intourist in dichtem Schneetreiben, holte meinen Schlüssel, fuhr mit dem Fahrstuhl hinauf und sagte der rundlichen Dame, die von ihrem Schreibtisch aus den ganzen Flur übersehen konnte, auf englisch »gute Nacht«. Jeder, der vom Fahrstuhl in sein Zimmer wollte, mußte an ihr vorbei. Sie bedachte mich mit einem prüfenden Blick und sagte etwas, das ich für »gute Nacht« auf russisch hielt.

Mein Zimmer lag im achten Stock und sah auf die Gorkistraße hinunter. Ich zog die Vorhänge zu und knipste die Leselampe an.

Etwas war anders in der Art, wie meine Habseligkeiten geordnet herumlagen. Ich zog eine oder zwei Schubladen auf und fühlte, wie mir ein kalter Schauer über den Rücken lief. Während ich weg gewesen war, hatte jemand mein Zimmer durchsucht.

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