KAPITEL 11

Vivar trat beiseite, damit Sharpe sich den Stufen zum Altar nähern konnte. Der Spanier wies auf die Truhe. »Öffnen Sie sie.« Seine Stimme klang schroff und kühl, als habe die lange Auseinandersetzung darüber, ob das Geheimnis enthüllt werden dürfe, nie stattgefunden.

Sharpe zögerte. Er hatte keine Angst, nur das Gefühl, dass dieser Moment eine gewisse Feierlichkeit verlangte. Er hörte, wie hinter ihm die Priester die Kapelle betraten und Louisa sich neben Vivar stellte. Das Gesicht des Mädchens war ernst.

»Nur zu«, ermunterte Vivar Sharpe.

Jemand hatte bereits das Wachstuch aufgeschlitzt und die Vorhängeschlösser von den beiden Haspen entfernt. Sharpe bückte sich, um die Haspen auszuhaken, und spürte den Widerstand der uralten Scharniere. Dann warf er einen Blick auf Vivar, als wolle er seinen Segen empfangen.

»Machen Sie weiter, Lieutenant«, sagte Vivar.

Pater Alzaga erhob ein letztes Mal Protest, doch Vivar brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen, ehe er Sharpe beruhigte: »Es ist rechtens, dass Sie wissen, was ich von Ihnen will. Ich bezweifle nicht, dass Sie es als unsinnig erachten werden, doch vermutlich gibt es auch in England Dinge, die Ihnen heilig sein werden und die ich nicht anerkennen würde.«

Als er niederkniete, scharrte Sharpes metallene Degenscheide über den Steinfußboden der Kapelle. Er nahm diese Demutshaltung nicht aus Ehrfurcht ein, sondern weil er auf den Knien leichter den Inhalt der Truhe erkunden konnte. Er stemmte sich gegen den schweren Deckel und verzog das Gesicht, als die großen Scharniere knirschten und quietschten.

Drinnen befand sich eine Schatulle. Sie bestand aus einem Leder, das genauso alt zu sein schien wie die Holztruhe. Dieses Leder war einmal rot gewesen, nun jedoch war es so verblasst und abgeschabt, dass es die Farbe getrockneten Blutes angenommen hatte. Die Schatulle war wesentlich kleiner als die Truhe, gerade achtzehn Zoll lang, ein Fuß breit und ein Fuß hoch. Ihr Deckel war mit einer Verzierung versehen, die dereinst durch Blattgold hervorgehoben worden war, von dem jetzt aber nur noch einzelne Schuppen übrig waren. Die Verzierung setzte sich aus einer komplizierten Borte und einem gebogenen Schwert mit breiter Klinge zusammen.

»Santiago wurde mit diesem Schwert getötet«, sagte Vivar leise, »und es ist nach wie vor sein Symbol.«

Sharpe hob die lederne Schatulle aus der Truhe, stand auf und legte sie auf den Altar. »Ist Santiago hier ums Leben gekommen?«

»Er hat das Christentum in Spanien eingeführt.« In Vivars Erläuterung mischte sich ein Hauch von Widerstreben. »Dann ist er ins Heilige Land zurückgekehrt, wo er den Märtyrertod starb. Anschließend wurde sein Leichnam auf einem Schiff aufgebahrt, das weder Ruder noch Segel und keine Besatzung hatte, das ihn jedoch heil an die Küste Galiciens zurückbrachte, wo er sich gewünscht hatte, begraben zu werden.« Vivar verstummte. »Ich wusste, Sie würden das unsinnig finden, Lieutenant.«

»Nein.« Sharpe, überwältigt von der Bedeutung dieses Augenblicks, machte sich an dem goldenen Haken zu schaffen, der die Schatulle verschlossen hielt.

»Seien Sie vorsichtig beim Öffnen«, sagte Vivar, »und fassen Sie nicht an, was Sie darin vorfinden.«

Sharpe hakte den goldenen Verschluss auf. Der Deckel war so steif, dass er befürchtete, sein ledernes Rückgrat zu brechen, das als Scharnier diente, doch er zwängte ihn auf, bis die Schatulle offen vor ihm lag.

Die Priester und die beiden spanischen Offiziere bekreuzigten sich, und Sharpe hörte Pater Alzagas tiefe Stimme ein leises Gebet sprechen. Das Kerzenlicht war schwach. Über der soeben eröffneten Schatulle hing eine Staubwolke. Louisa hielt den Atem an und stellte sich auf die Zehenspitzen, um zu sehen, was darin lag.

Die Lederschatulle war mit Samt ausgekleidet, von dem Sharpe annahm, dass er einst die Farbe königlichen Purpurs gehabt hatte. Nun war er so verblasst und abgewetzt, dass er einen hellen, beinahe fadenscheinigen Lilaton angenommen hatte. Auf der Auskleidung lag ein bestickter Stoffbeutel, der etwa so groß war wie die Feldflasche eines Schützen. Der Beutel war prall gefüllt und mit einer goldenen Schnur zusammengehalten. Das Muster der Stickerei bestand aus Schwertern und Kreuzen.

Vivar bedachte Sharpe mit einem angedeuteten Lächeln. »Wie Sie sehen, sind keine Papiere vorhanden.«

»Nein.« Außerdem konnte es sich weder um Familienschmuck noch um die Krone Spaniens handeln. Außer dem bestickten Beutel gab es nichts.

Vivar erklomm die Stufen zum Altar. »Vor nahezu dreihundert Jahren wurden die Schätze aus Santiagos Schrein versteckt. Wissen Sie, warum sie verborgen werden mussten?«

»Nein.«

»Wegen der Engländer. Ihr Francis Drake war in der Umgebung von Santiago de Compostela eingefallen, und man befürchtete, er werde die Kathedrale erreichen.«

Sharpe sagte nichts. Vivar hatte mit so bitterer Stimme von Drake gesprochen, dass es eindeutig angebracht war zu schweigen.

Vivar blickte auf den merkwürdigen Schatz hinab. »In England, Lieutenant, wird sicherlich Drakes Trommel aufbewahrt. Haben Sie sie gesehen?«

»Nein.«

Im Kerzenlicht wirkte das Gesicht des Spaniers wie aus glühendem Gestein gehauen. »Aber Sie kennen die Legende von Drakes Trommel?«

Sharpe, der sich darüber im Klaren war, dass alle Anwesenden ihn beobachteten, schüttelte den Kopf.

»Die Legende besagt«, mischte sich Louisa mit gedämpfter Stimme ein, »dass diese Trommel, wenn England in Gefahr schwebt, geschlagen werden muss. Dann wird Drake seinem Wassergrab entsteigen und die Dons vom Ozean vertreiben.«

»Nur handelt es sich nicht um die Dons, nicht wahr?« Immer noch war aus Vivars Stimme die Erbitterung herauszuhören. »Die Trommel kann geschlagen werden, wer immer der Feind sein mag?«

Louisa nickte. »So heißt es.«

»Und noch eine Geschichte gibt es in Ihrem Land: Wenn Britannien die Niederlage droht, wird König Artus sich in Avalon erheben und noch einmal seine Ritter in die Schlacht führen?«

»Ja«, sagte Louisa. »Und die Deutschen glauben, dass Kaiser Friedrich Barbarossa schlafend im Kyffhäuser liege, bereit, wieder aufzuwachen, wenn der Antichrist das Christentum bedroht.«

Vivar freute sich über Louisas Worte. »Sie stehen vor dem gleichen Phänomen, Lieutenant. Sie sehen vor sich das Gonfalon Santiagos, das Banner des heiligen Jakob.« Er trat rasch näher und beugte sich über den Beutel. Alzaga versuchte zu protestieren, doch Vivar ignorierte ihn. Er ergriff mit seinen starken, kurzen Fingern die goldene Schnur und riss sie durch, anstatt den Knoten zu öffnen. Er öffnete den bestickten Beutel, und Sharpe erblickte darin ein gefaltetes, schmutzig weißes Tuch. Er hielt es für Seide, war jedoch nicht sicher, da der gefaltete Stoff so alt war, dass er wohl bei einer einzigen Berührung mit dem Finger in Staub zerfallen wäre. »Seit Jahren«, sagte Vivar ruhig, »gilt das Gonfalon als königlicher Schatz, aber immer war meine Familie sein Hüter. Deshalb habe ich es in Sicherheit gebracht, ehe es den Franzosen in die Hände fallen konnte. Das ist meine Pflicht, Lieutenant.«

Ein kalter Wind, der durch das unverglaste Spitzbogenfenster hereinwehte, ließ die Kerzen erzittern. Sharpe stand da, wie verzaubert von dem Banner, während Vivars Stimme fortfuhr, die Geschichte aus alter Zeit zu erzählen.

Sharpe empfand einen Anflug von Enttäuschung, dass es sich bei dem Schatz nicht um eine alte Krone oder um aufgehäufte Juwelen handelte, die im Kerzenlicht glitzerten, konnte jedoch die Ehrfurcht nicht leugnen, die ihn angesichts des gefalteten Seidentuchs erfüllte. Er starrte es an und versuchte zu erraten, welche Magie seinen staubigen Falten innewohnte.

Vivar trat zurück von der Schatulle. »Vor tausend Jahren, Lieutenant, hatte es den Anschein, als würden die Moslems ganz Spanien unterwerfen. Von Spanien aus wären ihre Heerscharen dann nach Norden gezogen, über die Pyrenäen, um die gesamte Christenheit herauszufordern. Ihre Ketzerei würde selbst jetzt noch in Europa regieren. Es gäbe kein Kreuz, nur einen Halbmond.«

Er machte eine kleine Pause, um dem Engländer Zeit zu geben, darüber nachzudenken, was seine Worte bedeuteten.

»Sie müssen wissen, Lieutenant, dass den Mauren, obwohl sie fast ganz Spanien erobert hatten, in diesem nördlichen Gebirge Einhalt geboten wurde. Sie waren entschlossen, unseren Widerstand hier zu brechen, daher kamen sie zu Tausenden, während wir nur Hunderte waren. Wir konnten nicht siegen, aber uns ergeben konnten wir auch nicht, deshalb zogen unsere Ritter in eine aussichtslose Schlacht nach der anderen.«

Vivar sprach jetzt ganz leise, aber seine Stimme ließ die Anwesenden im Raum reglos verharren.

»Wir verloren eine Schlacht nach der anderen. Unsere Kinder wurden als Sklaven verschleppt, der Islam vergnügte sich an unseren Frauen, und unsere Männer wurden zur Feldarbeit herangezogen oder auf den feindlichen Galeeren eingesetzt. Die Niederlage stand bevor, Lieutenant! Das Licht des Christentums war nichts als die ersterbende Flamme einer Kerze, die dem Licht einer großen, aber bösen Sonne trotzen muss. Dann kam die letzte Schlacht.«

Blas Vivar hielt inne. Dann erzählte er mit einer Stimme, die in ihrem Stolz geradezu wie ein Symbol Spaniens wirkte, dass eine kleine Schar christlicher Ritter auf erschöpften Pferden gegen das muslimische Heer angetreten war. Er erzählte die Geschichte so gut, dass Sharpe das Gefühl hatte mitzuerleben, wie die spanischen Ritter ihre Lanzen gesenkt und unter sonnenhellen Bannern in trägen Galopp verfallen waren. Schwerter trafen auf Krummsäbel. Männer schlugen und hieben um sich. Pfeile surrten durch die Luft, und Banner fielen in den blutgetränkten Staub. Männer, denen die Eingeweide aus den Bäuchen quollen, wurden von Streitrössern niedergetrampelt, und die Schreie der Sterbenden wurden vom Donner immer neuer Attacken und von heidnischem Siegesgeheul übertönt.

»Die Heiden standen kurz davor zu siegen, Lieutenant.« Vivar sprach, als habe er selbst vom Staub dieses fernen Schlachtfeldes gekostet. »Doch in äußerster Not, beim letzten Flackern der Kerze, rief einer der Ritter Santiago an. Es war Santiago, der die Botschaft des Christentums nach Spanien gebracht hatte. Würde der Heilige nun zulassen, dass Christus daraus vertrieben wurde? Der Ritter sprach ein Gebet, und das Wunder geschah!«

Sharpes Haut kribbelte. Er hatte so lange den bestickten Beutel angestarrt, dass sich ringsum die Schatten in der Kapelle wanden und verschoben wie seltsame Untiere.

»Santiago erschien!« Vivars Stimme klang nun triumphierend und laut. »Er kam auf einem weißen Pferd, Lieutenant. In der Hand hielt er ein Schwert aus schärfstem Stahl, und er hieb sich eine Bresche durch den Feind wie ein Racheengel. Sie starben zu Tausenden! An diesem Tag füllten wir die Hölle mit ihren erbärmlichen Seelen, und wir hielten sie auf, Lieutenant! Wir geboten ihnen Einhalt! Es sollte Jahrhunderte dauern, Spanien von ihrem Unflat zu befreien, Jahrhunderte voller Kampf und Streit. Aber jener Tag, als sich Santiago den Beinamen Matamoros verdiente, war wie ein Fanal zum Neubeginn. Und dies ...«, Vivar trat erneut an die Schatulle und berührte sanft die gefaltete Seide in ihrem Beutel, »... ist das Banner, das er trug, Lieutenant. Dies ist Santiagos Gonfalon, das meiner Familie anvertraut ist, seit der erste Graf Mouromorto darum gebeten hat, Santiago möge kommen und den Mördern Christi einen Sieg abringen.«

Sharpe blickte sich um und sah, dass Louisa wie in Trance war. Die Priester beobachteten ihn, um einschätzen zu können, welchen Eindruck die Geschichte auf den fremden Soldaten gemacht hatte.

Vivar schloss die lederne Schatulle und legte sie behutsam wieder in die Kassette. »Zwei Legenden ranken sich um das Gonfalon, Lieutenant. Die erste besagt, dass Spanien vernichtet wird, wenn es den Feinden Spaniens in die Hände fällt. Das ist der Grund, warum Pater Alzaga Ihre Unterstützung ablehnt. Er glaubt, die Engländer würden auf ewig unsere Feinde bleiben und die derzeitige Allianz sei eine Behelfslösung, die nicht von Dauer ist. Er befürchtet, Sie werden das Gonfalon des heiligen Jakob stehlen.«

Sharpe drehte sich zögernd nach dem hochgewachsenen Priester um. Er wusste nicht, ob Alzaga Englisch sprach, versuchte ihm aber dennoch mit ungeschickten Worten zu versichern, dass er nicht die Absicht habe, so etwas zu tun. Dabei kam er sich wie ein Narr vor, und Alzagas verächtliches Schweigen vertiefte nur Sharpes Unbehagen.

Vivar ignorierte wie der Priester seinen Einspruch. »Die zweite Legende ist bedeutsamer, Lieutenant. Sie besagt, dass das Banner, wenn Spanien in Gefahr ist, wenn noch einmal die Barbaren unser Land niedertrampeln, vor dem Hochaltar von Santiagos Grabmal entfaltet werden muss. Dann wird sich Matamoros erheben und kämpfen. Er wird den Sieg erlangen. Dies ist das Wunder, das ich bewirken will, damit das Volk von Spanien, wie viele Leben es auch lassen muss, weiß, dass Santiago mit ihm reitet.«

Als Vivar den Deckel der Truhe schloss, knarrten die Scharniere. Der Wind wirkte plötzlich kälter und bedrohlicher, wie er so durch das schmale Fenster pfiff und das Kerzenlicht flackern ließ.

»Ihr Bruder ...«, Sharpe hatte Mühe, es auszusprechen, »... will das Banner nach Frankreich schaffen?«

Vivar nickte. »Tomas glaubt nicht an die Legende, aber er versteht wohl ihre Macht. Genau wie der Kaiser Napoleon. Sollte das spanische Volk erfahren, dass Santiagos Banner in Paris nur eine Trophäe unter vielen ist, könnte es verzweifeln. Tomas weiß darum, und ebenso weiß er, dass das spanische Volk, die guten Kräfte im spanischen Volk, an den Sieg glauben werden, wenn es gelingt, das Gonfalon in Santiago zu entfalten. Dann wird es nicht darauf ankommen, Lieutenant, wenn Tausende und Abertausende von Franzosen durch unsere Straßen ziehen, denn mit Santiagos Beistand kann uns kein französischer Kaiser besiegen.«

Sharpe entfernte sich vom Altar. »Demnach muss das Banner nach Santiago de Compostela gebracht werden?«

»Ja.«

»Das von den Franzosen besetzt gehalten wird?«

»In der Tat.«

Sharpe zögerte, dann äußerte er seine Vermutung. »Sie wollen also, dass ich Ihnen helfe, in die Stadt vorzudringen?« Noch während er sie aussprach, erschien sie ihm als Wahnsinn, doch die Atmosphäre in der Kapelle befreite seine Stimme von jeglicher Skepsis. Er starrte die Truhe an und fuhr fort: »Wir müssen ihre Verteidigungslinien nehmen, in die Kathedrale eindringen und sie so lange halten, wie Ihre Zeremonie dauert? Ist es das?«

»Nein. Wir brauchen einen Sieg, Lieutenant. Es muss für alle erkennbar sein, dass Santiago einen Sieg erringt! Das darf keine finstere Tat sein, die heimlich und hastig ausgeführt wird. Das darf kein Überfall sein. Nein, wir werden den Franzosen die Stadt nehmen. Wir werden sie erobern, Lieutenant, und wir werden sie so lange halten, bis das Volk weiß, dass auch dieser neue Feind gedemütigt werden kann. Wir werden einen großen Sieg erringen, Lieutenant, für Spanien!«

Sharpe starrte ihn ungläubig an. »Mein Gott.«

»Natürlich mit seiner Hilfe.« Vivar lächelte. »Und vielleicht, denn ich kann keine spanische Infanterie auftreiben, mithilfe Ihrer Rifles.«

Irgendwie hatte Sharpe damit gerechnet, dass man ihm gar keine Wahl lassen würde. Er hatte angenommen, allein durch die Tatsache, dass er Vivars Geheimnis zu sehen bekam, an der Verschwörung teilzuhaben. Nun jedoch, hier in der kalten Kapelle, wusste er, dass er sich weigern konnte. Was Vivar verlangte, war Irrsinn. Eine Hand voll geschlagener Männer, Briten und Spanier, sollten einem siegreichen Feind eine Stadt entreißen, und nicht nur entreißen, sondern gegen die Übermacht des französischen Heers halten, das nur einen Tagesmarsch entfernt sein würde.

»Nun?«, fragte Vivar ungeduldig.

»Natürlich wird er Ihnen helfen!«, sagte Louisa mit einem Eifer, der an ihren blitzenden Augen abzulesen war.

Die Männer ignorierten sie, und Sharpe hüllte sich weiter in Schweigen.

»Ich kann Sie nicht zwingen, mir zu helfen«, sagte der Major leise, »und wenn Sie sich weigern, Lieutenant, werde ich Ihnen Proviant überlassen und einen Führer, der Sie ungefährdet in den Süden bringt. Vielleicht sind die Briten ja noch in Lissabon. Wenn nicht, werden Sie irgendwo entlang der Küste ein Schiff finden. Die soldatische Vernunft verlangt, dass Sie diesen abergläubischen Unsinn vergessen und nach Süden aufbrechen, nicht wahr?«

»Ja«, sagte Sharpe tonlos.

»Aber Siege werden nicht immer mit Vernunft errungen, Lieutenant. Logik und Vernunft können durch Gläubigkeit und Stolz zu Fall gebracht werden. Ich glaube daran, dass sich ein uraltes Wunder erfüllen wird, und ich lasse mich vom Stolz leiten. Ich muss den Verrat meines Bruders rächen, sonst wird der Name Vivar die Annalen Spaniens mit seinem Gestank durchdringen.« Vivar sprach so beiläufig, als gehöre das Rächen brüderlichen Verrats zum Alltag eines jeden Menschen. Nun blickte er Sharpe in die Augen und schlug einen anderen Ton an. »Darum erflehe ich Ihre Hilfe. Sie sind Soldat und ich glaube, dass Gott Sie als Werkzeug für dieses Vorhaben geschickt hat.«

Sharpe wusste, wie schwer es Vivar fiel, diese Bitte zu äußern, denn er war ein stolzer Mann und nicht gewohnt, als Bittsteller aufzutreten. Pater Alzaga protestierte mit einem kehligen Knurren, während Sharpe immer noch zögerte. Es verging fast eine halbe Minute, ehe der Engländer endlich das Wort ergriff. »Meine Hilfe hat einen Preis, Major.«

Vivar versteifte sich augenblicklich. »Einen Preis?«

Sharpe nannte den Preis, und indem er ihn Vivar sagte, ließ er sich auf einen Irrsinn ein. Um seiner Rifles willen hatte er vor, einen Heiligen aus dem ewigen Schlaf zu erwecken. Er würde sich aufmachen zur Stadt vom Sternenfeld und sie dem Feind abnehmen.

Aber nur gegen einen Preis.


Am nächsten Tag nach der Morgenparade verließ Sharpe die Festung und begab sich an einen Ort, von dem aus er meilenweit die Winterlandschaft überblicken konnte. Die fernen Hügel waren kahl und verblasst, hoben sich stählern vom weißen Himmel ab. Der Wind war kalt, ein Wind, der Männer und Pferde auszehrte. Wenn Vivar nicht bald aufbrach, dachte er, konnten die Pferde der Spanier nicht mehr mitziehen.

Sharpe saß allein am Rand des Pfads, dort wo der Hügel steil abfiel. Er sammelte eine Hand voll Steine auf, die von der Größe her Musketenkugeln glichen, und schleuderte sie gegen den großen weißen Felsbrocken, der etwa zwanzig Schritt unter ihm am Hang lag. Er redete sich ein, dass ein Marsch auf die Kathedralenstadt dann gelingen würde, wenn er ihn fünfmal hintereinander traf. Die ersten vier Kieselsteine fanden ihr Ziel, prallten ab und verschwanden im Bewuchs und Geröll des Hügels. Er war beinahe versucht, den fünften schräg zu werfen, doch stattdessen prallte der Stein senkrecht von der Mitte des Findlings ab.

Gottverdammt, er war wirklich verrückt! Am vergangenen Abend hatte er sich von der Feierlichkeit des Anlasses überwältigen und von Vivars packender Erzählung eines uralten Mythos hinreißen lassen. Das Banner eines Heiligen, der seit fast tausend Jahren tot war! Er warf noch einen Kieselstein und sah zu, wie er über den Felsbrocken wegsauste und in einen Flecken Jakobskreuzkraut fiel, das nach dem spanischen Schutzpatron benannt war.

Er starrte in die Ferne, wo immer noch Reif in jenen Falten des Hügellandes lag, die die Sonne noch nicht berührt hatte. Hinter ihm fraß der Wind an dem hohen Turm und dem dicken Gemäuer der Festung. Dieser Wind fühlte sich unermesslich rein und kalt an, wie eine Prise Vernunft nach der sinnverwirrenden Düsterkeit und dem Kerzengestank der vergangenen Nacht.

Irrsinn war es, gottverdammter Irrsinn! Sharpe hatte sich überreden lassen und außerdem wusste er, dass Louisas Begeisterung für die ganze idiotische Angelegenheit ihn beeinflusst hatte. Er warf eine ganze Hand voll Kieselsteine von sich, die sich wie Kartätschen aus der Mündung einer Kanone ausbreiteten und um den weißen Findling herum verstreuten.

Hinter Sharpe erklangen Schritte, dann verweilten sie ein Stück Weges von ihm entfernt. Nach kurzem Schweigen war eine gereizte Stimme zu hören. »Sie wollten mich sprechen, Sir?«

Sharpe stand auf. Er rückte seinen Degen gerade, dann drehte er sich um und sah Harper in die empörten Augen.

Harper zögerte, ehe er zur Ehrenbezeugung seinen Tschako abnahm.

»Sir.«

»Harper.«

Wieder herrschte Schweigen. Harper wandte den Blick ab, dann sah er seinen Vorgesetzten wieder an. »Es ist nicht fair, Sir. Ganz und gar nicht.«

»Mach gefälligst nicht so eine jämmerliche Figur. Wer käme darauf, dass es im Soldatenleben fair zugehen sollte?«

Harper versteifte sich, als er von Sharpe so angesprochen wurde, ließ es sich jedoch nicht nehmen, Widerspruch anzumelden. »Sergeant Williams war ein fairer Mann, Captain Murray ebenfalls.«

»Und beide sind tot. Wir bleiben nicht dadurch am Leben, dass wir gefällig sind, Harper. Wir bleiben am Leben, weil wir schneller und niederträchtiger sind als der Feind. Hast du die Streifen mitgebracht?«

Harper zögerte wieder, dann nickte er widerstrebend. Er kramte in seiner Munitionstasche und holte einen Satz neuer, aus weißer Seide gefertigter Sergeantwinkel hervor. Er zeigte sie Sharpe, dann schüttelte er den Kopf. »Und ich sage immer noch, es ist nicht fair, Sir.«

Das war Sharpes Preis gewesen: Vivar sollte den Iren überreden, seine Pflicht anzunehmen. Wenn Harper bereit sei, den Rang eines Sergeants zu akzeptieren, werde Sharpe gen Santiago de Compostela marschieren.


Der Major hatte sich über diesen Preis amüsiert, sich jedoch einverstanden erklärt.

»Ich nehme die Streifen nicht an, um Ihnen einen Gefallen zu tun, Sir.« Harper benahm sich mit Absicht provokativ, als hoffe er, durch sein unbotmäßiges Verhalten Sharpes Meinung zu ändern. »Ich tue es ausschließlich dem Major zuliebe. Er hat mir von seinem Gonfalon erzählt, Sir. Ich werde es für ihn in die Kathedrale schaffen und Ihnen dann diese Streifen vor die Füße werfen.«

»Du bist Sergeant nach meinem Gutdünken, Harper. Solange ich dich brauche und will. Das ist mein Preis, und das ist es, was du zu akzeptieren hast.«

Abermals betretenes Schweigen. Der Wind zerrte am Hügelkamm und ließ die seidenen Streifen in Harpers Hand flattern. Sharpe fragte sich, wie man in dieser entlegenen Festung so edles, glänzendes Material aufzutreiben vermochte, dann vergaß er diese müßige Überlegung, denn ihm wurde schlagartig klar, dass er schon wieder den falschen Kurs eingeschlagen hatte. Er hatte seine Feindseligkeit erkennen lassen, anstatt zu demonstrieren, dass er auf die Unterstützung dieses großen Mannes angewiesen war. Ebenso wie Blas sich herabgelassen hatte, Sharpe um Hilfe zu bitten, musste nun Sharpe sich herablassen, diesen Mann auf seine Seite zu bringen.

»Auch ich habe die Streifen nicht gewollt, als man sie mir zum ersten Mal angeboten hat«, sagte Sharpe ungeschickt.

Harper zuckte mit den Schultern, als wolle er zeigen, dass ihn diese seltsame Enthüllung nicht interessiere.

»Ich hatte keine Lust, der Wachhund eines Offiziers zu werden«, fuhr Sharpe fort. »Meine Freunde waren einfache Soldaten, meine Feinde Sergeants und Offiziere.«

Er musste den richtigen Ton getroffen haben, denn der Ire verzog halb ärgerlich, halb amüsiert das Gesicht.

Sharpe bückte sich und hob einige Kiesel auf. Er warf sie auf den weißen Felsbrocken und sah zu, wie sie den Hügel hinabrollten. »Wenn wir wieder mit dem Bataillon vereint sind, wird man mich wahrscheinlich zurück in die Beschaffung stecken, und du kannst wieder einfacher Soldat sein.« Sharpe wollte Harper mit dem halben Versprechen beschwichtigen, dass er nicht gezwungen sein würde, die weißen Streifen zu behalten, schaffte es jedoch nicht, die Spuren seiner Abneigung aus seiner Stimme zu bannen. »Bist du damit zufrieden?«

»Jawohl, Sir.« Harpers Zustimmung klang weder eifrig noch erbittert. Er bestätigte lediglich einen Waffenstillstand, den die Vernunft gebot.

»Du musst mich nicht gern haben«, sagte Sharpe, »aber vergiss nicht, ich habe schon Schlachten geschlagen, als dieses Bataillon noch nicht fertig aufgestellt war. Als du ein Kind warst, habe ich bereits eine Muskete getragen. Ich bin immer noch am Leben. Und ich bin nicht dadurch am Leben geblieben, dass ich fair war, sondern weil ich meine Sache gut gemacht habe. Und wenn wir diese Schlacht überleben wollen, Harper, müssen wir allesamt gut sein.«

»Wir sind gut. Major Vivar hat es gesagt«, wandte Harper ein.

»Wir sind auf halbem Wege, gut zu sein.« Sharpe sagte das mit ungewöhnlicher Intensität. »Aber wir werden, verdammt noch mal, die Besten sein. Wir werden die Hähne auf dem schmutzigen Misthaufen Europas sein. Wir werden dafür sorgen, dass die Franzosen mit Schaudern an uns denken. Wir werden gut sein!«

Der Ausdruck in Harpers Augen war schwer zu deuten. Sie wirkten kalt und hart wie die Steine am Hügel, doch in seiner Stimme regte sich nun ein Anflug von Interesse. »Und Sie brauchen mich, um das zu vollbringen?«

»Ja, ich brauche dich. Nicht, damit du den verdammten Schoßhund spielst. Deine Aufgabe ist es, dich für die Männer einzusetzen. Nicht wie Williams, dem es nur darum ging, dass ihn alle gern hatten. Du sollst gute Soldaten aus unseren Männern machen. Das ist unsere einzige Chance, in die Heimat zurückzukehren, wenn der Krieg vorbei ist. Du willst Irland doch wiedersehen, nicht wahr?«

»O ja, das will ich.«

»Nun, du wirst es nicht wiedersehen, wenn du sowohl gegen die eigene Sache ankämpfst als auch gegen die verdammten Franzosen.«

Harper stieß einen tiefen, beinahe entrüsteten Seufzer aus. Es war offensichtlich, dass er die Streifen, wenn auch mit Widerwillen, deshalb akzeptiert hatte, weil Vivar sie ihm aufgedrängt hatte. Nun musste er mit ebensolchem Widerwillen erleben, wie Sharpe ihn halb überzeugte. »Nicht wenige von uns werden die Heimat nie wiedersehen«, sagte er vorsichtig, »wenn wir dem Major zuliebe zu dieser Kathedrale aufbrechen.«

»Bist du der Meinung, wir sollten nicht gehen?«, erkundigte sich Sharpe voller echter Neugier.

Harper dachte darüber nach. Er wog nicht etwa ab, welche Antwort er geben sollte, denn entschieden hatte er sich längst, sondern welchen Tonfall er wählen sollte. Er konnte mürrisch sein und damit sicherstellen, dass Sharpe um den Fortbestand seiner Verärgerung wusste, oder er konnte sich Sharpes versöhnlichem Ton anschließen. Am Ende verwarf er beides und sprach mit tonloser, pflichtbewusster Stimme. »Ich bin der Meinung, wir sollten gehen, Sir.«

»Um einen Heiligen auf einem weißen Pferd zu sehen?«

Wieder besann sich der Ire auf die Alternativen. Er starrte zum kahlen Horizont, dann zuckte er mit den Schultern und sagte entschieden: »Es ist nicht gut, an einem Wunder zu zweifeln, Sir. Wenn man ihm den Kern nimmt, bleibt nichts davon übrig.«

Sharpe hörte die Zustimmung heraus und wusste, dass man ihm seinen Preis bezahlen würde. Harper würde ihn unterstützen, aber Sharpe wünschte sich, dass diese Unterstützung willig war. Er wollte, dass der unsichere Waffenstillstand mehr wurde als eine Behelfslösung. »Bist du ein guter Katholik?«, fragte er, da ihm nicht klar war, wie er seinen neuen Sergeant einzuschätzen hatte.

»Ich bin nicht so fromm wie der Major, Sir. Das sind nicht viele, stimmt's?« Harper unterbrach sich. Er schloss seinen Frieden mit Sharpe, aber es würde nicht zu einer förmlichen Beendigung der Feindseligkeiten kommen. Er hatte nicht vor, das Vergangene zu bedauern, sondern wollte einen neuen Anfang machen, der an diesem kalten Abhang zögernd in Gang kommen musste. Beide Männer waren zu stolz, um sich zu entschuldigen, daher musste man auf Entschuldigungen verzichten. »Religion ist für die Frauen da, wahrhaftig«, fuhr Harper fort, »aber ich bezeuge der Kirche meine Ehrerbietung, wenn es sein muss, und ich hoffe, dass Gott nicht hinsieht, wenn ich nicht will, dass er sieht, was ich tue. Aber ich bin gläubig, ja.«

»Und du hältst es für sinnvoll, eine alte Fahne in eine Kathedrale zu schaffen?«

»O ja, das tue ich«, sagte Harper rundheraus. Dann runzelte er die Stirn und versuchte, sich eine Erklärung dafür einfallen zu lassen, warum er an Vivars Mission glaubte. »Haben Sie die kleine Kirche in Salamanca gesehen, wo die Statue der Jungfrau Maria bewegliche Augen hat? Der Priester dort behauptete, das sei ein Wunder, aber man konnte die Schnur sehen, an der dieser Kerl zog, damit sich die hölzernen Augäpfel bewegten!« Er hatte sich nun ein wenig beruhigt und lachte bei dem Gedanken. »Warum sich die Mühe mit der Schnur machen? Das habe ich mich damals gefragt. Weil das Volk nach Wundern verlangt, deshalb. Und wenn sich ein paar Leute ein Wunder ausdenken, heißt das noch lange nicht, dass es keine echten Wunder gibt, oder? Es bedeutet das genaue Gegenteil, wahrhaftig, denn warum sollte man etwas nachmachen, das es nicht gibt? Vielleicht handelt es sich um das echte Banner. Vielleicht werden wir den heiligen Jakob persönlich zu Gesicht bekommen, wie er in all seiner Pracht am Himmel reitet.« Harper runzelte eine Sekunde lang die Stirn. »Wenn wir es nicht versuchen, werden wir es nie erfahren, stimmt's?«

»Stimmt.« Sharpes Zustimmung war halbherzig, denn er konnte Vivars Aberglauben nicht als etwas Natürliches hinnehmen. Aber er hatte Harper nach seiner Meinung gefragt, denn die Entscheidung des vergangenen Abends machte ihm eindeutig zu schaffen. Welches Recht hatte ein einfacher Lieutenant, Männer in die Schlacht zu schicken? Gewiss bestand seine Pflicht doch darin, diese Männer in Sicherheit zu bringen und sie nicht gegen eine von den Franzosen besetzte Stadt marschieren zu lassen. Dennoch ließ sich die spontane Abenteuerlust nicht leugnen, die ihn so weit gebracht hatte, und Sharpe hatte wissen wollen, ob Harper bereit war, demselben Impuls zu folgen. Allem Anschein nach war dem so, und das bedeutete, dass die übrigen Grünjacken es ihm gleichtun würden.

»Glaubst du, dass die Männer zum Kampf bereit sind?«, fragte Sharpe unumwunden.

»Einer oder auch zwei werden sich aufregen.« Harper gefiel diese Aussicht nicht. »Gataker wird zetern, nehme ich an, aber ich werde ihn gehörig zurechtstutzen. Wohlgemerkt, sie werden ohne Ausnahme wissen wollen, wofür sie kämpfen, Sir.« Er hielt inne. »Warum, zum Teufel, sagt man Gonfalon dazu? Es handelt sich um eine gewöhnliche Fahne, wahrhaftig.«

Sharpe, der Vivar dieselbe Frage gestellt hatte, lächelte. »Ein Gonfalon ist etwas Besonderes. Es handelt sich um einen langen Tuchstreifen, der von einem Querstab an einer Stange herabhängt. Eine altmodische Bezeichnung für Banner.«

Nun stellte sich verlegenes Schweigen ein. Wie fremde Hunde, die einander begegnen, hatten sie sich angeknurrt, hatten raubeinig Frieden geschlossen und blieben nun vorsichtig auf Distanz. Sharpe beendete das Schweigen, indem er mit einem Nicken ins Tal hinabwies, wo tief unterhalb des Hochpfades Männer herankamen: Dorfbewohner, zähe Galicier vom anderen Ende der Grafschaft Mouromorto, Hirten, Bergarbeiter, Schmiede, Fischer und Schäfer.

»Können wir«, fragte er Harper, »diesen Haufen in einer Woche zu Infanteristen ausbilden?«

»Ist das unsere Aufgabe, Sir?«

»Der Major wird Dolmetscher bereitstellen, und wir bringen Ihnen bei, Infanteristen zu sein.«

»Innerhalb einer Woche?«, fragte Harper erstaunt.

»Du glaubst doch an Wunder, nicht wahr?«, sagte Sharpe leichthin.

Harper tat es ihm gleich. Er wedelte mit den Streifen in seiner Hand und grinste. »Ich glaube an Wunder, Sir.«

»Dann machen wir uns an die Arbeit, Sergeant.«

»Gottverdammt.« Harper hörte zum ersten Mal, dass man ihn als Sergeant bezeichnete. Er schien überrascht zu sein. Dann jedoch grinste er, und Sharpe, der vor Jahren das Gleiche durchgemacht hatte, wusste, dass sich der Ire insgeheim freute. Harper mochte sich gegen die Streifen gewehrt haben, doch sie bedeuteten eine Anerkennung seiner Leistungen, und er war zweifellos der Ansicht, dass kein anderer Mann aus dem Trupp sie verdient hatte. Nun also hatte Harper seine Sergeantwinkel, und Sharpe hatte einen Sergeant.

Und beide hatten ein Wunder zu bewirken.


Загрузка...