Die Dragoner, die zuvor den Westen der Stadt bedroht hatten, waren an ihren südlichen Ausläufern entlanggeritten, um den Fluchtweg nach Osten abzuschneiden. Nun füllten sie das Tal im Süden, wo ihre Helme im letzten Licht des Tages glänzten. Sie wurden von dem Reiter angeführt, der de l'Eclins rote Pelisse trug, der jedoch seinen Säbel in der rechten Hand hielt.
Die Flüchtlinge begannen zu rennen, doch der Sumpfboden machte ihre verzweifelte Flucht unbeholfen und langsam. Die meisten versuchten, den Bach zu überqueren, einige wandten sich nach Norden, und einige wenige suchten den zweifelhaften Schutz von Sharpes Rifles.
»Sir?«, fragte Harper.
Aber Sharpe fiel nichts Hilfreiches ein, was er hätte antworten können. Es war vorbei. Der Tumult, der nach wie vor aus der Stadt zu hören war, bot keinen Schutz. Auch war keine Zeit, den Bach zu überqueren oder sich in nördlicher Richtung zurückzuziehen. Die Schützen waren der Kavallerie auf offenem Gelände in die Falle gegangen, und Sharpe blieb nichts anderes übrig, als sie im Karree aufzustellen und die Schweinehunde bis zum bitteren Ende zu bekämpfen. Ein Soldat mochte geschlagen sein, doch zu Kreuze kroch er nie. Er würde so viele der triumphierenden Schweinehunde mitnehmen, wie er nur konnte, und in künftigen Jahren, wenn sich in einem fernen Land französische Soldaten um ein Lagerfeuer scharten, würden einige von ihnen mit Schaudern einer Schlacht in einem nordspanischen Tal gedenken.
»Formieren! In zwei Reihen!« Sharpe würde eine Salve abschießen lassen, dann zum Karree versammeln. Die Hufe würden an ihnen vorbeidonnern, die Klingen glitzernd niedersausen, und nach und nach würden seine Männer niedergemetzelt werden.
Sharpe hieb mit seinem Degen auf eine mit Unkraut bewachsene Stelle ein. »Ich werde nicht kapitulieren, Sergeant.«
»Das hab ich auch nicht angenommen, Sir.«
»Sobald wir geschlagen sind, dürfen die Männer natürlich aufgeben.«
»Nicht, solange ich auf sie aufpasse, Sir.«
Sharpe lächelte den großen Iren an. »Danke für alles.«
»Ich behaupte immer noch, Sie schlagen härter zu als jeder Mann, der mir je begegnet ist.«
»Das hatte ich vergessen.« Sharpe lachte. Er sah, dass einige der abgesessenen Cazadores und Freiwilligen herbeigerannt waren und so etwas wie Ausläufer seiner beiden Gefechtslinien gebildet hatten. Er wünschte sich, sie wären nicht gekommen, denn ihre Schwerfälligkeit würde seine letzte Stellung nur noch anfälliger machen, aber abweisen wollte er sie auch nicht.
Er schwenkte seinen Degen nach rechts und links, als wolle er sich auf seine letzten Momente vorbereiten. Die französischen Dragoner hatten in ihrem langsamen, bedrohlichen Vormarsch innegehalten. Ihre vorderste Linie blieb kaum vierhundert Yards entfernt reglos stehen. Das sah wie eine weite Strecke aus, aber Sharpe wusste, mit welch grausamer Geschwindigkeit die Kavallerie diese Entfernung zurücklegen konnte, sobald ihr Trompeter sie vorantrieb.
Er wandte dem Feind den Rücken zu und sah seine Männer an. »Eines hätten wir tun sollen, Jungs: uns nach Norden wenden.«
Einen Moment lang herrschte Schweigen, dann erinnerten sich die Grünjacken an den Streit, der Harper veranlasst hatte, einen Mordversuch an Sharpe zu begehen. Sie lachten.
»Heute Abend«, sagte Sharpe, »könnt ihr euch allerdings mit meiner Erlaubnis besaufen. Und für den Fall, dass ich nicht noch einmal Gelegenheit habe, es euch zu sagen: Ihr seid die verdammt besten Soldaten, mit denen ich je gekämpft habe.«
Die Männer erkannten seine Entschuldigung als solche an und jubelten ihm zu. Sharpe überlegte, wie lange er gebraucht hatte, sich diesen Beifall zu verdienen. Dann wandte er sich von den Rifles ab, damit sie seine Freude und Verlegenheit nicht sahen.
Er hatte sich gerade noch rechtzeitig umgedreht, um eine Reiterschar aus der Stadt kommen zu sehen. Einer von ihnen war der Graf von Mouromorto, klar zu erkennen an seinem langen schwarzen Mantel und den hohen hellen Stiefeln. Ein Zweiter, in roter Husarenjacke und mit Haaren so golden wie die Helme der Dragoner, ritt auf einem großen schwarzen Pferd.
Die wartenden französischen Dragoner jubelten, als Oberst de l'Eclin Pelisse und Pelzmütze von dem Mann entgegennahm, der sie getragen hatte. Der Graf mischte sich unter die hinterste Schwadron, die französische Reserve, während der Gardejäger seinen rechtmäßigen Platz an der Spitze der Angriffslinie einnahm.
Sharpe sah zu, wie er die scharlachrote Pelisse zurechtrückte, wie er die große Pelzmütze aufsetzte und wie er mit der linken Hand den Säbel zog. Sharpe betete darum, de l'Eclins Tod miterleben zu dürfen, ehe er selbst unter den Hufen und Klingen des Feindes zu Fall kam.
»Lieutenant!«
Sharpe drehte sich um und sah, dass Louisa an die hintere Reihe seiner Männer herangeritten war.
»Verschwinden Sie!« Er zeigte in Richtung Osten, wo sich möglicherweise Sicherheit bot, wenn sie schnell genug davonritt. »Reiten Sie los!«
»Wo ist Don Blas?«
»Ich weiß es nicht! Nun reiten Sie schon!«
»Ich bleibe!«
»Sir!«, rief Harper warnend.
Sharpe drehte sich erneut um. Oberst de l'Eclin hatte den Säbel erhoben, um den französischen Vormarsch einzuleiten. Zur Rechten der Dragoner befand sich feuchter Boden, ein steiler Hang zur Linken, also musste sich die Attacke auf ein Stück festen Bodens von ungefähr dreihundert Schritten Breite beschränken. Jenseits des Bachs spuckten ein paar Musketen Feuer, doch sie waren zu weit entfernt, und die Dragoner an der Flanke ignorierten sie einfach.
Oberst de l'Eclins Säbel senkte sich, und der Trompeter blies zum Angriff. Die erste Schwadron bewegte sich im Schritttempo vorwärts. Wenn sie fünfzig Yards vorgerückt war, wusste Sharpe, würde die zweite französische Linie langsam anrücken. Die dritte Linie würde weitere fünfzig Yards zurückbleiben. Dies war der klassische Kavallerieangriff, bei dem genügend Platz zwischen den Linien gelassen wurde, sodass ein gestürztes Pferd in der vordersten Reihe die danach kommenden Pferde nicht zum Stolpern und zu Fall brachte. Er erfolgte zunächst langsam, wirkte jedoch sehr bedrohlich.
»Vordere Reihe auf die Knie!«, sagte Sharpe ruhig.
Die Dragoner ließen ihre Pferde langsam gehen, denn sie wollten ihre Formation zusammenhalten. Schon bald würden sie beschleunigen, aber Sharpe wusste, dass sie erst Sekunden vor dem eigentlichen Angriff zum Galopp ansetzen würden. Aus der Stadt erklangen Musketenschüsse und Schreie, Beweis, dass die Spanier in den Straßen immer noch gegen die Franzosen kämpften, aber mit dieser Schlacht hatte Sharpe nichts mehr zu tun.
Oberst de l'Eclin hob mit der linken Hand seinen Säbel, und die erste Schwadron trabte an. Die Trompete bestätigte den Befehl. Nun konnte Sharpe die Kavallerie hören. Er hörte das Kettengerassel der Kandaren, das Klatschen von Sattelzeug und das Donnern der Hufe. Über der vordersten Reihe wehte eine Standarte.
»Ruhig Blut, Jungs, ruhig Blut.« Etwas anderes konnte Sharpe nicht sagen. Er hatte das Kommando über eine schäbige Linie von Männern, die einen Augenblick lang Widerstand leisten würden, um dann von den großen Pferden niedergeritten zu werden. »Sind Sie noch da, Miss Louisa?«
»Ja!«, ertönte hinter den Reihen der Schützen Louisas nervöse Stimme.
»Dann verschwinden Sie gefälligst, wenn ich bitten darf!«
Seine Männer lachten. Sharpe sah die dunkler werdenden Helme der Dragoner wippen. »Sind Sie immer noch da, Miss Louisa?«
»Ja!« Diesmal klang ihre Stimme trotzig.
»Dies ist kein Turnier, Miss Louisa! Die werden um sich hauen wie die verdammten Metzger! Womöglich fällt ihnen nicht einmal auf, dass Sie eine Frau sind, bis sie Ihnen das halbe Gesicht aufgeschlitzt haben. Nun hauen Sie ab! Sie sind zu hübsch, um von diesen Schweinehunden umgebracht zu werden!«
»Ich bleibe!«
Oberst de l'Eclin hob wieder seinen Säbel. Nun konnte Sharpe das Quietschen von Sattelleder hören. »Hagman? Dieser hinterlistige Schweinehund gehört dir.«
»Sir!«
Sharpe vergaß Louisa. Er drängte sich zwischen zwei der Männer in vorderster Front und hielt seinen Degen hoch. »Wartet auf meinen Befehl! Ich lasse nicht schießen, ehe wir den Atem dieser Schweinehunde im Gesicht spüren! Wenn sie aber kommen, werden wir dafür sorgen, dass sich diese Hundesöhne wünschen, sie wären verdammt noch mal nie geboren worden!«
Die herankommenden Pferde warfen erregt die Köpfe hoch. Sie wussten, was bevorstand, und Sharpe gestattete sich einen Augenblick des Mitleids mit den Opfern dieses Massakers, das er anrichten musste.
»Zielt auf die Pferde!«, ermahnte er seine Männer. »Lasst die Reiter, tötet die Pferde!«
»Für unser täglich Brot«, sagte Harper.
Die Schützen leckten sich die pulververschmierten Lippen. In ihrer Nervosität prüften sie noch einmal, ob die Gewehrpfanne mit Zündpulver versehen und die Feuersteine richtig in den mit Leder ausgekleideten Vertiefungen der Hähne saßen. Ihre Münder waren trocken, ihre Mägen empfindlich.
Die Vibration der trabenden Pferde machte sich bemerkbar wie das Vorbeirollen großer Kanonen auf einer nahe gelegenen Straße. Oder, dachte Sharpe, wie Donner an einem schwülen Tag, der einen Blitz ankündigte.
Oberst de l'Eclin senkte seine gebogene Klinge, für seine Männer das Zeichen, zum leichten Galopp überzugehen. Binnen weniger Sekunden, wusste Sharpe, würde die Trompete zum Galopp blasen, und die großen Pferde würden voranstürmen. Er holte tief Luft, denn er wusste, dass er den Augenblick für die eine Salve mit einzigartiger Präzision bestimmen musste.
Dann schlug der Blitz ein.
Es waren kaum mehr als fünfzig Mann, aber sie waren Vivars Elitetruppe, die aus der Stadt hervorbrachen und den Hang herabgeritten kamen. Es handelte sich um eine müde Schwadron, erschöpft von einer Nacht und einem Tag ständigen Kampfes, doch über ihnen wehte wie ein gekräuselter Heiligenschein am dunklen Himmel das Gonfalon des Santiago Matamoros. Das scharlachrote Kreuz leuchtete wie Blut.
»Santiago!« Vivar führte sie an. Vivar trieb sie voran. Vivar brüllte den Kriegsruf, der die Niederlage in einen Sieg umkehren konnte. »Santiago!«
Der Abhang verlieh den Cazadores Geschwindigkeit, während das Banner ihnen den Mut von Märtyrern gab. Wie ein Donnerschlag trafen sie auf die Flanke der vordersten französischen Linie, und ihre Säbel richteten unter den Dragonern blutiges Verderben an. De l'Eclin brüllte, machte kehrt, versuchte seine Männer neu zu formieren, doch das Banner des Heiligen drang immer tiefer in die französische Schwadron ein. Längst war das lange Ende des Gonfalons mit feindlichem Blut befleckt.
»Vorwärts!« Sharpe rannte los. »Zum Angriff!«
Die zweite französische Schwadron spornte ihre Pferde an, doch Vivar hatte es vorhergesehen und schwenkte nach rechts ab, um seine Männer mitten unter sie führen. Hinter ihm herrschte das Chaos umherstürmender Pferde. Dort kämpfte Kavallerie gegen Kavallerie.
»Halt!« Sharpe hob beide Arme, um dem wilden Spurt seiner Männer Einhalt zu gebieten. »Ruhig Blut, Jungs! Eine Salve. Zielt nach links! Zielt auf die Pferde! Feuer!«
Die Schützen schossen auf die unbeteiligten Reiter an der rechten Flanke des französischen Angriffs. Pferde fielen wiehernd in den Schlamm. Dragoner befreiten ihre Stiefel aus den Steigbügeln und brachten sich rollend vor den sterbenden Tieren in Sicherheit.
»Nun macht die Schweinehunde fertig!«, brüllte Sharpe in vollem Lauf. »Macht sie fertig! Macht sie fertig!«
Ein lärmender Haufen von Männern rannte auf die gebrochene französische Linie zu, Schützen, Cazadores und Männer vom Lande, die ihre Heimstätten verlassen hatten, um gegen einen Eindringling Krieg zu führen. Die Dragoner hieben mit langen Säbeln um sich, doch der Pöbel umzingelte sie, stach auf die Pferde ein und riss die Reiter aus den Sätteln. So kämpfte kein Heer, so verbreitete militärisch unwissendes Volk Angst und Schrecken unter dem Feind.
Oberst de l'Eclin riss sein Pferd herum, um den Pöbel von sich fernzuhalten. Sein Säbel zischte, als er einen Cazador umbrachte, stach zu, um einen Spanier zurückzutreiben, und sauste herab, um das Schwertbajonett eines Schützen abzuwehren.
Die Dragoner gerieten auf sumpfigen Boden, wo ihre Pferde ausrutschten und das Gleichgewicht verloren. Der Trompeter wurde von seinem Grauschimmel gezerrt und mit Messern niedergestochen. Einzelne französische Trupps versuchten, sich aus der Menge freizuhacken. Sharpe stach mit beiden Händen auf den Hals eines Pferdes ein, dann holte er aus, um seinen Reiter aus dem Sattel zu holen. Eine Frau aus der Stadt ging dem gestürzten Franzosen mit einem Messer an die Kehle. Vom östlichen Ufer des Bachs kamen Flüchtlinge zurückgerannt, um sich an dem Massaker zu beteiligen.
Eine Trompete trieb die dritte französische Schwadron ins Chaos. Das Schlachtfeld war blutüberströmt, doch immer noch wehte das weiße Gonfalon, wo Blas Vivar seine Elitetruppe wie eine Klinge mitten unter die Feinde trieb. Ein spanischer Unteroffizier hielt das mächtige Banner hoch, das an einem Kreuzstab an einer langen Stange befestigt war. Er schwenkte es so, dass die Seide als spiralige Herausforderung durch das Dämmerlicht schwang.
Der Graf von Mouromorto sah die Herausforderung und stellte sich ihr. Dieser seidene Streifen symbolisierte alles, was er an Spanien hasste. Er war gleichbedeutend mit altem Brauchtum, der Herrschaft der Kirche über die Vernunft, die Tyrannei eines Gottes, den er ablehnte. So kam es, dass der Graf seinem Pferd die Sporen gab und es mitten unter die Männer trieb, die das Gonfalon schützten.
»Er gehört mir!«, brüllte Vivar ein ums andere Mal. »Mir! Mir!«
Die Säbel der beiden Brüder trafen aufeinander, Vivars Pferd wandte sich dem Feind zu, und Vivar schlug zu. Der Graf parierte. Ein Cazador ritt heran, um ihn von hinten anzufallen, doch Vivar rief dem Mann zu, sich fernzuhalten. »Er gehört mir!«
Der Graf führte zwei schnelle, harte Schläge aus, die einen schwächeren Mann aus dem Sattel gehoben hätten. Vivar parierte sie beide, holte aus und nutzte den Schwung zu einem Hieb, der das Blut aus dem Oberschenkel seines Bruders trieb. Das Blut tropfte auf die weißen Stiefel.
Wieder gab der Graf seinem Pferd die Sporen. Es wich seitlich aus, dann warf es sich, noch einmal angespornt, nach vorn. Mouromorto fletschte in dem Bewusstsein, dass er diesen Kampf gewonnen hatte, die Zähne, und sein langer Säbel sauste auf seinen Bruder hinab.
Doch Vivar lehnte sich im Sattel zurück, ganz weit zurück, sodass die Klinge seines Bruders an ihm vorbeizischte und nicht mehr schnell genug gehoben werden konnte, als er sich aufrichtete und mit der eigenen Waffe zustach. Der Stahl bohrte sich zitternd in Mouromortos Bauch. Ihre Augen begegneten sich, und Vivar drehte die Klinge herum. Er empfand Erbarmen und wusste, dass er sich kein Erbarmen leisten konnte. »Verräter!« Wieder drehte er die Klinge, dann hob er den Stiefel, um dem Pferd einen Tritt zu versetzen und seinen Säbel herauszuziehen. Der Stahl löste sich federnd, Blut spritzte auf den Sattelknauf des Grafen, und sein Schmerzensschrei erstarb, als er in den blutdurchtränkten Schlamm fiel.
»Santiago!«, rief Vivar triumphierend, und der Ruf setzte sich durch das ganze kleine Tal fort, während sich die Cazadores um das Banner eines toten Heiligen versammelten und ihre Säbel gegen die dritte französische Schwadron erhoben.
Die Schützen waren auf der Jagd nach den Überlebenden der ersten beiden Schwadronen. Einzelne Dragoner wandten ihre Pferde zur Flucht, denn sie wussten, dass sie geschlagen waren.
Der Säbel eines Cazadors schlitzte dem französischen Standartenträger die Kehle auf. Dann packte der Spanier die feindliche Flagge und hob sie zur Feier des Sieges hoch.
Oberst de l'Eclin sah, wie die kleine Standarte erbeutet wurde, und erkannte, dass er besiegt war, besiegt vom großen weißen Gonfalon des Matamoros.
»Zurück!« Der Gardejäger wusste, wann ein Kampf hoffnungslos geworden war. Er wusste, wann es besser war, eine Hand voll Männer zu retten, die dann später erneut zum Kampf antreten konnten.
»Nein!« Sharpe sah, wie der Oberst den Rückzug befahl, und rannte auf den Franzosen zu. »Nein!« Sein Knöchel schmerzte immer noch vom Sprung von der Plattform der Kathedrale. Der Schmerz behinderte sein Vorankommen, und der morastige Boden hätte ihn beinahe zu Fall gebracht, doch er zwang sich weiterzulaufen. Er ließ seine Schützen zurück und fuhr fort, in verzweifelter Wut zu brüllen. »Du Schweinehund! Nein!«
De l'Eclin hörte die Beschimpfung. Er drehte sich um, sah, dass Sharpe von seinen Grünjacken isoliert war, und nahm wie jeder rechte Kavallerist die Herausforderung an. Er ritt auf Sharpe zu und dachte daran, wie er beim letzten Kampf mit dem Schützen die simple Kriegslist angewandt hatte, den Säbel statt in die rechte in die linke Hand zu nehmen. Diese List ließ sich nicht wiederholen. Heute wollte der Oberst im letzten Augenblick sein Pferd anspornen, sodass der schwarze Hengst mit tödlicher Geschwindigkeit vorwärts stürmte und dem Säbelhieb all seine Wucht verlieh.
Sharpe wartete, bereit, mit seinem Degen nach dem Maul des Pferdes zu schlagen. Jemand rief ihm zu, er solle ausweichen, doch der Schütze hielt stand, während der große Rappe auf ihn zustürmte. De l'Eclin hielt den Säbel so, dass seine Spitze sich in Sharpes Rippen bohren musste, doch in letzter Sekunde, während er dem Pferd noch einmal die Sporen gab, änderte der Franzose die Stoßrichtung. Mit der Flinkheit einer zubeißenden Schlange hob er die Klinge und drehte sie so, dass sie auf Sharpes ungeschützten Kopf treffen musste.
De l'Eclin brüllte triumphierend, als sein Säbel herabschwang und der Schütze, dessen Degen sein Pferd verfehlt hatte, unter dem Hieb zu Boden ging.
Aber Sharpe hatte nicht auf de l'Eclins Pferd gezielt. Mit einer Geschwindigkeit, die der des Gardejägers in nichts nachstand, hatte er stattdessen die starke Klinge über den Kopf erhoben und hielt sie dort wie einen Stab, um dem Aufprall des Säbels zu begegnen. Dieser Aufprall war es, der Sharpe niederzwang, fast bis auf die Knie. Zuvor jedoch ließ seine rechte Hand den Griff seiner Waffe los und packte den Säbelarm des Gardejägers. Sharpes Degen traf mit dumpfem Schlag die eigene Schulter, getrieben von der abgewehrten Säbelklinge, aber seine Finger hatten sich um de l'Eclins Gelenkriemen geschlossen. Er entließ die Klinge seines Degens aus der linken Hand und umschloss mit ihr das Handgelenk des Franzosen.
De l'Eclin brauchte eine Sekunde, um zu erkennen, was passiert war. Sharpe klammerte sich fest wie ein Hund, der seine Zähne in den Hals eines Ebers geschlagen hat. Er ließ sich über den sumpfigen Boden mitziehen. Das Pferd verdrehte den Hals und versuchte den Schützen zu beißen. Der Gardejäger schlug mit der freien Hand nach ihm, aber Sharpe hielt sich fest, schleifte nach und versuchte, auf dem Morast Halt zu finden. Sein nacktes rechtes Bein war mit Schlamm und Blut verschmiert. Das Pferd versuchte ihn abzuschütteln, gerade als Sharpe den Franzosen aus dem Sattel heben wollte. Der Gelenkriemen des Säbels schnitt ihm in die Finger wie Draht.
De l'Eclin bemühte sich, mit der rechten Hand eine Pistole aus dem Holster zu holen. Harper und eine Schar von Grünjacken rannten herbei, um zu helfen.
»Lasst ihn! Rührt ihn nicht an!«, rief Sharpe.
»Verflucht soll er sein!« Harper rammte seinen Gewehrkolben ins Maul des Rappen. Der ging auf die Hinterhand, sodass de l'Eclin das Gleichgewicht verlor und, von Sharpes Körpergewicht nach hinten gezogen, aus dem Sattel stürzte.
Schwertbajonette erhoben sich, um auf den Franzosen einzustechen.
»Nein!«, schrie Sharpe verzweifelt. »Nein! Nein!«
Er war mit de l'Eclin zu Boden gegangen und hatte beim Aufprall den Zugriff auf sein Handgelenk verloren. Der Franzose wich vor Sharpe zurück, kam taumelnd auf die Beine und hieb mit dem Säbel nach den Schützen, die ihn umringten. Sharpes Degen war verschwunden. De l'Eclin sah sich nach seinem Pferd um, dann warf er sich vorwärts, um Sharpe zu töten.
Harper schoss sein Gewehr ab. »Nein!« Sharpes Protest ging im Knallen der Büchse unter.
Die Kugel traf de l'Eclin genau in den Mund. Sein Kopf wurde nach hinten gerissen, als habe jemand an einem unsichtbaren Faden gezogen. Der Franzose fiel, Blut spritzte wie ein Springbrunnen in den dunkler werdenden Himmel, dann erschlaffte sein Körper im Schlamm, zuckte noch einmal wie ein frisch gefangener Fisch und blieb dann reglos liegen.
»Nein?«, sagte Harper indigniert. »Der Schweinehund war dabei, Sie zu filetieren!«
»Schon gut.« Sharpe dehnte die Finger seiner rechten Hand. »Schon gut. Ich wollte nur verhindern, dass seine Beinkleider Löcher bekommen.« Er betrachtete die lederbesetzte Uniformhose des Toten und die hohen, schönen Stiefel. Das waren Stücke von großem Wert, und nun gehörten sie Sharpe. »In Ordnung, Jungs, zieht ihm die verdammte Hose aus und seine Stiefel.« Die Schützen starrten Sharpe an, als habe er den Verstand verloren. »Zieht ihm die verdammte Hose aus! Ich will sie haben. Und seine Stiefel! Warum, glaubt ihr, sind wir hergekommen? Beeilt euch!«
Obwohl Louisa und ein Dutzend anderer Frauen zugegen waren, zog Sharpe an Ort und Stelle seine alten Stiefel und die zerfetzte Hose aus.
Am Himmel versickerte der letzte Funken Tageslicht. Die überlebenden Dragoner waren geflohen. Die Verwundeten stöhnten und regten sich im feuchten Gras, während die Sieger auf der Suche nach Beute zwischen den Gefallenen umhergingen.
Einer der Schützen bot Sharpe die leuchtend rote Pelisse an, doch der lehnte sie ab. Er brauchte solchen Tand nicht, nur die grünen Beinkleider, die ihm passten, als seien sie auf ihn zugeschnitten, hatte er sich sehnlichst gewünscht. Und zu der Hose kam das Wertvollste, was ein Infanterist besitzen konnte: gute Stiefel. Hohe Stiefel aus gutem Leder, in denen er über Land marschieren konnte, gute Stiefel, die Sharpe passten, als habe der Schuhmacher gewusst, dass dieser Schütze eines Tages einen solchen Luxusartikel brauchen würde.
Sharpe entfernte die rasiermesserscharfen Sporen, zog die Stiefel über die Waden hoch und stampfte dann zufrieden auf den Grasboden. Er knöpfte seine grüne Jacke auf und gürtete sich wieder mit dem eigenen Degen. Er lächelte. Ein altes Banner, neu gemacht, hatte einen wundersamen Sieg bewirkt, eine rote Pelisse lag im Schlamm, und Sharpe hatte für sich Stiefel und Hosen gefunden.
Das alte Gonfalon, erzählte Louisa dem Lieutenant, sei in das neue eingenäht worden. Sie hatte die Arbeit heimlich ausgeführt, droben in der hohen Festung, ehe sie nach Santiago de Compostela aufgebrochen war. Die Idee stammte von Major Vivar, und diese Arbeit hatte den Spanier und das englische Mädchen einander nahegebracht.
»Die Sergeantwinkel«, sagte sie, »sind aus demselben Seidenstoff.«
Sharpe sah zu Harper hinüber, der mit den Rifles vorausging. »Verraten Sie ihm das nicht, um Himmels willen, sonst hält er sich für einen Wundertäter.«
»Sie sind einer wie der andere Wundertäter«, sagte Louisa herzlich.
»Wir sind nichts als Schützen.«
Louisa lachte über die Bescheidenheit, die einen ungeheuren Stolz verriet. »Aber das Gonfalon hat tatsächlich ein Wunder vollbracht«, sagte sie tadelnd. »Und das war kein Unsinn, nicht wahr?«
»Unsinn war es nicht«, gestand Sharpe ein. Er ging neben ihrem Pferd her, vor Major Vivar und seinen Spaniern. »Was passiert nun mit dem Gonfalon?«
»Es wird nach Sevilla oder Cadiz geschafft, dorthin, wo es am sichersten ist. Und eines Tages wird es zu einem spanischen König nach Madrid zurückkehren.«
In den kleinen Dörfern und Ortschaften, durch die die Schützen marschierten, erzählte man sich bereits die Geschichte vom Gonfalon. Die Nachricht breitete sich wie ein Lauffeuer aus. Sie handelte von einer französischen Niederlage und einem spanischen Sieg - und von einem Heiligen, der das uralte Versprechen eingelöst hatte, sein Volk zu verteidigen.
»Und wohin werden Sie jetzt gehen?«, fragte der Lieutenant Louisa.
»Ich gehe hin, wo Don Blas hingeht, also dorthin, wo es Franzosen zu töten gibt.«
»Nicht nach Godalming?«
Sie lachte. »Ich hoffe nicht.«
»Und Sie werden eine Gräfin sein«, sagte Sharpe ergriffen.
»Ich finde, das ist besser, als Mrs Bufford zu sein, obwohl es ungemein hässlich von mir ist, so etwas zu sagen. Und meine Tante wird mir nie verzeihen, dass ich Katholikin geworden bin. Sie sehen also, es ist bei alledem doch etwas Gutes herausgekommen.«
Sharpe lächelte. Sie waren gen Süden marschiert, und nun mussten sie sich trennen. Die Franzosen hatten sie hinter sich gelassen, der Schnee war geschmolzen, und sie hatten ein flaches Tal erreicht, durch das der kalte Februarwind blies. Am Rand des Tals machten sie halt. Der gegenüberliegende Grat gehörte schon zu Portugal, und an diesem fremden Horizont erblickte Sharpe eine Gruppe blau uniformierter Männer. Diese Männer beobachteten die Fremden, die aus dem spanischen Bergland gekommen waren.
Blas Vivar, nun der Graf von Mouromorto, stieg vom Pferd. Er bedankte sich persönlich bei jedem einzelnen Schützen, bis er zu Sharpe kam und ihn zu dessen entsetzlicher Verlegenheit umarmte. »Sind Sie sicher, dass Sie nicht bleiben wollen, Lieutenant?«
»Die Versuchung ist groß, Sir aber ...« Sharpe zuckte mit den Schultern.
»Sie wollen vor dem britischen Heer mit Ihrer neuen Hose und den Stiefeln prahlen. Hoffentlich dürfen Sie sie behalten.«
»Nicht, wenn ich nach Britannien zurückgeschickt werde.«
»Was ich befürchte«, sagte Vivar, »während wir zurückbleiben, um die Franzosen zu bekämpfen. Aber eines Tages, Lieutenant, wenn der letzte Franzose tot ist, werden Sie nach Spanien zurückkehren und mit dem Grafen und der Gräfin von Mouromorto feiern.«
»Das werde ich, Sir.«
»Und ich bezweifle, dass Sie dann immer noch Lieutenant sein werden.«
»Damit rechne ich wohl, Sir.« Sharpe blickte zu Louisa auf und sah das Glück, das sie erfüllte und das er ihr nicht verdenken konnte. Er lächelte und legte die Hand an seine Gurttasche. »Ich habe Ihren Brief dabei.« Sie hatte an ihre Tante und ihren Onkel geschrieben und ihnen mitgeteilt, dass sie ihre Nichte an die Kirche Roms und einen spanischen Soldaten verloren hatten.
Sharpe wandte sich noch einmal Vivar zu. »Danke, Sir.«
Vivar lächelte. »Sie sind ein aufsässiger Halunke, ein Heide und ein Engländer. Aber außerdem sind Sie mein Freund. Vergessen Sie das nicht.«
»Jawohl, Sir.«
Dann gab es nichts mehr zu sagen. Die Rifles marschierten hintereinander den Hügel hinab, dem Wasserlauf entgegen, der die Grenze zu Portugal bildete. Blas Vivar sah zu, wie die Grünjacken durch das Wasser wateten und sich am gegenüberliegenden Hang an den Aufstieg machten.
Einer der Männer, die auf dem portugiesischen Grat warteten, konnte es nicht abwarten herauszufinden, wer die Fremden waren. Er eilte die Steigung herab auf die Rifles zu.
Sharpe sah, dass der Mann ein britischer Offizier war, ein Captain mittleren Alters, der den blauen Rock der Royal Engineers trug. Sharpes gute Laune verflüchtigte sich augenblicklich. Er kehrte in die strikte Hierarchie eines Heeres zurück, das nicht daran glaubte, dass zu Offizieren ernannte ehemalige Sergeants eine Kampfeinheit führen könnten. Er war versucht kehrtzumachen, sich über den Wasserlauf zu retten und bei Blas Vivar seine Freiheit zu genießen, aber dann rief ihnen der britische Captain eine Frage zu, und die alten Fesseln der Disziplin waren stark genug, um Sharpe zu einer Antwort zu bewegen.
»Sharpe, Sir. Rifles.«
»Hogan, Royal Engineers. Aus der Lissaboner Garnison.« Hogan hastete die letzten paar Yards heran. »Wo kommen Sie denn her?«
»Wir wurden von Moores Einheit getrennt, Sir.«
»Sie haben gut daran getan, den Rückzug zu bewältigen!« Hogans Bewunderung wirkte echt. Er sprach mit irischem Akzent. »Sind Franzosen hinter Ihnen her?«
»Wir haben seit einer Woche keine mehr gesehen, Sir. Das spanische Volk machte ihnen schwer zu schaffen.«
»Gut! Hervorragend! Dann kommen Sie, Mann! Wir haben einen Krieg zu führen!«
Sharpe rührte sich nicht. »Heißt das, wir suchen also nicht das Weite, Sir?«
»Das Weite suchen?« Hogan erschien empört ob dieser Frage. »Natürlich suchen wir nicht das Weite. Es geht doch darum, dafür zu sorgen, dass die Franzosen das Weite suchen. Man will Wellesley hierher zurückschicken. Er ist ein großspuriger Halunke, aber er weiß, wie man kämpft. Wir stehlen uns nicht einfach davon!«
»Wir bleiben hier?«
»Natürlich bleiben wir hier! Was glauben Sie denn, was ich hier mache? Eine Gegend kartografieren, die wir aufzugeben gedenken? Guter Gott, Mann, wir werden bleiben und kämpfen!« Hogan besaß eine überschäumende Energie, die Sharpe an Blas Vivar erinnerte. »Wenn die verfluchten Politiker in London nicht die Nerven verlieren, werden wir die verdammten Franzosen bis nach Paris zurückjagen!«
Sharpe drehte sich um und spähte zu Louisa hinüber. Einen Moment lang war er versucht, ihr die gute Nachricht zuzurufen, doch dann verzichtete er achselzuckend darauf. Sie würde es bald erfahren und ändern würde sich dadurch nichts. Er lachte.
Hogan führte die Rifles den Hang hinauf. »Ich nehme an, Ihr Bataillon ist nach England zurückgekehrt?«
»Ich weiß es nicht, Sir.«
»Wenn es nach La Coruña oder Vigo gezogen ist, wird es sich eingeschifft haben. Aber ich denke doch, dass Sie sich ihm nicht mehr anschließen werden.«
»Nicht, Sir?«
»Wir brauchen jeden Schützen, den wir kriegen können. Wenn ich Wellesley richtig einschätze, wird er wollen, dass Sie dableiben. Das wird offiziell natürlich nicht gehen, aber ich denke, wir werden eine Nische finden, in der wir Sie verstecken können. Würde Ihnen das etwas ausmachen?«
»Nein, Sir.« Sharpe spürte, wie in ihm die Hoffnung aufbrandete, vielleicht doch nicht wieder zur Plackerei eines Quartiermeisters verdammt zu werden, sondern dableiben und am Kampf teilnehmen zu können. »Ich würde gern bleiben, Sir.«
»Guter Mann!« Hogan blieb auf dem Grat stehen und sah zu, wie die Spanier davonritten. »Seine Leute haben Ihnen bei der Flucht geholfen, wie?«
»Jawohl, Sir. Und sie haben eine ganze Stadt von den Franzosen zurückerobert, nicht für lange Zeit, aber immerhin lange genug.«
Hogan blickte Sharpe durchdringend an. »Santiago?«
»Jawohl, Sir.« Sharpe schlug einen defensiven Ton an. »Ich war nicht sicher, ob wir ihnen helfen sollten, Sir, aber ...« Er zuckte mit den Schultern, zu müde, um eine vollständige Erklärung abzugeben.
»Großer Gott, Mann! Wir haben davon gehört! Das waren Sie?« Es war eindeutig, dass dieser Captain der Ingenieure keine Einwände gegen Sharpes Abenteuer erheben würde. Im Gegenteil, Hogan war offensichtlich entzückt. »Sie müssen mir die Geschichte erzählen. Ich höre nichts lieber als eine gute Geschichte. Jetzt gleich! Ich nehme an, Ihre Jungs hätten gern was zu essen?«
»Ein Schluck Rum wäre ihnen lieber, Sir.«
Hogan lachte. »Das auch.« Er beobachtete die Schützen, wie sie nacheinander an ihm vorbeimarschierten. Ihre grünen Jacken waren zerfetzt und schmutzig, aber sie grinsten im Vorbeigehen den beiden Offizieren zu. Hogan fiel auf, dass diese Männer nicht das korrekte Schuhzeug anhatten, dass einige von ihnen französische Mäntel aufgerollt an französischen Tornistern mitschleppten, dass sie unrasiert, ungewaschen und ungepflegt waren. Andererseits hatten sie allesamt noch ihre Waffen, und diese Waffen waren perfekt in Schuss. »Nicht viele sind entkommen«, sagte Hogan.
»Sir?«
»Von den Männern, die von Moores Rückzug abgeschnitten wurden«, erläuterte Hogan. »Die meisten haben aufgegeben, wissen Sie?«
»Es war kalt«, sagte Sharpe, »sehr kalt. Aber ich hatte Glück mit meinem Sergeant. Der Große dort. Er ist Ire.«
»Das sind die Besten«, erwiderte Hogan fröhlich. »Aber sie sehen alle aus, als wären sie gute Burschen.«
»Das sind sie, Sir.« Sharpe erhob seine Stimme, damit jeder der erschöpften Männer dieses ungewöhnliche Lob hören konnte. »Sie sind versoffene Kerle, Sir, aber zugleich sind sie die besten Soldaten der Welt. Die allerbesten.« Und das meinte er im Ernst. Sie waren die Elite, die Verdammten, die Rifles. Sie waren die Soldaten im grünen Rock. Sie waren Sharpes Rifles.