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Fran lag wach, und eine Leselampe brannte. Die Lampe warf einen hellen Lichtkreis auf die linke Seite der sauberen Bettwäsche, unter der Fran lag. In diesem Lichtkreis lag mit dem Titel nach unten ein Roman von Agatha Christie. Fran war wach, aber sie versank langsam in den Zustand, wo Erinnerungen auf magische Weise klar werden, wenn sie beginnen, in Träume überzugehen.

Sie wollte ihren Vater begraben. Was später geschah, spielte keine Rolle, aber sie mußte sich aus ihrem Schock so weit lösen, um dies tun zu können. Wenn es getan war, konnte sie sich ein Stück Erdbeer-Rhabarber-Kuchen abschneiden. Es würde ein großes, ein saftiges Stück sein, und es würde sehr, sehr bitter schmecken. Marcy war vor einer halben Stunde hier gewesen, um nach ihr zu sehen, und Fran hatte gefragt: »Ist Peter schon tot?« Und sogar als sie sprach, schien sich die Zeit zu verdoppeln, so daß sie nicht sicher war, ob sie Peter das Baby meinte oder den Großvater des Babys, der auch Peter hieß und schon lange tot war.

»Pssst, ihm geht es gut«, hatte Marcy gesagt, aber Frannie hatte die richtige Antwort in Marcys Augen gesehen. Das Baby, das sie von Jess Rider bekommen hatte, war gerade im Begriff, irgendwo hinter vier Glaswänden zu sterben. Vielleicht würde Lucys Baby mehr Glück haben; beide Eltern waren gegen Captain Trips immun gewesen. Die Zone hatte ihren Peter jetzt abgeschrieben, und die Hoffnung aller galt den Frauen, die nach dem ersten Juli des letzten Jahres empfangen hatten. Es war brutal, aber völlig verständlich. Ihr Geist schwebte an der Grenze zwischen Wachen und Schlaf über das Terrain ihrer Vergangenheit und die Landschaft in ihrem Herzen hinweg. Sie dachte an den Salon ihrer Mutter, wo die Jahreszeiten in einem trockenen Zeitalter vorüberzogen. Sie dachte an Stus Augen und daran, wie sie ihr Baby Peter Goldsmith-Redman zum ersten Mal gesehen hatte. Sie träumte, daß Stu bei ihr im Zimmer war.

»Fran?«

Nichts war so gekommen, wie es hätte kommen sollen. Alle Hoffnungen hatten getrogen. Sie waren so falsch gewesen wie diese audioanimatronischen Tiere in Disney World, nur ein Haufen Uhrwerk, ein Trugbild, eine falsche Dämmerung, eine falsche Schwangerschaft, eine...

»He, Frannie.«

Im Traum sah sie, daß Stu wiedergekommen war. Er stand an der Tür des Zimmers und trug einen riesigen Fellparka. Noch ein Trugbild. Aber im Traum hatte Stu einen Bart. War das nicht komisch?

Sie fragte sich, ob es überhaupt ein Traum war, als sie Tom Cullen hinter ihm stehen sah. Und... war das nicht Kojak, der neben Stu saß?

Plötzlich fuhr sie sich mit der Hand an die Wangen und kniff so kräftig hinein, daß ihr die Tränen kamen. Nichts änderte sich.

»Stu?« flüsterte sie. »O mein Gott, bist du's, Stu?«

Sein Gesicht war tief gebräunt, außer der Haut um die Augen, die eine Sonnenbrille bedeckt haben mochte. Kann man solche Einzelheiten träumen?

Sie kniff sich noch einmal.

»Ich bin's«, sagte Stu und trat ins Zimmer. »Hör auf, dich zu quälen, Schatz.« Er humpelte so stark, daß er fast stürzte. »Frannie, ich bin wieder zu Hause.«

»Stu!« schrie sie. »Bist du's wirklich? Wenn du's wirklich bist, komm zu mir!«

Er ging zu ihr und nahm sie in die Arme.

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