Kapitel 12

Zuerst hörte ich wieder, ganz plötzlich, als hätte jemand einen Schalter betätigt.

Eine Frauenstimme sagte:»Er ist noch immer bewußtlos.«

Ich wollte ihr sagen, daß das nicht stimmte, aber es ging nicht.

Die Geräusche blieben: Rascheln, Rauschen, Klappern, fernes Gemurmel, das Gurgeln in den Wasserleitungen. Ich lauschte, aber ohne besonderes Interesse.

Nach einer Weile begriff ich, daß ich auf dem Rücken lag. Meine Glieder waren schwer wie Blei, alles schmerzte, und auf den Lidern schienen Tonnengewichte zu ruhen.

Ich fragte mich, wo ich wohl war. Dann fragte ich mich, wer ich sei. Ich konnte mich an nichts erinnern. Alles war zu anstrengend, und ich schlief wieder ein.

Als ich wieder erwachte, hatte man die Gewichte von meinen Augen genommen. Ich öffnete sie und fand mich in einem halbdunklen Zimmer. In einer Ecke erkannte ich ein Waschbecken. Daneben stand ein Tisch; dann gab es noch einen Sessel mit Holzlehnen, zu meiner Rechten ein Fenster, vor mir eine Tür.

Sie öffnete sich, und eine Krankenschwester kam herein. Sie sah mich freudig überrascht an und lächelte. Sie hatte schöne Zähne.

«Na endlich«, sagte sie.»Da wären wir ja wieder. Wie fühlen Sie sich denn?«

«Gut«, krächzte ich. Es stimmte nicht.

«Ganz bestimmt?«fragte sie und fühlte meinen Puls.

«Nein«, erwiderte ich wahrheitsgemäß.

«Ich sag schnell Dr. Mitcham, daß Sie wach sind, er wird wohl gleich kommen. Geht es noch ein paar Minuten?«Sie schrieb etwas auf eine Tafel, die auf dem Tisch lag, lächelte mir freundlich zu und rauschte hinaus. Ich war also im Krankenhaus. Aber ich hatte noch immer keine Ahnung, was geschehen war.

Als Dr. Mitcham kam, wollte er das Geheimnis nur halb aufklären.

«Warum bin ich hier?«ächzte ich.

«Sie sind von einem Pferd gestürzt«, erwiderte er.

«Wer bin ich?«

Er sah mich nachdenklich an und klopfte mit dem Ende seines Bleistiftes gegen seine Zähne. Er war ein schlanker junger Mann mit dünnem, blondem Haar und klugen blauen Augen.

«Es wäre mir lieber, wenn Sie sich selber daran erinnern könnten. Ich bin davon überzeugt, daß das bald der Fall sein wird. Machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Zerbrechen Sie sich über nichts den Kopf. Entspannen Sie sich, dann wird Ihr Erinnerungsvermögen schon zurückkehren. Nicht mit einem Schlag, verstehen Sie, aber Sie werden sich schön langsam wieder an alles erinnern, bis auf den Sturz wahrscheinlich.«

«Was fehlt mir denn überhaupt?«fragte ich.

«Der Gedächtnisverlust ist auf eine Gehirnerschütterung zurückzuführen. Außerdem«, er maß mich von Kopf bis Fuß,»haben Sie ein gebrochenes Schlüsselbein, vier angebrochene Rippen und zahlreiche Prellungen.«

«Gott sei Dank nichts Ernstes«, krächzte ich.

Er sah mich entgeistert an und begann dann zu lachen.»Nein, nichts Ernstes. Ihr seid doch alle gleich. Einfach verrückt.«

«Was meinen Sie mit >ihr<«, fragte ich.

«Schon gut, Sie werden sich bald erinnern«, sagte er.»Schlafen Sie jetzt eine Weile, wenn Sie können, und sobald Sie wieder wach sind, wird Ihnen vieles klar sein.«

Ich befolgte seinen Rat, schloß die Augen und schlief ein. Ich träumte, daß ich irgendwo hoch oben war, auf den Boden hinabsah, mich immer weiter vorbeugte, bis ich stürzte.

«Ich bin von einem Baum heruntergefallen«, sagte ich.

Ich hörte einen Ausruf und öffnete die Augen. Am Fuß meines Bettes stand Dr. Mitcham.

«Von welchem Baum?«fragte er.

«Es war im Wald«, meinte ich.»Ich schlug mit dem Kopf auf, und als ich erwachte, kniete mein Vater neben mir.«

Wieder rief jemand etwas neben mir. Ich rollte den Kopf zur Seite. Dort saß er, braungebrannt, gesund, gutaussehend, trotz seiner sechsundvierzig Jahre noch ein junger Mann.

«Hallo«, sagte ich.

«Wissen Sie, wer das ist?«fragte Dr. Mitcham.

«Mein Vater.«

«Und wie heißen Sie?«

«Alan York«, sagte ich sofort, und mit einem Schlag kehrte mein Gedächtnis zurück. Ich konnte mich an alles erinnern, was bis zu dem Morgen, als ich zu den Rennen nach Bristol fuhr, geschehen war.

«Wie bist du denn hierhergekommen?«fragte ich meinen Vater.

«Geflogen. Mrs. Davidson rief mich an und erzählte mir, daß du gestürzt bist und im Krankenhaus liegst. Ich hielt es für besser, persönlich nach dem Rechten zu sehen.«

«Wie lange.«, begann ich zögernd.

«Wie lange Sie bewußtlos waren?«meinte Dr. Mitcham.»Jetzt haben wir Sonntag vormittag. Zweieinhalb Tage also. Nicht übel, wenn man sich überlegt, wie es Sie erwischt hat. Ich habe Ihren Sturzhelm aufgehoben, damit Sie ihn sich ansehen können. «Er öffnete einen Schrank und nahm den Helm heraus, der mir unzweifelhaft das Leben gerettet hatte. Er war beinahe in zwei Stücke zerteilt worden.

«Ich brauche einen neuen«, sagte ich.

«Verrückt. Ihr seid alle völlig verrückt«, erklärte Dr. Mitcham. Diesmal wußte ich, was er meinte.

«Morgen stehe ich auf«, sagte ich.»Ich habe mich schon ein paarmal verletzt, und auch mein Schlüsselbein war schon gebrochen. Es dauert nicht lange.«

«Sie stehen morgen keinesfalls auf«, mahnte Dr. Mitcham.»Sie bleiben mindestens noch eine Woche im Bett, damit die Gehirnerschütterung abklingt.«

«Ich kann nicht eine Woche im Bett bleiben«, protestierte ich.»Wenn ich erst so spät aufstehe, habe ich überhaupt keine Kraft mehr, und ich muß doch >Admiral< in Liverpool reiten.«

«Wann wäre das?«fragte Dr. Mitcham argwöhnisch.

«Am 24. März.«

Es blieb kurze Zeit still, während sie nachrechneten.

«Das ist ja schon am Donnerstag in acht Tagen«, meinte mein Vater.

«Das können Sie sich gleich aus dem Kopf schlagen«, sagte Dr. Mitcham streng.

«Versprich es mir«, sagte mein Vater.

Ich öffnete die Augen und sah ihn an. Als ich die Besorgnis in seinem Gesicht bemerkte, erkannte ich zum erstenmal in meinem Leben, wieviel ich ihm bedeutete.

«Ich verspreche es«, sagte ich.»Ich reite diesen Monat nicht in Liverpool. Aber später mache ich weiter.«

«Gut, einverstanden. «Er lächelte erleichtert und stand auf.»Ich komme am Nachmittag wieder.«

«Wo wohnst du denn? Wo sind wir jetzt?«fragte ich.

«Das ist das Stadtkrankenhaus Bristol, und ich wohne bei

«Hat es mich beim Rennen in Bristol erwischt? Mit >Palindrome

Mein Vater nickte.

«Wie geht es ihm? Ist er verletzt?«

«Nein«, sagte er.»Er steht wieder bei Gregory im Stall. Niemand beobachtete, wie oder warum er stürzte, weil es so stark regnete. Gregory sagte, du hättest eine Vorahnung gehabt, daß du stürzen könntest, und er bat mich, dir auszurichten, daß er getan hätte, was du von ihm verlangt hast.«

«Ich kann mich an nichts erinnern, und ich weiß auch nicht, was ich von ihm wollte«, seufzte ich.»Das ist ausgesprochen unangenehm.«

Dr. Mitcham und mein Vater gingen. Ich zerbrach mir den Kopf über meine Gedächtnislücke. Der Rest des Tages verging langsam und mühselig. Ich war schon öfter von Pferden getreten worden, aber nie an so vielen Stellen zugleich.

Am späten Abend wurde mein Kopfschmerz ärger, und ich träumte von gräßlichen Dingen. Schweißüberströmt erwachte ich immer wieder, bewegte Zehen und Finger, aus Angst, sie könnten fehlen. Aber kaum sank ich erleichtert in Schlaf, als der Alptraum wiederkehrte.

Auf diese Weise verbrachte ich eine so schlechte Nacht, daß ich Dr. Mitcham am nächsten Morgen bat, mir zu beweisen, daß meine Hände und Füße noch vorhanden waren. Wortlos schlug er die Bettdecke zurück, packte fest meine Füße und hob sie hoch, damit ich sie sehen konnte. Ich starrte meine Hände an und verschränkte die Fingerspitzen. Kaum verstand ich selber, daß ich mich grundlos so geängstigt hatte.

«Sie brauchen gar nicht verlegen zu sein«, meinte Mitcham.»Wenn man so lange bewußtlos war, funktioniert das Gehirn eben nicht gleich richtig. Ich versichere Ihnen, daß wir Ihnen

nichts verschwiegen haben. Sie hatten weder innere Verletzungen noch mußten wir irgend etwas amputieren. In drei Wochen sind Sie wieder so gut wie neu. Nur mit einer Narbe im Gesicht müssen Sie sich abfinden. Wir haben eine Platzwunde über Ihrem linken Backenknochen nähen müssen.«

Da ich schon vorher nicht gerade eine Schönheit gewesen war, störte mich diese Neuigkeit nicht weiter. Ich dankte ihm für seine Geduld, und er deckte mich wieder zu. Plötzlich lächelte er vertrackt und sagte:»Gestern haben Sie mir erzählt, daß Ihnen nichts Ernstes fehlte, und daß Sie heute aufstehen würden, wenn ich mich recht entsinne.«-»Der Teufel soll Sie holen«, sagte ich schwach.»Dann stehe ich eben morgen auf.«

Schließlich wurde es Donnerstag, bevor ich auf die Füße kam, und am Samstagmorgen trat ich den Heimweg in mäßigerer Verfassung an, als ich zugeben wollte, aber ich war trotzdem guter Stimmung. Mein Vater, der erst zu Beginn der nächsten Woche abreisen wollte, holte mich ab.

Scilla und Polly schnalzten mit der Zunge und machten mitfühlende Bemerkungen, als ich mich aus dem Jaguar stemmte und langsam die Eingangstreppe hinaufstieg. Aber Henry, der mein schwarzgelb verfärbtes Gesicht mit der frischen Narbe interessiert beäugte, begrüßte mich mit den Worten:»Wie geht’s dem gräßlichen Ungeheuer aus dem Weltraum?«

«Hau bloß ab, Knirps«, knurrte ich, und Henry grinste fröhlich.

Um sieben Uhr abends, als die Kinder schon ins Bett gegangen waren, rief Kate an. Scilla und mein Vater beschlossen, ein paar Flaschen Wein aus dem Keller zu holen und ließen mich im Wohnzimmer ungestört mit ihr telefonieren.

«Was ist mit den Brüchen?«fragte sie.

«Heilt alles prima«, sagte ich.»Vielen Dank für Brief und Blumen.«

«Die Blumen waren Onkel Georges Einfall«, meinte sie.»Ich sagte, es sei wie zu einem Begräbnis, wenn er dir Blumen schickte, und das fand er so komisch, daß er beinahe erstickt wäre. Für mich war es gar nicht lustig, als ich von Mrs. Davidson erfuhr, daß es dich bald das Leben gekostet hätte.«

«Das stimmt ja gar nicht«, erklärte ich.»Scilla hat übertrieben. Trotzdem vielen Dank für die Blumen, ob der Einfall nun von dir oder von Onkel George stammt.«

«Ich hätte wohl Lilien schicken sollen, nicht Tulpen«, neckte mich Kate.

«Lilien kannst du beim nächsten Mal schicken«, erwiderte ich.

«Du lieber Himmel, wird es denn ein nächstes Mal geben?«

«Ganz sicher«, sagte ich fröhlich.

«Na schön«, meinte Kate,»dann werde ich einen Dauerauftrag erteilen.«

«Ich liebe dich, Kate«, sagte ich.

«Ich muß sagen, daß es recht angenehm ist, wenn einem das die Leute erzählen«, erwiderte sie.

«Leute? Wer hat es noch gesagt? Und wann?«fragte ich, das Schlimmste befürchtend.

«Nun ja«, erklärte sie nach einer winzigen Pause,»es war Dane.«

«Oh.«

«Sei nicht eifersüchtig«, mahnte sie.»Und Dane ist genauso schlimm wie du. Er macht jedesmal ein finsteres Gesicht, wenn er deinen Namen hört. Ihr seid beide recht kindisch.«

«Jawohl, gnädiges Fräulein«, sagte ich.»Wann sehen wir uns wieder?«

Wir verabredeten uns zum Essen in London, und bevor sie auflegte, sagte ich ihr noch einmal, daß ich sie liebte. Ich wollte eben den Hörer auf die Gabel legen, als ich ein sehr merkwürdiges Geräusch vernahm. Ein Kichern.

Sehr schnell unterdrückt, aber zweifellos ein Kichern.

Ich wußte, daß die Verbindung schon unterbrochen war, aber ich sagte in die Muschel:»Bleib einen Augenblick dran, Kate, ich äh — möchte dir etwas vorlesen., aus der Zeitung. Ich bin gleich wieder hier. «Ich legte den Hörer auf den Tisch, verließ das Wohnzimmer, schlich die Treppe hinauf und platzte in Scillas Schlafzimmer.

Da standen die Verbrecher, dicht um den zweiten Telefonapparat geschart. Henry preßte den Hörer ans Ohr, Polly steckte mit dem Kopf bei ihm, und William starrte sie mit offenem Mund an. Sie trugen schon ihre Schlafanzüge.

«Was soll denn das heißen?«fragte ich mit strenger Miene.

«Du liebes Bißchen«, sagte Henry und ließ den Hörer aufs Bett fallen, als sei er ihm plötzlich zu heiß geworden.

«Alan!«stöhnte Polly und wurde rot.

«Wie lange habt ihr schon mitgehört?«fragte ich.

«Offen gestanden, von Anfang an«, erwiderte Polly beschämt.

«Henry hört immer mit«, sagte William stolz.

«Halt den Mund«, fuhr Henry dazwischen.

«Ihr kleinen Bösewichte«, sagte ich.

William schien beleidigt. Er sagte wieder:»Aber Henry hört doch immer mit. Bei allen Leuten. Er paßt auf, das ist doch gut, nicht wahr? Henry paßt immer auf, nicht wahr, Henry?«

«Halt den Mund, William«, fauchte Henry, der nun ebenfalls rot geworden war.

«Henry paßt also auf, soso?«wiederholte ich und machte ein finsteres Gesicht.

Ich trat auf sie zu, aber aus der Strafpredigt wurde nichts. Ich blieb plötzlich stehen und dachte nach.

«Henry, wie lange hörst du schon anderen Leuten beim Telefonieren zu?«fragte ich mild.

Er sah mich abwägend an. Schließlich sagte er:»Schon lange.«

«Seit Tagen? Wochen? Monaten?«

«Ach, schon ewig«, meinte Polly.

«Hast du jemals deinen Vater belauscht?«

«Ja, oft«, erwiderte Henry.

Ich schwieg eine Weile und betrachtete diesen zähen, aufgeweckten kleinen Jungen. Er war erst acht Jahre alt, aber wenn er die Antwort auf meine Fragen wußte, würde er auch erkennen, worauf alles hinauslief und dieses Wissen sein Leben lang mit sich herumtragen. Aber ich drängte weiter.

«Hast du ihn zufällig einmal mit einem Mann sprechen hören, der ungefähr diese Stimme hatte?«fragte ich. Dann sagte ich rauh und flüsternd:»Spreche ich mit Major Davidson?«

«Ja«, erwiderte Henry ohne zu zögern.

«Wann war das?«Ich war jetzt überzeugt davon, daß er das Telefongespräch belauscht hatte, das Bill als Witz vorgekommen war.

«Das war die Stimme, als ich Daddy zum letztenmal belauschte«, sagte Henry.

«Kannst du dich erinnern, was die Stimme gesagt hat?«

«O ja, es war ein Spaß. Als wir ins Bett gehen wollten, läutete das Telefon, und ich rannte hier herein und hörte wie gewöhnlich zu. Der Mann mit der komischen Stimme sagte: >Werden Sie >Admiral< am Samstag reiten, Major Davidson?<, und Daddy sagte ja. «Ich wartete, während sich Henry konzentrierte. Er fuhr fort:»Dann meinte der Mann mit der komischen Stimme: >Sie dürfen auf >Admiral< nicht gewinnen, Major Davidson. «Daddy lachte nur, und der Mann sagte: >Ich zahle Ihnen fünfhundert Pfund, wenn Sie mir versprechen, daß Sie nicht gewinnen.< Und

Daddy sagte, >gehen Sie zum Teufel<, und ich hätte beinahe gelacht, weil er uns immer verboten hat, so etwas zu sagen. Dann erklärte der andere Mann, er wolle nicht, daß Daddy gewinne und daß >Admiral< stürzen würde, wenn Daddy nicht mitmache. Daddy sagte: >Sie sind nicht ganz bei Trost.< Dann legte er auf, und ich lief in mein Zimmer, damit er mich nicht erwischte.«

«Hast du darüber zu deinem Vater gesprochen?«fragte ich.

«Nein«, erwiderte Henry offen,»das ist ja der Nachteil. Man darf ja nicht zeigen, daß man etwas weiß.«

«Ja, das kann ich verstehen«, sagte ich und unterdrückte ein Lächeln.

Henrys Augen wurden plötzlich größer, als er zu begreifen begann.»Es war kein Spaß, nicht wahr?«fragte er angstvoll.

«Nein.«

«Aber der Mann hat >Admiral< doch nicht stürzen lassen, oder? Er konnte doch nicht. oder?«sagte Henry verzweifelt.

«Ich weiß es wirklich nicht. Ich glaube nicht«, log ich. Aber Henry starrte mich an, als sähe er durch mich hindurch.

«Was ist denn los?«fragte Polly.»Ich verstehe gar nicht, warum sich Henry so aufregt. Nur weil jemand zu Daddy gesagt hat, daß er nicht gewinnen soll, braucht Henry doch nicht so ein Theater zu machen.«

«Kann er sich immer so gut an die Worte anderer Leute erinnern?«erkundigte ich mich bei Polly.»Es ist ja jetzt schon vier Wochen her.«

«Er hat sicher eine Menge vergessen, aber er erfindet nichts hinzu«, meinte Polly. Und sie hatte recht. Henry log sehr selten.

«Ich verstehe nicht, wie er das getan haben könnte«, sagte Henry bebend.

«Komm ins Bett und zerbrich dir nicht den Kopf darüber, Henry«, sagte ich und streckte ihm die Hand entgegen. Er nahm sie und ließ nicht mehr los, bis wir sein Zimmer erreicht hatten.

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