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Die Fahrt durch die Kanäle des Magellanischen Archipels verlief ohne Zwischenfall. Unter günstigen Winden fuhr die Schaluppe am 11. Februar durch den Smyth-Sund, rechts erhob sich die St.-Anna- Spitze, links ragten jene Gletscher in die Höhe, die Briant vom Osten der Insel Hannover undeutlich wahrgenommen hatte. Am 12. erreichte man die Insel Tamar, deren Hafenbucht verlassen war. Evans schlug deshalb vor, Cap Tamar zu umschiffen und in südwestlicher Richtung durch die Magellan-Straße zu fahren. Am Morgen des 13. rief Service:

»Eine Rauchwolke an Steuerbord!«

Evans nahm das Fernrohr zur Hand.

»Die Rauchsäule eines Dampfers!«

Briant kletterte sofort auf den Mast.

»Ein Schiff!!«

»Ladet die Gewehre durch! Machen wir uns bemerkbar!«

Es dauerte keine 10 Minuten, bis die Matrosen des nach Australien fahrenden 100-t-Dampfers Grafion die Schiffbrüchigen der Schaluppe gesichtet und an Bord genommen hatten.

Evans erläuterte Kapitän Tom Long kurz die Situation; dieser erklärte sich sofort bereit, die Kinder nach Auckland zu bringen. Am 25. Februar war das Ziel erreicht. Die verloren geglaubten Kinder wurden von ihren Familien so herzlich und tränenreich begrüßt, daß keine Prosa der Welt ausreicht, diese Zeremonie auch nur halbwegs getreu zu schildern. Der Sturm der Begeisterung war so heftig, die Wellen der Anteilnahme waren so hoch, daß die Kinder noch einmal zu ertrinken drohten.

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