XIV

Wahrscheinlich gab es genug Zeichen für die Veränderungen, die sich in und dann auch an dir vollzogen; ab wann sie unübersehbar gewesen wären, weiß ich nicht zu sagen, bis heute nicht, denn ich schaffte es ja, sie zu ignorieren, gegen jede Vernunft und so lange wie irgend möglich. Vielleicht war ich zu sehr mit mir beschäftigt, damit, ob ich mich testen lassen sollte oder nicht, ob ich den Lehrgang wirklich zu Ende bringen und danach als Lichtsetzer bei Springer versauern oder doch noch irgendein Studium anfangen wollte, ob Friede eine Rattenfreundin brauchte oder ich ihr genügte, ob du mich liebtest oder mir nur etwas vormachtest … Es war wohl eher ein Prozeß, einer, der nicht gerade schleichend verlief und zum Finale hin sogar eskalierte, aber keinesfalls erst mit dem Richterspruch entschieden war. Es war wie mit dem Tod, den auch niemand und nichts, nicht einmal eine Maschine, haarscharf vom Sterben abgrenzen kann, weil er nicht urplötzlich eintritt, nicht auf die Sekunde genau zu bestimmen ist; egal, was der Arzt, der eh meist zu spät kommt, ins Protokoll schreibt — und sowieso egal, denn tot bleibt tot, selbst wenn der Tod und der Tote nach einer Stunde anders ausschauen als nach zehn Stunden.

Und natürlich hast du versucht, mir zu verheimlichen, was mit dir war. Und sicher habe ich mit deinen Ausreden vorliebgenommen. Ich wollte nicht sehen, was ich, wie sich bald zeigte, nicht sehen konnte, im Sinne von: nicht mit ansehen; und das hast du mir auch nur einmal und eher versehentlich zugemutet.

Ja, Harry, nachdem ich hinter deinem Rücken einen Dringlichkeitsantrag gestellt und extra dafür noch mal richtig viel bezahlt hatte, bekamst du endlich Telefon, aber ich noch immer keinen Schlüssel zu deiner Bude, und besser erreichbar warst du auch nicht, wenigstens nicht für mich; mit deinen Kumpanen hattest du ja, wie ich schließlich herausfand, einen Code besprochen: einmal klingeln lassen, auflegen, wieder wählen, fünfmal klingeln lassen, dann abheben. Und als ich Bescheid wußte und dir dies verschwieg und es bei der nächsten Gelegenheit ebenso machte und dich an die Strippe bekam und hören konnte, wie verblüfft du warst, weil du mit jemand anderem gerechnet hattest, vereinbartet ihr einen neuen Code.

Wann und als was du wieder eingestiegen bist und ob gleich mit Heroin, habe ich nie erfahren; deine Aufzeichnungen enthalten dazu keinerlei Spekulationsmaterial, ohnehin hast du, wenn ich richtig vermute, von August 1987 bis März 1989 gar nichts in dein Heft geschrieben. Und als ich dich, viel später, einmal fragte, an welchem Tag es zum Rückfall gekommen sei, meintest du:»Das ist doch unwichtig. Davon kannst du dir nichts kaufen. — Und ich auch nicht«, fügtest du kichernd hinzu. Apropos kaufen, du hast mich wochenlang nicht angepumpt, nicht mal, als du, noch in der Probezeit, also etwa anderthalb Monate nachdem du dort angefangen hattest, den Job bei der Schöneberger Reklameschilderklitsche verlorst, weil dein Chef, wie du sagtest, von deiner Infektion erfahren hätte.

Obwohl sie zu meiner fatalistischen Grundstimmung paßte, bezweifelte ich im stillen, daß deine Auskunft der Wahrheit entsprach. Du hast schon vorher gern geschlafen, doch zu jener Zeit schliefst du noch mehr und meist mit diesen halbgeschlossenen Augen, aus denen nur das Weiße mich anstarrte. Du warst, sofern ich dich in deiner Höhle überhaupt mal antraf, permanent müde, döstest vor dich hin, lasest keine Fantasyromane, hörtest nicht The Doors, sprachst kaum, spieltest nicht einmal mit Friede. Und ich Idiotin deutete all dies ausschließlich als erste Symptome der Krankheit, verabreichte dir teelöffelweise Brühnudeln, wollte, daß du zum Arzt gingst, wieder bei mir wohntest oder wenigstens aus dieser faulig-feuchten Bude in eine bessere umzogst. Aber du meintest, alles sei okay, du würdest nur zuviel» rumtoben«. Und als ich, wie so oft in jener Phase, zeterte und weinte und dir nicht abnahm, daß du, wenn du mir weder die Tür aufmachtest noch ans Telefon gingst, beim Karatetraining warst, gabst du dich, wie du es ausdrücktest,»geschlagen«, ludest mich etwas unwillig ein, dir zuzusehen,»nur bitte nicht jedesmal«.

Schon halb sechs, zwanzig Minuten früher, als wir es vereinbart hatten, wartete ich am Abend des nächsten Tages in einem Hinterhof der Neuköllner Hermannstraße vor einem häßlichen Flachbau aus den sechziger Jahren, von dem der Rauhputz bröckelte; doch die offenstehende Holztür zum Karateclub Oyama, durch die nicht gerade beängstigend, aber immerhin imposant wirkende, türkisch oder deutsch miteinander sprechende junge Kerle zu zweit oder zu dritt aus und ein gingen, war frisch und feuerrot gestrichen.

Ich fühlte mich ein wenig unwohl, weil diese Männer mich entweder gar nicht beachteten oder, falls ich mir das nicht nur einbildete, abfällig grinsten. Sowieso hatte ich geahnt, daß kaum einer seine Freundin hierher mitnehmen würde, und fürchtete, dich in Verlegenheit zu bringen oder, noch schlimmer, dir peinlich zu sein. Ich hatte getan, was ich konnte, damit mich niemand für deine ältere Schwester oder gar für deine Mutter hielt, Make-up aufgelegt, mir die Locken zur» Asipalme «hochgebunden, meine neue schicke Jeans angezogen, blaue Lederturnschuhe und ein weites, in schrillen Neonfarben bedrucktes T-Shirt, das lässig aussehen und vor allem meine unsportlich pummlige Taille kaschieren sollte.

Kurz vor sechs liefst du mir, eine Stofftasche über der einen deiner immer leicht nach vorn fallenden Schultern, lächelnd in die Arme.»Siehst nett aus«, sagtest du keine Spur verlegen und küßtest mich mit trockenen Lippen auf den Mund. Wir traten durch die Tür, begrüßten einen bulligen, nicht mehr ganz so jungen Kerl, der sein langes, dichtes Haar zu einer Art Nackendutt zusammengezurrt hatte und den du mir als» Tarik, den genialsten Autoschrauber von Kreuzberg «vorstelltest, und dann die Klingsbrüder, die auch schon da und bereits umgekleidet waren. Sie wirkten in den kastigen weißen Wickeljacken und den weiten, über den Knöcheln endenden Hosen noch gleicher und würfelförmiger.

Ich setzte mich zu einigen anderen, es waren ausschließlich Männer, die in mehr oder minder perfektem Schneider- oder Lotussitz am Rande des merkwürdig mit gekrümmten und gestrichelten blauen, gelben, schwarzen Linien bemalten Holzbodens Platz genommen hatten, und freute mich, daß ich noch immer gelenkig genug war und keinen Rock trug.

Sehr aufrecht, in geradezu würdevoller Haltung betratet ihr, also du und noch sieben weitere Männer, unter denen sich Tarik und die Klingsbrüder befanden, die Arena, wie ich den Ort des Geschehens mal nennen will, obwohl mir längst bekannt ist, daß ein Karateübungsraum Dojo heißt. Du sahst in dem weißen Zwirn, den dein breites Kreuz perfekt füllte, und mit dem über deinen schmalen Hüften geknoteten schwarzen Gürtel so umwerfend aus, wie du dann auch tatsächlich warst. Ihr begrüßtet mit einer knappen Verbeugung den Dojo und formiertet euch zu einer Reihe; du standest gleich neben einem an Armen, Händen, Füßen und selbst im Gesicht tätowierten, mit euch verglichen alten, drahtigen Asiaten, der kein Japaner oder Chinese zu sein schien, sondern eher ein Thailänder oder ein Kambodschaner. Dieser Mann, der, abgesehen von dir, der einzige war, der einen, allerdings breiteren, schwarzen Dan trug, rief euch etwas zu; heute weiß ich, daß es das Kommando» sheiza «war und auch, wie jene Kommandos lauten, die sheiza, dem Ritual gemäß, folgten. Daraufhin gingt ihr alle, erst mit dem linken, dann mit dem rechten Bein in die Knie, legtet die Hände auf die Oberschenkel und schautet nach vorn, aber niemanden an. Der Bunthäutige, offensichtlich der ranghöchste Meister, rief» mokuso«, und eure Lider schlossen sich, er rief» mokuso jame«, und ihr machtet die Augen wieder auf, neigtet eure Köpfe gegen den Asiaten, der, wie du mir später sagtest, tatsächlich Taiwanese war; er habe wegen» fortgesetzten Drogenhandels «für fünf Jahre mit dir in Tegel gesessen und sei während dieser Zeit dein Lehrer gewesen. Dem entbotet ihr den Gruß:»Sensei ni rei«. Dann grüßtet ihr euch untereinander, nahmt die Hände von den Schenkeln, schobt sie ein Stück über den Boden, legtet die Oberkörper nach vorn und verneigtet euch, hörbar ausatmend, noch einmal. Dann erst kamt ihr wieder auf die Füße, ebenso umständlich, wie ihr euch hingekniet hattet, verneigtet euch stehend ein letztes Mal und begannt mit der Gymnastik und schließlich sogar mit dem Training.

Ach, Harry, ich kann nicht behaupten, daß ich Augen nur für dich gehabt hätte. Auch manch anderer machte eine gute Figur, und selbst die Klingsbrüder wirkten nicht so albern wie sonst; doch du warst einfach anbetungswürdig. Wie hoch deine Füße flogen und wie sicher du auf ihnen landetest, wie geschmeidig du dich in den Hüften wandest, wie präzise deine Arme aus den Schultergelenken vorschnellten und wie elastisch du den Oberkörper zurückbogst, mit welcher Kraft du in die Höhe sprangst, dich drehtest und dabei das Bein abspreiztest und sekundenlang über dem Boden zu schweben schienst. Es sah aus wie Tanz; und voller Respekt beugte jeder deiner Gegner, du nanntest sie» Partner«, sobald er auf dich zutrat, seinen Kopf, und noch demütiger verneigtest du dich, wenn er sich, selbstverständlich besiegt, du würdest sagen» erfahrener«, wieder von dir entfernte.

Wieder wartete ich vor dem Karateclub Oyama auf dich, wieder fast ein halbe Stunde, und wieder kamst du mir entgegen, müde grinsend, das Haar noch feucht vom Duschen. Ich sah dich an, verzaubert wie im Sommernachtstraum, als wäre ich Titania, Lysander und Demetrius in einer Person.

Wir fuhren zu mir. Du ließest das Licht aus, legtest dich, ohne auch nur die Sandalen abzustreifen, auf deine Matratze und erhobst keine Einwände, als ich Friede, die sofort unter deine Bettdecke wollte, mit den Worten: das ist aber mein Platz, ergriff, in die Küche trug und, nachdem ich mir gleich am Kühlschrank ein paar Schlucke Wodka eingepfiffen hatte, die Tür hinter ihr schloß.

Ich war bereit, alles zu vergessen, wollte einzig und allein bei dir sein, deinen manchmal säuerlichen, doch heute fruchtigen Atem riechen, deine etwas bittere Haut schmecken, deine breite, kaum behaarte Brust berühren, deine kräftigen Schultern, Arme, Beine, deinen Schwanz. Ich schämte mich für das, was ich ihm angetan hatte, und für meine Panik, die womöglich nichts anderes war als Feigheit, Hypochondrie, erbärmliches Rumhängen an meinem eh schon halb vergurkten, ohne dich völlig ereignislosen Leben. — Ereignislos — Los, war das nicht ein Synonym für Schicksal? Was also war mein Los? Und hatte ich nur eines? Nahm ich nicht jedesmal, wenn wir uns nahekamen, ein neues? Und waren in dieser Lotterie nicht selbst die Nieten Hauptgewinne? Gewann ich nicht immer, sogar, wenn ich verlor: Einmal die Angst vor dem Tod, beim nächsten Mal die Angst vor dieser Angst, dann wieder die Angst, keine Angst zu haben, also ohne Schutz und wenigstens darin dir gleich zu sein, bis wir noch gleicher wären, aber nicht mehr hier … Über solche Gedanken, falls man die von drei sturzgetrunkenen Wodkas befeuerten, wie eingesperrte Zwergmarder in der Düsternis meines Schädels herumflitzenden Rudimente schlichtester Psychopolemik so nennen kann, steigerte ich mich hinein in eine — allerdings heroische — LMAA-Stimmung, die ja wirklich besser war als die waschlappig-grämliche Weder-festhalten-noch-gehen-lassen-Paralyse, mit der ich uns wochenlang terrorisiert hatte. Ab jetzt wollte ich richtig lieben, selbst-, also furchtlos. Und das konnte ich doch bei keinem besser lernen als bei dir, oder? Ich wollte mich aus der Hand und dir die Verantwortung übergeben. Ich wollte, daß endlich mal wieder etwas los war — und du eben meins — mit großem L, wie Liebe. Ich wollte nie mehr klein und feige sein, und ich wollte einen Orgasmus.

Du mußt gespürt haben, daß etwas anders war, oder wie früher, daß die Leidenschaft, mit der ich mich an dir erfreute, nicht gespielt war. Denn dein Gesicht glättete sich, was seltsamerweise dazu führte, daß du wacher wirktest, obwohl deine Augen geschlossen waren. Deine Lider zuckten, deine Lippen wurden weich und beweglich, so, wie es ihrer hübschen, vollen Form entsprach. Jetzt, da ich mich dieser Szene erinnere, verzeih, Harry, wenn ich das sage, ist mir, als hätte ich dich im Schnee gefunden und aufgetaut, dir meinen Atem eingehaucht, deine Glieder mit meinen warm gerieben; und du kamst tatsächlich zurück, aber nicht ganz. Ich wurde nach langem Kampf belohnt für unseren Eifer und hatte die Angst besiegt, doch nicht dich. Du schafftest es wieder, mich von der Palme zu holen, und dein» Pinocchio«, wie du ihn manchmal nanntest, hörte in meinen, nun wirklich nicht ungeschickten Händen auf zu lügen.

«Ärgere dich nicht«, sagtest du,»für einen Sempai ist das Glück, sich beherrschen zu können, größer als das Glück selber.«

Diesen Satz fand ich irgendwie blöd, aber doch interessant genug; zumal mit dem Orgasmus auch meine Euphorie abgeflaut war. Ich fragte dich, was genau ein Sempai sei und seit wann du schon Karate machtest. Du mochtest das Thema und fingst an zu schwärmen; daß du schon seit zehn Jahren dabei wärst und daß dir dein Können in Tegel eine Menge Respekt verschafft habe. Und eines Tages würdest du, wahrscheinlich zusammen mit den Klingsbrüdern, ein kleines Studio eröffnen, eine Karateschule für Jungs ab vierzehn.

Wie das, fragte ich, Eggi ist von Hause aus Ringer und sein Bruder Fälscher.

«Ja«, meintest du,»deswegen hat er auch genug Kohle, der Elmi. «Und dann erzähltest du von Elmi Kling, der nicht so jung sei, wie ich vielleicht dächte, und sozusagen unser» besserer «Kollege, ein gelernter Noten- und Kupferstecher, der zudem alle Stahlstichtechniken beherrsche und vor dem Knast bei der Münchner Firma Giesecke & Devrient eine» bombig gut bezahlte Vertrauensstellung im Banknotensektor «gehabt habe.»Der Kleine ist ein absolutes As am Griffel, das glaubst du nicht. Wir beide und noch zwei, ein Buchdrucker und ein Reprofotograf, haben in Tegel die Druckwerkstatt bewirtschaftet, die Anstaltszeitung Lichtblick fabriziert und jede Menge Blödsinn. War eine prima Zeit mit Elmi. «Einen Tag nachdem sein Bruder entlassen worden sei, erzähltest du weiter, habe der» sonst so doofe Eggi «dem Elmi in einer Kneipe neben dem Oyama eine» konspirative Privatausstellung «unter dem schönen Titel »Elmis Kassiber« organisiert,»eigentlich nur für betuchte Extegelianer«, doch die hätten ein paar Sammler im» Schlepptau «gehabt. Du wärst auch da gewesen, zusammen mit Frank, und der» völlig von den Socken. Und die Kunstheinis erst, die hättest du mal sehen sollen. Denen sind vor Staunen die Lupen aus den Augen gefallen, haben sich zum Schluß fast gekloppt um die Sachen. «Noch am selben Abend hätte Eggi jede der etwa dreihundert Briefmarken» an den Mann gebracht, mal mit, mal ohne Kuvert, aber mit war teurer. Und nun muß Elmi ackern wie eine Hafennutte, um die Bestellungen abzuarbeiten. Der kommt gar nicht hinterher. Hat sich schon bei Frank erkundigt, ob er nicht einsteigen will.«

Wie, Briefmarken, fragte ich. Was ist der Witz dabei?

Und du erläutertest mir detailliert, daß Elmi die Mitteilungen für seine Kumpels draußen eben gerade nicht versteckt, sondern direkt in die Briefmarken hineingeschrieben und — gezeichnet hätte, mit den feinsten, zuvor in diverse Tinten getauchten Kanülen. Richtige, durchlaufend numerierte Comicserien seien so entstanden, und die hätten natürlich den größten Wert für die Elmi-Kling-Fans, die es selbst in Japan gäbe. Etwas derart» Geniales «sei den» stumpfsinnigen Postzensoren logischerweise nicht aufgefallen«, die hätten sich damit begnügt, die Kuverts umzustülpen und die Brieftexte zu deuten.

Wir lachten in dieser Nacht soviel wie seither nie mehr, ich, weil du lachtest, und du über deinen tollen Freund Elmi, von dem du mir einige Tage später vier unter» c/o Eginhard Kling «an dich adressierte Briefkuverts samt den wirklich sehr listig und komisch manipulierten Marken einer Berlin-Serie der Deutschen Post aus dem Jahr 1986 schenktest, die bis heute, professionell gerahmt hinter eins zu fünf vergrößerndem Spezialglas, zwischen den beiden Fenstern meines Zimmers hängen und die ich als eine Art Notgroschen betrachte, denn sie sind, wie ich herausgefunden habe, mittlerweile so um die fünftausend Mark wert, obwohl oder gerade weil Elmar Kling schon lange tot ist. Woran er starb, weiß ich nicht, auch nicht, ob sein Bruder noch lebt. Als ich vor etwa zwei Jahren mal in der Nähe der auf den Kuverts angegebenen Schierker Straße war, erwog ich, Eginhard zu besuchen, und fand auch gleich die völlig heruntergekommene Nummer 44, doch sein Name stand nicht am Klingelbrett und ebensowenig auf den Briefkästen, weder auf denen im Vorderhausflur noch auf denen in den beiden Hinterhausfluren, und der Seitenflügel war baupolizeilich gesperrt.

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