Admetos Mythologischer König, der an der Fahrt der Argonauten teilnahm und als sehr gottesfürchtig galt. Als er im Sterben lag, gab seine Frau Alkestis ihr Leben, um ihn zu retten.
Aias Griechischer Held aus der Ilias. Er brachte Unglück über das Heer des Agamemnon, als er nach der Eroberung Troias die Seherin Kassandra am Altar der Athene zu vergewaltigen versuchte.
Aiolos Hüter der Winde und König der Insel Aiolia. Er gebietet über eine Höhle, in die die Winde eingeschlossen sind, und kann sie nach Belieben freilassen. Anfangs als Sterblicher angesehen, gilt Aiolos seit spätklassischer Zeit als Gott.
Aidoneus Der nicht Sichtbare ist einer der Beinamen des Hades.
Aigispanzer Bezeichnung für den Schild des Zeus. Dieser verlieh seinen Schild häufig an Athene. Der Schild war so schrecklich anzuschauen, daß sein Anblick die Feinde vor Entsetzen lähmte. Womöglich geht die Bezeichnung auf primitive Fellschilde zurück, denn Aigis heißt auch Ziegenfell.
Akropolis Allgemein die griechische Bezeichnung für Stadtburgen. Meist auf einem Hügel oder Felsen gelegen, befinden sich hier, durch Mauern geschützt, die wichtigsten öffentlichen Gebäude einer Stadt. Als Eigenname auch für den Burgberg Athens verwendet.
Alkestis Eine in der Mythologie als sehr tugendhaft bekannte Königstochter aus Iolkos, die ihr eigenes Leben für das ihres Gatten Admetos hingab.
Amun Der »König der Götter« ist die Verkörperung aller göttlichen Eigenschaften. Er gilt als göttlicher Vater des Pharaos und ist der Reichsgott Ägyptens. Amun wird in Menschengestalt mit Doppelfederkrone, in Widdergestalt oder als Gans dargestellt. Oft findet man ihn auch als Fruchtbarkeitsgott mit erigiertem Phallus.
Anubis Schakalköpfiger Schutzgott der Mumifizierung und Wegbegleiter zum Totengericht.
Apemphin Altägyptischer Name für Schierling. Die giftige Pflanze führt zu Lähmungserscheinungen. Bei falscher Anwendung kommt es zur Atemlähmung und zum Erstickungstod bei vollem Bewußtsein. In der Antike wird Schierling unter anderem als anaphrodisisches Mittel eingesetzt.
Aphrodite Göttin der Liebe, von den Römern mit Venus gleichgesetzt.
Apollon Gott der Jugend, der Musik, der Weissagung, des Bogenschießens und der Heilkunst. Er war ein Sohn des Zeus und der Titanin Leto. Die Stadt Ephesos beansprucht für sich die Ehre, daß dort Apollon gemeinsam mit seiner Schwester Artemis geboren wurde. Gemeinhin galt allerdings die Insel Delos als Geburtsort des Gottes.
Aquaeduct Römische Wasserleitung.
Artemis Jungfräuliche Göttin der Geburt und der Tiere. Sie war eine Tochter des Zeus und der Titanin Leto. Nach der von den Ephesern überlieferten Legende wurde sie nahe Ephesos geboren, dort, wo man ihr mit dem Artemision einen der prächtigsten Tempel der Antike errichtete. Bei plötzlichen und unerklärlichen Todesfällen sprach man davon, den Verstorbenen habe einer der Pfeile der Artemis getroffen. Von den Römern wird Artemis mit ihrer Jagdgöttin Diana gleichgesetzt. Vermutlich geht die ephesische Artemis auf eine kleinasiatische Muttergottheit ähnlich der phrygi-schen Kybele zurück.
Artemisia Ephesia Bezeichnung der Artemis von Ephesos, die im Kult in manchen Aspekten von der griechischen Artemis unterschieden ist (z.B. im Geburtsmythos oder in den ihr zugeschriebenen Eigenschaften).
Artemision Bezeichnung des in Ephesos errichteten monumentalen Tempels der Artemis. Das Artemision gilt als eines der Sieben Weltwunder. Der ursprüngliche Tempel wurde im 6. Jh. v. Chr. errichtet. Nach einem Brand wurde er im 4. Jh. v. Chr. neu aufgebaut.
Ashtoreth Der phönizische Name der kleinasiatischen Himmelsgöttin Astarte. Astarte wird auch die Königin des Himmels genannt und mit dem Mond gleichgesetzt. In Tyros ist Ashtoreth die bedeutendste weibliche Gottheit.
Asia Römische Provinz, die den Westen der heutigen Türkei umfaßte.
Asklepios Der Gott der Heilkunst war zunächst ein Sterblicher, der dann wie Herakles in den Olymp gehoben wurde. Sein Vater ist Apollon.
Aspasia Berühmte Athener Hetaire. Lange Zeit die Geliebte des Perikles.
Ass Kleine Kupfermünze. Der Kaufwert von einem Ass war zum Beispiel identisch mit dem Wert eines Pfundes Brot. Genaue Aufzeichnungen über das Preisniveau von Gebrauchsgütern in der Spätzeit der römischen Republik gibt es nicht. Als Orientierung mag dienen, daß hundert Jahre später eine Tunica sechzig Asse kostete, ein halber Liter Landwein nur ein Ass, ein Maultier aber 2080 Asse.
Athene Jungfräuliche Göttin der Künste, der Handwerke und des Krieges. Sie war die Schutzgöttin Athens und wurde von den Römern Minerva genannt. Athene war die Tochter des Zeus und der Okeanide Metis. Pallas ist der gebräuchlichste Beiname der Athene. Der Ursprung dieses Namens ist bereits in der Antike umstritten.
Atrium Hof ähnlicher Mittelraum eines italischen Hauses. In der Regel war das Atrium mit einem nach innen geneigten Dach abgedeckt, in dessen Mitte eine große, rechteckige Öffnung (Compluvium) ausgespart wurde. Typisch für das Atrium ist auch das Impluvium, ein rechteckiges Becken unterhalb der Dachöffnung, unter dem meist eine Zisterne liegt, in der Regenwasser gesammelt wird.
Auge des Horus Das linke Auge des Horus gilt den Ägyptern als Mond, das rechte als Sonne.
Baal Melkart Siehe Melkart.
Blut des Ibis Einer der antiken Namen für Keuschlamm, eine Pflanze, die auch als Mönchspfeffer bekannt ist. In den Samen ist ein Hormon enthalten, das bei Männern die Libido unterdrücken, bei Frauen prämenstruelle Krämpfe lockern kann.
Boyie Der Stadtrat von Tyros, der sich aus hundert Mitgliedern zusammensetzt.
Caliga (caligae pl.) Bezeichnung für die ledernen Halbstiefel römischer Soldaten.
Centurie Bei Sollstärke eine Hundertschaft in einer Legion. De facto waren »Centurie« meist nicht mehr als fünfzig bis sechzig Mann stark. Der kommandierende Offizier einer Centurie ist der Centurio.
Charon Fährmann über den Styx, den Fluß, der die Welt der Sterblichen von der Unterwelt trennt.
Chiton Griechisches Untergewand. Es besteht aus zwei rechteckigen, gewebten Stoffbahnen, die seitlich durchgehend und an der Oberkante unter Freilassung einer mittleren Öffnung für den Kopf und zweier seitlicher für die Arme aneinander genäht sind. Berufskleidung bei Wagenlenkern, Musikern und Priestern.
Chitonion Kleinere, meist von Frauen getragene Variante des Chiton. Das Chitonion gilt als Untergewand und wird in der Öffentlichkeit nie ohne Übergewand getragen.
Chosmophoroi Ehemalige Priesterinnen der Artemis von Ephesos, die sich nach dem Ausscheiden aus dem Kollegium der jungfräulichen Priesterinnen um den Schmuck der Göttin kümmern und ihn bei Prozessionen tragen.
Chrysophoi Die Chrysophoi tragen bei Prozessionen das Götterbild der Artemis.
Civitas foederata Bezeichnung für einen Staat oder eine Stadt, die in einem beschworenen Bündnis mit Rom steht. Die so bezeichneten Verbündeten Roms behalten eine relativ hohe Eigenständigkeit. Sie behalten die Selbstverwaltung, ihr eigenes Bürgerrecht und ihre eigene Rechtsordnung.
Daimon Von den Griechen als Sammelbegriff genutzte Bezeichnung für übernatürliche Wesen wie Nymphen, Satyrn oder Harpyien.
Demoz Der Vorsteher des Stadtrates von Tyros.
Denar Silbermünze von rund vier Gramm Gewicht. Seit 89 v. Chr. war der Wert eines Denar auf sechzehn Asse (Kupfermünzen) festgelegt.
Diana Von den Römern mit der griechischen Artemis gleichgesetzte Göttin der Jungfräulichkeit, der Geburt und der Jagd.
Dionysos Griechischer Gott der Weine, der ausschweifenden Feste und der Vegetation. Seltener wird er von den Griechen auch Bakcos genannt, woraus die Römer Bacchus, ihren Namen des Gottes, ableiteten. Da Dionysos in Stücke gerissen und wiedergeboren wurde, setzten die Griechen den ägyptischen Osiris mit ihm gleich, der ein ähnliches Schicksal erlitten hat.
Djed Pfeiler Ein Amulett, das einen mit Getreideähren umwickelten Pfahl zeigt. Es handelt sich wohl ursprünglich um ein Fruchtbarkeitssymbol, das später dann aber auch mit dem Rückgrat des Unterweltgottes Osiris gleichgesetzt wird.
Erinnyen Die Erinnyen, bei den Römern auch Furien genannt, galten als erdgeborene Rachegöttinnen. Sie wurden oft in Verfluchungen angerufen. Dabei schlugen die Gekränkten auf den Boden, offensichtlich, um die Aufmerksamkeit der Erinnyen zu erregen.
Ezechiel Auch Hesekiel geschrieben. Zunächst Priester im Tempel von Jerusalem, gerät Ezechiel 597 nach der Eroberung der Stadt durch Nabucodonosor in babylonische Gefangenschaft. Unter den deportierten Judäern gilt er bald als Prophet und Hoffnungsträger.
Fortuna Römische Göttin, die als Glücksbringerin angesehen wurde, aber auch als Göttin des Zufalls gilt.
Forum Öffentlicher Versammlungsort und Marktplatz. Um das Forum einer römischen Stadt gruppierten sich gewöhnlich die wichtigsten öffentlichen Gebäude und Tempel.
Galater Keltisches Volk, das im dritten Jahrhundert vor Christus über Makedonien nach Kleinasien einwandert und dort in der Region um Pergamon seßhaft wird.
Garum Beliebte Fischsauce und häufigstes »Gewürz« der Römer. Hergestellt wird die Sauce aus Fischabfällen, die mit sehr viel Salz versetzt werden.
Gladius Das kurze, zweischneidige Schwert, mit dem die römischen Legionäre bewaffnet waren.
Gorgonenhaupt Die Gorgonen waren drei schreckliche Ungeheuer, die Ge gebar, um die Giganten im Kampf gegen die Götter zu unterstützen. Mit Gorgonenhaupt ist gemeinhin das Haupt der Medusa gemeint. Sie war die einzige Sterbliche unter den Gorgonen und wurde durch Perseus getötet. Eine rote Zunge hängt aus ihrem Mund, der von Eberhauern gerahmt ist. Schlangen ringeln sich um den Kopf der Medusa, und ihr Anblick ist so schrecklich, daß er Mensch und Vieh in Stein verwandelt. Das Gorgonenhaupt ist in der Antike häufig als Motiv in der Kunst verwendet worden. Es schmückte Schilde, Brustpanzer, Vasen, Tempelfriese etc.
Hades Nach der griechischen Mythologie der Gott der Unterwelt. Die Griechen zögerten, Hades bei seinem wahren Namen zu nennen, aus Furcht, die Aufmerksamkeit des schrecklichen Herren der Toten auf sich zu ziehen. Statt dessen benutzten sie Beinamen wie Aidoneus (der nicht Sichtbare) oder auch Plouton, was eine
Anspielung auf seinen Reichtum war, denn einige Mythen bringen ihn auch mit der Fruchtbarkeit der Erde in Zusammenhang. Außer als Göttername kann Hades auch einfach nur als Bezeichnung der Unterwelt gelten.
Harpyien Vogelartige weibliche Ungeheuer, die auch die »Hunde des Zeus« genannt werden. Ihr Namen bedeutet wörtlich übersetzt Greifer. Sie werden auch als Personifikationen der Sturmwinde betrachtet und bringen Unglück über die Sterblichen.
Helix Antiker Name für Efeu. Dioskurides schreibt dem Efeu in seinen Schriften über die Kräuterkunde eine menstruationsfördernde und abtreibende Wirkung zu. Die moderne Pharmakologie schließt sich dieser Meinung nicht an. In der Antike gilt der Efeu auch als Rauschmittel und ist eines der Attribute des Dionysos.
Hera Göttin der Ehe, der Geburt und Königin des Himmels. Hera ist die Gemahlin des Zeus. Von den Römern wird sie mit Minerva gleichgesetzt.
Herakles Der Sohn des Zeus und der Alkmene ist einer der bedeutendsten Helden der griechischen Mythologie. Er gilt als die Verkörperung von Kraft und männlichem Heldentum. Seine Attribute sind die Keule und das Löwenfell.
Hermes Herold und Bote der Götter und Geleiter der Reisenden. Von den Römern mit Merkur gleichgesetzt. In der bildenden Kunst wird er oft als hübscher, junger Mann mit geflügelten Sandalen und dem breitrandigen Hut eines Wanderers dargestellt.
Hetaire Griechischer Begriff für eine Prostituierte.
Himation Übergewand oder Mantel. Ein rechteckiges Stoffstück, das als Mantel drapiert wird, indem ein Zipfel auf die linke Brust gelegt wird und der Rest über die linke Schulter und den Rücken auf die rechte Körperseite zurück nach links geführt wird. Das Himation hat im Gegensatz zur Toga, die nur zwei Zipfel besaß, vier Zipfel, die oft mit eingenähten Gewichten beschwert wurden, um einen schöneren Faltenwurf zu bewirken.
Hispania ulterior Römische Provinz im heutigen Spanien.
Iberer Ureinwohner Spaniens. Es handelt sich bei den Iberern um ein vermutlich während des Neolithicums aus Nordafrika eingewandertes Volk.
Ilias Epos des Homer, in dem der Dichter den troiani-schen Krieg beschreibt.
Imhotep Wesir des Pharaos Djoser. Er gilt als Architekt der Stufenpyramide von Sakkara. Nach seinem Tod wird der große Baumeister als Weiser verehrt, schließlich mit dem Gott Ptah in Verbindung gebracht und selbst vergöttlicht. In später Zeit wird Imhotep auch als ein Gott der Heilkunst verehrt und von den Griechen mit Asklepios gleichgesetzt.
Impluvium Rechteckiges Bassin, meist in der Mitte des Atriums gelegen.
Insula (pl. insulae) Meist rechteckige Wohnblocks mit einer Grundfläche zwischen 850 und 5500 Quadratmetern. In Rom sind schon in spätrepublikanischer Zeit Häuserblocks mit bis zu sieben Stockwerken gebaut worden, die durch die Verwendung minderwertiger Baumaterialien häufig von Brand- und Einsturzkatastrophen heimgesucht wurden. Die Insulae in den Provinzstädten sind niedriger und sicherer. In den Jahren 48/47 v. Chr. legt Caesar in Rom die Mietpreise auf maximal zweitausend Sesterzen je Wohnung fest. Der zulässige Höchstpreis in anderen Städten betrug hingegen nur fünfhundert Sesterzen. Die Unkosten für die Miete waren der mit Abstand höchste Posten im monatlichen Budget des durchschnittlichen stadtrömischen Bürgers.
Iris Tochter des Titanen Thaumas und der Okeanide Elektra. Iris gilt als Götterbotin und ist häufig in Diensten der Hera oder der Athene unterwegs.
Isis Isis verkörpert allgemein den weiblichen Aspekt des Göttlichen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Aspekte. So gilt sie als Schutzgöttin der Magie oder auch als Erfinderin des Segels. Sie ist die Gemahlin des Osiris und Mutter des Horus.
Isis-Blut Siehe Tet-Amulett.
Isis-Knoten Siehe Tet-Amulett.
Janitor Ein Sklave, der ausschließlich die Aufgabe hat, den Hauseingang zu bewachen. Er ist nach Janus benannt, dem römischen Gott der Türen und Tore sowie des Anfangs.
Janus Römischer Gott aller Durchgänge und des Anfangs. Er wird in der Kunst mit zwei in entgegengesetzte Richtungen gewendeten Gesichtern dargestellt.
Jupiter Der Hauptgott der Römer, von ihnen mit Zeus gleichgesetzt.
Kassandra Troianische Seherin. Tochter des Priamos und der Hecuba. Kassandra ist Priesterin des Apollon. Der Gott selbst lehrt sie die Kunst der Weissagung, verflucht sie aber später dazu, daß ihre Orakelsprüche niemals ernst genommen werden.
Kiki-Baum Ägyptische Bezeichnung für den RizinusBaum.
Kline Eine Liege, die zwar auch als Bett verstanden werden kann, aber daneben zahlreiche andere Funktionen hatte. So war es üblich, auf Klinen ruhend im Tri-clinium zu speisen. Sie galt aber auch als Arbeitsplatz von Philosophen und Politikern. Statt an einem Schreibtisch zu sitzen, erledigte der alternde Augustus z.B. einen großen Teil seiner Staatsgeschäfte auf einer Kline liegend, neben der sich auf einem niedrigen Tisch die Schriftrollen stapelten.
Kohl Ägyptischer Name für schwarze Lidschminke. Die Schminkpaste setzt sich aus einem Gemisch aus Ochsenfett, Bienenwachs, mit Weihrauch präpariertem Behenöl sowie Ruß, Bleisulfid oder Magnetit zusammen. Das körnige Magnetit wurde laut Plinius nur dem Kohl für Männer beigegeben.
Konsul Auf Jahresfrist gewählter, höchster Beamter der Republik, der seine Macht mit einem gleichberechtigten Kollegen teilt.
Kroisos Letzter König von Lydien (560-547), sprichwörtlich berühmt für seinen Reichtum. Einige Säulen des älteren Artemisions sind von ihm gestiftet worden.
Kteis Das weibliche Geschlechtsorgan.
Kybele Eine phrygische Muttergöttin. Sie wurde oft als Mutter der Götter (Magna Mater) bezeichnet. Einige ihrer Wesenszüge finden sich auch bei der Artemisia Ephesia.
Leto Tochter der Titanen Koios und Phoibe. Hauptsächlich als Mutter von Artemis und Apollon bekannt. In ihrem Namen lebt vermutlich die Erinnerung an eine mächtige orientalische Göttin weiter.
Lokrer Griechisches Volk, das in der Nähe des antiken Delphi ansässig war.
Maekonossaft Der weißliche Saft, der austritt, wenn man die unreifen Samenkapseln der Mohnpflanze anschneidet. Der Mohnsaft wird auch Tränen des Mondes oder Saft vom Kraut des Vergessens (Ovid) genannt. Er findet während der gesamten Antike als Zauber-, Schlaf- und Schmerzmittel Verwendung.
Mars Der römische Name des griechischen Kriegsgottes Ares.
Megabyzos Der Titel des Tempelaufsehers und Finanzverwalters des Artemisions von Ephesos. Um unter den jungfräulichen Priesterinnen der Göttin leben zu dürfen, mußte der Megabyzos ein Eunuch sein. Der Titel als solcher kommt aus dem Persischen und tritt dort auch als Name auf.
Melkart Der phönizische Gott des Lichtes und des Feuers. Melkart ist Hauptstadtgott von Tyros. Ihm sind zwei Tempel geweiht, in denen jeweils ein ewiges Feuer brennt. Melkart, der ursprünglich wahrscheinlich nur einen Aspekt des Himmelsgottes und Göttervater Baal verkörperte, entwickelte sich in Tyros über die Jahrhunderte zum Hauptgott. Von den Griechen wird Melkart mit Herakles gleichgesetzt.
Nabucodonosor Griechischer Name für Nebukadnezar II., der seit 605 v. Chr. König des babylonischen Reiches war. Unter seiner Herrschaft steigt das spätbabylonische Reich noch einmal zur Großmacht auf. Er läßt Babylon zu einer gewaltigen Metropole ausbauen. Seine Herrschaft festigt er durch zahlreiche Feldzüge, die unter anderem zur Eroberung von Tyros und Jerusalem führen.
Navigium Isidis Mit diesem Fest zu Ehren der Isis als Schützerin der Seefahrt wird am 5. März die Wiederaufnahme der Schiffahrt nach den Winterstürmen gefeiert.
Nereiden Meernymphen. Sie gelten als die Töchter des Meeresgottes Nereus und der Doris, einer Tochter des Okeanos.
Nymphen Eine Nymphe war ein Daimon, der in einem bestimmten Platz, Objekt oder Naturphänomen wohnte. Oft gehen in Nymphen niedere weibliche Gottheiten aus älterer Zeit auf. Die Eigenschaften Jugend, Schönheit und Liebe, die man den meisten Nymphen zuschrieb, machten ihre Liebesgeschichten zu den Lieblingsthemen der Dichter.
Osiris Der Gott der Auferstehung. Einst war Osiris König auf Erden, doch dann wurde er durch seinen Bruder Seth getötet. Osiris überwindet den Tod und wird gemeinsam mit Re zum Richter der Toten.
Olymp Gebirgskette in Nordthessalien. Von den Griechen als Sitz der Götter verehrt.
Olympier Synonym für die griechischen Götter als Gesamtheit.
Orestes Sohn des Agamemnon und der Klytaimnestra. Seine Mutter ermordet Agamemnon, als Orestes noch ein Kind ist. Später ermordet dann Orestes mit Hilfe seiner Schwester Elektra Klytaimnestra und ihren Liebhaber. Er wird einer der berühmtesten (mythologischen) Könige Mykenes.
Patrizier Die Nachfahren der Gründerväter Roms. In der frühen Republik konnten nur Patrizier Priester werden oder im Senat sitzen. In spätrepublikanischer Zeit gilt dieses Privileg nur noch für sehr wenige Priesterämter.
Peganon Griechischer Name für Gartenraute. In der Antike und im Mittelalter glaubt man, daß der Genuß von Raute Männer keusch werden läßt. Je nach Dosierung wirkt Raute anregend oder beruhigend auf das Nervensystem.
Perikles Bedeutender athenischer Staatsmann (495-429), der zeitweise eine fast monarchische Stellung einnimmt. Seine Herrschaftszeit gilt als goldenes Zeitalter der Stadt. Er läßt die Akropolis der Stadt mit prächtigen Tempeln schmücken.
Phallos Das (erigierte) männliche Geschlechtsorgan.
Pluto Euphemistischer Name für Hades. Dieser Beiname bezieht sich auf den Reichtum (gr. ploutos) des Unterweltgottes, der so wie der ägyptische Osiris auch mit der Erdfruchtbarkeit in Verbindung gebracht wird.
Pontifex maximus Oberster der römischen Staatspriester. Theoretisch führt er die Aufsicht über sämtliche öffentlichen und privaten Opferungen sowie über den Kalender. In der Zeit, in der der Roman handelt, bekleidete Julius Caesar dieses Amt.
Poseidon Gott des Meeres, der Erdbeben und der Pferde, von den Römern mit Neptun gleichgesetzt.
Porticus Eine Säulenhalle mit geschlossener Rückwand.
Praefectus Equitum Oberkommandierender der Reiterei.
Praetorium So heißt in einem römischen Militärlager der Bereich, in dem das Zelt des Feldherren steht.
Proconsul Das Prokonsulat wurde in der Regel in Anschluß an ein Konsulat vergeben. Gelegentlich wurde es auch auf Volks- oder Senatsbeschluß verliehen. Der Proconsul übernahm seit spätrepublikanischer Zeit das Kommando in besonders wichtigen Provinzen. Er war dort oberster Entscheidungsträger in Armee und Verwaltung. Theoretisch war der Proconsul dem Senat Rechenschaft schuldig. Praktisch machte die weite Distanz zwischen der Provinz und Rom eine Absprache unmöglich.
Pronaos Der Cella des Tempels vorgelagerter Raum. Der Pronaos ist meist als Säulenhalle angelegt.
Protokures Der Vorsteher des Priesterkollegiums der Kureten im Artemision von Ephesos.
Quinquereme Die Quinquereme war der verbreitetste Schlachtschifftyp in der späten Republik. Sie war eine Galeere mit drei übereinanderliegenden Ruderbänken, wobei die untersten Ruder von einem, die der beiden höhergelegenen Decks von jeweils zwei Seeleuten bedient wurden. Bei voller Besatzung verfügte die Quinquereme über dreihundert Seeleute und hundertzwanzig Seesoldaten. Wie die Trireme, so verfügt auch die Quinquereme über ein quadratisches Segel. Manche dieser Kriegsschiffe hatten im vorderen Drittel des Rumpfes einen hölzernen Gefechtsturm.
Re Re wird als falkenköpfig mit einer Sonnenscheibe auf dem Haupt dargestellt. Er ist Sonnengott, wird aber auch mit anderen großen Göttern wie Amun zur Allgottheit verbunden. Tag für Tag zieht er mit der Barke der Millionen Jahre über den Himmel und wird dabei von Seth beschützt.
Sachmet Die löwenköpfige Göttin bringt Krieg und Vernichtung auf die Welt. Ihr Name bedeutet soviel wie »die Mächtige«. Als Re über die Menschen erzürnt war, wurde Sachmet zum Werkzeug seiner Rache.
Säulen des Herakles Der antike Name für die Straße von Gibraltar.
Satyrn Waldgeister in Menschengestalt, die unterschiedliche Tierattribute aufweisen. In der Kunst werden die Satyrn häufig als junge Männer dargestellt, die Pferdeschwänze, spitze Ohren oder Hörner sowie gelegentlich Bocksfüße haben. Häufig werden sie mit einem übertrieben großen Phallos abgebildet. Die Satyrn gehören zum Gefolge des Dionysos.
Serapis Dieser Gott wurde erst während der Zeit der ptolemaischen Herrschaft erschaffen. Er ist eine Verbindung von Osiris und Apis, der nach seiner Konzeption Altägyptisches und Hellenistisches miteinander verschmelzen sollte. Das Experiment der Götterschöpfung vor politischem Hintergrund wurde nur teilweise zum Erfolg, denn Serapis erfreute sich außerhalb Ägyptens stets größerer Beliebtheit als im Land der Pharaonen.
Sertorius Quintus Sertorius führte als Statthalter der Provinz Hispania Citerior um 80 v. Chr. einen Aufstand der Populären gegen Rom. Er erhielt starken Zulauf durch die spanische Bevölkerung und schaffte es, sich acht Jahre lang gegen die Heere des römischen Senats zu behaupten.
Shesmet Ägyptische Bezeichnung für eine grüne Paste, die zum Schminken der Augenlider verwendet wurde. Die Salbe setzt sich aus pulverisiertem Kupferkarbonat und verschiedenen Pflanzenölen zusammen.
Sesterz Bronzemünze, die in der Spätzeit der Republik dem Wert von vier Assen entsprach. Vier Sesterze hingegen bildeten den Gegenwert eines Denars.
Seth Der Kopf des Seth gleicht einem Fabeltier mit langen Ohren und rüsselartiger Schnauze. Der Gott kann aber auch in der Gestalt eines Nilpferdes oder eines Krokodils dargestellt werden. Er ist eine der ältesten Gottheiten Ägyptens und gilt als die Verkörperung des Bösen. Trotzdem ist er auch der Beschützer Res und wurde von Pharaonen wie Sethos I. oder Ramses II. besonders verehrt.
Shekel Silbermünze vergleichbar einem römischen Denar.
Silen Die Silenen unterscheiden sich von den Satyrn eigentlich nur dadurch, daß sie älter, weiser und noch trinkfreudiger waren. Auch sie gehören zum Gefolge des Dionysos.
Sistrum (pl. sistra) Eine metallene Gebetsrassel.
Somnus Römischer Gott des Schlafes, wurde mit dem griechischen Hypnos gleichgesetzt.
Speirophoroi Angehöriges des Artemistempels von Ephesos. Meist handelte es sich um ehemalige Prieste-rinnen, die geheiratet hatten und nur noch gelegentlich Dienst im Tempel versahen. Ihre Aufgabe bestand in der Pflege der Gewänder, mit denen die Artemisstatue geschmückt wurde. Bei Prozessionen trugen sie die Gewänder der Statue.
Stadion Griechische Maßeinheit; ca. 190 Meter.
Striga (pl. Strigae) Die römische Bezeichnung für Zauberinnen und Hexen.
Styx Hauptfluß im Hades. Wer in den Hades eintreten will, muß vom Fährmann Charon über den Styx gesetzt werden.
Systhamna Laut Dioskurides der ägyptische Name für Rizinus. Bei heißer Pressung der ölhaltigen Samen entsteht ein äußerst wirksames Abführmittel.
Taberna (pl. Tabernae) Bezeichnung sowohl für ein Ladenlokal als auch für eine Schenke.
Tablinum Empfangsraum für Gäste, der sich in der Regel an das Atrium anschließt.
Tartaros Ort der Finsternis, der noch unter dem Hades liegt. Nach antiker Mythologie liegt der Tartaros so tief unter der Erde, daß ein Amboß neun Tage fallen müßte, um ihn zu erreichen.
Tet-Amulett Das Tet-Amulett wird auch Isis-Knoten oder Isis-Blut genannt. Dieses Amulett wird aus rotem Stein, wie Jaspis oder Karneol, geschnitten. Es soll den Körper der Toten davor beschützen, daß Verbrechen an ihm begangen werden.
Tetrarch Griechischer Offiziersrang. Der Tetrarch kommandiert in der makedonischen Phalanx vier Kolonnen, die insgesamt 64 Soldaten umfassen.
Thanatos Die Personifikation des Todes. Thanatos wurde aus Nyx, der Nacht, geboren. Gemeinsam mit seinem Bruder Hypnos (Schlaf) lebte er im Tartaros. Thanatos wurde selbst von den Göttern gehaßt. Seine Aufgabe war es, die Toten in den Hades herabzuholen. Diese Funktion wurde allerdings auch häufig von den Keren (weiblichen Todesgeistern) oder den Erinnyen übernommen.
Thargelion Der sechste Thargelion galt in der Antike als Geburtstag der Göttin Artemis. Der Thargelion liegt ungefähr zeitgleich mit dem heutigen Monat Mai.
Thermen Öffentliches Bad. Neben warmen und kalten Badebecken verfügen sie meist über einen Sportplatz auf dem Innenhof, Massageräume und manchmal sogar über eigene Bibliotheken. Die Eintrittspreise waren so niedrig, daß sich jeder den Besuch der Badehäuser leisten konnte.
Thoth Thoth wird als Ibis, ibisköpfiger Mensch oder Affe dargestellt. Er ist der Gott der Weisheit und Wächter über Schrift und Kalender. Außerdem hat er die Aufgabe, vor dem Totengericht zu notieren, ob die Waagschale mit dem Herzen sinkt. Tritt dies nicht ein, ist der Tote »gerechtfertigt«.
Tiara Eine dreifache Krone, ursprünglich aus dem Zweistromland stammend.
Toga (togae pl.) Die Toga galt als das unübersehbare Ehrenzeichen des römischen Bürgerrechts. Sie ist Staats- und Ehrenkleid während der gesamten römischen Republik. Die Toga war ein halbkreisförmig geschnittenes Tuch, das es in kunstvollen Falten zu drapieren galt. Die Oberschicht trägt für gewöhnlich eine weiße Toga. Die Toga der ärmeren Bürger war meist weniger aufwendig gebleicht.
Tribun In erster Linie ein Stabsoffizier in der römischen Armee, der aber auch durchaus mit einem Feldkommando betraut werden kann. Oft ist die militärische Qualität der Tribunen minderwertig, da dieser Rang auch an Patriziersöhne ohne große militärische Ausbildung vergeben wurde.
Triclinium Speisezimmer des römischen Hauses. Es ist nach den Klinen benannt, jenen Liegen, auf denen die vornehmen Römer ihr Essen einnahmen. In großen Häusern fanden sich im Speisezimmer natürlich wesentlich mehr als drei Klinen.
Trierarch Kommandant eines römischen Kriegsschiffes, so benannt nach den Kapitänen der ursprünglich griechischen Triremen.
Trireme Circa vierzig Meter lange Galeeren mit drei übereinanderliegenden Ruderbänken. Hundertsiebzig Ruderer wurden benötigt, um eine Trireme zu bewegen. Bei günstigem Wind konnte auch ein quadratisches Segel an einem Mast gehißt werden, der so konstruiert war, daß er vor der Schlacht problemlos flachgelegt werden konnte.
Tunica Ein hemdartiges, ärmelloses oder kurzärmeliges Gewand, das als Unterkleidung zur Toga oder unter Rüstungen getragen wurde, beim Militär oder von ärmeren Bürgern oder Sklaven durchaus aber auch als einziges Gewand benutzt wurde. Während der Endphase der Republik erfreute es sich bei nicht offiziellen Anlässen ebenso wie andere schlichte Gewänder größerer Beliebtheit als die Toga, die man als unbequem empfand.
Tympanon Giebelfeld über Fenstern und Türen. Häufig mit einem Figurenfries geschmückt.
Udjat Ägyptisches Amulett in Form eines stilisierten Falkenauges. Das Udjat wird auch Horusauge oder »gesundes Auge« genannt. Im Totenritus verleiht das Udjat dem Verstorbenen die Kraft, in der Unterwelt mit den Göttern zu reisen, aufzuerstehen und selber zum Gott zu werden.
Venus Römische Göttin der Gartenfruchtbarkeit, die später mit Aphrodite gleichgesetzt wird.
Vestalinnen Zur Jungfräulichkeit verpflichtete Prieste-rinnen der latinischen Feuergöttin Vesta.
Zeus Herrscher über die olympischen Götter, der von den Römern mit Jupiter gleichgesetzt wird.