Kapitel 14

Das Echo des Gongs, der die Mitternacht verkündete, hallte laut und deutlich vom Turm der Abtei. Fidelma hatte ihren mit Biberpelz verbrämten, wollenen Umhang ganz um sich gewickelt und bewegte sich geräuschlos durch den Wald, der unter einem weißen Schleier lag. Leise knirschte der Neuschnee unter ihren Füßen, und ihr Atem schwebte wie Nebel vor ihr her, sobald er mit der kalten Luft in Berührung kam. Trotz der späten Stunde war die Nacht leuchtend hell, denn der Vollmond war zwischen den Wolken hervorgetreten und ließ die Schneedecke glitzern.

Fidelma war sicher, daß niemand sie gesehen hatte, als sie das Gästehaus und das Abteigelände geräuschlos Richtung Wald verließ. Gelegentlich blieb sie stehen und schaute zurück, aber in der Totenstille der Nacht regte sich nichts. Sie ging jetzt schneller, und ihr Atem kam stoßweise, denn in der kalten Luft kostete das Gehen mehr Anstrengung als sonst.

Erleichtert hörte sie weiter vorne das leise, muntere Wiehern von Pferden, und nach wenigen Minuten sah sie die Tiere sowie Ross und Odar, die ihre Zügel hielten.

»Gut gemacht, Ross!« begrüßte sie ihn atemlos.

»Ist alles in Ordnung, Schwester?« fragte der Seemann besorgt. »Hat Euch jemand beim Verlassen der Abtei gesehen?«

Sie schüttelte den Kopf.

»Laßt uns unverzüglich losreiten. Ich glaube, wir haben heute nacht viel zu tun.«

Odar half ihr in den Sattel einer dunklen Stute, bevor er und Ross sich auf ihre Pferde schwangen. Ross ritt voraus, er wußte offensichtlich, welche Richtung sie einschlagen mußten. Fidelma folgte ihm, und Odar bildete die Nachhut.

»Woher habt Ihr die Pferde?« fragte Fidelma anerkennend, während sie den Waldweg entlangtrabten. Sie war eine ausgezeichnete Pferdekennerin.

»Odar hat sie beschafft.«

»Von einem einfachen Bauern nicht weit von hier. Einem Mann namens Barr«, ergänzte Odar mürrisch. »Sein Hof scheint zu florieren, seit ich das letzte Mal geschäftlich mit ihm zu tun hatte. Damals konnte er sich keine Pferde leisten. Ich habe die Tiere für eine Nacht bei ihm gemietet.«

»Barr?« Fidelma runzelte die Stirn. »Ich glaube, ich habe den Namen schon mal gehört. Egal. Ach Ja«, erinnerte sie sich plötzlich, »jetzt fällt’s mir wieder ein. Ist denn Barrs vermißte Tochter inzwischen wieder aufgetaucht?«

Odar blickte sie verwundert an.

»Tochter? Barr ist nicht einmal verheiratet, von Kindern ganz zu schweigen.«

Fidelma schürzte nachdenklich die Lippen, erwiderte jedoch nichts.

Plötzlich schauderte sie vor Kälte - trotz ihres Umhangs. Ein eisiger Wind strich wispernd um die schneebedeckten Ausläufer der hohen Berge.

Ross deutete nach oben.

»Unser Pfad führt dort entlang, direkt am Gipfel des Berges vorbei auf die andere Seite der Halbinsel. Dann fällt er steil zu der Ortschaft ab, in der das Kupfer gewonnen wird.«

Odar fügte hinzu: »Ich habe in meiner Satteltasche einen Schlauch mit cuirm dabei, der uns die winterliche Kälte vom Leib halten wird, Schwester. Möchtet Ihr einen Schluck?«

»Eine gute Idee, cuirm mitzubringen, Odar«, erwi-derte Fidelma beifällig. »Aber ich finde es besser, ihn für später aufzuheben, denn bald werden wir den Schutz des Waldes verlassen und die eiskalten Bergrücken überqueren müssen. Dann wird es noch kälter, und wir können einen kräftigenden Schluck gut gebrauchen.«

»In Euren Worten liegt große Weisheit«, stimmte Odar umständlich zu.

Sie ritten schweigend weiter und zogen die Köpfe ein, als der Wind allmählich auffrischte und ihnen feinen Pulverschnee ins Gesicht trieb. Im Westen ballten sich neue Schneewolken zusammen, und Fidelma war sich nicht sicher, ob sie deshalb dankbar oder verzweifelt sein sollte. Einerseits dankbar, weil die Wolken den hellen Mond verdecken würden, dessen Licht von der Schneedecke zurückgeworfen wurde und die Nacht fast taghell erleuchtete, so daß ihre Umrisse vor dem weißen Hintergrund selbst aus beträchtlicher Entfernung weithin sichtbar waren. Andererseits verzweifelt, weil die schweren Wolken noch mehr Schnee zu bringen drohten, so daß ihre Reise denkbar beschwerlich und gefährlich zu werden versprach.

Nachdem sie etwa fünf Meilen zurückgelegt hatten, zeigte sich, wie klug es gewesen war, Fidelmas Rat zu befolgen und den cuirm, den Alkohol, den Odar mitgenommen hatte, aufzuheben, denn trotz ihrer warmen Umhänge froren sie erbärmlich. Das Gelände war felsig und voller Höhlen. Auf einer kleinen Lichtung brachte Fidelma ihr Pferd zum Stehen und schlug Odar vor, jetzt jedem von ihnen einen Schluck cuirm zu gönnen. Derart gestärkt ritten sie weiter. Nach etwa einer Meile gelangten sie auf verschlungenen Pfaden wieder abwärts und aus den Bergen hinaus und ritten schließlich durch sanfte Hügel auf die Küste zu. Sie sahen das schwarze, dumpf brütende Meer, das hin und wieder glitzerte, wenn sich die Schneewolken teilten und dem Mond gestatteten, seine Strahlen herabzuschicken.

Plötzlich scheuten die Pferde, und ganz in der Nähe begannen Wölfe zu heulen. Fidelma blickte den Hang hinauf, erspähte mehrere dunkle Schatten, die über den weißen Schnee dahineilten, und unterdrückte ein Schaudern.

»Die Königin der Nacht leuchtet hell«, murmelte Ross besorgt. »Vielleicht zu hell.«

Fidelma fragte sich im ersten Moment, wovon er sprach. Dann fiel ihr wieder ein, daß es unter Seeleuten verpönt war, Mond oder Sonne direkt beim Namen zu nennen. Den Mond bezeichnete man häufig als »Königin der Nacht« oder einfach als »das Helle«. In der alten Sprache von Éireann gab es noch viele andere Umschreibungen für den Mond, so daß sein heiliger Name niemals erwähnt werden mußte, denn früher, in heidnischen Zeiten, hielt man den Mond für eine Göttin, deren Macht kein Sterblicher heraufbeschwören durfte, indem er ihren Namen aussprach.

»Hoffentlich ziehen dichtere Wolken auf, bevor wir die Ortschaft erreichen«, erwiderte Fidelma.

Das Heulen des Wolfsrudels wurde leiser und verzog sich allmählich über die Berge.

Eine Ewigkeit schien vergangen, bevor Ross sein Pferd zum Stehen brachte und hügelabwärts deutete. Tief unter ihnen konnte Fidelma das Glühen von Lagerfeuern ausmachen.

»Das sind die Gebäude in der Nähe der Minen. Sie liegen inmitten von Feldern, auf der Kuppe einer Klippe. Unterhalb der Klippe kommt man zum Strand und zu dem Hafen, von dem, wie mir die Inselbewohner von Doirse erzählten, das gallische Schiff losgesegelt ist.«

Fidelma spähte ins Dunkel. Natürlich, vorher hatte sich alles so leicht dahingesagt: wir reiten über die Halbinsel zu den Minen und finden heraus, was mit der Besatzung des Handelsschiffes geschehen ist. Hier, im eiskalten Licht des Mondes, wurden ihr die Schwächen ihres Planes bewußt. Als Ross ihr Grübeln mit den Worten: »Was nun, Schwester?« unterbrach, hätte sie ihn in ihrer gereizten Stimmung beinahe barsch zurechtgewiesen.

»Wißt Ihr, wie viele Leute dort unten wohnen?«

»Zahlreiche Arbeiter aus den Minen und deren Familien.«

»Alles Gefangene, Geiseln und Sklaven?«

Ross zuckte die Achseln.

»Alle wohl nicht, aber doch viele. Sollten die Gallier darunter sein, müßten wir sie leicht finden. Zumindest werden die meisten Bewohner wissen, wo sie sich aufhalten.«

»Wie steht es mit Wachen?«

»Das kann ich nicht genau sagen. Als ich das letzte Mal Waren zu den Minen brachte, waren nur wenige Bewaffnete dort. Doch nach dem, was mir die Inselbewohner über die Krieger der Ui Fidgenti berichtet haben, könnten es jetzt bis zu fünfzig sein, vielleicht sogar mehr.«

»Kennt Ihr Euch in der Ortschaft aus? Wißt Ihr, wo man die Gefangenen aller Wahrscheinlichkeit nach eingesperrt hat?«

Als Antwort schwang sich Ross vom Pferd und winkte ihr, ihm zu folgen. Er wählte einen unberührten Flecken Schnee, zog sein Schwert und zeichnete mit der Spitze mehrere Vertiefungen em.

»Das da sind die Eingänge zu den Minen.« Die Schwertspitze diente ihm jetzt als Zeigestock. »Und dort führt ein Pfad in die Ortschaft hinunter. Hier und hier liegen die Hütten. Es gibt zahlreiche größere Hütten, in denen vermutlich die Arbeiter wohnen. Mehr kann ich Euch nicht sagen.«

Fidelma starrte auf die Zeichnung und seufzte.

»Wir reiten noch ein Stückchen weiter, und Ihr und Odar wartet dann dort bei den Pferden, während ich zu Fuß ins Dorf gehe.« Sie hob eine Hand, um Ross’ Protesten Einhalt zu gebieten. »Allein kann ich womöglich mehr erreichen als wir drei zusammen. Wir würden nur unnötig Aufmerksamkeit auf uns ziehen.«

»Aber Ihr wißt nicht, was Euch dort unten erwartet«, wandte Ross ein. »Vielleicht gleicht der Ort einem Heerlager, in dem Fremde nicht willkommen sind.«

Bevor er weitere Einwände vorbringen konnte, war Fidelma wieder aufgesessen und trabte den Pfad hinunter auf die flackernden Lichter zu. Als sie sich den Gebäuden näherten, begann ein Hund zu kläffen. Eine heisere Stimme verfluchte den Köter in dem Glauben - zumindest entnahm Fidelma dies den Verwünschungen -, das arme Tier belle die Wölfe am Berghang an. Sie hob die Hand und winkte ihre Gefährten in den Schutz der umstehenden Bäume und Büsche, wo sie, vor Blicken aus dem Ort geschützt, absaßen. Wortlos überreichte sie Ross die Zügel ihres Pferdes und schüttelte heftig den Kopf, als er zu neuen Protesten ansetzen wollte.

Sie zog den Umhang fester um ihre Schultern und machte sich auf den von Schneematsch bedeckten Weg in die Ortschaft. Es handelte sich nicht um eine befestigte Siedlung, die Gebäude schienen eher zufällig verstreut zu liegen. Fidelma hatte keine Ahnung, wohin sie sich wenden oder was sie tun sollte, doch sie hielt sich im Schatten der Hütten und lief einfach entschlossen weiter, als hätte sie jedes Recht, hier zu sein. Zwischen zwei Hütten tauchte eine Gestalt mit einer Laterne auf und wollte sie überholen, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen. Es war ein untersetzter Krieger, der Schild und Speer auf dem Rücken trug.

Mit klopfendem Herzen richtete Fidelma das Wort an ihn.

»Krieger!« rief sie, und in ihrer Stimme lag alle Autorität, die sie aufbieten konnte.

Der Mann blieb stehen und drehte sich um. Er schien nicht überrascht, daß eine Fremde ihn in der Dunkelheit ansprach, und sie sorgte dafür, daß das Licht seiner Laterne auf das Kruzifix fiel, das an einer Kette um ihren Hals hing.

»Ja, Schwester?« In seiner Stimme lag keinerlei Mißtrauen, lediglich Neugier und Respekt. Seine Gesichtszüge konnte sie nicht erkennen, hoffte jedoch, sie entsprächen seinem Tonfall. Sie beschloß, alles auf eine Karte zu setzen.

»Unter den Gefangenen befindet sich ein sächsischer Mönch. Ich muß ihn verhören. Wißt Ihr, wo man ihn gefangenhält?«

»Ein Sachse?« Der Mann dachte einen Augenblick nach. »Ach Ja. Er ist zusammen mit den Nonnen eingesperrt. Seht Ihr die zweite Hütte da drüben, gleich neben der Baumgruppe? Dort könnt Ihr ihn finden.«

»Vielen Dank, Krieger.«

Der Bewaffnete hob eine Hand zum Abschied und marschierte davon.

Fidelma konnte kaum glauben, daß es so einfach war. Eine Zeile aus der lateinischen Komödie Phormio von Terenz ging ihr durch den Kopf: audentes fortuna juvat - die Tapfern fördert das Glück. Ihr Mentor, Brehon Morann von Tara, hatte sie häufig zitiert und seinen eigenen Grundsatz hinzugefügt: Solange man die Höhle des Wolfs nicht betritt, kann man die Wolfsjungen nicht fangen. Das Glück war ihr zweifellos hold gewesen, und sie hatte sich problemlos Einlaß in die Höhle verschafft.

Sie eilte zu der großen Hütte, die der Krieger ihr gezeigt hatte und die etwas abseits ganz am Ende der Ortschaft stand, direkt am Rande des Waldes, der als Schutzwall zu den Bergen hin diente. Das nächste Gebäude war etwa dreißig Meter entfernt. Die Hütte lag offenbar im Dunkeln, doch hinter einem mit Sackleinen verhängten Fenster vermeinte sie das schwache Flackern einer Laterne zu sehen. Sie trat näher ans Fenster und lauschte angestrengt. Zuerst konnte sie nichts hören, doch dann vernahm sie ein merkwürdiges Kratzen, wie von Metall auf Metall. Sie erhob sich auf die Zehenspitzen, lüpfte behutsam das Sackleinen und spähte vorsichtig hinein.

Die Hütte schien in zwei Räume unterteilt zu sein, von denen man den einen durch das Fenster einsehen konnte. Er war leer, nur eine Lampe, die an einem der Dachbalken hing, verbreitete spärliches Licht. Mehrere Pfosten trugen die Decke. Am Fuße eines dieser Pfosten kauerte eine Gestalt: ein Mann, in braune Gewänder gehüllt, den Oberkörper über die Füße gebeugt. Er schien an irgend etwas zu arbeiten. Fidelma atmete schnell. Der Mann trug die Tonsur des Heiligen Petrus von Rom. Sie vergewisserte sich, daß sich niemand sonst in dem Raum aufhielt. Durch das Fenster konnte man unmöglich einsteigen, es war mit einem Holzgitter gesichert. Sie ging zur Tür und fand sie von außen mit einem schweren Querbalken verschlossen. Fidelma blickte sich kurz um, und da niemand in Sicht war, hob sie den Balken hoch und ließ ihn aus seiner eisernen Befestigung gleiten, so daß sie die Tür öffnen konnte.

Sie schlüpfte hinein und zog die Tür hinter sich zu. Mit dem Rücken zum Eingang blieb sie stehen und schaute sich um.

Der Mann auf dem Boden war nun nicht mehr mit seinen Füßen beschäftigt, sondern saß, gegen den Pfosten gesunken, da wie ein Schlafender. Seine Augen waren fest geschlossen.

Fidelma trat einen Schritt vor und lächelte.

»Jetzt ist keine Zeit zum Schlafen, Bruder Eadulf«, flüsterte sie.

Als hätte man plötzlich einen Schwall kalten Wassers über ihn gegossen, flog der Kopf des Mannes nach oben, und sein Körper straffte sich. Mit offenem Mund starrte er auf die Gestalt, die da im Halbdunkel vor ihm stand.

Sie trat noch einen Schritt vor, bis das trübe Licht der Lampe auf ihr Gesicht fiel.

»Mein Gott! Seid Ihr’s wirklich?« fragte er mit ungläubigem Staunen.

Impulsiv beugte sich Fidelma vor und ergriff Ea-dulfs Hände, die er ihr entgegenstreckte. Seine Arme waren frei, doch einer seiner Knöchel war an den Holzpfosten gekettet, neben dem er kauerte. Er wirkte schmutzig und so erschöpft, als hätte er eine Woche weder gegessen noch geschlafen. Ganz offensichtlich traute er seinen Augen nicht und hielt ihre Hände fest umklammert, als fürchte er, sie sei nur ein Trugbild und könne plötzlich wieder verschwinden.

»Fidelma!«

Einige Augenblicke brachte keiner von beiden ein Wort hervor. Schließlich brach Fidelma das Schweigen.

»Ausgerechnet Ihr, Eadulf«, sagte sie und zwang sich zu einem tadelnden Tonfall, obwohl ihre Stimme stockte. »Bruder Eadulf, von allen Menschen seid Ihr der letzte, den ich in meiner Heimat zu sehen erwartete.«

»Um die Wahrheit zu sagen«, erwiderte Eadulf und verzog dabei den Mund zu einem Grinsen, »um die Wahrheit zu sagen, ich muß gestehen, daß ich die Hoffnung schon aufgegeben hatte, überhaupt irgendeinen meiner Bekannten jemals wiederzusehen. Aber wie kommt Ihr hierher? Ihr seid doch sicher nicht mit diesen Leuten befreundet ...?«

»Es gibt so viel zu erklären«, erwiderte Fidelma kopfschüttelnd. »Aber wir müssen uns beeilen und Euch von hier fortbringen, bevor man uns entdeckt. Wie seid Ihr gefesselt?«

Eadulf verkniff sich die zahllosen Fragen, die ihm durch den Kopf schossen, und deutete auf die eiserne Fußfessel an seinem Knöchel.

»Ich habe versucht, sie zu lösen, aber ich verfüge nicht über das richtige Werkzeug.«

Mit vor Konzentration gerunzelter Stirn untersuchte Fidelma das Schloß. Es war ein einfacher Mechanismus, doch man brauchte etwas Langes, Dünnes, um ihn aufzubrechen. Sie griff in ihre crumena, zog das Messer heraus, das sie stets bei sich trug, und versuchte, die Spitze in die Öffnung des Schlosses zu stecken. Sie war zu breit.

Eadulf sah niedergeschlagen zu, wie sie sich um-blickte, offenbar auf der Suche nach einen langen Metallstück, mit dem sie das Schloß aufbrechen konnte.

»Hier ist nichts in Reichweite. Ich habe schon nachgesehen.«

Fidelma antwortete nicht, sondern erhob sich und untersuchte die Laterne, die an dem Holzbalken hin. Sie reichte hinauf, nahm sie ab und betrachtete prüfend den Metallnagel, an dem sie aufgehängt war. Dann stellte sie die Lampe ab und begann mit ihrem Messer, den Nagel auszubohren. Nach einer Weile hatte sie rundherum genügend Holz entfernt, um ihn zu lok-kern, und nach einer weiteren Weile hatte sie genug an ihm gewackelt und konnte ihn nun mühelos herausziehen. Dann machte sie sich wieder an ihre Aufgabe.

»Ich begreife immer noch nicht, wie Ihr hierhergekommen seid, Fidelma«, sagte Eadulf und sah zu, wie sie den Nagel im Schloß herumdrehte.

»Das kann ich nicht so schnell erklären. Viel wichtiger ist jedoch die Frage, wie Ihr hierhergekommen seid.«

»Ich reiste als Passagier auf einem gallischen Handelsschiff. Der Kapitän lief diesen Hafen an, um Waren zu tauschen, und plötzlich wurden wir alle gefangengenommen.«

»Wo sind die anderen Gefangenen?«

»Die meisten sind zum Arbeiten in den Minen eingesperrt. Es gibt hier Kupferminen .«

»Ich weiß. Ah! Das war’s.«

Der Mechanismus klickte, und sie löste die Fußfessel von seinem Knöchel.

Eadulf begann die Druckstelle zu massieren.

»Nun, es fällt mir nicht schwer, mich der Gastfreundschaft dieser Leute hier zu entziehen«, murmelte er. Dann blickte er verlegen zu der geschlossenen Tür, die diesen Teil der Hütte von dem zweiten Raum trennte. »Aber ...«

»Was ist los?« fragte Fidelma ungeduldig und ging bereits auf die Tür zu. »Wir sollten jetzt gehen. Unser Glück kann schließlich nicht ewig währen.«

»Im Nebenzimmer wird eine ältere Nonne gefangengehalten. Sie ist schon seit mehreren Wochen hier, und ich würde sie nur ungern zurücklassen. Können wir sie nicht mitnehmen?«

Fidelma zögerte keinen Augenblick.

»Ist sie allein?«

Eadulf nickte.

Fidelma nahm die Lampe, ging vorsichtig zum Nebenraum und öffnete die Tür.

Eine ältere, weißhaarige Frau lag auf einem Strohsack in der Ecke und schlief. Wie bei Eadulf steckte einer ihrer Knöchel in einer eisernen Fußfessel, die mit einer Kette an der Wand befestigt war.

Fidelma ging neben ihr in die Hocke und schüttelte sie sanft.

Die Nonne erwachte und riß angstvoll die Augen auf. Sie öffnete den Mund, doch Fidelma legte ihr einen Finger auf die Lippen und lächelte ermutigend.

»Ich bin hier, um Euch zu helfen. Ihr seid vermutlich Schwester Comnat?«

Die Frau musterte sie erstaunt und nickte.

Fidelma ergriff den Nagel und beugte sich über das Schloß.

»Das haben wir gleich.«

Schwester Comnat blickte von Fidelma zu Eadulf, der im Türrahmen stand und sein Bein streckte und massierte, um die Durchblutung anzuregen.

»Gott sei Dank!« flüsterte die ältere Schwester. »Dann ist Schwester Almu also sicher durchgekommen?«

Fidelma preßte die Lippen fest zusammen und schüttelte schnell den Kopf.

»Darüber sprechen wir später.«

Das Schloß an Schwester Comnats Fessel war nicht so schwer zu öffnen wie das von Bruder Eadulf, oder aber Fidelma hatte schon mehr Erfahrung in der Kunst des Schloßaufbrechens. Ein hörbares Klicken, und die Fußfessel fiel ab.

»Was nun?« fragte Eadulf. »Hier treiben sich viele Krieger herum.«

Fidelma half der geschwächten Nonne aufzustehen.

»In der Nähe warten Freunde auf uns. Mit Pferden. Kommt.«

Sie stützte Schwester Comnat, die vor Schwäche schwankte, und führte sie zur Haustür.

»Seht draußen nach, ob die Luft rein ist«, wies sie Eadulf an.

Der hochgewachsene Mönch nickte knapp und zog die Tür auf. Gleich darauf meldete er sichtlich zufrieden: »Niemand zu sehen.«

»Dann brechen wir auf. Geht seitlich um die Hütte herum und in den Schutz des Waldes dahinter. Leise, es gibt hier mindestens einen Hund.«

Sie verließen die Hütte, und Fidelma bedeutete Ea-dulf, die Tür zu schließen und den hölzernen Querbalken an seinen Platz zurückzuschieben, so daß diese, von außen betrachtet, nach wie vor verschlossen wirkte. Vorsichtig schlichen sie zur Ecke des Gebäudes. Ganz in der Nähe begann ein Hund zu jaulen, und sein Geheul wurde von den Wölfen hoch oben in den Bergen beantwortet. Sie hörten Fluchen und dann durchdringendes Winseln. Offensichtlich hatte der verärgerte Hundebesitzer etwas nach dem armen Tier geworfen.

Fidelma führte sie seitlich an der Hütte vorbei in den darunterliegenden, dichten Wald. Hier stand eine Gruppe von Eiben mit runden Baumkronen, dort wucherten in verschwenderischer Fülle Stechpalmengewächse, vor allem die weiblichen Arten mit ihren leuchtendroten Beeren, und überall wuchsen junge Bäume mit grüner Rinde. Efeu rankte sich an den Stämmen und zwischen den Holunderbüschen empor, so daß der Wald sie mit einem natürlichen Schutzschild umfing. Fidelma versuchte, den spitzen Dornen der unteren Blätter auszuweichen.

»Meine Freunde müßten ganz in der Nähe sein«, flüsterte sie und deutete auf den Pfad. Sie führte sie schweigend im Halbkreis um den Ort herum und hielt sich dabei stets im Schatten der Bäume und Büsche, bis sie auf Ross stießen, der mit Odar und den Pferden schon ungeduldig wartete. Verblüfft musterte der stämmige Kapitän Fidelmas Begleiter.

»Jetzt haben wir keine Zeit für Erklärungen«, sagte Fidelma, bevor er auch nur anfangen konnte Fragen zu stellen. »Wir müssen zusehen, daß wir hier wegkommen.«

Ross reagierte sofort auf ihr Drängen.

»Wir könnten ein paar Meilen zurückreiten, zu den Höhlen am Berghang. Die alte . die Schwester kann hinter Euch aufsitzen, der Mönch hinter mir.«

Fidelma war einverstanden und schwang sich auf ihr Pferd.

»Odar, helft Schwester Comnat, hinter mir aufs Pferd zu steigen.«

Mit seiner Unterstützung gelang es der älteren Nonne, die noch immer ganz benommen wirkte, auf Fidelmas Pferd zu klettern. Ross saß auf und half Eadulf hinter sich in den Sattel. Dann wendete er und ritt voraus, den Pfad entlang durch den Wald, der sie vor neugierigen Blicken aus der Ortschaft unter ihnen schützte. Nach einer halben Stunde ließ Ross sie anhalten: auf einer kleinen Lichtung vor dem hinter Felsen verborgenen Eingang zu einer großen Höhle, vor der der Schnee schon halb geschmolzen war. Er bedeutete ihnen, abzusteigen und die Pferde in die Höhle mitzunehmen, damit sie nicht zufällig entdeckt werden konnten.

»Kommt«, wies er die kleine Gruppe an, »es gibt Platz genug da drinnen, und wir sind vor neugierigen Blicken geschützt.«

Ross hatte recht. Die Höhle war so geräumig, daß er die Pferde im hinteren Teil anbinden konnte, während die kleine Gruppe sich auf trockenen Felsen, die sich als ausgezeichnete Sitzgelegenheiten erwiesen, im Kreis versammelte.

»Ich glaube, unser Reiseschlauch mit cuirm ist jetzt genau das richtige«, verkündete Fidelma feierlich.

Odar holte ihn aus seiner Satteltasche, löste den Pfropfen und reichte ihn zuerst Schwester Comnat. Das scharfe Getränk entlockte ihr nach dem ersten Schluck ein Husten und nach dem zweiten ein dankbares Lächeln.

Fidelma ergriff den Reiseschlauch als nächste, hielt inne und gab ihn schweigend an Eadulf weiter.

»Ich glaube, Ihr habt das jetzt nötiger als ich.«

Eadulf erhob keine Einwände, sondern nahm einen tiefen Schluck.

Er grinste entschuldigend, bevor er ihr den Schlauch zurückreichte, und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund.

»Lange her, seit ich etwas so Befriedigendes bekommen habe«, gestand er.

»Was ist passiert, Eadulf?« fragte Fidelma, nachdem sie sich dank der wärmenden Wirkung des Alkohols ein wenig entspannt hatten. »Erzählt Ihr Eure Geschichte zuerst. Wie seid Ihr als Gefangener an diesen Ort gekommen? Als ich mich in Rom von Euch verabschiedete, solltet Ihr dem neuen Erzbischof von Canterbury als Lehrer dienen. Ich dachte, Ihr würdet mindestens einige Jahre dort bleiben, bevor Ihr in Eure Heimat zurückkehrt.«

»Das habe ich auch gedacht«, bestätigte Eadulf

»Aber wie Vergil schon sagte: dis aliter visum -Göttern hat’s anders gedünkt! Man kann seinem Schicksal nicht entgehen.«

Fidelma spürte, wie ob seiner umständlichen Art wieder der alte Ärger in ihr hochstieg, und wollte gerade eine sarkastische Bemerkung einwerfen, als sie über die Widersinnigkeit dieses Gedankens plötzlich laut lachen mußte. Sie hatte so viel riskiert, um die Rettungsaktion für Eadulf zu organisieren - nur, um sich über ihn zu ärgern, sobald er den Mund aufmachte? Der Sachse sah sie verwirrt an.

»Sprecht weiter, Eadulf«, forderte Fidelma ihn, noch immer lächelnd, auf. »Ihr wart also in Rom und hattet vor, noch einige Zeit dort zu bleiben.«

»Theodor von Tarsus traf Vorkehrungen für seine Reise nach Canterbury, wo er sein Amt als Erzbischof antreten sollte. Er hatte beschlossen, Abgesandte vorauszuschicken, um seine Amtseinführung dort vorzubereiten. Seit der Synode in Hildas Abtei vor zwei Jahren haben alle sächsischen Königreiche Canterbury als Sitz ihres obersten Bischofs anerkannt, genau wie Ihr hier in Irland Armagh als den Sitz der Nachfolger Patricks betrachtet.«

»Ja, Ja«, drängte Fidelma, die sich erneut über Ea-dulfs Weitschweifigkeit zu ärgern begann. »Aber was macht Ihr hier in Éireann?«

»Dazu wollte ich gerade kommen«, erwiderte der Mönch beleidigt. »Der Erzbischof wollte auch Emissäre in die irischen Königreiche entsenden und nach der Ausweisung der irischen Kirchenvertreter aus den sächsischen Königreichen Frieden schließen. Er wollte einen Dialog mit den irischen Kirchen eröffnen, vor allem, da er mit vielen Kirchenvertretern in Irland in Verbindung steht, die die Lehre Roms in den kirchlichen Institutionen einführen möchten.«

Fidelma machte ein vielsagendes Gesicht.

»Ja. Bischöfe wie Ultan von Armagh würden einen solchen Dialog zweifellos begrüßen. Aber wollt Ihr damit sagen, daß Ihr als Abgesandter zu Erzbischof Ultan geschickt wurdet?«

»Nein, nicht zu Ultan, sondern zum neuen König von Muman in Cashel.«

»Zu Colgü?«

»Ja, zu Colgu. Ich sollte als Vermittler zwischen Canterbury und Cashel fungieren.«

»Wie seid Ihr dann ausgerechnet in dieser abgelegenen Gegend unseres Königreiches gelandet?«

»Ich reiste von Rom nach Gallien. In Gallien suchte ich in den Seehäfen nach einem Schiff, das mich direkt nach Muman bringen würde, was meine Reise sehr beschleunigt hätte. Doch dann hat mich mein Glück verlassen. Schließlich buchte ich eine Überfahrt auf einem gallischen Handelsschiff, das einen Hafen in Muman anlaufen sollte, wo es Kupferminen gibt. Man wolle dort Waren tauschen, wurde mir gesagt.

Der Kapitän des Schiffes mußte zuerst seine Ladung abliefern und schwor, daß er mich danach zu einem Ort namens Dun Garbhan bringen würde. Von dort könnte ich mir ein Pferd nehmen und auf kürzestem Wege nach Cashel reiten. Das wäre für mich kein Problem gewesen, ich habe schließlich mehrere Jahre in diesem Land studiert und kenne mich einigermaßen aus ...«

Fidelma wußte ganz genau, daß Eadulf sowohl an der berühmten kirchlichen Hochschule in Durrow als auch am Kollegium der Medizin in Tuam Brecain studiert hatte und fließend Irisch sprach - auch jetzt verständigten sie sich in dieser Sprache.

»Aber Ihr sagtet, das Glück habe Euch verlassen. Was ist passiert?«

»Ich wußte nicht, was für eine Ladung transportiert werden sollte, doch mir fiel auf, daß außer der Besatzung auch zahlreiche Franken an Bord gingen. Mit einem von ihnen, der recht schwatzhaft war, kam ich bald ins Gespräch. Sie waren offensichtlich Soldaten, besser gesagt: Söldner, die ihre Dienste verkaufen wollten.«

»Soldaten?« Fidelma hob fragend eine Augenbraue. »Wieso sollte ein gallisches Handelsschiff fränkische Soldaten in diesen Teil der fünf Königreiche bringen?«

»Genau das habe ich mich auch gefragt«, erwiderte Eadulf. »Mein fränkischer Freund prahlte mit dem vielen Geld, das er und seine Kameraden hier verdienen würden. Ich glaube, er war mir gegenüber so mitteilsam, weil ich Sachse bin. Es stellte sich heraus, daß sie keine gewöhnlichen Soldaten waren, sondern Spezialisten für den Einsatz von Geschützen.«

Fidelma sah ihn fassungslos an. Da in der irischen Sprache kein entsprechender Ausdruck existierte, hatte Eadulf das lateinische Wort tormenta benutzt.

»Ich verstehe nichts von Ausdrücken der Kriegskunst, Eadulf. Erklärt mir die Bedeutung. Ist ein tor-mentum ein Gerät zum aufwickeln und hochwinden, wie beispielsweise eine Ankerwinde?«

»Es ist eine Vorrichtung, die kriegerischen Zwek-ken dient«, erklärte Eadulf. »Die alten Römer benutzten sie häufig in ihren Kriegen. Das ballistae war ein Gerät, mit dem man Steine und Felsbrocken weit fortschleudern konnte, genau wie das catapulta. «

Fidelma schauderte.

»Gott sei Dank sind solche Vorrichtungen in Irland nie zum Einsatz gekommen. Wenn hier Krieger miteinander kämpfen, dann stehen sie einander noch mit Schwert und Schild gegenüber, und oft genug wurden Schlachten durch einen Zweikampf zwischen dem jeweils Besten der beiden Gegner entschieden. Solche Geschütze sind verabscheuungswürdig.« Sie hielt inne und sah Eadulf prüfend an, als ihr die Bedeutung seiner Worte plötzlich dämmerte. »Wollt Ihr damit sagen ...?«

»Wozu Männer von weither holen, die für die Bedienung der tormenta ausgebildet sind, wenn sie solche Vernichtungsgeräte nicht bei sich haben?«

»Bestand die Ladung aus diesen Vorrichtungen?« wollte Fidelma wissen.

»Nachdem der fränkische Soldat so gesprächig war, beschloß ich, selbst im Laderaum nachzusehen. Er war vollgestopft mit allerlei Kriegsgerät, hauptsächlich mit catapultae. «

»Was ist das?«

»Spezialgeräte, die von Pferden in die Schlacht gezogen werden. Ein catapulta besteht aus einem großen Bogen, der auf einen Kasten mit Rädern montiert ist, ähnlich wie ein Lastkarren. Es kann Wurfspieße über eine Entfernung von fünfhundert Metern schleudern.«

Fidelma erinnerte sich wieder an den langen Strang aus Gedärmen, den sie im Laderaum des Schiffes entdeckt hatte.

»Funktioniert der große Bogen mit Gedärmen?«

»Ja. Er wird mit Strängen aus Haar oder Gedärmen gespannt. Diese werden fest um große, hölzerne Scheiben gewickelt und mit Holzbolzen gesichert. Man kann sie noch straffer spannen, indem man Handspa-ken in die Löcher am Rand der Scheiben einpaßt. Der Strang wird gespannt, die Wurfspieße werden bereitgelegt. Manchmal zündet man sie sogar an, um noch größeren Schaden anzurichten. Der Strang wird durch einen einfachen Mechanismus gelöst.«

»Wie viele solcher Geräte habt Ihr im Laderaum gesehen?«

»Vielleicht zwanzig, weniger bestimmt nicht. Und es waren etwa sechzig Franken an Bord.«

»Was dann?«

»Ich interessierte mich natürlich dafür. Aber da ging es mich eigentlich noch gar nichts an.«

»Wann begann es denn, Euch etwas anzugehen?« Fidelma war seine Betonung nicht entgangen.

»Sobald wir an dieser allem Anschein nach feindlichen Küste landeten.«

»Erklärt Euch.«

»Die Überfahrt zur irischen Küste verlief recht ereignislos. Wir gingen im Hafen in der Nähe der Ortschaft vor Anker. Ein junger Häuptling kam an Bord. Ich weiß nicht, wer er war, doch er befahl dem Kapitän, die Ladung zu löschen. Die fränkischen Soldaten gingen von Bord und überwachten das Ausladen ihrer Waffen. Die Schwerstarbeit - das Herausheben der Geräte aus dem Laderaum - wurde von Sklaven erledigt. Sie waren schmutzig und mit Lehm verschmiert. Später fand ich heraus, daß sie normalerweise in den Kupferminen arbeiten.«

Er hielt kurz inne, ordnete seine Gedanken und fuhr fort.

»An Land standen Pferde bereit, um die Vernichtungsgeräte zu den Höhlen zu bringen, in denen das Kupfer gefördert wird. Offensichtlich sollten sie dort versteckt werden. Sie sind immer noch dort.«

»Woher wißt Ihr das?« fragte Ross.

Eadulf stieß ein verbittertes Lachen aus.

»Weil ich ein Narr war. Kaum hatten die fränkischen Soldaten samt ihrem Kriegsgerät das Schiff verlassen, da kamen Krieger und nahmen die gesamte Besatzung gefangen, einschließlich meiner Wenigkeit. Der junge Häuptling erklärte uns alle zu Geiseln.«

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