Das Tag und Nacht andauernde Bombardement Kopenhagens brachte das erwartete Ergebnis: Am 5. September schickte der Gouverneur der Stadt, General Peyman, einen Parlamentär mit weißer Flagge. Über die Bedingungen würde man sich noch einigen, wenn möglich den tapferen Verteidigern ihre Ehre lassen, doch die Kämpfe gingen zu Ende.
Während Bolitho und seine Männer ihre Prisen übernahmen und sich um die Toten und Verwundeten kümmerten, im Konvoi und auf den eroberten französischen Schiffen, wurden in Kopenhagen die Bedingungen ausgehandelt. Voraussetzung für den Waffenstillstand war die Übergabe aller dänischen Schiffe samt Ersatzteilen und Vorräten. Alle Schiffe, an denen gerade gebaut wurde, mußten aus den Werften entfernt werden. Lord Cathcarts Truppen würden die Zitadelle und die anderen Festungen sechs Wochen lang besetzt halten, bis die Flotte übergeben war. Man zweifelte anfangs daran, daß die englische Marine diese Aufgabe trotz ihrer Erfahrung und ihres Könnens in so kurzer Zeit überhaupt bewältigen konnte, doch selbst die größten Zweifler mußten die Flotte schließlich bewundern und stolz ihre Leistung anerkennen.
In den sechs Wochen wurden sechzehn Linienschiffe, Fregatten, Korvetten und zahlreiche kleinere Einheiten nach England geschafft; die Sorge Albions, die Blockade Frankreichs wegen des Mangels an Schiffen nicht mehr aufrechterhalten zu können, wurde damit zerstreut. Die britischen Geschwader kehrten auf ihre Stationen zurück, einige wurden aufgelöst oder warteten auf neue Befehle. Nach dem spektakulären Sieg von Trafalgar brauchte das verwöhnte englische Volk einige Zeit, bis es begriff, was in der zweiten Schlacht von Kopenhagen geleistet worden war. Erst langsam wurde allen klar, daß Englands hölzerne Mauern, die von den Kanalhäfen bis in die Biskaya und von Gibraltar bis zur italienischen Küste reichten, Napoleon auf dem Festland gefangen hielten. Das neue Jahr brach an, und mit ihm kamen einige der Sieger nach Hause.
Für einen späten Januartag war das Wetter in Cornwall erstaunlich mild und friedlich. Man sagte, das sei ein gutes Vorzeichen, denn dieser Teil des Landes war mit schönen Tagen nicht gerade gesegnet. Das kleine Dorf Zennor lag an der Nordküste der Halbinsel und war mit Falmouth an der lieblicheren Südküste nicht zu vergleichen. An der wilden Nordküste fielen die Felsen steil ab, umtost von einer nie einschlafenden Brandung. Manches Schiff war schon an dieser düsteren Küste gestrandet. Zennor lebte vom Ackerbau. An die Narren, die dennoch hier Fischfang betrieben, erinnerten viele Grabsteine in der Kirche.
Trotz des kühlen, feuchten Wetters ließ sich niemand im Dorf das große Ereignis entgehen: Eine der Ihren heiratete. Den Vater der Braut hatte man damals fälschlich angeklagt und gehängt, weil er zu laut über die Rechte der Landarbeiter gesprochen hatte.
Solch ein Fest hatte das Dorf noch nie erlebt. Auf den ersten Blick sah es so aus, als gebe es hier mehr Pferde und teure Kutschen als Dorfbewohner. Das Blau und Weiß der Marineuniformen war durchsetzt vom Scharlachrot der Seesoldaten und Offiziere aus der benachbarten Garnison. Auch so elegante Damenroben hatte man hier noch nie gesehen.
Die kleine Kirche aus dem zwölften Jahrhundert, die sonst nur bäuerliche Feste und kleine Hochzeiten kannte, war bis auf den letzten Platz gefüllt. Trotz der Bänke und Stühle, die noch überall hinzugestellt worden waren, fand nicht jeder drinnen Platz. Viele mußten draußen auf dem Friedhof bleiben.
Ein junger Leutnant verbeugte sich vor Catherine, als sie am Arm Adam Bolithos die Kirche betrat.»Wenn Sie mir bitte folgen wollen, Mylady?«Die Orgel spielte leise, als er sie auf ihren reservierten Platz führte. Viele Gäste beugten sich vor, um sie zu beobachten, flüsterten miteinander und genossen den neuesten Klatsch.
Seltsamerweise war ihr das gleichgültig. Sie sah auf der anderen Seite der Kirche einige von Bolithos Kommandanten sitzen. Sie hatten sicherlich ihre Schwierigkeit gehabt, dieses Dorf am Ende der Welt rechtzeitig zu erreichen. Von Falmouth war es eine Reise von vierzig Meilen auf Straßen, die mit jeder Meile enger und holpriger wurden.
Leise sagte Catherine:»Ich freue mich, daß es ein so schöner Tag für die beiden ist. «Sie sah zu Adam auf und fand bestätigt, was Bolitho ihr bereits gesagt hatte: Irgend etwas bedrückte seinen Neffen.»Sieh dir den armen Val drüben an. Der würde bestimmt lieber in die nächste Schlacht segeln, als hier zu stehen und zu warten.»
Keen als Bräutigam stand neben dem kleinen Altar bei seinem Bruder, der so blond war wie seine beiden Schwestern. Der Bruder trug als einer der wenigen keine Uniform, er war Anwalt in London.
«Ich muß gleich nach der Trauung aufbrechen, Catherine«, sagte Adam. Er sah sie an, und wieder erstaunte sie seine große Ähnlichkeit mit Richard.
«So schnell schon?«Sie legte ihm die Hand auf den Arm.
«Damit hat jeder Kommandant einer Fregatte zu kämpfen. Kaum ist er von Bord, holt sich der Admiral seine besten Leute auf andere Schiffe. Bei seiner Rückkehr findet er dann nur noch den Abschaum vor.»
Das war natürlich nicht der Grund, und beide wußten es.
«Ich muß dir etwas sagen, Catherine«, fuhr Adam fort.»Du wirst es verstehen, vielleicht als einzige. «Er griff nach ihrer Hand, wurde aber unterbrochen, weil am Altar Bewegung entstand. Keen beugte sich vor und sah den Mittelgang hinunter.
Tojohns, sein Bootssteurer, gab ihnen von der Tür her ein Zeichen. Hinter ihm stand Allday in seiner besten Uniform. Von fern hörte man Hochrufe und Klatschen, jemand läutete sogar eine Kuhglocke. Catherine hörte eine Kutsche herankommen, während das Klatschen lauter wurde. Es galt wohl nicht nur der Braut, sondern auch dem Mann, der sie zu ihrem Bräutigam führte.
«Wie schön sie ist, Adam«, sagte sie, als Bolitho mit Zenoria am Arm langsam durch den Mittelgang der Kirche schritt. Sie sah in Adams Gesicht. Und weil sie ihn kannte, wußte sie plötzlich den Grund für seine Niedergeschlagenheit. Es gab keinen Zweifel, alles an Adam verriet, daß er in Zenoria verliebt war, die gerade Valentine Keen heiraten wollte.
Richard Bolitho lächelte die Braut an.»Ich wollte Sie schon immer zum Altar führen, zu Val. Schön, daß ich es heute kann. «Zenoria strahlte vor Glück. Er sah bekannte Gesichter ihnen entgegenlächeln. Seine Schwester Nancy tupfte sich schon die
Tränen aus den Augen. Ferguson und seine Frau standen zwischen einigen hohen Offizieren. Midshipman Segrave teilte sich eine Bank mit dem Hafenadmiral von Plymouth. Der junge Mann sollte nach seiner Rückkehr das Leutnantsexamen ablegen.
Eine hohe Gestalt huschte herein und blieb mit hochgeschlagenem Mantelkragen an der Wand stehen: Commander Tyacke, der gekommen war, um Kapitän Keen Respekt zu zollen. Er hielt sich im Halbdunkel.
Bolitho mußte an viele gefallene Freunde denken, die er hier vermißte. Und an Herrick, der zu Hause seine Verletzungen auskurierte. Aber ob seine andere Wunde je heilen würde?
Bolitho übergab die Braut an Keen, und der Pfarrer, nervös wegen der hohen Zahl illustrer Gäste, öffnete seine Bibel. Dann stand Bolitho neben Catherine und ergriff ihre Hand, als die alten Worte gesprochen und wiederholt und die Ringe getauscht wurden.
Schließlich fingen über ihnen die alten Glocken an zu läuten, und die Menschen beugten sich aus den Bänken, um dem vorbeigehenden Paar gute Wünsche zuzurufen. In dem Trubel verschwand Adam, und auch von Tyacke war nichts mehr zu sehen. Bolitho blickte sich in der leeren Kirche um. Am Eingang wartete Allday auf sie.
Leise sagte er:»Moment noch, Catherine. Ich habe hier etwas für dich. «Er hob ihre Hand an und streifte ihr einen Ring über — helles Gold, mit Diamanten und Rubinen besetzt.»Vor Gott sind wir zwar schon lange verheiratet, Liebste, aber erst jetzt habe ich den richtigen Ring gefunden. Und hier ist der rechte Platz, ihn dir zu geben.»
Allday grinste an der Tür. Eine Seemannsbraut und ihr Mann. Warum auch nicht?
Und über dem Glück der beiden vergaß er seine eigene Einsamkeit.
Seemännische Ausdrücke der Segelschilfszeit
Zusammengestellt von F. W. Wentzel
Abdrehen wenn die Ankertrosse senkrecht nach unten
Kursänderung, um einer Gefahr zeigt, der Anker schon losgebrochen, aber auszuweichen abfallen noch nicht auf dem Grund ist
Vom Wind wegdrehen, so daß er voller ausbringen einfallt. Gegensatz: Anluven Abflauen ein Boot, ein Fallreep nach außenbords
Nachlassen des Windesachtem bringen auslegen hinten im Schiff achteraus wenn die Matrosen zum Los — oder in Richtung nach hinten achterlich Festmachen der Segel auf die Fußpferde der
Richtung von querab bis achteraus Rahen treten ausrennen
Achterdeck die Kanonen mit Hilfe von Taljen in hinterer Teil des Oberdecks, Feuerstellung bringen Ausschießen
Kommandostand der alten Segelschiffe, wo Rechtsdrehung des Windes (auf den Kompaß
Kompaß und Ruder standen Achtersteben bezogen). Gegenteil: Krimpen das hinterste Holz des Schiffes am Wind
(beim Wind) segeln wenn der Kurs im spitzen Back
Winkel zur Windrichtung liegt anbrassen Vorderteil des Schiffes Backbord die Rahen eines Seglers mit den Leebrassen linke Schiffsseite (von achtern gesehen)
so weit anholen, wie es die Wanten erlauben. backbrassen
Gegenteil: aufbrassenAnkerspill Rahsegel so drehen, daß der Wind von vorne
Winde mit senkrechter Achse zum Aufholen einfallt und die Fahrt des Schiffes gebremst des Ankers anluven wird Backstage zum Wind hindrehen (s. abfallen) anschlagen Stage, die den Mast schräg nach achtern
1. Ein neues Segel an der Rah oder Gaffel stützen Bark festbinden. 2. Die halbstündigen Schläge der Dreimaster mit zwei vollgetakelten und
Schiffsglocke Aufbrisen einem (dritten) gaffelgetakelten Mast
Zunehmen des WindesAu/geien Barkasse
Aufholen der Schothörner eines Rahsegels an größtes Beiboot eines Kriegsschiffes Baum die Fah aufheißen hochziehen aufkommen Rundholz, an dem das Segel unten befestigt
1. Zurücklegen des Ruders, wenn eine ist beidrehen
Drehbewegung eingeleitet ist. 2. ein 1. Um einen Sturm abzuwettern, legt sich das schnelleres Schiff nähert sich von hinten. 3. Segelschiff mit geringster Segelfläche schräg ein Gewitter» kommt auf«»auf und nieder!«gegen den Wind, so daß es praktisch dwars senkrecht. Ausruf beim Ankerlichten, vertreibt.
2. Durch Backbrassen ein Schiff abstoppen,
auf der Stelle treiben bekalmen einem anderen Schiff durch Vorbeifahren in
Luv den Wind wegnehmenbelegen
1. Eine Leine festmachen. 2. Einen Befehl aufheben
Belegnagel Dollbord
Holz- oder Eisenpflock zum Festmachen von verstärkter oberer Rand eines Bootes, in den
Leinen Besan Dollen (Metallgabeln) für die Riemen der dritte, nicht vollgetakelte Mast (auch s ein eingesteckt werden Draggen
Gaffelsegel) Besteck (auch Drachen) kleiner, vierarmiger
Standort des Schiffes auf See, a) gegißt, Bootsanker, den man auch als Suchanker wenn er auf geschätzten Werten für Kurs und benutzen kann Drehbasse
Wegstrecke basiert, b) terrestrisch, wenn er leichtes, schwenkbares Geschütz Ducht auf Landpeilungen, c) astronomisch, wenn er Sitzbrett im Ruderboot dwars auf Messung von Gestirnshöhen beruht Bilge querab, rechtwinkelig zur Schiffslängsachse
Kielraum, die tiefste Stelle im Schiffsrumpf
Block entern/aufentern
Rolle oder Scheibe in einem Holzgehäuse 1. In die Takelage klettern. 2. Das
Bootsmann gewaltsame Besteigen eines feindlichen
Decksoffizier, dem die Instandhaltung des Schiffes Enterhaken
Schiffes und seiner seemännischen eiserner Haken an langer Stange zum
Ausrüstung obliegt Bootsmannsstuhl Heranholen eines feindlichen Schiffes, bevor
Brett an zwei Seilen, mit dem sich ein Mann es geentert wird Eselshaupt zu Arbeiten in der Takelage hochziehen brillenartiges Verbindungsstück von Mast kann. Auch Offiziere wurden damit auf See und aufgesetzter Stenge Etmal oft an Bord gehievt Bramrah der von Mittag zu Mittag (in 24 Stunden)
die dritte Rah von unten (mit dem zurückgelegte Weg
Bramsegel) Brassen
Taue an den Rahnocken zum horizontalen Faden
Schwenken (Brassen der Rahen) Breitfock Längeneinheit zu sechs Fuß = 1,829 Meter das unterste Rahsegel am Fockmast, auch Fall einfach» Fock «Brigg Leine zum Heißen oder Fieren einer Rah
Zweimaster, der vordere Mast voll-, der oder eines Segels Fallreep hintere gaffelgetakelt Bug Treppe oder Strickleiter (Seefallreep), die an der vorderste Teil des SchiffesBugspriet der Bordwand heruntergelassen werden kann
über den Bug nach vorn hinausragende Fallreepspforte
Stange Einlaßöffnung vom Fallreep ins Schiff, bei hochbordigen Schiffen in einem der unteren
Davit Decks Fender kranartige Konstruktion zum Aussetzen von Stoßdämpfer (damals) aus geflochtenem
Booten Decksoffiziere Tauwerk fieren
Bootsmann, Steuermann, Stückmeister, eine Last absenken, Leine verlängern
Feuerwerker: Dienstgrad zwischen Offizier Finknetze und Unteroffizier, damals der höchste U-förmige, mit starken Netzen verkleidete erreichbare Dienstgrad für Mannschaften Gabeln, in die die festgezurrten Hängematten
(mit wenigen Ausnahmen, z. B. James Cook) der Besatzung tagsüber verstaut wurden. Sie
Dingi kleinstes Beiboot boten im Gefecht Schutz gegen Schrapnell-
und Gewehrkugeln
Fockmast wenn das Schiff am Wind segelt.»Mit der v orderste MastFregatte Backbord — Hälsen «segeln =»mit Steuerbord -
leicht bewaffneter (20 bis 50 Kanonen) Schoten«, gleichbedeutend mit» auf schneller Segler, der Flotte als Aufklärer Steuerbord-Bug «segeln halsen beigegeben. Voll getakelt Fußpferd mit dem Heck durch den Wind auf den Tau unterhalb der Rah, auf dem die Matrosen anderen Bug gehen; b ei Rahseglern das beim Losmachen, Reffen und Festmachen einfachere Manöver (vgl. wenden) Heck des Segels stehen der hinterste Teil des Schiffes Heißen
(Hissen)
Galion Hochziehen eines Segels, einer Flagge balkonartiger Vorbau des Schiffsbugs, Hieven trägt die Galionsfigur Heißen einer schweren Last mit einer Winde
Gangspill hoch am Wind mit Spillspaken gedrehte Winde mit in möglichst spitzem Winkel zur senkrechter Achse zum Aufholen des Windrichtung. Rahschiffe kamen bestenfalls
Ankers oder zum Einholen von Trossen bis 60 Grad an den Wind holen
Gangway gleichzeitig ziehen Hulk
1. Laufbrücke an beiden Schiffsseiten ausgedientes Schiff, zu Wohnzwecken zwischen Back und Achterdeck. benutzt Hütte
2. Laufplanke zwischen Schiff und Pier Aufbau auf dem Achterschiff, auch Poop, Geitau Pupp, Kampanje genannt Hundewachen Leine zum Aufholen der Segel Gieren die beiden halben Abendwachen von 16–18 ungewolltes Abweichen vom Kurs, meist bei und 18–20 Uhr (in Deutschland nannte man achterlicher See Gig später auch die Wache von 00–04 Uhr so) Boot des Kommandanten, schlank und schnittig gebaut gissen Jager schätzen (s. Besteck) Glasen vorderstes Stagsegel am Klüverbaum
Anschlagen der Schiffsglocke alle halbe Jakobsleiter
Stunde mit 1–8 Schlägen (jeweils für 4 Strickleiter, Seefallreep
Stunden = 1 Wache) Gordings Jolle am Unterliek befestigte Leinen zum kleines Beiboot
Aufholen eines Segels (z. Unterschied von
Geitau, das am Schothorn anfaßt) Gräting Kabelgat(t)
hölzernes Gitterwerk Großmast Lagerraum für TauwerkKabellänge
Hauptmast, beim Dreimaster der mittlere Zehntel einer Seemeile = 185,3 Meter Kabine
Großsegel Wohnraum eines Passagiers an Bord Kajüte das unterste Segel am Großmast eines Wohnraum des Kapitäns oder
Rahschiffes (alle Rahen, Segel, Schoten etc. Kommandanten an BordKalfatern des Großmastes haben die Vorsilbe» Groß-«) Dichten der Nähte zwischen Schiffsplanken
Großtopp mit Werg und Teer Kammer
1. Der Großmast mit seiner Takelage Wohnraum eines Offiziers an Bord, meist nur
2. Die oberste Spitze des Großmastes mit Wänden aus Segeltuch, die vor dem
Gefecht entfernt wurden
Hals
Tau, mit dem die untere Luvecke eines Untersegels nach vorn geholt wird,
Kampanje Kombüse Schiffsküche Kompaßrose veralteter Name für Poop oder Hütte in 32 Strich (ä 11 1/4 Grad) eingeteilte,
Kanonen horizontale Scheibe, die sich mittels der an
Vorderlader aus Bronze oder Gußeisen, nach ihrer Unterseite angebrachten Magnete auf dem Gewicht der von ihnen verschossenen den (magn.) Nordpol einstellt Korvette
Eisenkugeln Klassifiziert; schwerste war der kleineres, vollgetakeltes Kriegsschiff (bis 20
32-Pfünder mit Reichweite von ca. 2300 m Kanonen) Koppeln
Karronade Ermitteln des Schiffsorts durch Einzeichnen nach Carron in Schottland (Ursprungsort) der gesegelten Kurse und Distanzen in die benanntes, großkalibriges Geschütz mit Seekarte Krängung kurzem Lauf und geringer Reichweite, aber die durch Wind und Seegang bewirkte gefährlicher Ladung (Eisenstücke oder vorübergehende seitliche Neigung des dergleichen) katten Schiffes. Sonst: Schlagseite kreuzen einen am Bug hängenden Anker mit den auf Zickzackkurs am Wind segeln Kreuzmast
Kattgien (Taljen) unter den Kattdavit beim Dreimaster der hinterste Mast, wenn er
(Kranbalken) bringen Kiel vollgetakelt ist. Sonst: BesanmastKrimpen
Grundbalken des Schiffes, auf dem Vor- und Linksdrehen des Windes (auf den Kompaß
Achtersteven und seitlich die Spanten bezogen) kurzstag aufgesetzt sind kielholen ist die Ankertrosse beim Ankerlichten kurz
1. Das Schiff seitlich trockenlegen, um den vorm Losbrechen des AnkersKutter
Schiffsboden reinigen oder neu streichen zu 1. Einmastiges Fahrzeug mit Gaffelsegel. 2.
können. 2. Schwere Strafe an Bord. Der Kriegsschiffsbeiboot mit bis zu 14 Riemen Delinquent wurde an einer Leine unter dem
Schiff durchgezogen Kielschwein Landfall auf dem Kiel aufgesetzter das erste Insichtkommen von Land nach
Verstärkungsbalken Killen längerer Fahrt Längsseit(s)…
Flattern der Segel Kimm holen, kommen, liegen: der Länge nach Seite der sichtbare HorizontKink(en) an Seite mit einem anderen Schiff Laschen
Verdrehung (Törn) in einer Leine Klampe Festzurren beweglicher Gegenstände an Bord festmontierte Vorrichtung zum Belegen von Last
Leinen Klampen Vorrats- oder Stauraum laufendes Gut
Profilhölzer zur Lagerung der Beiboote sämtliches Tauwerk der Takelage, das geholt
Klarschiff oder gefiert wird (Fallen, Schoten, Halsen,
Herstellung der Gefechtsbereitschaft Klüse Brassen etc.) Lee
Öffnung in der Bordwand zum Durchführen die dem Wind abgewandte Seite (Gegensatz:
von Festmacheleinen oder Ankertrosse Luv) Leesegel
Klüver Zusatzsegel, die bei leichtem ständigem am Klüverbaum gesetztes Stagsegel Wind (Passat) in Verlängerung der Rahen
Klüverbaum ausgebracht wurden die den Bugspriet verlängernde Spiere
Knoten
1. Geschwindigkeitsangabe: Seemeilen pro Stunde. 2. Jede wieder lösbare Verbindung zweier Enden
Legerwall Nagelbank
Küste, auf die der Wind steht: gefährlich für fester Balken mit Löchern zur Aufnahme der
Segler lenzen Belegnägel Niedergang Treppe an Bord
1. leerpumpen. 2. vor Topp und Takel bei Niederholer
Sturm vor dem Wind treiben Liek Leine, mit der eine Rah oder ein Stagsegel
Tau, mit dem ein Segel eingefaßt ist heruntergeholt wird, wenn es nicht durch
Linienschiff eigenes Gewicht kommt Nock Ende eines das in der Linie kämpfende Schlachtschiff. Rundholzes (z. B. Rahnock)
Nach Größe und Kanonenzahl in mehrere
Klassen eingeteilt: 1. Klasse = Dreidecker Ösfaß
von ca. 2800 Tonnen mit über 100 Kanonen schaufelartiges Gefäß mit Handgriff zum
Log Ausschöpfen (Auslösen) eines Bootes
Gerät zur Messung der Fahrt durchs Wasser Orlopdeck
Lot das unterste Deck bei Schiffen mit vier
Gerät zum Messen der Wassertiefe Luv und mehr Decks die dem Wind zugewandte Seite (Gegensatz:
Lee) Palstek einer der zahlreichen Seemannsknoten
Maat Pardunen
Unteroffizier, Gehilfe des Decksoffiziers Taue zum Abstützen des Mastes nach achtern
(z. B. Steuermannsmaat) peilen
Manntaue die Richtung zu einem anderen Objekt
1. Längs Deck gespannte Taue zum feststellen Pinasse
Festhalten bei schwerem Wetter. 1. Einmastiges Segelschiff des 17.
2. Zwischen den Bootsdavits herabhängende Jahrhunderts. 2. Schiffsbeiboot Plicht Taue Marlspieker Sitzraum im hinteren Teil eines Bootes Arbeitsgerät des Seemanns, beim Spleißen Poller unentbehrlich Mars Pfosten zum Belegen von Tauwerk Poop
Plattform am Fuß der Marsstenge auf der achterer Decksaufbau, auch Pupp, Hütte oder
Saling Marssegel Kampanje Püttings
Das zweite Segel über Deck, an der Marsrah siehe: Rüsteisen Püttingswanten
(später unterteilt in Ober- und die um die Marsen herumführenden unteren
Untermarssegel) Masttoppen Mastspitzen Enden der Stengewanten (schwierig zu
Meile umklettern) Pütz auf See die Seemeile = 1852 m (England: seem. Ausdruck für Eimer, Schlagpüth aus
1853 m) Messe Leinwand Speiseraum der Offiziere an Bord
Midshipman Quarterdeck
Offiziersanwärter (Seekadett und Fähnrich Oberdeck hinter dem Großmast, meist zur See) Mittelwache als Achterdeck bezeichnet
Wache zwischen Mitternacht und vier Uhr Quartermaster früh Mooring s. vermuren Rudergänger, auch Steuermannsmaat
Rahen
Querbäume an den Masten, an denen die Segel angeschlagen sind; hängen an eisernen Racks räumen Schaluppe der Wind dreht- auf die Fahrtrichtung alte Bezeichnung für verschiedene kleinere bezogen — mehr nach achtern (Gegensatz: Schiffe, vom Schiffsboot bis zum schralen) raumer Wind Frachtsegler (engl. sloop) schamfilen zum Segeln günstiger Wind von schräg durchscheuern Schanz(e)
achtern Reffbändsel ein der erhöhten Back entsprechender am Segel angenähte kurze Leine zum Aufbau auf dem Achterschiff Schanzkleid
Einbinden des Reffs Reffen geschlossene Reling aus Holzplanken SSchapp
Verkleinern der Segelfläche Reling Schrank-, Regelfach Schebecke offenes Geländer längs der Kante eines schlankes dreimastiges Segelschiff mit
Decks Reinschiff Lateinersegeln scheren gründliche Reinigung des Schiffes Riemen Leine durch einen Block führen schiften seemännischer Ausdruck für das Bootsruder, auf die andere Schiffsseite nehmen. Auch:
mit dem man» pullt «oder» wriggt «Rigg Segel auswechseln Schlag (Schläge)
moderner Ausdruck für die gesamte die einzelnen Abschnitte des Zickzackkurses
Takelage; früher: Takelage minus Segel beim Kreuzen Schlingern
Rollen Bewegung des Schiffes um seine Längs — und
Bewegungen des Schiffes im Seegang um Querachse Schoner
Längsachse (sonst: schlingern, stampfen) Segelschiff mit zwei und mehr Masten mit
Royals Schratsegel, erster Mast gleich oder kürzer
Segel über den Bramsegeln Ruder Schonerbark
Steuer(rad) Rudergänger der Mann am Ruder dreimastiges Segelschiff, bei welchem nur
Rüsten der vorderste Mast vollgetakelt istSchot in Deckshöhe außen an der Bordwand Bedienungsleine des Segels, bei Rahsegeln angebrachte, starke Bohlen oder Platten, die an den äußeren Ecken (Schothörnern)
den Wanten Halt und größeren Spreiz geben. angreifend und nach achtern führend
Auf den vorderen Rüsten stand der Lotgast (entgegengesetzt: der Hals) Schott(en)
beim Loten Rüsteisen Wände, die das Schiff in (meist
Ketten oder Eisenplatten, die von den Rüsten wasserdichte) Abteilungen teilen, auch nach unten führten und den Zug der Wanten allgemein für Wand schralen auf die Bordwand übertrugen. In diese Ketten der Wind fällt vorlicher ein (Gegensatz:
hakte der Bootsgast beim Längsseitkommen räumen) Schratsegel den Bootshaken ein Rund achtern! Segel, deren Unterliek in
Ausführungskommando beim Halsen Längsschiffsrichtung gefahren wird (Gaffel-,
rundbrassen Rahen herumschwenken Stagsegel usw.) schricken einer unter Spannung stehenden Leine etwas
Saling Lose geben Schwoien
Querholz am untersten Ende der Maststenge Drehen des vor Anker liegenden Schiffes zum Ausspreizen der Oberwanten, meist zu durch Wind und Strom einer Plattform ausgebaut (s. Mars)
Seefallreep Treibanker
Leiter aus zwei durch hölzerne Stufen Segeltuchsack, der im Wasser Richtung und verbundenen Tauen (s. Jakobsleiter) Seemeile Treiben des Schiffes beeinflußt Trosse
Bogenminute am Äquator bzw. auf einem Fasertauwerk mit über 4 cm Durchmesser Meridian = 1852 bzw. 1853 Meter Seite pfeifen Übergehen
Ehrenbezeigung für an Bord kommende oder Verrutschen von Gegenständen Über Stag von Bord gehende Offiziere Sextant gehen nautisches Gerät zum Messen der 1. Wendemanöver, mit dem Bug (Vorstag)
Gestirnshöhe Skylight durch den Wind gehen. 2. Verrutschen von
Oberlichtfenster Spake Geschirr usw. unklar kräftiges Holz, mit dem die Kanone seitlich seemännischer Ausdruck für» nicht in gerichtet oder das Ankerspill gedreht wird Ordnung «Untersegel
Steuermann die untersten Rahsegel (Fock, Großsegel)
der für die Navigation verantwortliche Unterwanten
Decksoffizier Strich die bis zum Mars führenden, seitlichen
32. Teil der Windrose: ein Kompaßstrich = Stütztaue des Mastes Untiefe flache Stelle 11 1/4 Grad Stückmeister
Decksoffizier, dem die Artillerie des Schiffes verholen untersteht stütz! Schiff an einen anderen Liegeplatz bringen
Befehl an den Rudergänger, die Drehung des verkatten
Schiffes durch Gegenruder zu beenden Süll zwei Anker hintereinander an derselben hohe Schwelle an Luken, Niedergängen, Trosse anbringen Verklicker
Schotten und Fenstern, die das Eindringen Wimpel oder Windsack an der Mastspitze von Wasser verhindern soll vermooren (vermuren) in Gewässern mit wechselnder Strömung und wenig Raum zum
Takelage Schwoien ein Schiff so zwischen zwei Anker
Gesamtheit der Masten mit Segeln und legen, daß es nur einen geringeren Drehkreis stehendem wie laufendem Gut Takelung Typ benötigt versetzen der Takelage Talje durch Strömung vom Kurs abgebracht
Flaschenzug Tide werden Vertörnen
Gezeit. Eine Tide ist der Zeitraum vom Verdrehen einer Leine verwarpen
Niedrigwasser bis zum nächsten ein Schiff mit einem im Beiboot immer
Niedrigwasser Topp wieder ausgefahrenen (Warp — )Anker mit
Mastspitze; auch der Mast mit seiner Hilfe des Spills bewegen vollgetakelt
Takelage Toppsgast an allen Masten nur Rahsegel fahrend für die Instandhaltung der Takelage seines Vorpiek
Mastes verantwortlicher, besonders der vorderste unterste Raum im Schiff geschickter Matrose. Übertragen auch Vorsegel
Bezeichnung für alle Matrosen, die auf den die Stagsegel vor dem Fockmast:
Rahen arbeiten Vorstengestagsegel, Innenklüver,
Außenklüver, Jager
Vortopp wenden der Fockmast mit seiner Takelage vor Topp mit dem Bug durch den Wind gehen und Takel lenzen wenn ein Schiff bei (für Rahsegler schwieriger als zu schwerem Sturm ohne jedes Segel treibt, halsen) meist mit Treibanker
Zeising
Wache Bändsel zum Festmachen der Segel an der
1. Der jeweils Wache gehende Teil der Rah bzw. am Baum zurren festbinden
Besatzung. 2. Die Dauer des Wachdienstes Zwischendeck
(meist vier Stunden) Wanten ein zwischen Innenboden und Oberdeck die seitlichen Stütztaue der Masten, eingeschobenes Deck, auch der Raum untereinander durch Webeleinen verbunden oberhalb des Zwischendecks. Auf zum Aufentern Webeleinen s. Wanten Kriegsschiffen meist Batteriedeck genannt.