36 Georges

Blieb Georges.

Hatte man ihn bis zum Schluss aufgespart, damit die anderen genug Zeit hatten, sich in die Nesseln zu setzen? Oder standen ihm, weil er schlauer war, gewandter, besser informiert und auch wohlhabender als jene, Mittel und Wege zur Verfügung, über die seine Komplizen nicht geboten? Wie auch immer, nach der Verhaftung Moreaus und Pichegrus blieb ihm keine Zeit mehr, denn nun machte Fouché sich allen Ernstes an seine Verfolgung. Ein geschickter Architekt hatte im Voraus in einem Dutzend Häuser Verstecke angelegt, die zu entdecken schier unmöglich war, sofern man nicht die Pläne besaß. Mehr als einmal wähnte Fouché sich auf der richtigen Fährte, doch all seiner Schläue zum Trotz entwischte Georges ihm jedes Mal. Stets bewaffnet, und zwar bis zu den Zähnen, angekleidet schlafend, Gold in die Kleidung eingenäht, verschwand Georges in der erstbesten Tür des erstbesten Hauses und fand stets Unterschlupf, dank seiner Überredungskünste, dank seines Goldes oder durch Drohungen. Einige seiner Bravourstücke sind Legende geworden.

Eines Nachts gegen Ende Februar, als man ihn aus dem Haus gejagt hatte, in dem er Zuflucht gefunden hatte, eine Meute von Polizisten auf den Fersen und in höchster Not, stürzt sich Georges wie ein Hirsch beim Anblick eines Teichs den Boulevard entlang in den Faubourg Saint-Denis. Auf einem beleuchteten Schild liest er die Worte: Guilbart, Chirurg und Zahnarzt, läutet stürmisch, die Tür wird geöffnet, er schließt sie hinter sich, erwidert dem Concierge, der sein Begehr wissen will: »Zu Monsieur Guilbart«, begegnet auf halber Treppe dem Dienstmädchen des Arztes, das beim Anblick eines in seinen Mantel vermummten Mannes, der sich gewaltsam Zutritt zu schaffen versucht hat, am liebsten um Hilfe rufen würde.

Georges zieht ein Taschentuch hervor und presst es sich an die Wange.

»Ist der Chirurg zu sprechen, Madame?«, fragt er und stößt ein lautes Stöhnen aus.

»Nein, Monsieur!«, erwidert das Hausmädchen.

»Wo ist er denn?«, fragte Georges.

»Er ist zu Bett. Wie es sich gehört, es ist schließlich Mitternacht!«

»Für mich wird er aufstehen, wenn er ein Mensch mit Herz ist.«

»Menschen mit Herz schlafen um diese Zeit wie alle anderen.«

»Gewiss, aber sie stehen auf, wenn man an ihr Herz appelliert.«

»Haben Sie Zahnweh?«

»Sagen Sie ihm, dass ich höllisches Zahnweh habe.«

»Soll er Ihnen mehrere Zähne reißen?«

»Den ganzen Kiefer, wenn es sein muss.«

»Das ist etwas anderes. Aber ich muss Ihnen sagen, dass Monsieur nicht unter einem Louisdor je Zahn reißt.«

»Zwei Louisdor, wenn es sein muss.«

Das Dienstmädchen steigt die Treppe hinauf, führt Georges in das Behandlungszimmer, zündet die zwei Kerzen an dem Sessel an und geht in das Nachbarzimmer; fünf Minuten später kehrt es zurück und sagt: »Monsieur, folgt mir.«

In der Tat trat der Arzt im nächsten Augenblick ein.

»Beeilen Sie sich, mein lieber Doktor«, rief Georges, »ich warte sehnsüchtig auf Sie.«

»Da bin ich schon, da bin ich schon«, sagte der Arzt. »Setzen Sie sich in jenen Sessel... Gut, jetzt sind Sie hier. Zeigen Sie mir den Zahn, der Ihnen Schmerzen bereitet.«

»Den Zahn, der mir Schmerzen bereitet, zum Teufel!«

»Ja.«

»Hier.«

Und Georges öffnete den Mund und enthüllte dem Blick des Chirurgen ein wahres Schmuckkästchen, das zweiunddreißig Perlen enthielt.

»Oho!«, sagte der Arzt. »So ein prachtvolles Gebiss habe ich selten gesehen; doch welches ist der Zahn, der Ihnen Schmerzen bereitet?«

»Es ist eine Art Neuralgie, Doktor, suchen Sie selbst.«

»Auf welcher Seite?«

»Rechts.«

»Sie belieben zu scherzen, ich kann keinen einzigen Zahn entdecken, der einen Makel hätte.«

»Doktor, denken Sie, ich bäte Sie zum Vergnügen, mir einen Zahn zu reißen?«

»Aber welchen Zahn soll ich Ihnen reißen?«

»Den da«, sagte Georges und deutete auf den ersten Backenzahn, »nehmen Sie den!«

»Sind Sie ganz sicher?«

»Mehr als sicher, beeilen Sie sich.«

»Monsieur, ich muss Ihnen trotzdem versichern...«

»Mir scheint«, erwiderte Georges mit gerunzelter Stirn, »dass es erlaubt sein müsste, sich einen Zahn reißen zu lassen, der Schmerzen macht.«

Und indem Georges sich aufrichtete, ließ er vielleicht nicht unabsichtlich die Griffe zweier Pistolen und eines reichverzierten Dolchs sehen.

Der Chirurg begriff, dass er einem so wohlbewaffneten Mann besser nichts abschlug; er setzte die Schraubzange an, drehte sie und zog den Zahn.

Georges stieß keinen Klagelaut aus. Er ergriff ein Glas, schenkte Wasser ein, gab ein paar Tropfen Medizin in das Wasser und sagte überaus höflich: »Monsieur, niemand dürfte eine leichtere Hand und zugleich einen festeren Griff haben als Sie. Dennoch muss ich sagen, dass mir die englische Methode lieber ist als die französische.«

Er spülte sich den Mund und spie in das Becken.

»Und wie kommt es zu dieser Vorliebe, Monsieur?«

»Sie rührt daher, dass die Engländer die Zähne mit der Zange ziehen, von unten nach oben, so dass der Zahn in gerader Richtung entfernt wird, während die Franzosen eine Schraubbewegung ausführen, mit der die Zahnwurzel gedreht wird, und das ist sehr schmerzhaft.«

»Recht viel Schmerz haben Sie sich nicht anmerken lassen.«

»Das kommt daher, dass ich große Selbstbeherrschung besitze.«

»Sind Sie Franzose, Monsieur?«

»Nein, ich bin Bretone.«

Und er legte zwei Louisdor auf den Kaminsims.

Georges hatte noch nicht das vereinbarte Signal gehört, das reine Luft bedeutete, und wollte deshalb Zeit gewinnen. Monsieur Guilbart wiederum hatte nicht die Absicht, einen so schwerbewaffneten Patienten zu verärgern, und zeigte sich von den banalsten Gesprächsgegenständen angetan. Schließlich ertönte ein Pfiff.

Das war das Signal, auf das Georges gewartet hatte. Er erhob sich, schüttelte dem Arzt herzlich die Hand und stieg eilig die Treppe hinunter.

Der Arzt blieb zurück, außerstande, sich zu erklären, was vorgefallen war, und ratlos, ob er es mit einem Wahnsinnigen oder mit einem Einbrecher zu tun gehabt hatte. Erst am nächsten Tag, als ein Polizist ihn aufsuchte und ihm Georges beschrieb, den die Polizisten in der Nähe seines Hauses aus den Augen verloren hatten, erkannte er den Gesuchten wieder.

Als der Polizist sagte: »Er hat alle zweiunddreißig Zähne im Mund«, ging dem Arzt ein Licht auf; er sagte: »Da irren Sie sich! Er hat nur noch einunddreißig Zähne.«

»Seit wann?«, fragte der Polizist.

»Seit gestern Abend«, sagte Moniseur Guilbart, »denn da habe ich ihm einen Zahn gezogen.«


Zwei Tage nach diesen Geschehnissen, die in Polizeikreisen seither legendär geworden sind, wurden zwei Verschwörer von höchster Bedeutung festgenommen.

Es geschah folgendermaßen (der folgende Bericht ist weder eine Polizeilegende noch eine Kanzlistenanekdote):

Bei meiner ersten Überfahrt von Genua nach Marseille mit dem Dampfschiff lernte ich den Marquis de Rivière kennen. Seine fesselnde Konversation weckte mein größtes Interesse, doch als er dazu ansetzte, mir die Geschichte seiner Verhaftung zu erzählen, setzte bei mir die Seekrankheit ein, und mir war, als bohrte sich seine kraftvolle Stimme, die mich bis in meine unerträglichen Qualen verfolgte, in meinen armen Kopf; er schwieg erst, als er merkte, welch übermenschliche Anstrengung es mich kostete, ihm zuzuhören und ihm zugleich meine Unpässlichkeit zu verbergen. Aus diesem Grund ist mir das, was er erzählte, nach vierzig Jahren noch so gegenwärtig, als hätte ich mich erst gestern mit ihm unterhalten.

Monsieur de Rivière und Monsieur Jules de Polignac verband eine jener Freundschaften wie im Altertum, die nur der Tod beenden kann; sie konspirierten miteinander, sie waren gemeinsam nach Paris gekommen, und sie zählten darauf, miteinander zu sterben.

Nachdem Moreau und Pichegru verhaftet worden waren, wurden auch sie aufgestöbert. Da sie nicht wussten, wo sie sich verstecken sollten, erwogen sie, den Grafen Alexandre de Laborde um Asyl zu bitten, einen jungen Mann ihres Alters, der sich mit der Regierung des Ersten Konsuls ohne Weiteres hatte arrangieren können, da er zum Geldadel zählte.

Monsieur de Labordes Stadtpalais befand sich in der Rue d’Artois an der Chaussée d’Antin. Als die Flüchtenden den Boulevard des Italiens erreichten, blieb der Marquis de Rivière vor einem der Pfeiler des sogenannten Pavillon de Hanovre stehen und las die dort angeschlagene Bekanntmachung des Polizeipräfekten, die den Hehlern mit der Todesstrafe drohte. Er ging zu Jules de Polignac zurück, der auf dem Boulevard wartete.

»Mein Freund«, sagte der Marquis, »beinahe hätten wir uns etwas zuschulden kommen lassen: Wenn wir den Grafen von Laborde um Asyl bitten, bringen wir ihn und seine ganze Familie in Lebensgefahr. Für Geld können wir uns einen ebenso sicheren Zufluchtsort besorgen – machen wir uns auf die Suche.«

Jules de Polignac, ein aufrechter Charakter, war der gleichen Ansicht, und sogleich trennten sie sich, damit jeder allein eine Unterkunft suchen konnte.

Noch am selben Abend begegnete der Marquis de Rivière einem seiner ehemaligen Kammerdiener, einem Mann namens Labruyère, der seinem einstigen Herrn schon zuvor vergebens angeboten hatte, ihn zu verstecken. Diesmal stießen seine Bitten nicht auf taube Ohren.

Der Marquis blieb achtzehn Tage unbehelligt in dem Versteck, das Labruyère ihm besorgt hatte, und wahrscheinlich wäre er nie entdeckt worden, hätte sein Kamerad Jules nicht etwas Unbedachtes getan. Jules de Polignac erfuhr in seinem Versteck, dass sein Burder Armand verhaftet worden war. Kopflos und ohne sich vorzusehen, lief er auf der Stelle zu seinem Freund Monsieur de Rivière, um es ihm zu erzählen, und der Marquis verlangte, dass Polignac bei ihm blieb.

»Hat Sie auch niemand kommen sehen?«, fragte er ihn.

»Keine Menschenseele, nicht einmal die Pförtnerin des Hauses.«

»Dann sind Sie in Sicherheit.«

Sie hatten sich sechs Tage lang in ihrem gemeinsamen Versteck aufgehalten, als Jules de Polignac eines Abends trotz der Bitten seines Freundes das Haus verließ, um eine Verabredung einzuhalten, die er für unverzichtbar hielt.

Ein Polizist erkannte ihn, als er zurückkam und das Haus betrat. Der Polizist wachte die ganze Nacht vor dem Haus, und am Tag darauf wurden Polignac und der Marquis in Labruyères Wohnung festgenommen.

Der Polizeikommissar war Comminges, der Mann, der sechs Tage zuvor Pichegru verhaftet hatte. Als Erstes erklärte er Labruyère, dass es einem Citoyen verboten sei, Fremde zu beherbergen, worauf Labruyère erwiderte, Monsieur de Rivière sei für ihn kein Fremder, sondern ein Freund, den er selbst dann aufgenommen hätte, wenn ihm dafür die Guillotine drohte.

Alle drei wurden zum Staatsrat Réal gebracht, damit er sie verhörte.

»Herr Staatsrat«, sagte der Marquis de Rivière, »ich mache Sie darauf aufmerksam, dass weder mein Freund noch ich eine einzige Frage beantworten werden, solange Sie uns nicht Ihr Wort geben, dass der Mann, der mich aufgenommen hat und der über die Motive unseres Aufenthalts in Paris nicht das Geringste weiß, unbehelligt bleiben wird.«

Der Staatsrat gab ihm sein Wort; daraufhin umarmte der Marquis seinen ehemaligen Diener und sagte: »Adieu, lieber Freund; jetzt bin ich zufrieden, da ich Ihre Sicherheit gewährleistet weiß.«

Am Freitag, den 9. März, erhielt um sechs Uhr abends ein Polizist der Sicherheitspolizei namens Caniolle in der Präfektur, wo er wartete, den Befehl, sich an den Fuß der Montagne Sainte-Geneviève zu begeben, um dort ein Kabriolett mit der Nummer dreiundfünfzig zu beschatten, falls es vorbeikommen sollte.

Dieses Kabriolett war dazu bestimmt, Georges abzuholen, der den Aufenthaltsort wechselte und in eine Wohnung umziehen wollte, die Freunde für ihn zum Preis von achttausend Francs im Monat gemietet hatten.

Das Kabriolett fährt leer vorbei, doch Caniolle folgt ihm. Er hatte erraten, dass der Wagen eine verdächtige Gestalt abholen würde.

Auf der Straße wimmelte es von Polizisten, die mit Instruktionen versehen waren. Caniolle weihte sie in seine Ordre ein. Sie folgten ihm.

Das Kabriolett fährt langsam bis zur Place Saint-Étienne-du-Mont, biegt in die Rue Sante-Geneviève ein und hält gegenüber einem Gässchen, das zu einem kleinen Obstladen führt.

Das Gässchen war menschenleer, das Verdeck des Kabrioletts geöffnet. Der Fahrer betritt den Obstladen und lässt sich Feuer geben, um seine Laternen anzuzünden. Als er sie am Wagen angebracht hat, verlassen Georges, seine Freunde Le Ridant und Burban sowie ein Vierter eilig das Gebäude, und Georges springt in den Wagen. Seine Freunde wollen es ihm nachtun, doch Caniolle drängt sich zwischen sie und hindert sie am Einsteigen.

»Was soll das?«, fragt Burban und stößt Caniolle weg. »Ist auf der anderen Straßenseite nicht genug Platz für Sie?«

»Mich dünkt«, erwidert der Polizist im gleichen Ton, »dass ich ohne Ihre Erlaubnis meiner Wege gehen kann, solange ich niemanden störe.«

Georges jedoch, der damit rechnet, dass man ihn überwacht, zieht Le Ridant in den Wagen, ohne auf die anderen zu warten, und lässt den Kutscher im Galopp losfahren. Man wollte Georges nicht auf der Straße verhaften, weil man ein blutiges Handgemenge befürchtete. Deshalb hatte der Spitzel nur den Befehl, dem Kabriolett zu folgen, das er im Verlauf des Wortwechsels aus den Augen verloren hatte.

Er rief Verstärkung herbei, und zwei Polizisten gesellten sich zu ihm; einer der beiden war ein gewisser Buffet.

Das Kabriolett entfernt sich immer weiter die Rue Saint-Hyacinthe entlang, obwohl die Straße ansteigt, und nun überquert es die Place Saint-Michel. Es biegt in die Rue des Fossés-Monsieur-le-Prince ein, damals Rue de la Liberté, und als Georges, der das Verdeck geschlossen hat, durch das kleine Rückfenster Menschen hinter ihnen herlaufen sieht, sagte er zu Le Ridant, der die Zügel hält: »Fahr zu, wir werden verfolgt! Fahr zu, oder sie fassen uns! Legt euch hin! Legt euch hin!«

Das Kabriolett, das wie ein Wirbelwind die Straße entlanggesaust war, näherte sich dem Carrefour de l’Odéon, als Caniolle, dem es gelungen war, den Wagen zu erreichen, sich mit letzter Kraft hinaufschwang, die Zügel ergriff und rief: »Halt! Halt im Namen des Gesetzes!«

Der ohrenbetäubende Lärm des dahinrasenden Wagens hatte alle Welt vor die Tür gelockt. Das gewaltsam angehaltene Pferd hatte noch einige Schritte getan und Caniolle mitgeschleift, bevor es stehen geblieben war.

Daraufhin springt Buffet auf das Trittbrett und steckt den Kopf unter das Verdeck, um sich zu vergewissern, wer in dem Kabriolett sitzt; doch fast im selben Augenblick ertönen zwei Pistolenschüsse, und Buffet stürzt rückwärts zu Boden, mitten in die Stirn getroffen. Caniolle spürt, wie sein Arm, mit dem er den Zügel hielt, schlaff herunterfällt. Ihm war der Arm zerschmettert worden!

Georges und Le Ridant springen aus dem Wagen, der eine zur Rechten, der andere zur Linken.

Kaum hat Le Ridant zehn Schritte getan, wird er ohne Gegenwehr verhaftet, während Georges mit dem Dolch in der Hand gegen zwei Polizisten kämpft.

Er steht im Begriff, mit dem erhobenen Dolch einen seiner Gegner zu treffen, als ein Hutmacherlehrling namens Thomas sich auf ihn wirft und seine Arme festhält. Zwei weitere Zuschauer, der Schreiber eines Lotteriebüros in der Rue du Théâtre-Français mit Namen Lamotte und ein Büchsenmacher namens Vignal, kommen Thomas zu Hilfe, und es gelingt ihnen, Georges den Dolch zu entreißen.

Georges wird gefesselt, in einen Fiaker verfrachtet und zur Polizeipräfektur gebracht, wo der Abteilungsvorsteher Dubois ihn in Anwesenheit von Desmarets verhört.

Beide Männer zeigten größtes Erstaunen, sich Georges gegenüberzusehen. Es folgt, was Desmarets über diesen Augenblick gesagt hat: »Georges, den ich damals zum ersten Mal sah, war in meinen Augen immer eine Art Alter vom Berge gewesen, der seine Meuchelmörder gegen die Machthabenden in alle Himmelsrichtungen aussandte. Stattdessen sah ich einen jungen Mann vor mir, einen Mann mit klaren Augen, frischer Farbe und einem Blick, der fest, doch zugleich so sanft war wie seine Stimme. Trotz seiner Beleibtheit bewegte er sich gewandt. Sein Kopf war ganz rund, mit einem sehr kurzen Lockenschopf, kein Backenbart, keinerlei Ähnlichkeit mit einem finsteren Verschwörer, der seit Jahren über die bretonische Einöde herrschte.«

»Elender!«, rief Dubois, als er Georges erblickte. »Wissen Sie, was Sie getan haben? Sie haben einen Familienvater getötet und einen zweiten verwundet.«

Georges brach in Gelächter aus. »Daran sind Sie schuld«, sagte er.

»Wieso das?«

»Gewiss doch: Sie hätten mich von Ledigen festnehmen lassen müssen.«


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