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Marcus schaute über die Brustwehr auf die fernen Lagerfeuer des Feindes. Es war ein herrliches Land, aber es gab nichts Sanftes darin. Die Winter töteten die Alten und Schwachen, und sogar das Gestrüpp, das sich an die steilen Klippen der Bergpässe klammerte, sah irgendwie verdorrt und besiegt aus. Nach über einem Jahr als Kundschafter in den Bergen war seine Haut dunkelbraun gebrannt und sein Körper von kräftigen Muskelsträngen überzogen. Er hatte das entwickelt, was die Soldaten den »Riecher« nannten, die Fähigkeit, einen Hinterhalt im Voraus zu spüren, einen feindlichen Spurenleser auszumachen und im Dunkeln unsichtbar über die Steine zu schleichen. Alle erfahrenen Spürhunde hatten den Riecher, und diejenigen, die ihn nach einem Jahr noch nicht hatten, bekamen ihn nie und wurden auch niemals erstklassig, wie es hieß. Nachdem Marcus einen Hinterhalt der Blauhäute, eines wilden Stammes aus dieser Region, richtig vorausgesehen hatte, war er befördert und mit dem Kommando über acht Männer betraut worden. Damals hatte er seine Kundschafter in den Rücken des lauernden Feindes geführt. Seine Männer hatten sie in Stücke gehauen, und erst hinterher war einem von ihnen aufgefallen, dass sie seinen Anweisungen ohne Widerworte Folge geleistet hatten. Es war das erste Mal gewesen, dass er die wilden Nomaden aus der Nähe zu sehen bekommen hatte, und noch immer tauchten ihre blau gefärbten Gesichter nach schlechtem Essen oder billigem Wein in seinen Träumen auf. Die Politik der Legion bestand darin, das Gebiet zu kontrollieren und zu befrieden, was in der Praxis nichts anderes als den Freibrief bedeutete, so viele Wilde wie möglich umzubringen. Gräueltaten waren an der Tagesordnung. Römische Wachtposten verschwanden und wurden gepfählt aufgefunden, ihre Eingeweide der unbarmherzigen Sonne ausgesetzt. In der Hitze, bei dem vielen Staub und den Fliegen wurden Gnade und Freundlichkeit rasch aufgezehrt. Bei den meisten Auseinandersetzungen handelte es sich um kleine Scharmützel; auf derartig geschundenem und feindseligem Terrain konnte keine der von den römischen Legionären so geliebte formvollendete Schlacht geschlagen werden. Die Patrouillen zogen los und kamen mit ein paar Köpfen zurück oder mit ein paar Mann weniger. Die beiden Parteien schienen sich in einer Patt-Situation zu befinden, und keine von beiden hatte die Kraft, die Partie zu ihren Gunsten zu beenden.

Nach zwölf Monaten in diesem Trott nahmen die Überfälle auf die Versorgungskarawanen plötzlich zu und wurden brutaler. Zusammen mit mehreren anderen Einheiten waren Marcus’ Männer den Versorgungsmannschaften zugeteilt worden. Sie hatten sicherzustellen, dass die Wasserfässer und der eingepökelte Proviant auch die verlassensten Außenposten erreichten.

Es war seit jeher klar gewesen, dass den feindlichen Stämmen gerade diese weit vorgeschobenen Posten ein Dorn im Fleisch waren, und Angriffe auf die kleinen Steinfestungen in den Bergen waren fast an der Tagesordnung. Die Legion wechselte die dort stationierten Männer regelmäßig aus, und viele kehrten mit Schauergeschichten von über die Brustwehr geworfenen Köpfen oder von mit Blut auf die Mauern geschmierten Worten, die bei Sonnenaufgang sichtbar wurden, in das Kastell zurück.

Zunächst waren Marcus die Pflichten als Karawanen-Geleitschutz nicht lästig gefallen. Fünf seiner acht Männer waren erfahrene Kundschafter, die ihre Aufgaben besonnen und ohne Murren erledigten. Von den drei anderen beschwerte sich Japek pausenlos; es schien ihm nichts auszumachen, dass ihn die anderen nicht ausstehen konnten. Rupis stand kurz vor der Pensionierung und war nach einem Formfehler in die Mannschaftsdienstgrade zurückgestuft worden, und der Dritte war Peppis. Jeder stellte ein anderes Problem dar, und als Marcus Renius um Rat gefragt hatte, hatte dieser lediglich den Kopf geschüttelt.

»Es sind deine Leute, das musst du selbst klären«, war sein einziger Kommentar zu diesem Thema gewesen.

Marcus hatte Rupis, in der Hoffnung, ihm ein wenig von seinem Stolz zurückzugeben, zu seinem Stellvertreter gemacht, der für vier seiner Männer verantwortlich war. Doch der schien dies als verkappte Beleidigung zu empfinden und grinste jedes Mal spöttisch, wenn Marcus ihm einen Befehl gab. Was Japek anging, hatte sich Marcus die Sache eine Weile angesehen und den Legionär dann aufgefordert, alle seine Beschwerden aufzuschreiben und sie zu einem Katalog zusammenzufassen, den er bei der Rückkehr zum Lager dem Zenturio übergeben dürfte. Dieser war bekannt dafür, dass er sich nicht lange mit Dummköpfen abgab, und Marcus war froh, als er sah, dass auf dem Pergament, das er aus den Legionsvorräten besorgt hatte, noch keine einzige Beschwerde zu sehen war. Ein kleiner Triumph, vielleicht, aber Marcus war dabei, zu lernen, wie man mit Menschen umging, oder, wie Renius es ausdrückte, sie dazu zu bringen, das zu tun, was man von ihnen wollte, ohne sie so sehr zu verärgern, dass sie es nur schlecht taten. Wenn er darüber nachdachte, dass der einzige Lehrer, den er je in Diplomatie gehabt hatte, Renius war, musste Marcus grinsen.

Peppis gehörte zu der Art von Problemen, die sich nicht mit ein paar Worten oder einem Klaps beseitigen ließen. Er hatte im Basislager einen recht vielversprechend Anfang gemacht und bei gutem Essen und körperlicher Ertüchtigung alsbald ordentlich an Größe und Körperkraft zugelegt. Leider neigte er dazu, Sachen aus den Vorratslagern zu stehlen und sie Marcus zu bringen, was diesem schon etliche peinliche Scherereien eingebrockt hatte. Obwohl er ihn dazu gezwungen hatte, die gestohlenen Waren wieder zurückzubringen, und obwohl er ihn einmal kurz aber heftig ausgepeitscht hatte, wollte Peppis von dieser Gewohnheit nicht lassen. Schließlich hatte Leonides, der Zenturio der Bronzefaust, den Jungen mit einem Schreiben zu Marcus zurückgeschickt, das besagte: »Deine Verantwortung. Dein Rücken.«

Der Dienst als Begleitschutz hatte gut begonnen, mit der Art von Effektivität, die Marcus inzwischen voraussetzte, von der er jedoch vermutete, dass sie nicht überall im Imperium üblich war. Sie waren eine Stunde vor Morgengrauen aufgebrochen und dem Weg in die dunklen Granithügel gefolgt. Vier flache Ochsenkarren waren mit gut festgezurrten Fässern beladen und zweiunddreißig Soldaten als Eskorte ausgesucht worden. Sie standen unter dem Kommando eines alten Kundschafters namens Peritas, der zwanzig Jahre Erfahrung auf dem Buckel hatte und sich von niemandem etwas vormachen ließ. Alles in allem war es eine hervorragende kleine Streitmacht, die da über die gewundenen Pfade zwischen den Hügeln dahinzog, und wenn Marcus auch fast von Anfang an verborgene Blicke auf ihnen ruhen fühlte, so war es doch ein Gefühl, an das man sich bald gewöhnte. Seiner Einheit war die Aufgabe zugewiesen worden, die Vorhut zu bilden, und Marcus führte zwei seiner Männer gerade einen steilen Abhang aus losem Geröll und getrocknetem Moos hinauf, als sie sich plötzlich fünfzig blau bemalten Gestalten in voller Kriegsausrüstung gegenübersahen.

Ein paar Sekunden starrten sich die beiden Gruppen mit offenen Mündern an, dann machte Marcus kehrt und hastete den Hang hinunter; seine beiden Gefährten waren kaum langsamer. Hinter ihnen erschallte ein gellender Schrei, was eine Warnung der Karawane überflüssig machte. Die Blauhäute ergossen sich über die Kante des verborgenen Felssimses und fielen mit ihren langen, hoch über die Köpfe gereckten Schwertern und wilden Schreien über die Karawaneneskorte her.

Die Legionäre ließen sich nicht viel Zeit zum Staunen. Als die Blauhäute angriffen, griffen Pfeile in Bogensehnen, und eine summende Woge des Todes sauste über die Köpfe von Marcus und seinen Männern hinweg, was ihnen die nötige Zeit verschaffte, den Pfad zu erreichen und sich dem Feind kampfbereit zu stellen. Marcus erinnerte sich, dass er seinen Gladius gezogen und einen Krieger getötet hatte, der ihn bis zu dem Moment anbrüllte, als Marcus ihm die Klinge in den Hals hackte.

Einen Moment lang waren die Legionäre überwältigt. Ihre Kampfkraft lag in der Gemeinsamkeit, auf dem zerklüfteten Pfad jedoch musste jeder für sich allein kämpfen, und es gab so gut wie keine Gelegenheit, seinen Schild mit dem des Nebenmannes zu verbinden. Marcus sah, dass trotzdem jeder Römer den Kampf aufnahm und mit grimmigem Gesicht auf den heranstürmenden blauen Schrecken einschlug. Weitere Männer fielen auf beiden Seiten, und Marcus stand plötzlich mit dem Rücken gegen einen Karren, duckte sich unter einem Schwerthieb weg, bohrte seine kürzere Klinge in einen keuchenden blauen Bauch und riss sie seitlich wieder heraus. Während er sich bereits gegen zwei weitere Angreifer zur Wehr setzte, fiel ihm auf, dass die Eingeweide im Kontrast zu der blauen Farbe hellgelb aussahen. Er säbelte eine Hand am Gelenk ab und stach einem anderen Krieger in den Unterleib, als dieser versuchte, auf den Karren zu springen. Der Stammeskrieger fiel zornig knurrend in den aufwirbelnden Staub, und Marcus trampelte blindlings auf ihm herum, während er schon den Bizeps des nächsten aufschlitzte. Der Kampf schien sich lange hinzuziehen, und als die Angreifer endlich aufgaben und die Abhänge wieder hinauf in ihre Deckung rannten, wunderte sich Marcus darüber, dass die Sonne immer noch an der gleichen Stelle stand wie zu Beginn des Angriffs. Es waren höchstens ein paar Minuten vergangen. Er sah sich nach seiner Einheit um und war erleichtert, Gesichter zu sehen, die ihm vertraut waren, Gesichter, die keuchten und blutverschmiert waren, aber am Leben. Andere hatten nicht so viel Glück gehabt. Rupis würde nie wieder höhnisch grinsen. Er lag breitbeinig an einen der Karren gelehnt; ein breites rotes Lachen spaltete seine Kehle. Zwölf weitere Legionäre waren bei dem Angriff niedergemetzelt worden, dazwischen lagen fast dreißig reglose blaue Leiber, deren Blut im Sand ihres Landes versickerte. Es war ein grausiger Anblick, und die Fliegen fanden sich bereits in Scharen zu diesem Festmahl ein. Während Marcus nach Peppis rief, damit er ihm eine Feldflasche mit Wasser brachte, hatte Peritas bereits mit der Neueinteilung der Wachen begonnen und die Offiziere zu sich gerufen, um sich kurz Bericht erstatten zu lassen. Marcus hatte die Flasche von Peppis entgegengenommen und trottete an die Spitze der Kolonne.

Peritas sah aus, als hätten ihm Hitze und Staub im Laufe der Jahre sämtliche Feuchtigkeit entzogen und nur noch ein Stück Hartholz zurückgelassen, aus dem ein Paar Augen mit amüsierter Gelassenheit blickte. Von der ganzen Gruppe war er der Einzige, der beritten war. Er nickte, als Marcus salutierte.

»Wir könnten umkehren, aber ich bin der Meinung, dass wir das Schlimmste, was sie momentan zu bieten haben, jetzt hinter uns haben. Ich glaube, wenn wir die Leichen zurückbringen, wäre das ein kleiner Sieg für die Wilden, also ziehen wir weiter. Bindet die Toten auf die Karren und wechselt die Wachen aus. Ich möchte die ausgeruhtesten Männer als Späher haben, nur für alle Fälle. Die Männer, die den Feind überrascht und dazu gezwungen haben, sich früh zu zeigen, haben ihre Sache sehr gut gemacht und damit wahrscheinlich ein paar römische Leben gerettet.

Es sind nur noch dreißig Meilen bis zu dem Lager in den Bergen, also beeilen wir uns lieber. Noch Fragen?«

Marcus blickte zum Horizont. Es gab nichts zu fragen. Männer starben, wurden eingeäschert und nach Rom zurückgeschickt. So war das Soldatenleben. Wer überlebte, wurde befördert. Ihm war nie klar gewesen, dass Glück eine so große Rolle spielte, wie es der Fall zu sein schien, doch Renius hatte nur genickt, als er ihn danach gefragt hatte, und hatte darauf hingewiesen, dass ein Pfeil, auch wenn die Götter ihre Lieblingshelden hatten, sich nicht darum scherte, wen er tötete.

Richtigen Ärger gab es, als die erschöpfte Kompanie nur noch ein paar Meilen vor sich hatte. Immer wieder waren unterwegs hier und da Blauhäute zu sehen gewesen, die sie aus dem Unterholz hervor beobachteten, doch die Legionäre waren nicht mehr zahlreich genug, um dem Gegner einen Trupp entgegenzuschicken, und da die Blauhäute sie nicht von weitem beschossen hatten, ignorierten die Soldaten die Wilden so gut es ging und hielten stets eine Hand auf dem Schwertknauf.

Je näher sie dem Lager kamen, desto mehr Feinde sahen sie. Mindestens zwanzig von ihnen hielten über dem Pfad am Berghang mit ihnen Schritt, wobei sie Bäume und Unterholz als Deckung benutzten, gelegentlich aber auch ins Freie traten und die verbissenen römischen Soldaten laut johlend verhöhnten. Peritas hatte eine finstere Miene aufgesetzt, ließ sein Pferd aber unvermindert weitertrotten und nahm die Hand nicht mehr vom Schwertgriff.

Marcus wartete die ganze Zeit darauf, dass ein Speer geschleudert wurde. Er stellte sich vor, wie ihn einer der blauen Krieger ins Visier nahm und spürte deutlich die Stelle zwischen den Schulterblättern, wo die Speerspitze eindringen würde. Sie trugen zweifellos Speere, schienen sich aber zu scheuen, sie zu werfen, zumindest war es bisher so gewesen. Was die Stelle zwischen den Schulterblättern nicht daran hinderte, zu jucken. Er sehnte die Ankunft im Lager herbei und fürchtete zugleich das, was sie dort vorfinden mochten. Es mussten sich mehrere Stämme zusammengeschlossen haben; mit Sicherheit hatte noch keiner der Männer so viele Blauhäute auf einmal gesehen. Falls einer von ihnen überlebte und der Legion über den Vorfall Bericht erstatten konnte, musste er sie unbedingt warnen, dass die Stämme an Zahl und Dreistigkeit zugenommen hatten.

Endlich kamen sie um eine Wegbiegung und sahen die letzte Wegstrecke vor sich, eine halbe Meile steil ansteigendes Gelände bis hinauf zu einer kleinen Festung auf einem grauen Hügel. Rings um die steinige Erhebung streiften noch mehr blaue Männer durch das flache Land. Einige von ihnen hatten sogar in Sichtweite der Festung ihr Lager aufgeschlagen und beobachteten die Karawane aus schmalen Augen. Hinter den Römern waren Schritte auf Stein zu hören, und Steine, die von huschenden, nackten Füßen gelöst wurden, rutschten und polterten den Hang hinunter. Die Nerven eines jeden Mannes waren aufs Äußerste gespannt, als sie sich an den langsamen Aufstieg zum Lager machten. Die Ochsentreiber ließen nervös ihre Peitschen knallen. Marcus sah nirgends Wachtposten. Ein dumpfes Gefühl der Angst stieg in ihm auf. Sie würden es nicht schaffen. Und falls doch, was erwartete sie dort oben?

Langsam marschierten sie weiter, bis sie nahe genug am Lager waren, um Einzelheiten zu erkennen. Noch immer war niemand hinter der Brustwehr zu sehen, und jetzt wusste Marcus mit sinkendem Mut, dass dort drinnen keiner mehr am Leben sein konnte. Er hatte sein Schwert gezogen und schwenkte es beim Gehen angespannt hin und her.

Plötzlich stieß jeder Wilde im weiten Umkreis ein lautes Geheul aus. Marcus warf einen Blick nach hinten und sah, dass mindestens hundert ihrer Krieger den Pfad heraufgestürmt kamen. Peritas ritt die Reihe seiner Legionäre ab.

»Lasst die Wagen stehen! Zum Lager. Los!«, rief er, und mit einem Mal rannten alle. Das Geheul schlug in wildes Jubelgeschrei um, als die Lenker von den Kutschböcken sprangen und die letzten hundert Fuß in vollem Lauf zurückzulegen versuchten. Marcus hielt sein Schwert vom Körper weg und rannte; er wagte nicht, sich noch einmal umzudrehen. Er hörte das Klatschen harter, nackter Füße und das schrille Angriffskreischen der Blauhäute, das mit einem Mal viel zu nah schien. Dann sah er das Tor vor sich und quetschte sich in einem Knäuel drängelnder, schiebender Soldaten hindurch. Drinnen drehte er sich sofort um, um die langsameren Männer draußen anzufeuern.

Die meisten schafften es. Nur zwei Legionäre, die entweder zu müde zum Rennen waren oder zu viel Angst gehabt hatten, wurden eingeholt, wandten sich wie gejagte Tiere im letzten Augenblick um und wurden von vielen Klingen durchbohrt. Nasses, rotes Metall wurde trotzig emporgereckt, als die Überlebenden das Tor schlossen und verriegelten. Peritas sprang von seinem Pferd und befahl, das Lager zu durchsuchen und zu sichern. Wer verstand die abartigen Beweggründe dieser Wilden schon? Vielleicht warteten hier drinnen noch mehr von ihnen und erledigten einen Soldaten nach dem anderen, weil es ihnen mehr Spaß machte, ihre Gegner umzubringen, wenn sie sich schon in Sicherheit glaubten.

Aber die Festung war leer. Bis auf die Leichen. Fünfzig Mann Besatzung hatte das Lager beherbergt, dazu zwanzig Pferde. Menschen und Tiere lagen dort, wo man sie getötet und verstümmelt hatte. Sogar bei den Pferden hatte man die stinkenden Eingeweide über den Steinboden verteilt; Wolken blauschwarzer Fliegen erhoben sich summend, wenn man ihnen zu nahe kam. Zwei Männer erbrachen sich bei dem Gestank, und Marcus spürte, wie ihn der Mut vollends verließ. Sie saßen in der Falle. Die Zukunft hielt nur Krankheit und Tod für sie bereit. Draußen sangen und johlten die Blauhäute.

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