Kapitel 17

Ich stand auf dem Gehsteig, blind und ohne die Passanten wahrzunehmen, denen ich ein Hindernis war. Die Flutwelle der Wut und Traurigkeit, die über mir zusammengeschlagen war, schwoll an und brach und ebbte endlich wieder ab, ließ mich, noch immer zitternd von ihrer Gewalt, mit einem Tornado im Kopf zurück.

Ich hatte gar nicht bemerkt, daß ich die ganze Zeit die Zähne fest zusammengebissen hatte und lockerte meinen Kiefer, fühlte mich aber trotzdem weiter ganz elend.

Eine großmütterliche Frau berührte meinen Arm und sagte:

«Brauchen Sie Hilfe?«, und ich beantwortete ihre Freundlichkeit mit einem Kopfschütteln, da mir die Hilfe, die ich wirklich gebraucht hätte, kein Mensch zuteil werden lassen konnte. Man mußte von innen heraus heilen, wieder zusammenwachsen wie Knochen.

«Alles in Ordnung?«fragte sie noch einmal besorgt.

«Ja. «Ich riß mich zusammen.»Danke.«

Sie sah mich unsicher an, ging dann aber weiter, und ich atmete ein paarmal ruhig durch. Der Gedanke, daß ich ein Telefon brauchte, wenn ich jemals wieder von dieser Stelle fortkommen wollte, ließ meine Gedanken vom Erhabenen zum Banalen zurückkehren.

Ein Frisiersalon ließ mich — gegen Entgelt — seinen Apparat benutzen, und Brad war innerhalb von fünf Minuten

da und holte mich ab. Ich schob die Krücken auf den Rücksitz, kletterte müde auf den Sitz neben ihn, und er sagte:»Wohin?«Wenn auch nicht mit Worten, so wurde mir doch mit Blicken noch einmal großmütterliche Sorge zuteil.

«Hm«, sagte ich,»ich weiß es nicht.«

«Nach Hause?«

«Nein…«Ich dachte nach. Ich hatte vorgehabt, zu Grevilles Haus zu fahren, um mich dort vor dem Treffen mit Clarissa um sieben umzuziehen — dort hing ja noch mein Anzug in Grevilles Kl ei der schrank, und es erschien im ganzen noch das Sinnvollste zu sein, was ich tun konnte, auch wenn sich meine Energie für die geplante Unternehmung verflüchtigt hatte.

Wir machten uns also dorthin auf. Es war nicht sehr weit, und als Brad vor dem Haus hielt, sagte ich:»Ich glaube, ich werde heute nacht hier schlafen. Dieses Haus ist so sicher wie jeder andere Ort auch. Sie können also nach Hungerford weiterfahren, wenn Sie wollen.«

Er sah nicht so aus, als ob er das wollte, aber alles, was er von sich gab, war:»Ich komme morgen her?«

«Ja, bitte«, stimmte ich zu.

«Hol Sie ab, bring Sie ins Büro?«

«Ja, bitte.«

Er nickte, anscheinend in dem Gefühl bestärkt, daß ich ihn noch brauchte. Er stieg ebenfalls aus dem Auto aus, öffnete mir die Pforte, brachte meine Reisetasche herbei und begleitete mich ins Haus, um sich oben und unten zu vergewissern, daß es wirklich frei von Mördern und Dieben sei. Als er fort war, überprüfte ich, ob alle Alarmanlagen eingeschaltet waren, und ging sodann hinauf in Gre-villes Schlafzimmer, um mich umzuziehen.

Ich borgte mir ein weiteres Hemd von ihm, dazu einen marineblauen Seidenschlips, rasierte mich mit seinem Elektrorasierer, der unter den Sachen war, die ich vom Boden aufgehoben und auf seine weiße Kommode gelegt hatte, bürstete mir mit seiner Bürste das Haar und dachte plötzlich mit einem eigentümlichen Schauder, daß ja alle diese Dinge nun mir gehörten, daß ich in seinem Haus, in seinem Zimmer, in seinen Kleidern… in seinem Leben war.

Ich zog meinen eigenen Anzug an, da mir die seinen zu groß waren, und da fiel mein Blick auf die Röhre von dem Bratenbegießer, die immer noch in einer der Innentaschen meiner Jacke steckte. Ich zog sie heraus, legte sie zu dem anderen Zeug auf der Kommode und prüfte im Spiegel an der Wand, ob Franklin, Modell Nr. 2, auch wirklich Franklin, Modell Nr. 1, keine Schande machte. Ich vermutete, daß er drei Monate lang täglich in diesen Spiegel geschaut hatte. Jetzt war sein Spiegelbild mein Spiegelbild, und der Mann, der wir beide waren, hatte dunkle Schatten der Müdigkeit unter den Augen, eine angespannte Hagerkeit im Gesicht und sah so aus, als könne es ihm nichts schaden, mal eine Woche untätig in der Sonne zu liegen. Ich schenkte ihm ein mitleidiges Lächeln und telefonierte dann nach einem Taxi, das mich zehn Minuten vor der Zeit bei Luigi absetzte.

Trotzdem war sie schon vor mir da, saß an einem kleinen Tischchen in der auf der einen Seite des Restaurants befindlichen Bar, ein so gut wie leeres, nach Wodka aussehendes Glas auf einem sauberen Filz vor sich. Sie erhob sich, als ich hereinkam, bot mir eine kühle Wange zu höflicher, gesellschaftlich sanktionierter Begrüßung dar und lud mich mit einer Handbewegung ein, mich zu ihr zu setzen.

«Was möchten Sie trinken?«fragte sie förmlich, aber auch, wie mir schien, gegen eine Unterströmung von Schüchternheit ankämpfend.

Ich sagte, die Getränke gingen auf mich, und sie erwiderte nein, nein, dies sei ja ihr Vorschlag gewesen. Sie rief den Ober herbei, fragte mich mit kleinem Lächeln:»Doppeltes Wasser?«, und bestellte, als ich nickte, für uns beide Perrier mit Eis und frischem Limonensaft.

Ich war zu diesem Zeitpunkt schon auf zwei Distalgesics pro Tag runter und wollte bald ganz aufhören, sie zu schlucken, aber die Tablette, die ich gerade eben bei Greville eingenommen hatte, wirkte, was diesen Abend anbetraf, noch als Hemmnis. Ich hatte mir die Frage zu spät gestellt, womit ich mich wohler fühlen würde — mit einem Schmerzstiller für den Knöchel oder einem großen Scotch für alles übrige.

Clarissa trug ein blaues Seidenkleid, eine zweireihige Perlenkette, Ohrringe aus Perlen, Saphiren und Brillanten und einen dazu passenden Ring. Ich bezweifelte, daß ich diese Einzelheiten in den guten alten Tagen meines Jok-keydaseins wahrgenommen hätte. Ihr Haar, glatt wie stets, folgte dem Schwung seines teuren Schnitts, und ihre Schuhe und Handtasche waren aus unauffälligem schwarzem Kalbsleder. Sie sah nach dem aus, was sie war — eine elegante, gebildete Frau um die Vierzig, fast schön und mit Augen, aus denen Großzügigkeit sprach.

«Was haben Sie seit Sonnabend so getrieben?«fragte sie, Konversation machend.

«Dem Tod in den Rachen geblickt. Und Sie?«

«Wir fuhren nach…«Sie brach ab. »Was haben Sie da gesagt?«

«Martha und Harley Ostermeyer und ich hatten am Sonntag einen Autounfall. Die beiden sind okay und heute nach Amerika zurückgeflogen, glaube ich. Und ich bin, wie Sie sehen können, heil und gesund hier. Na ja… so gut wie heil.«

Sie war — wie vorauszusehen — entsetzt und wollte alle Einzelheiten hören, und das Erzählen trug wenigstens dazu bei, die Verlegenheit, die wir in gewissem Maße wohl beide angesichts dieses Treffens verspürt hatten, langsam zu zerstreuen.

«Simms ist erschossen worden?«

«Ja.«

«Aber. weiß die Polizei schon, wer es gewesen ist?«

Ich schüttelte den Kopf.»Jemand in einem großen grauen Volvo, glauben sie, und davon gibt’s Tausende.«

«Grundgütiger Himmel. «Sie schwieg und sagte dann:»Ich wollte das vorhin nicht sagen, aber Sie sehen. «Sie zögerte, suchte nach dem passenden Wort.

«Fix und foxy?«schlug ich vor.

«Fesch«, sagte sie lächelnd,»fix und foxy darunter.«

«Es geht vorbei.«

Der Ober kam und fragte, ob wir zu Abend zu essen wünschten, und ich sagte ja und keine Widerrede, das Essen sei meine Sache. Sie nahm diese Einladung ohne Sträuben an, und wir studierten die Speisekarte.

Die Küche war im wesentlichen italienisch, das Dekor kosmopolitisch, das Ambiente schwach europäisch, durch London gezähmt. Eine Menge Dunkelrot, Lampen mit Glasschirmen, keine Hintergrundmusik. Ein gemütliches Restaurant, nichts Dynamisches. Nur wenige Gäste, da es noch früh war.

Wie ich mit Interesse registrierte, hatte es nicht zu den Standardtreffpunkten von Clarissa und Greville gehört — keiner der Ober behandelte sie wie einen Stammgast. Ich fragte sie danach, und sie antwortete ein wenig erschrocken, sie seien nur ein- oder zweimal hier gewesen, nur zum Lunch.

«Wir sind nicht oft in das gleiche Restaurant gegangen«, sagte sie.»Das wäre nicht klug gewesen.«

«Nein.«

Sie warf mir einen leicht verlegenen Blick zu.»Mißbilligen Sie das Verhältnis von Greville und mir?«

«Nein«, sagte ich wieder.»Sie haben ihn glücklich gemacht.«

«Oh. «Sie war beruhigt und erfreut. Sie sagte mit einer gewissen Scheu:»Es war das erste Mal, daß ich mich verliebt habe. Ich nehme an, Sie halten das für albern. Aber es war auch das erste Mal für ihn, sagte er. Es war. wirklich wunderbar. Wir waren wie… als ob wir zwanzig Jahre jünger… ich weiß nicht, ob ich das erklären kann. Voller Lachen. Beschwipst.«

«Soweit ich das beurteilen kann«, sagte ich,»kann der Blitz jedes Alter treffen. Man muß dazu nicht Teenager sein.«

«Hat er… Sie schon mal getroffen?«

«Nicht, seit ich siebzehn war und mich unsterblich in eine Trainerstochter verliebte.«

«Was wurde daraus?«

«Nicht sehr viel. Wir lachten eine Menge, schliefen zusammen, ein bißchen unbeholfen am Anfang. Sie hat dann einen alten Mann von achtundzwanzig Jahren geheiratet. Ich ging aufs College.«

«Ich lernte Henry kennen, als ich achtzehn war. Er verliebte sich in mich… verfolgte mich… ich fühlte mich geschmeichelt… und er war so gutaussehend… und nett.«

«Das ist er noch.«

«Er hatte seinen Titel schon geerbt. Meine Mutter war ganz aus dem Häuschen… sie meinte, der Altersunterschied mache gar nichts… und so heiratete ich ihn. «Sie machte eine Pause.»Wir haben einen Sohn und eine Tochter, beide sind schon erwachsen. Es war kein schlechtes Leben, aber vor Greville doch unvollständig.«

«Ein besseres Leben, als es die meisten haben«, sagte ich, um Tröstung bemüht.

«Sie sind Greville sehr ähnlich«, sagte sie unverhofft.»Sie sehen den Dingen ins Auge, ganz wie er. Sie haben seinen Sinn für Proportionen.«

«Wir hatten realistische Eltern.«

«Er hat nie viel von ihnen erzählt, nur daß an seiner Begeisterung für Edelsteine die Museen schuld waren, in die ihn seine Mutter immer mitnahm. Aber er lebte doch in der Gegenwart, schaute nach außen, nicht nach innen, und ich liebte ihn bis zum Wahnsinn und kannte ihn doch irgendwie gar nicht…«Sie schwieg, schluckte und schien entschlossen, eine weitere Einmischung ihrer Emotionen zu verhindern.

«Das ist mir mit ihm ganz genauso gegangen«, sagte ich.»Allen, glaube ich. Es kam ihm gar nicht in den Sinn, laufend über sein Tun und seine Gefühle zu reden. Er fand alles andere immer sehr viel interessanter.«

«Er fehlt mir«, sagte sie.

«Was möchten Sie essen?«fragte ich.

Sie warf mir einen schnellen Blick zu und las lange in der Speisekarte, ohne sie zu sehen. Schließlich sagte sie mit einem Seufzer:

«Entscheiden Sie.«

«Hat Greville das auch immer getan?«

«Ja.«

«Wenn ich überbackene Zucchini als Vorspeise und Filetsteak in Pfeffersauce, dazu Linguine, in Olivenöl und Knoblauch geschwenkt, vorschlüge, wäre das gut?«»Ich mag keinen Knoblauch. Alles andere ja. Ungewöhnlich. Doch, nett.«

«Okay, kein Knoblauch.«

Wir gingen vor halb acht in das Restaurant hinüber und aßen, was ich vorgeschlagen hatte. Ich fragte sie, ob sie noch an diesem Abend nach York zurückfahre, ob wir schon so früh äßen, weil sie einen Zug bekommen müsse.

«Nein, ich bin für zwei Tage hier. Morgen bin ich bei der Hochzeit einer alten Freundin, am Donnerstagmorgen geht’s zurück nach York. «Sie konzentrierte sich darauf, ihre Nudeln auf die Gabel zu bekommen.»Wenn Henry und ich zusammen nach London fahren, steigen wir immer im Selfridge Hotel ab, und wenn ich allein komme, wohne ich auch dort. Wenn ich allein dort bin, legen sie mir keine Rechnung vor, sondern schicken diese gleich an Henry. «Sie aß die Linguine auf ihrer Gabel.»Ich erzähle ihm, daß ich ins Kino gehe und in Snack-Bars esse… Und er weiß, daß ich stets vor Mitternacht wieder im Hotel bin.«

Zwischen diesem Abendessen und Mitternacht blieb eine ordentlich lange Zeit.

Ich sagte:»Etwa alle fünf Wochen kamen Sie allein nach London, und Greville holte Sie am King’s Cross-Bahnhof ab, nicht wahr, und ging mit Ihnen zum Mittagessen?«

Sie sagte überrascht:»Hat er Ihnen das erzählt?«

«Nicht Auge in Auge. Haben Sie je dieses Spielzeug von ihm gesehen, diesen Hexer?«

«Ja, aber…«Sie war entsetzt.»Er hat mich doch hoffentlich nicht da reingetan?«

«Nicht namentlich und nur in eine Geheimdatei mit Kennwort. Sie sind vollkommen sicher.«

Sie drehte noch ein bißchen mit der Gabel in den Nudeln herum, den Blick gesenkt, die Gedanken woanders.

«Nach dem Lunch. «, sagte sie und fuhr dann, von Pausen unterbrochen, fort:»Wenn ich Termine hatte, dann nahm ich die wahr, oder ich erledigte Einkäufe… besorgte was, was ich mit nach Hause nehmen konnte. Ich brachte meine Sachen ins Hotel und zog mich um und fuhr dann zu Grevilles Haus. Er hatte damals natürlich auch noch diese Wohnung, aber das Haus war viel schöner. Wenn er kam, dann tranken wir was… redeten… liebten uns vielleicht auch. Wir gingen früh zum Abendessen aus und kehrten danach zum Haus zurück. «Sie schwieg. Sie sah noch immer nicht auf.

Ich sagte:»Möchten Sie jetzt zu seinem Haus hinausfahren? Vor Mitternacht?«

Nach einer Weile sagte sie:»Ich weiß nicht.«

«Ja… würden Sie gern noch einen Kaffee trinken?«

Sie nickte, mied noch immer meine Augen und schob ihren Teller beiseite. Wir saßen schweigend da, während der Ober den Tisch abräumte und den Kaffee einschenkte, und wenn sie sich nicht entschließen konnte — ich konnte es auch nicht.

Am Ende sagte ich:»Wenn Sie möchten, dann kommen Sie jetzt mit zu Grevilles Haus. Ich übernachte heute dort, aber das tut nichts zur Sache. Kommen Sie, wenn Ihnen danach ist. Halt um ihm so nahe zu sein, wie’s eben möglich ist, vielleicht zum letzten Mal. Legen Sie sich auf sein Bett, weinen Sie um ihn. Ich werde unten auf Sie warten… und Sie sicher ins Hotel bringen, bevor sich die Märchenkutsche in einen Kürbis zurückverwandelt.«

«Oha!«Sie machte aus dem, was ein Schluchzen hatte werden wollen, so etwas wie ein Lachen.»Darf ich wirklich?«

«Wann immer Sie wünschen.«»Danke. Also ja.«

«Ich sollte Sie aber besser warnen«, sagte ich,»es ist nicht gerade sehr ordentlich dort. «Ich beschrieb ihr, was sie vorfinden würde, aber beim Anblick der Wirklichkeit war sie doch untröstlich.

«Das wäre ihm zutiefst zuwider gewesen«, sagte sie.»Ich bin direkt froh, daß er das nicht sehen muß.«

Wir befanden uns im kleinen Wohnzimmer, und sie ging umher und sammelte die rosa und braunen Steinbären auf, stellte sie wieder auf ihr Brett.

«Die habe ich ihm geschenkt«, sagte sie.»Er mochte sie sehr. Sie seien aus Rhodonit«, sagte er.

«Nehmen Sie sie mit, als Erinnerung an ihn. Und da ist noch eine goldene Uhr, die Sie ihm geschenkt haben. wenn Sie die auch an sich nehmen möchten.«

Sie blieb, den letzten Bären in der Hand, stehen und sagte:»Sie sind sehr nett zu mir.«

«Das ist keine Kunst. Und er wäre wütend auf mich gewesen, wenn ich’s nicht wäre.«

«Die Bären würde ich gern nehmen. Die Uhr behalten besser Sie, wegen der Gravur.«

«Okay«, sagte ich.

«Ich glaube«, sagte sie schüchtern,»ich geh jetzt mal nach oben.«

Ich nickte.

«Kommen Sie mit«, sagte sie.

Ich sah sie an. Ihre Augen waren groß und traurig, nicht entschlossen, nicht verlangend. Unentschieden. Wie ich.

«Gut«, sagte ich.

«Herrscht dort auch so ein Chaos?«

«Ich habe ein wenig aufgeräumt.«

Sie lief vor mir die Treppe hinauf, annähernd viermal so schnell wie ich, und ich hörte ihr gequältes Aufstöhnen beim Anblick des entweihten Schlafzimmers. Als ich sie eingeholt hatte, stand sie da, blickte sich hilflos um und wandte sich dann ungezwungen mir zu, legte ihren Arm locker um meine Taille und ihren Kopf an meine Schulter. Ich warf die verdammten Krücken von mir, nahm sie aus Mitgefühl — mit ihr, aber auch mit Greville — fest in den Arm, und dann standen wir eine lange Zeit schweigend da, uns gegenseitig den so sehr benötigten Trost spendend.

Dann ließ sie ihre Arme herabsinken, setzte sich aufs Bett und strich mit der Hand glättend über das schwarzweiße Schachbrettmuster der Tagesdecke.

«Er wollte diesen Raum gerade umgestalten«, sagte sie.»Dieses Drama hier…«Sie deutete auf die weißen Möbel, den schwarzen Teppich, die schwarze Wand.»Er hatte es so übernommen. Er wollte, daß ich etwas Sanfteres wählte, etwas, was ich gern mochte. Aber nun ist es dies hier, woran ich mich immer erinnern werde.«

Sie legte sich aufs Bett, lag lang ausgestreckt da, den Kopf auf dem Kissen, die Fußgelenke übereinander. Halb hüpfte und halb humpelte ich durchs Zimmer und setzte mich auf die Bettkante neben sie.

Sie sah mich groß an. Ich legte meine Hand flach auf ihren Bauch und spürte die heftige Kontraktion von Muskeln.

«Sollten wir dies tun?«sagte sie.

«Ich bin nicht Greville.«

«Nein. würde er etwas dagegen haben?«

«Ich glaube nicht. «Ich bewegte streichelnd meine Hand.

«Möchtest du, daß es weitergeht?«

«Du?«»Ja«, sagte ich.

Sie setzte sich schnell auf und legte die Arme um meinen Hals, als sei sie plötzlich von einem Zwang befreit.

«Ich möchte es«, sagte sie.»Schon den ganzen Tag. Ich habe mir was vorgemacht, habe mir gesagt, daß ich’s nicht tun sollte, und doch, ich wünsche es mir leidenschaftlich und ich weiß, daß du nicht Greville bist, ich weiß, daß es anders sein wird, aber dies ist die einzige Möglichkeit, ihn zu lieben… kannst du’s ertragen, kannst du’s verstehen, wenn es er ist, den ich liebe?«

Ich verstand es, und es machte mir nicht das geringste aus.

Ich sagte lächelnd:»Aber nenn mich bitte nicht Greville. Das wäre der wirksamste Freudenkiller des Jahrhunderts.«

Sie zog ihr Gesicht aus der Nähe meines Ohres fort und sah mir in die Augen, und auch auf ihren Lippen erschien nach kurzer Zeit ein Lächeln.

«Derek«, sagte sie absichtsvoll,»liebe mich, bitte.«

«Du mußt nicht bitten«, erwiderte ich.

Ich legte meinen Mund auf den ihren und nahm den Platz meines Bruders ein.

Ein recht erfolgreicher Gedenkgottesdienst, dachte ich. Ich lag im Dunkeln und lachte im stillen über diesen schändlichen Scherz, fragte mich, ob ich ihn Clarissa erzählen sollte oder nicht.

Die Katharsis war vorüber, ihre Tränen versiegt. Sie lag, den Kopf auf meiner Brust, in leichtem Schlaf, zufrieden, soweit ich das zu sagen vermochte, mit der Ersatzliebe. Frauen behaupteten ja immer, die Männer seien sich im Dunkeln nicht alle gleich, und ich wußte sehr wohl, wo ich sie überrascht und wo enttäuscht hatte, hatte an ihren ganz instinktiven An- und Entspannungen merken können, was ich wie Greville gemacht hatte und was nicht.

Greville war, das wußte ich nun, ein glücklicher Mann gewesen, obwohl ich nicht zu fragen wagte, ob er es gewesen war, der sie gelehrt hatte, so erlesene Freude zu bereiten. Das aber konnte sie und hatte sie getan, und das Gefühl ihrer im Augenblick des Höhepunktes federleicht auf meinen Rücken trommelnden Finger war eine echte Offenbarung gewesen. Das Wissen vergrößerte sich, dachte ich. Wenn ich das nächste Mal mit einer anderen zusammen war, wußte ich, was ich vorzuschlagen hatte.

Clarissa bewegte sich und drehte mein Handgelenk, um nach den Leuchtzeigern meiner Uhr zu schauen.

«Wach auf«, sagte ich liebevoll,»es ist Aschenputtelzeit.«

«Ohhh.«

Ich streckte die Hand aus und knipste die Nachttischlampe an. Sie lächelte mir schläfrig zu, alle Zweifel waren gewichen.

«Das war gut so«, sagte sie.

«Mm. Sehr.«

«Was macht der Knöchel?«

«Welcher Knöchel?«

Sie stützte sich auf einen Ellbogen, sich ihrer Nacktheit nicht schämend, und lachte mich an. Sie sah jünger und süßer aus, und ich erblickte, das wußte ich, was Greville erblickt, was Greville geliebt hatte.

«Morgen«, sagte sie,»wird die Hochzeit meiner Freundin wohl so gegen sechs vorbei sein. Darf ich dann wieder hierher kommen?«Sie legte mir zart einen Finger auf den Mund, um mich daran zu hindern, ihr sofort zu antworten.»Dieses Mal war für ihn«, fuhr sie fort.»Morgen ist für uns. Und dann fahre ich nach Hause.«»Für immer?«

«Ja, ich denke schon. Was ich mit Greville zusammen erlebt habe, ist unvergeßlich und unwiederholbar. Schon auf der Herfahrt im Zug habe ich beschlossen, daß ich mit Henry weiterleben und da mein Bestes tun will, ganz unabhängig davon, was sich mit dir ergeben oder auch nicht ergeben würde.«

«Es wäre mir ein leichtes, dich zu lieben«, sagte ich.

«Ja, aber tu’s nicht.«

Ich wußte, daß sie recht hatte. Ich küßte sie sanft.

«Morgen für uns«, stimmte ich ihr zu.»Und dann adieu.«

Am Morgen begab ich mich in die Firma, und Annette berichtete verärgert, daß Jason nicht zur Arbeit erschienen sei und auch nicht angerufen habe, um Bescheid zu geben, daß er krankheitshalber nicht kommen könne.

Jason war weise gewesen, dachte ich. Ich hätte ihn bei der allerkleinsten Provokation mitsamt seiner Unverschämtheit, seinen orangeroten Haaren und allem anderen in den Fahrstuhlschacht geworfen.

«Er wird nicht wiederkommen«, sagte ich.»Weshalb wir einen Ersatz brauchen.«

Sie war erstaunt.»Aber Sie können ihn doch nicht einfach wegen Nichterscheinens feuern. Sie können ihn, aus welchem Grund auch immer, nicht ohne Zahlung einer Entschädigung feuern.«

«Machen Sie sich keine Gedanken«, sagte ich, aber sie war nicht imstande, sich an diesen Rat zu halten.

June kam in Grevilles Büro gefegt, fuchtelte mit einem Revolverblatt in der Luft herum und sah mich mit großen, ungläubigen Augen an.

«Wußten Sie schon, daß Sie in der Zeitung stehen? >Mit

Glück noch am Leben< heißt es hier. Sie haben ja gar nichts davon erzählt.«

«Zeigen Sie mal her«, sagte ich, und sie legte das Daily Sensation genannte Blatt aufgeschlagen auf die schwarze Tischplatte.

Da war ein Bild von dem Unfall, auf dem man mehr oder minder deutlich meinen Kopf im Daimler sehen, mich aber nicht erkennen konnte. Die Überschrift lautete» Fahrer erschossen, Jockey lebt«, und der Text darunter nannte als glücklich Davongekommene Mr. und Mrs. Ostermeyer aus Pittsburgh, USA, und den Ex-Steeplechase-Jockey Derek Franklin. Die Polizei interessiere sich, so hieß es weiter, für einen grauen Volvo, der mit hoher Geschwindigkeit von der Unfallstelle weggefahren sei, und habe zudem zwei Kugeln aus der Karosserie des Daimler geborgen. Auf diesen Leckerbissen folgten ein aufgewärmter Bericht über das Massaker von Hungerford und die Frage:»Ist es die Mordtat eines gedankenlosen Nachahmers?«Schließlich war da noch ein Bild von Simms, auf dem er glücklich aussah:»Er hinterläßt Frau und zwei Töchter. Verwandte standen ihnen gestern abend bei.«

Armer Simms. Arme Familie. Arme Opfer von Hungerford.

«Das ist schon am Sonntag passiert«, rief June aus,»und Sie kommen am Montag und gestern her, als ob nichts gewesen wäre! Kein Wunder, daß Sie geschafft aussahen.«

«June!«Annette mißbilligte diesen Ausdruck.

«Na ja, tat er doch auch. Tut er immer noch. «Sie unterzog mich einer kritischen, mütterlich-schwesterlichen Prüfung.»Er hätte umgebracht werden können, und was hätten dann wir hier alle gemacht?«

Die Mißbilligung auf Annettes Gesicht war, so mutmaßte ich, ein Maßstab dafür, wie weitgehend ich inzwischen das Ruder des Unternehmens übernommen hatte. Ich hatte auch nicht mehr den Eindruck, durch Treibsand zu waten, und fing — von den Notwendigkeiten gedrängt — an, ein Gefühl für den Rhythmus des Geschäfts zu bekommen.

Am heutigen Tage waren aber auch die Rennen in Cheltenham. Ich blätterte die Seiten der Zeitung durch und fand die Pferde und ihre Reiter. Dort gehörte mein Name hin — und nicht auf die Schecks von Saxony Franklin. June blickte mir über die Schulter und begriff zumindest ein wenig, wie sehr ich mich hier im Exil fühlte.

«Wenn Sie in Ihre Welt zurückkehren«, sagte sie ernst, den schon angesprochenen Gedanken neu formulierend,»was sollen denn dann wir anderen hier machen?«

«Es bleibt uns vorerst ein Monat«, sagte ich.»Ich werde diese Zeit noch brauchen, bis ich wieder fit bin. «Ich machte eine Pause.

«Ich habe auch über dieses Problem nachgedacht und, äh, kann Ihnen beiden eigentlich auch sagen, zu welchem Entschluß ich gelangt bin.«

Beide sahen mich ängstlich an, und ich lächelte, um sie zu beruhigen.

«Was wir machen werden, ist folgendes«, sagte ich.»Annette bekommt einen neuen Titel und wird Büroleiterin. Sie wird ganz allgemein die Geschäfte hier führen und die Schlüssel in ihrer Obhut haben.«

Sie sah nicht erfreut aus. Sie wiederholte das Wort» Büroleiterin«, als wolle sie probieren, ob es ihr passe.

Ich nickte.»Dann werde ich mich ab sofort nach einem Finanzexperten umsehen, der sich um den Cash-flow und die Kundenkonten kümmert und versucht, uns über Wasser zu halten. Da uns in dieser Hinsicht ein Kampf bevorsteht, können wir diese Maßnahme nicht umgehen.«

Sie blickten beide schockiert und ungläubig drein. Cashflow — das schien noch nie ein Problem gewesen zu sein.

«Greville hat Diamanten gekauft«, sagte ich bedauernd,»und bislang haben wir erst ein Viertel von ihnen in unserem Besitz. Ich kann nicht herausbekommen, was mit dem Rest geschehen ist. Sie kosten das Unternehmen insgesamt eins Komma fünf Millionen Dollar, und wir schulden der Bank noch immer etwa drei Viertel dieser Summe, wenn das Viertel der Steine verkauft ist, die wir haben.«

Ihre Münder öffneten sich in einmütigem Unglück.

«Bis die anderen Diamanten wieder auftauchen, müssen wir Kreditzinsen zahlen und die Bank überzeugen, daß wir irgendwie aus dem Loch schon wieder herauskommen werden. Und deshalb brauchen wir so etwas wie einen Finanzchef, dessen Gehalt wir von dem abzweigen werden, was Greville als Gehalt für sich selbst beansprucht hat.«

Sie fingen an, die Mechanik zu verstehen, und nickten.

«Ferner brauchen wir«, fuhr ich fort,»einen Gemmolo-gen, der ein gutes Gespür für Steine hat und weiß, was die Kunden mögen und haben wollen. Es hat keinen Zweck, auf einen neuen Greville zu hoffen, sondern wir werden den Posten eines Einkaufsleiters schaffen, und das wird«-ich sah sie an —»June sein.«

Sie wurde tiefrot.»Aber das kann ich nicht… ich weiß nicht genug.«

«Sie werden auf Lehrgänge gehen«, sagte ich.»Auf Messen. Sie werden reisen. Sie werden für den Einkauf zuständig sein.«

Ich sah, wie sich ihr neue Horizonte eröffneten, sah ein Funkeln in ihren Augen erscheinen.

«Sie ist doch noch zu jung«, warf Annette ein.

«Wir werden sehen«, sagte ich und fügte, zu June gewandt, hinzu:»Sie wissen, was sich verkauft. Sie und der Finanzchef werden sehr eng zusammenarbeiten, damit wir den bestmöglichen Gewinn erzielen. Sie werden auch weiterhin die Computerarbeit machen und Lily oder Tina in seine Bedienung einweisen, damit sich jemand darum kümmern kann, wenn Sie nicht da sind.«

«Tina«, sagte sie,»die ist schneller.«

«Also Tina.«

«Und was ist mit Ihnen?«fragte sie.

«Ich werde der verantwortliche Geschäftsführer sein. Ich werde so oft kommen, wie es mir möglich ist, mindestens zweimal pro Woche für ein paar Stunden. Alle werden mir berichten, und dann werden wir zusammen entscheiden, was jeweils zu machen ist, wobei allerdings im Falle von Meinungsverschiedenheiten meine Stimme entscheidet. Richtig oder falsch, die Verantwortung trage ich, nicht Sie.«

Annette, noch immer besorgt, sagte:»Sie werden doch aber bestimmt Mr. Franklins Gehalt brauchen.«

Ich schüttelte den Kopf.»Ich verdiene mit dem Reiten von Pferden genug. Bis wir hier wieder flüssig sind, müssen wir jeden Pfennig sparen.«

«Es ist ein Abenteuer!«sagte June ganz hingerissen.

Ich dachte, es könnte wohl eher eine sehr lange Durststrecke werden und alles sich am Ende sogar als nicht machbar herausstellen, aber solche Zweifel hielten angesichts der Tatsache, daß Greville hier überall zugegen war, nicht dem Willen stand, wenigstens den Versuch zu wagen.

«Also«, sagte ich, steckte eine Hand in die Tasche und zog ein Mullknäuel daraus hervor,»hier haben wir fünf

Rohdiamanten, die zusammen etwa 75000 Dollar wert sind.«

Sie waren sprachlos.

«Wie verkaufen wir sie?«fragte ich.

Nach einer Weile sagte Annette:»Interessieren Sie einen Diamantschleifer dafür.«

«Wissen Sie, wie man das macht?«

Nach einem weiteren Zögern nickte sie mit dem Kopf.

«Wir können die Herkunft belegen«, sagte ich.»Kopien der Unterlagen zu dem ursprünglichen Kauf sind auf dem Wege hierher, Guy Servi in Antwerpen schickt sie uns. Sie könnten morgen hier sein. Sight-Nummer und so weiter. Wir tun diese Steine in den Tresorraum, bis wir die Papiere haben, und dann legen Sie los.«

Sie nickte, aber ängstlich.

«Kopf hoch«, sagte ich.»Die Bücher weisen ganz klar aus, daß Saxony Franklin ein höchst erfolgreiches Unternehmen ist, das Gewinn macht, normale Verhältnisse vorausgesetzt. Im Augenblick müssen wir halt Kosten sparen, wo immer wir können, das ist alles.«

«Wir könnten Jasons Lohn einsparen«, sagte Annette plötzlich.

«Die Hälfte der Zeit trägt Tina die schweren Pakete ja sowieso schon, und ich kann die Staubsaugerei übernehmen.«

«Großartig«, sagte ich voller Dankbarkeit.»Wenn Sie sich so einsetzen wollen, dann schaffen wir’s.«

Das Telefon klingelte, und Annette ging kurz dran.

«Ein Bote hat unten am Empfang ein Paket für Sie abgegeben«, sagte sie.

«Ich hol’s«, sagte June und war schon aus der Tür, kehrte mit der ihr eigenen Schnelligkeit mit einem braunen, gepolsterten Umschlag wieder zurück, der nicht sehr groß und mit sauberer Handschrift einfach an Derek Franklin adressiert war, und legte ihn voller Schwung vor mich hin.

«Passen Sie bloß auf, daß es keine Bombe ist«, sagte sie scherzend, als ich den Umschlag aufnahm, und mir ging mit ziemlichem Entsetzen durch den Kopf, daß dies eine Möglichkeit war, an die ich noch nie gedacht hatte.

«Ich hab das nicht ernst gemeint«, sagte sie neckend, als sie mich zögern sah.»Soll ich ihn aufmachen?«

«Und statt meiner die Hände weggepustet kriegen?«

«Natürlich ist das keine Bombe«, sagte Annette mit Unbehagen.

June sagte:»Ich hole mal die große Schere aus der Pak-kerei. «Sie war ein paar Sekunden fort.»Alfie meint«, sagte sie, als sie zurückkehrte,»wir sollten ihn in einen Eimer mit Wasser tun.«

Sie reichte mir die übergroße Schere, die Alfie für das Zurechtschneiden von Pappe benutzte, und gegen ihre Überzeugung wichen sie und Annette bis zur anderen Seite des Büros zurück, als ich den Jiffy aufschlitzte.

Es gab keine Explosion. Die vollkommene Antiklimax. Ich schüttelte den Inhalt heraus, bei dem es sich um zwei Gegenstände und einen Briefumschlag handelte.

Einer der Gegenstände war der MikrokassettenRecorder, den ich bei meinem überstürzten Aufbruch auf Prospero Jenks Werkbank liegengelassen hatte.

Der andere war eine längliche Brieftasche aus schwarzem Leder, fast von der Größe des Hexers, mit den Goldinitialen G. S. F. in einer Ecke und einem schlichten braunen Gummiband drumherum, das sie zusammenhielt.

«Das ist ja die von Mr. Franklin«, sagte Annette verblüfft, und June, die ebenfalls wieder herbeigekommen war, um sich alles anzusehen, nickte bestätigend.

Ich zog das Gummiband ab und legte die Brieftasche offen auf den Schreibtisch. Darin lag lose eine Visitenkarte mit Prospero Jenks Namen und den Anschriften seiner Geschäfte auf der Vorderseite und dem einen Wort» Verzeihung!«auf der Rückseite.

«Wo hat er Mr. Franklins Brieftasche bloß her?«fragte Annette verwirrt und sah auf die Karte.

«Er hat sie gefunden«, sagte ich.

«Dann hat er sich aber mit dem Zurückschicken Zeit gelassen«, sagte June spitz.

«Hm, ja.«

Die Brieftasche enthielt ein Scheckheft der Firma Saxony Franklin, vier Kreditkarten, ein paar Visitenkarten und ein kleines Bündel Banknoten — weniger, wie ich vermutete, als es bei seinem Aufbruch gewesen waren.

Da die kleine Aufregung nun vorüber war, gingen Annette und June hinaus, um die anderen über die gegenwärtige und zukünftige Lage der Nation zu unterrichten, und ich war allein, als ich den Briefumschlag öffnete.

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