Das Manuskript dieser Geschichte erreichte mich unversehrt am 20.12.18.., also etwas mehr als drei Jahre nach seiner Absendung tief im Herzen Afrikas. Die Adresse ist unverkennbar in der Handschrift meines lieben Bruders Henry Curtis geschrieben, den wir längst totgeglaubt hatten. Der Umschlag trägt den Poststempel von Aden. Die in ihm enthaltene, höchst erstaunliche Geschichte werde ich unverzüglich an die Öffentlichkeit bringen. Ich selbst habe sie mit sehr gemischten Gefühlen gelesen; denn obwohl ich zu meiner großen Erleichterung erfuhr, daß Henry und Captain Good wohlauf und auf solch wundersame Weise zu Glück und Wohlstand gelangt sind, kann ich mich doch nicht des traurigen Gefühls erwehren, daß sie für mich und für alle ihre Freunde so gut wie tot sind, da wir nicht damit rechnen können, sie jemals wiederzusehen.
Sie haben für immer alle Bande zu England und zu ihren Freunden und Verwandten zerschnitten, und vielleicht haben sie, trägt man allen Umständen Rechnung, gut daran getan. Wir werden es niemals erfahren.
Wie das Manuskript nach Aden gelangte, habe ich beim besten Willen nicht herausfinden können. Doch ich vermute aufgrund der Tatsache, daß es überhaupt erst dorthin gelangte, daß jener kleine Franzose, Alphonse, seine wagemutige Reise heil überstand. Ich habe alles daran gesetzt, ihn ausfindig zu machen, und habe zahlreiche Nachforschungen in Marseille und anderen französischen Städten veranlaßt, mit dem Ziel, etwas über seinen Verbleib zu erfahren. Bisher jedoch war meinen Bemühungen nicht der geringste Erfolg beschieden. Möglicherweise ist er tot, und ein anderer gab das Paket auf; vielleicht ist er auch längst glücklich mit seiner Annette verheiratet und zieht es vor, aus Angst vor dem Arm des Gesetzes incognito zu bleiben. Ich weiß es nicht. Ich habe jedoch noch immer nicht die Hoffnung aufgegeben, ihn eines Tages zu finden, aber ich muß gestehen, daß sie von Tag zu Tag geringer wird. Was mir meine Suche so überaus schwer macht, ist die Tatsache, daß Mr. Quatermain an keiner Stelle der Geschichte seinen Nachnamen erwähnt. Er wird immer nur >Al-phonse< genannt, und es gibt so schrecklich viele Alphonses in Marseille. Die Briefe die mein Bruder zusammen mit dem Paket abschickte, sind niemals eingetroffen. Ich nehme daher an, daß sie verlorengingen oder vernichtet worden sind.
George Curtis