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Nicht von Hauptmann Hastings selbst erzählt


Mr. Cust stand vor einem Gemüseladen.

Er betrachtete unverwandt das Haus gegenüber.

Ja, das war es: Mrs. Ascher – Zeitungen und Tabak. Im leeren Fenster klebte ein Plakat… Zu vermieten… Leer… Leblos…

«Entschuldigen Sie!»

Es war die Frau des Gemüsehändlers, die nach einigen Zitronen griff. Er trat beiseite.

Langsam schlurfte er die Gasse hinunter – wieder der Hauptstraße entgegen…

Es war schwierig, sehr schwierig… jetzt, da er kein Geld mehr hatte…

Wenn man einen ganzen Tag lang nichts gegessen hat, dann wird einem ganz merkwürdig, so wirr im Kopf…

Er blieb vor einem Zeitungskiosk stehen.

Der ABC-Fall. Mörder noch immer auf freiem Fuß. Interview mit Hercule Poirot.

«Hercule Poirot… Ich frage mich, ob er weiß…», sagte Mr. Cust laut vor sich hin. Dann ging er wieder weiter. Es war nicht klug, zu lange vor diesen Zeitungen stehen zu bleiben.

Dann dachte er: Ich kann nicht mehr…

Immer einen Fuß vor den anderen setzen… Eigentlich komisch, wie der Mensch sich fortbewegt… Ein Fuß vor den anderen lächerlich. Sehr lächerlich sogar.

Aber der Mensch war eben überhaupt ein komisches Tier…

Und er, Alexander Bonaparte Cust, war ganz besonders komisch… Immer gewesen… Immer hatten die Menschen ihn ausgelacht… Er konnte ihnen das nicht einmal übel nehmen…

Wohin ging er überhaupt? Er wusste es nicht. Er war am Ende angelangt. Jetzt sah er nur noch seinen Füßen zu… Ein Fuß vor den anderen…

Dann blickte er auf. Lichter. Buchstaben dicht vor ihm… Polizeistation.

«Das ist aber drollig», sagte Mr. Cust und musste lachen. Er trat ein. Plötzlich schwankte er und fiel vornüber.

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