Max Piccolomini und bald darauf Graf Terzky zu den Vorigen.
Graefin.
Da kommt der Paladin, der uns beschuetzte.
Wallenstein.
Sei mir willkommen, Max. Stets warst du mir
Der Bringer irgendeiner schoenen Freude,
Und, wie das glueckliche Gestirn des Morgens,
Fuehrst du die Lebenssonne mir herauf.
Max.
Mein General-
Wallenstein.
Bis jetzt war es der Kaiser,
Der dich durch meine Hand belohnt. Heut hast du
Den Vater dir, den gluecklichen, verpflichtet,
Und diese Schuld muss Friedland selbst bezahlen.
Max.
Mein Fuerst! Du eiltest sehr, sie abzutragen.
Ich komme mit Beschaemung, ja mit Schmerz;
Denn kaum bin ich hier angelangt, hab Mutter
Und Tochter deinen Armen ueberliefert,
So wird aus deinem Marstall, reich geschirrt,
Ein praecht'ger Jagdzug mir von dir gebracht,
Fuer die gehabte Mueh' mich abzulohnen.
Ja, ja, mich abzulohnen. Eine Mueh',
Ein Amt bloss war's! Nicht eine Gunst, fuer die
Ich's vorschnell nahm und dir schon volles Herzens
Zu danken kam-Nein, so war's nicht gemeint,
Dass mein Geschaeft mein schoenstes Glueck sein sollte!
(Terzky tritt herein und uebergibt dem Herzog Briefe, welche
dieser schnell erbricht.)
Graefin. (zu Max)
Belohnt er Ihre Muehe? Seine Freude
Vergilt er Ihnen. Ihnen steht es an,
So zart zu denken; meinem Schwager ziemt's,
Sich immer gross und fuerstlich zu beweisen.
Thekla.
So muesst' auch ich an seiner Liebe zweifeln,
Denn seine guetigen Haende schmueckten mich,
Noch eh' das Herz des Vaters mir gesprochen.
Max.
Ja, er muss immer geben und begluecken! (er ergreift der Herzogin Hand, mit steigender Waerme.)
Was dank ich ihm nicht alles-oh! was sprech ich
Nicht alles aus in diesem teuren Namen Friedland!
Zeitlebens soll ich ein Gefangner sein
Von diesem Namen-darin bluehen soll
Mir jedes Glueck und jede schoene Hoffnung-
Fest, wie in einem Zauberringe, haelt
Das Schicksal mich gebannt in diesem Namen.
Graefin. (welche unterdessen den Herzog sorgfaeltig beobachtet,
bemerkt, dass er bei den Briefen nachdenkend geworden).
Der Bruder will allein sein. Lasst uns gehen.
Wallenstein. (wendet sich schnell um, fasst sich und spricht
heiter zur Herzogin.)
Noch einmal, Fuerstin, heiss ich Sie im Feld willkommen.
Sie sind die Wirtin dieses Hofs-Du, Max,
Wirst diesmal noch dein altes Amt verwalten,
Indes wir hier des Herrn Geschaefte treiben.
(Max Piccolomini bietet der Herzogin den Arm, Graefin fuehrt die
Prinzessin ab.)
Terzky. (ihm nachrufend)
Versaeumt nicht, der Versammlung beizuwohnen.