Fuenfter Auftritt

Questenberg. Octavio Piccolomini.

Questenberg.

O weh uns! Steht es so? (Dringend und ungeduldig.)

Freund, und wir lassen ihn in diesem Wahn

Dahingehn, rufen ihn nicht gleich

Zurueck, dass wir die Augen auf der Stelle

Ihm oeffnen?

Octavio. (aus einem tiefen Nachdenken zu sich kommend)

Mir hat er sie jetzt geoeffnet,

Und mehr erblick ich, als mich freut.

Questenberg.

Was ist es, Freund?

Octavio.

Fluch ueber diese Reise!

Questenberg.

Wieso! Was ist es?

Octavio.

Kommen Sie! Ich muss

Sogleich die unglueckselige Spur verfolgen,

Mit meinen Augen sehen-Kommen Sie-

(Will ihn fortfuehren.)

Questenberg.

Was denn? Wohin?

Octavio. (pressiert)

Zu ihr!

Questenberg.

Zu-

Octavio. (korrigiert sich)

Zum Herzog! Gehn wir. Oh! ich fuerchte alles.

Ich seh' das Netz geworfen ueber ihn,

Er kommt mir nicht zurueck, wie er gegangen.

Questenberg.

Erklaeren Sie mir nur-

Octavio.

Und konnt' ich's nicht

Vorhersehn? Nicht die Reise hintertreiben?

Warum verschwieg ich's ihm?-Sie hatten recht,

Ich musst' ihn warnen-Jetzo ist's zu spaet.

Questenberg.

Was ist zu spaet? Besinnen Sie sich, Freund,

Dass Sie in lauter Raetseln zu mir reden.

Octavio. (gefasster).

Wir gehn zum Herzog. Kommen Sie. Die Stunde

Rueckt auch heran, die er zur Audienz

Bestimmt hat. Kommen Sie!-

Verwuenscht! dreimal verwuenscht sei diese Reise! (Er fuehrt ihn weg. Der Vorhang faellt.)

Zweiter Aufzug

Saal beim Herzog von Friedland

Загрузка...