KAPITEL 28

Auch wenn Salims überschwengliches Lob, ihre angeborenen Talente betreffend, sicherlich zu einem Großteil nichts anderes als pure Schmeichelei war, so hatte es wohl doch zumindest einen wahren Kern. Binnen weniger als einer Woche lernte sie, sich sicher auf dem Rücken eines Pferdes zu halten, und noch vor Ablauf der zweiten konnte sie auf Wirbelwinds Rücken selbst im scharfen Galopp mit Salim mithalten. Natürlich würde sie noch lange brauchen, um sich wirklich mit ihm messen zu können, aber die Schnelligkeit, mit der sie alles lernte, schien Salim manchmal wirklich in Erstaunen zu versetzen.

Ihr Unterricht nahm allerdings immer mehr Zeit in Anspruch, so daß ihr folgerichtig immer weniger Zeit blieb, ihren Pflichten in der Komturei nachzukommen. Abbé entging dieser Umstand natürlich keineswegs, aber da weder er noch einer der anderen Tempelritter auch nur eine entsprechende Bemerkung machten, unterstellte Robin ihnen eine Art stillschweigendes Einverständnis.

Es war eine ziemlich naive Vorstellung, und das sollte sie auch bald zu spüren bekommen.

Seit zwei Tagen befanden sich Gäste in der Komturei. Im ersten Moment war Robin fast zu Tode erschrocken, als sie das knappe Dutzend schwerbewaffneter Reiter sah, das unter dem verhaßten Banner Elmstatts durch das Tor geritten kam. Sie erkannte sofort Gunthar von Elmstatt selbst und an seiner Seite Sohn Gernot, dessen Arm wieder geheilt zu sein schien, denn er trug ihn nun nicht mehr in einer Schlinge. Zu ihrer nicht geringen Überraschung sah sie unter den Reitern auch einen Mann im unverkennbaren Weiß und Rot der Tempelritter - was so ungefähr das letzte war, was sie erwartet hätte.

Dann erinnerte sie sich an das, was Jeromé ihr erzählt hatte - es würde eine offizielle Untersuchung der Vorfälle geben, die zu Gunthars Sturm auf die Komturei geführt hatten, und zwar sowohl von weltlicher als auch von kirchlicher Seite. Vielleicht war dies die Untersuchungskommission, oder zumindest ein Teil davon. Und das wiederum würde bedeuten, daß man auch sie wieder herbeizitieren und hochnotpeinlich verhören würde.

Robin beobachtete das Geschehen mit klopfendem Herzen von ihrem Fenster aus. Ihre Gedanken jagten sich, und die verschiedensten Ideen schossen ihr durch den Kopf- eine schlechter als die andere, und eine so undurchführbar wie die andere. Sie wünschte sich, sie wäre nicht hier - und für einen Moment geriet sie so in Panik, daß sie ernsthaft mit dem Gedanken spielte, einfach davonzulaufen. Aber wie weit würde sie kommen? Und vor allem: In welche Schwierigkeiten würde sie Abbé damit bringen?

Sie sah mit angehaltenem Atem zu, wie Abbé und ein zweiter Tempelritter - sie nahm an, daß es Bruder Xavier war, war sich aber nicht ganz sicher - den Gästen entgegentraten und sie nach einer ebenso umständlichen wie gestenreichen Begrüßung ins Haupthaus führten, während sich eine Anzahl Bediensteter um die Pferde der Besucher kümmerte. Kurz bevor Abbé durch die Tür entschwand, blieb er noch einmal stehen und blickte wie zufällig in ihre Richtung. Wollte er ihr damit etwas sagen? Vermutlich. Aber sie hatte keine Ahnung, was.

Robin mußte sich noch eine gute halbe Stunde gedulden, bevor sie die Antwort auf diese Frage bekam.

Es war Salim, der sie ihr übermittelte. Noch bevor er ihre Kammer betrat, erkannte sie seinen leichtfüßigen schnellen Schritt draußen auf dem Gang, und aus ihrem unguten Gefühl wurde für einen Moment so etwas wie echte Angst. Sie war sich fast sicher, daß Salim nur geschickt worden war, um sie zu Abbé und den anderen zu bringen; vielleicht auch, um ihr vorher noch genaue Anweisungen zu erteilen, was sie zu sagen hatte und was sie unerwähnt lassen sollte.

Statt dessen aber trat Salim mit einem strahlenden Lächeln und sichtbar aufgeräumter Stimmung durch die Tür und sagte: »Gute Nachrichten, Liebste. Wir haben den ganzen Tag frei für uns. Vielleicht sogar zwei.«

Robin blinzelte verwirrt. Seit jenem Tag nannte Salim sie oft Liebste - allerdings nur, wenn sie allein waren - aber er tat es stets in einem Ton, der klar machte, daß er sie nur necken wollte, und sie reagierte schon seit langem nicht mehr darauf.

»Wie meinst du das?«

»Ich meine gar nichts«, antwortete Salim, während er sich aufmerksam im Zimmer umsah, so als suche er etwas. »Es ist Bruder Abbés ausdrücklicher Wunsch, daß ich dir den ganzen Tag Unterricht im Reiten erteile - oder worin auch immer ich will.« Er nickte und grinste dabei noch breiter, wodurch er nun wieder wie ein zu groß geratener Junge aussah, der sich gerade einen besonders raffinierten Streich ausgedacht hatte. »Das waren ganz genau seine Worte. Und er hat noch hinzugefügt: Hauptsache, ihr laßt euch vor Sonnenuntergang hier nicht wieder blicken.«

Robin war überrascht. Salims Worte erfüllten sie mit großer Erleichterung, aber auch ziemlicher Verwirrung. Hatte Abbé ihr nicht erklärt, daß sie wohl oder übel hier in der Komturei zu bleiben hatte, bis die offizielle Untersuchung der Vorgänge abgeschlossen war? Und nun schickte er sie gerade dann weg, als diese Untersuchung begann?

»Das verstehe ich nicht«, sagte sie.

»Das mußt du auch nicht«, antwortete Salim. »Statt dessen solltest du dich freuen. Wir haben den ganzen Tag für uns.« Er drehte sich herum und ging zur Tür. »Ich warte bei der Koppel auf dich. Komm in ein paar Augenblicken nach. Ach ja: Zieh dein Gewand aus. Abbé möchte nicht, daß du auffällst, wenn du über den Hof gehst.«

Robin sah ihm leicht verwirrt nach, tat aber dann, wie ihr geheißen wurde, und schlüpfte aus ihrem Gewand, um statt dessen das graue, sackähnliche Etwas anzuziehen, das Abbé ihr gegeben hatte. Sie hatte das Gefühl, daß sie darin noch mehr auffallen würde, aber sie verstand Abbés Beweggründe durchaus. Sie tat sogar noch ein übriges und wartete nicht nur eine geraume Weile ab, nachdem Salim gegangen war, sondern verließ die Komturei auch danach nicht durch das Tor, sondern durch eine schmale Tür auf der anderen Seite des Hofes, die schon seit Jahren kaum noch benutzt wurde, und die sie nur durch Zufall bei einem ihrer Streifzüge entdeckt hatte.

Sie mußte fast den ganzen Hof umrunden, mit dem Ergebnis, daß alles in allem beinahe eine halbe Stunde verging, bis sie die Pferdekoppel erreichte. Salim erwartete sie nicht nur voller Ungeduld, sondern auch mit finsterer Miene, von der sie nicht ganz sicher war, ob sie tatsächlich nur gespielt war oder nicht. So, wie sie sich überhaupt bei vielem nie ganz sicher war, was Salim sagte oder tat.

»Wo bleibst du so lange?« empfing er sie grob. »Ich war schon in Sorge um dich!«

»Dann solltest du erleichtert sein und mich nicht schelten.« Robin deutete auf Shalima und Wirbelwind, die nebeneinander auf der Außenseite der Koppel angebunden waren. »Wie ich sehe, hast du die Zeit ja nicht unnütz verstreichen lassen.« Die beiden Pferde waren bereits gesattelt und aufgezäumt. Salims Schild hing an Shalimas Sattel, und auch der Hengst trug eine kriegerische Last: Waffengurt und Schwert, und auf der anderen Seite einen großen dreieckigen Schild mit dem roten Tatzenkreuz der Tempelritter. Robin blickte fragend.

»Wir üben heute den Kampf zu Pferde«, beantwortete Salim ihre unausgesprochene Frage. »Aber es ist besser, wir reiten erst ein Stück. Ich glaube nicht, daß es Abbé recht wäre, wenn uns einer seiner Gäste zufällig dabei beobachtet.«

Robin löste Wirbelwinds Zügel vom Zaum, strich dem Hengst zärtlich mit der Hand über die Nüstern, wie sie es immer zur Begrüßung tat, und nach einer Weile fragte sie:

»Warum tust du das?«

»Was?«

Robin machte eine ausholende Handbewegung. »Das alles hier. Du lehrst mich das Reiten, das Kämpfen...«

»Das Lieben«, sagte Salim grinsend.

»...mich zu benehmen wie ein Mann«, schloß Robin ungerührt. »Du bildest mich zu einem Ritter aus.«

»Und?« fragte Salim. »Bisher hatte ich das Gefühl, daß es dir Spaß macht.«

»Das tut es ja auch«, antwortete Robin. »Ich frage mich nur, warum. Es gibt keine weiblichen Tempelritter.«

»Wenn es dir lieber ist, kann ich dir auch zeigen, wie die Weiber in meiner Heimat Stoffe färben und die Kinder wickeln«, sagte Salim spöttisch. »Wer zuerst am Waldrand ist!«

Er ließ die Zügel knallen, und Shalima warf den Kopf in den Nacken und schoß wie ein von der Sehne geschnellter Pfeil los, und nur einen Moment später ließ auch Robin Wirbelwind losschnellen, so daß sie den Weg zum Wald hin in einem rasenden Galopp zurücklegten, bei dem Robin es schon fast wieder ein bißchen mit der Angst zu tun bekam. Aber sie unterdrückte ihre Furcht; schon deshalb, damit Wirbelwind ihre Gefühle nicht spürte und nervös wurde.

Kurz bevor er den Wald erreichte, schwenkte Salim nach links und ließ das Pferd noch schneller ausgreifen. Auch Robin versuchte - trotz des unguten Gefühls, das sie hatte - Wirbelwind zu einer noch schnelleren Gangart anzutreiben. Der Waldrand flog nur noch so an ihnen vorüber, und als Salim endlich anhielt, da waren nicht nur die Pferde verschwitzt und vollkommen außer Atem, sondern auch ihre Reiter. Der Hengst und die schwarze Stute tänzelten aufgeregt auf der Stelle, so daß Robin und Salim einige Mühe hatten, sie ruhig zu halten.

Sie hatten sich ein gutes Stück von der Komturei entfernt, aber für Salims Geschmack offenbar noch nicht weit genug. Er deutete nach vorne, beugte sich gleichzeitig zur Seite und löste den Schild von seinem Sattelgurt. »Hinter dem Waldrand«, sagte er. »Nimm deinen Schild. Und sei auf der Hut.«

Er sprengte weiter, und Robin sah, daß er sein Schwert aus dem Gürtel zog, bevor er hinter dem Grün verschwand. Wenigstens wußte sie jetzt, was er gemeint hatte, als er ihr riet, auf der Hut zu sein. Sie griff nach ihrem eigenen Schild, befestigte ihn mit einiger Mühe an ihrem linken Arm und zog ebenfalls das Schwert, bevor sie Wirbelwind antraben ließ.

Obwohl Salim sie vorgewarnt hatte, traf sein Angriff sie vollkommen überraschend. Ganz in Schwarz gekleidet und auf seinem nachtschwarzen Pferd war er regelrecht mit dem Waldrand verschmolzen und tauchte wie aus dem Nichts auf. Sein Schwert stocherte nach ihr. Robin hob instinktiv den Schild, und Salims Klinge glitt mit einem Geräusch daran ab, das ihr ein eisiges Prickeln über den Rücken laufen ließ.

Sie versuchte zurückzuschlagen, aber Salim war bereits wieder außerhalb ihrer Reichweite. Er ließ Shalima zwei oder drei Schritte weit rückwärts tänzeln, kam dann wieder heran und führte diesmal einen geraden Stich aus. Irgendwie gelang es Robin, ihn zu parieren, aber sie verlor durch die hastige Bewegung fast das Gleichgewicht, und Salim hätte sie ohne Mühe aus dem Sattel stoßen können, wenn er es gewollt hätte.

Er verzichtete darauf, sondern wich wieder zurück und begann sie zu umkreisen. Seine Hiebe prasselten in immer schnellerem Rhythmus auf sie herab. Schon nach wenigen Augenblicken war ihr linker Arm taub, und es fiel ihr schwer, Salims Schwerthiebe abzufangen oder ihnen wenigstens auszuweichen. Dabei gab sich Salim alle Mühe, sie nicht wirklich zu treffen.

Robin war bald nicht nur vollkommen erschöpft, sondern auch der Verzweiflung nahe. Es war bei weitem nicht das erste Mal, daß sie mit Schwert und Schild kämpften, aber es waren zwei grundverschiedene Dinge, dies mit beiden Beinen auf dem sicheren Boden zu tun oder auf einem wild hin und her wankenden Pferderücken. Dazu kam, daß Salim kaum noch Rücksicht zu nehmen schien. Seine Schläge kamen immer schneller, und sie wurden spürbar härter. Zwei- oder dreimal traf er sie sogar, und sie trug nur deshalb keine schwere Verletzung davon, weil Salim die Waffe jedesmal im letzten Moment drehte, so daß sie nur die Breitseite der Klinge traf. Dabei handelte sie sich jede Menge schmerzhafte Prellungen und blaue Flecken ein.

Schließlich gab sie einfach auf und ließ Schwert und Schild sinken - just in dem Moment, in dem Salim einen weiteren Hieb führte. Im letzten Moment riß er die Klinge zurück und sog erschrocken die Luft ein.

»Bist du verrückt?« keuchte er. »Soll ich dich umbringen?!«

»Das versuchst du doch die ganze Zeit schon«, schnappte Robin. »Ich kann das nicht!«

»Darauf falle ich nicht rein«, sagte Salim. »Jedesmal, wenn du das sagst, tun mir hinterher ein paar Tage lang alle Knochen weh. Wehr dich - und noch ein kleiner Tip: Man kann auch einen Schild als Waffe benutzen.«

Er täuschte einen Schwerthieb an. Als Robin ihren Schild hochriß, um seine Klinge abzulenken, stieß er plötzlich mit seinem eigenen Schild zu. Der Zusammenprall brachte Robin aus dem Gleichgewicht. Sie kämpfte mit wild rudernden Armen und wenig damenhaft fluchend um ihre Balance, erlangte sie irgendwie zurück und schlug in jäher Wut nach Salim.

Der Tuareg lachte und schlug ihr Schwert mit seinem eigenen Schild zur Seite, und das war endgültig zuviel. Robin wurde vom Schwung ihrer eigenen Bewegung und vor allem des Gewichts des Schwertes nach vorne gerissen, fiel aus dem Sattel und landete schwer im Gras.

Als sie aufsah, blickte sie direkt in Salims unverschämt grinsendes Gesicht. »Hast du dir weh getan?« fragte er fröhlich.

»Kaum.« Robin gab sich Mühe, ihn mit Blicken aufzuspießen, tat so, als spucke sie einen Mund voll Gras aus und stemmte sich in die Höhe. Der Schild war ihr zwar vom Arm geglitten, lag aber unmittelbar neben ihr im Gras, doch das Schwert war ein gutes Stück davongeflogen. Als sie hinüber ging und sich danach bücken wollte, schüttelte Salim den Kopf und sprang aus dem Sattel.

»Laß es liegen«, sagte er. »Ich glaube, du hast recht - dieses Schwert ist einfach zu schwer für dich. Hier - probier einmal das aus.«

Er löste einen länglichen, in graues Tuch eingeschlagenen Gegenstand von seinem Sattel, warf ihn ihr zu und machte eine auffordernde Kopfbewegung, ihn auszupacken.

Als Robin es tat, kam ein nicht ganz armlanges, schmales Schwert zum Vorschein.

Es dauerte einen Moment, bevor sie es überhaupt erkannte. Die beidseitige Schneide war sorgsam poliert und geschärft worden, hatte aber jetzt einen sonderbaren, bläulichen Schimmer. Die Parierstange glänzte in einem Farbton wie Kupfer und Gold, und der Griff war mit feinstem Leder neu umwickelt worden.

»Aber das ist doch...«

»Ich war in deinem Dorf«, sagte Salim. Er hob die Schultern. »Es hat eine Weile gedauert, bis ich es gefunden hatte, und es ist auch nicht mehr ganz so wie früher. Es hat im Feuer gelegen, weißt du? Der Schild ist völlig verbrannt, fürchte ich. Aber wenigstens hast du jetzt das Schwert deines Vaters zurück.«

Es war tatsächlich das Schwert des englischen Soldaten, des Mannes, der ihr Vater gewesen sein sollte. Robin hatte die Waffe noch nie in einem solchen Zustand gesehen, trotz der blauen Verfärbung, die das Feuer darauf hinterlassen hatte. Es hatte zeit ihres Lebens an der Wand über ihrem Bett gehangen, im Laufe der Jahre aber Staub und Flecken angesetzt, so daß es nach und nach unansehnlich geworden war, und obwohl Robins Mutter eine sehr reinliche Frau gewesen war, hatte sie das Schwert niemals sauber gemacht, und Robin hatte auch irgendwann begriffen, warum. Sie hatte nicht gewagt, es zu berühren.

»Probier es aus«, sagte Salim. »Nur keine Angst. Es ist vollkommen in Ordnung. Das Feuer hat es nur härter gemacht.«

Robin warf das Tuch zu Boden und ergriff das Schwert fest mit der rechten Hand. Es war viel schmaler und damit leichter als die wuchtigen Breitschwerter der Tempelritter, mit denen sie bisher geübt hatte, und es fühlte sich... besser an. Robin ließ die Klinge ein paarmal prüfend durch die Luft sausen. Sie spürte ihr Gewicht kaum.

»Besser?« fragte Salim.

Ob es besser war? Robin war im ersten Moment nicht einmal in der Lage zu antworten. Sie war einfach überglücklich. Gewiß nicht, weil dieses Schwert um so vieles besser in ihrer Hand lag. Salim hatte ihr einen Teil ihrer Vergangenheit zurückgebracht, alles, was ihr von ihrem Leben überhaupt noch geblieben war. Für sie war dieses Schwert niemals eine Waffe gewesen, sondern ein Gegenstand, der zu einer vollkommen anderen, fremden Welt gehörte, und für ihre Mutter zugleich ein Symbol für etwas, das Robin nie verstanden hatte, das für sie aber von ungeheurem Wert gewesen war. Nun aber war es zu etwas anderem geworden; zu einem Erbe, von dem sie niemals geahnt hatte, daß es ihr zuteil werden würde.

»Eigentlich ist es kein Wunder, daß du so bist, wie du nun einmal bist«, sagte Salim. »Immerhin bist du unter dem Schwert geboren und aufgewachsen.«

Er lachte, aber Robin ließen seine Worte erschaudern. Sie drehte die Waffe noch ein paarmal bewundernd in den Händen, aber dann legte sie sie beinahe sacht zu Boden, richtete sich wieder auf und schlang die Arme um Salims Hals, um ihn zu küssen.

Im ersten Moment war er so überrascht, daß er einfach nur stocksteif dastand, aber dann umschlang er sie mit den Armen, erwiderte ihren Kuß und drückte sie mit sanfter Gewalt zu Boden.

Robin wehrte sich nicht, auch nicht, als ihr klar wurde, daß er es diesmal nicht bei einem Kuß bewenden lassen würde. Im Gegenteil.

Diesmal gab sie ihm, was er wollte.

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