KAPITEL 32

Es war einer jener Tage gewesen, die kein Ende nehmen zu wollen schienen. Robin hatte versucht, ihre Arbeit so gut wie möglich zu bewältigen, aber sie war so unkonzentriert und fahrig, daß sie alles falsch machte und es schließlich einfach aufgab und sich in ihre Kammer zurückzog, um die Zeit bis zum Mittagsgebet der frommen Brüder abzuwarten. Niemand nahm Anstoß daran; niemand schien es auch nur zu bemerken. Die Atmosphäre der Anspannung und Nervosität, die Robin schon am frühen Morgen gespürt hatte, war im Laufe des Tages immer stärker geworden und hatte von allen auf dem Hof Besitz ergriffen. Robin war nicht die einzige, der am Vormittag ein Eimer Wasser umgekippt oder ein Armvoll Brennholz aus den Händen geglitten war.

Als es still auf dem Hof wurde, verließ sie die Komturei ganz offen durch das Tor - kaum eine Minute, nachdem Salim gegangen war. Es war ihr mittlerweile gleich, ob die anderen sie dabei beobachteten oder nicht. Ihre Freundschaft zu dem Tuareg war ohnehin kein Geheimnis mehr und war es vermutlich auch nie gewesen.

Salim wirkte ein wenig überrascht, sie so schnell zu sehen, verlor aber kein Wort darüber, sondern begrüßte sie so freudig wie immer - oder versuchte es zumindest: Er zog sie an sich und versuchte, sie zu küssen, aber Robin drehte rasch das Gesicht zur Seite und drückte ihn von sich fort.

Salim blinzelte. »Was ist mit dir?«

»Nichts«, log Robin. »Ich habe schlecht geschlafen, das ist alles.«

Und sie log ganz offensichtlich auch ziemlich schlecht. Salim zog die linke Augenbraue hoch und brachte es irgendwie fertig, den Kopf zu schütteln, ohne ihn dabei wirklich zu bewegen. Er wirkte ein bißchen verletzt, aber er beließ es dabei und drehte sich schließlich mit einem Ruck herum.

»Bist du bereit?« fragte er, ohne sie anzusehen.

Robin antwortete nicht auf die Frage, sondern stellte ihrerseits eine: »Wo sind Shalima und Wirbelwind?« Sie hatte schon von weitem gesehen, daß sich weder der Hengst noch Salims schwarze Stute auf der Koppel befanden.

»Im Wald«, antwortete Salim knapp. »Ich habe sie bereits gesattelt. Komm.«

Er gab sich nun keine Mühe mehr, seinen Mißmut zu verhehlen, und Robin war überrascht - aber auch beunruhigt. Er konnte nicht wissen, warum sie plötzlich so abweisend war. Für ihn entsprach ihre Erklärung, daß sie nur müde sei, der Wahrheit. Wieso strafte er sie so mit Verachtung, nur weil sie es wagte, an diesem Tag nicht besonders gut aufgelegt zu sein?

Sie sagte nichts dazu, sondern folgte Salim mit zwei Schritten Abstand, während er auf das kleine Wäldchen hinter der Koppel zuging. Sie wollte an diesem Tag nicht üben. Sie wollte nicht einmal reiten, obwohl sie sich normalerweise den ganzen Tag über darauf freute, sich auf Wirbelwinds Rücken zu schwingen und mit ihm über das Land zu fegen. Sie wollte im Grunde nicht einmal mit Salim reden. Sie wollte ...

Nein: Die Wahrheit war, sie wußte selbst nicht, was sie wollte.

Salim ging nicht zu der kleinen Lichtung, auf der sie normalerweise übten, sondern auf die Rückseite des Haines, wo die beiden Pferde auf sie warteten, wie er es gesagt hatte.

Was er nicht gesagt hatte war, daß sie sich verändert hatten. Die Pferde waren aufgezäumt und gesattelt, aber Salim hatte auch noch ein übriges getan: Shalima trug eine schwarze Schabracke und darunter wohl etwas, das eine Art leichter Kettenpanzer zu sein schien. Wirbelwinds Schabracke war von strahlendem Weiß, was das blutrote Tatzenkreuz darauf noch deutlicher hervortreten ließ.

»Was... soll das?« fragte sie zögernd.

»Es wird Zeit, daß du lernst, ein gerüstetes Pferd zu reiten«, sagte Salim kühl. »Das ist etwas anderes als die Ausritte, an denen du dich bisher erfreut hast. Ein Pferd, das das Gewicht eines Kettenpanzers zu tragen hat, reagiert viel schwerfälliger.«

»Wozu soll ich das lernen?« fragte Robin.

Salim sah sie einen Moment lang scharf an, dann sagte er: »Weil ich es für richtig halte.«

Seltsam - aber diese Antwort überraschte sie nicht einmal. Sie hatte sie beinahe erwartet. Sie stimmte sie nur traurig.

Salim drehte sich herum und machte sich an einem Gebüsch am Waldrand zu schaffen.

»Zieh dein Kleid aus«, sagte er.

Robin blinzelte. »Wie?«

»Zieh dieses Ding aus«, sagte Salim noch einmal, »und das hier an.« Er zog etwas aus dem Gebüsch, richtete sich auf, und als er sich wieder herumdrehte, lag ein graues, aus winzigen Gliedern geflochtenes Kettenhemd über seinen Armen. Robin sah ihn verblüfft an.

»Es gehört dir«, sagte Salim. »nur keine Furcht - es beißt nicht.« Er lächelte. Seine Augen strahlten stolz, und er schien auf etwas Bestimmtes zu warten. Vielleicht Anerkennung oder wenigstens Dank.

Statt dessen fragte Robin in leicht mißtrauischem Ton: »Woher hast du das?«

»Nicht gestohlen, wenn es das ist, was dich beunruhigt«, antwortete Salim gekränkt. Er legte das Kettenhemd vor ihr ins Gras, kramte noch einmal hinter dem Gebüsch herum und förderte ein einfaches braunes Baumwollhemd zutage. »Du mußt das hier darunter tragen, sonst scheuert dir das Eisen die Haut wund.«

Er wartete ungeduldig. Robin ließ noch einen Moment verstreichen, dann drehte sie sich herum und streifte mit einer raschen Bewegung die graue Kutte über den Kopf. Sie konnte hören, wie Salim näher kam und versteifte sich, und er mußte ihre Ablehnung wohl deutlich spüren, denn gegen ihre Erwartung berührte er sie nicht. Jedenfalls nicht sofort. Erst, als sie sich herumdrehte und nach dem Baumwollhemd griff, versuchte er, sie an sich zu ziehen.

Robin entwand sich seinem Griff und trat einen Schritt zurück. »Ich will das jetzt nicht«, sagte sie.

»Warum nicht?« fragte Salim. Er war nicht zornig, sondern nur verständnislos.

»Weil ich jetzt nicht möchte, das muß reichen«, antwortete Robin. Sie nahm ihm das Hemd aus der Hand, zog es an und fügte dann hinzu: »Oder muß ich? Ich meine, wo ich doch offensichtlich dein Eigentum bin.«

Sie sah Salim an, daß er nicht die geringste Ahnung hatte, wovon sie überhaupt sprach. »Was redest du da?«

»Sie gehört mir«, zitierte Robin. »Ich habe euch belauscht, heute morgen. Abbé und dich.«

Einen Moment lang genoß sie es regelrecht, etwas in seinen Augen aufkeimen zu sehen, was beinahe an Entsetzen grenzte. Doch dann kam noch etwas hinzu, etwas, das sie nicht verstand, das sie aber auf schwer in Worte zu fassende Weise verunsicherte. Sie wäre nicht überrascht gewesen, wenn er wirklich wütend geworden wäre oder versucht hätte, alles zu leugnen oder sie auf die gleiche überhebliche Art abzufertigen, wie er es mit Abbé getan hatte. Doch er tat nichts dergleichen, sondern etwas, womit Robin zuallerletzt gerechnet hätte.

»Oh Robin«, murmelte er - und dann sank er vor ihr auf die Knie und fuhr lauter und in fast beschwörendem Ton fort: »Robin, Liebste! Das habe ich doch nur gesagt, um dich zu schützen! Ich würde doch niemals etwas sagen oder tun, was dich verletzt, oder was dir auch nur nicht gefällt!«

Robin war nun vollkommen verwirrt. Von allen denkbaren Reaktionen, mit denen sie gerechnet hatte, war dies die Unwahrscheinlichste. Und vor allem: Sie spürte, daß Salims Bestürzung echt war.

Trotzdem antwortete sie, zwar mit leicht zitternder Stimme, aber in immer noch abweisend-schneidendem Ton: »Du hast völlig recht. Es gefällt mir tatsächlich nicht, wenn mich jemand als sein Eigentum betrachtet.«

»Aber so ist es doch gar nicht!« Salims Stimme wurde fast flehend. »Ich habe es gesagt, das ist wahr. Aber doch nur, um dich vor Abbé zu schützen, aus keinem anderen Grund. Wenn Abbé glaubt, daß ich dich für mich beanspruche, dann wird er es nicht wagen, dich hierzulassen. Du wirst uns begleiten, verstehst du das denn nicht? Du kannst mich begleiten! Wir werden zusammenbleiben, du und ich! Das wolltest du doch, oder?«

»Ja«, antwortete Robin. »Aber nicht als dein... Besitz.«

Salim stand wieder auf. Er wurde noch ernster und seine Stimme noch leiser. »Es ist der einzige Weg«, sagte er.

»Als deine Sklavin mitzugehen?« fragte sie bitter.

»Als meine Königin«, verbesserte sie Salim. »Es ist doch gleich, was die anderen denken. Für mich wirst du immer die einzige auf der Welt bleiben. Ich würde niemals etwas von dir verlangen, was du mir nicht freiwillig gibst oder was du nicht willst.«

Wie gerne sie ihm doch geglaubt hätte! Aber da war so viel, was er ihr nicht gesagt hatte, so viele Lügen!

»Du wirst mich begleiten«, sagte er, als sie nicht antwortete. »Und wenn wir in meiner Heimat sind, dann werde ich dich zu meiner Frau machen, ganz offiziell - wenn du das willst. Niemand wird es dann noch wagen, dich anzurühren.«

»Die Frau eines Sklaven?« fragte Robin. Als Salim nicht antwortete, sondern nur lächelte, fügte sie hinzu: »Aber das bist du ja gar nicht, nicht wahr?«

»In gewissem Sinne schon«, behauptete Salim.

»In gewissem Sinne?« Robin zog die Augenbrauen zusammen. »Heute morgen, als ich Abbé und dir zugehört habe, da war ich manchmal nicht ganz sicher, wer von euch der Sklave ist und wer der Herr.« Sie atmete hörbar ein, dann stellte sie die Frage, die sie schon seit Wochen quälte: »Wer bist du, Salim? Wer bist du wirklich?«

Salim antwortete nicht gleich, sondern starrte zu Boden. Bevor er dann sprach, atmete er so schwer ein und aus, als koste es ihn seine gesamte Kraft, die folgenden Worte auszusprechen. Er flüsterte beinahe.

»Manchmal frage ich mich das selber«, sagte er. »Es ist wahr: Ich bin Abbés Sklave. Aber ich bin auch ein Prinz.«

»Ein Prinz?«

Salim nickte. »Es ist nicht das richtige Wort, aber es ist das, das ihr benutzen würdet. Mein Vater ist ein Scheich. Ein sehr mächtiger und einflußreicher Mann. Als Abbé vor zehn Jahren in sein Land kam, da hat er erkannt, daß es für unseren Stamm den sicheren Untergang bedeuten würde, sich den fremden Eroberern zu widersetzen. Andere haben das nicht erkannt und wurden ausgelöscht, aber mein Vater und Abbé schlossen ein Bündnis. Ich bin das Unterpfand dafür.«

»Du?«

Salim hob die Schultern. »Abbé verlangte eine Geisel, um sicherzugehen, daß mein Vater seinen Teil der Abmachung auch nach seinem Weggang einhält, und mein Vater wählte mich.«

»Dich? Dein Vater hat... hat sein eigenes Kind als Geisel weggegeben?« Robin war entsetzt. Sie versuchte sich vorzustellen, wie es gewesen wäre, wären Fremde in ihr Dorf gekommen und hätten von ihrer Mutter verlangt, sie als lebendes Unterpfand für irgendein Abkommen herzugeben. Ihre Mutter wäre eher gestorben, bevor sie das zugelassen hätte.

»Es ist eine große Ehre für mich«, antwortete Salim, und in seiner Stimme schwang tatsächlich ein hörbarer Ton von Stolz mit. »Und ich bin auch kein gewöhnlicher Sklave. Abbé mußte auf das Kreuz des Christengottes schwören, daß mir kein Haar gekrümmt würde. Der Vertrag ist null und nichtig, wenn er mich nicht unversehrt wieder zurückbringt. Schon aus diesem Grund kann ich nicht hierbleiben.«

»Wegen eines Vertrages?«

»Weil sonst Menschen sterben«, antwortete Salim ernst. »Mein Vater ist ein sehr stolzer Mann. Er steht zu seinem Wort, und er verlangt dasselbe von anderen. Es könnte Krieg geben, wenn ich nicht zusammen mit Abbé und den anderen zurückkehre. Viele Menschen würden sterben. Menschen deines Volkes, aber auch meines Volkes. Willst du das?«

»Natürlich nicht!« antwortete Robin impulsiv, aber Salim hob die Hand und unterbrach sie, bevor sie weitersprechen konnte.

»Ich erwarte jetzt keine Entscheidung von dir«, sagte er. »Nicht heute.«

»Aber ich...«

»Ich will, daß du es dir gründlich überlegst«, fuhr Salim fort. »Ich... ich liebe dich, Robin. Ich liebe dich wie sonst niemanden auf der Welt. Ich gäbe mein Leben, um das deine zu beschützen. Aber gerade darum will ich nicht, daß du eine übereilte Entscheidung triffst, die du vielleicht später bedauerst. Wenn du mit mir kommst, dann wird es für immer sein. Unsere Welt ist anders als deine. Die Menschen dort sind anders.«

»Ich weiß«, sagte Robin.

»Nein«, widersprach Salim. »Das weißt du nicht. Sie sind nicht wie ich. Ich bin viel zu lange hier bei euch gewesen, um noch genauso zu sein wie mein Volk. Ich bin von allem etwas, aber vielleicht von nichts genug. Manchmal habe ich Angst vor dem Moment, in dem ich heimkehre. Ich weiß nicht einmal, ob ich dort wirklich noch leben kann, aber ich habe keine andere Wahl. Du hast die Wahl, und ich will, daß du gründlich darüber nachdenkst. Ich will nicht, daß du unglücklich wirst.«

Und womöglich, dachte sie traurig, war das sogar der wirkliche Grund, aus dem er wollte, daß sie mit ihm ging: weil er Angst hatte, inmitten seiner Familie und seines eigenen Volkes allein zu sein.

»Entscheide in Ruhe«, sagte Salim. »Nicht jetzt. Morgen, in einer Woche ... laß dir Zeit. Ich werde deine Entscheidung akzeptieren, ganz gleich wie sie ausfällt.« Er gab sich einen Ruck. »Und nun laß uns weitermachen. Shalima und Wirbelwind brennen schon darauf, ihre Kräfte zu messen.«

Er ließ sich in die Hocke sinken, hob das Kettenhemd auf und half ihr, es über den Kopf zu streifen. Es war so schwer, daß sie im ersten Moment wankte und Salim sie stützen mußte, und sie fragte sich, wie man sich mit einer solchen Last am Leib bewegen sollte, geschweige denn kämpfen.

Salim schien ihre Gedanken wieder einmal zu erraten, denn er sagte: »Es ist nicht so schlimm, wie es im ersten Moment scheint. Du wirst dich rasch daran gewöhnen.«

»Ach?« ächzte Robin. Selbst das Sprechen fiel ihr schwer. Dieses Gewand aus Eisen mußte etliche Pfund wiegen! Wenn sie noch Schild und Schwert an sich nahm und einen Helm aufsetzte, dann würde sie nahezu ihr eigenes Körpergewicht mit sich herumschleppen!

»Und das ist noch nicht einmal alles«, sagte Salim fröhlich. Er zog einen sorgsam gefalteten, blütenweißen Wappenrock, auf dem das rote Kreuz der Templer prangte, unter einem Busch hervor, schüttelte es ohne viel Federlesens auseinander und streifte es ihr über.

»Jetzt siehst du aus wie Abbé«, sagte er grinsend. »Bis auf die Frisur vielleicht.«

Robin trat nach ihm, und Salim sprang lachend zurück und fing sie auf, als sie vom puren Gewicht des Kettenhemdes nach vorne gerissen wurde und um ein Haar das Gleichgewicht verloren hätte.

»Ein bißchen daran gewöhnen muß man sich schon«, spöttelte er. »Vielleicht solltest du auch noch den Helm aufsetzen, damit du nicht auf dein hübsches Naschen fällst und es dir blutig schlägst.«

»Paß lieber auf deine Nase auf«, grollte Robin. »Auch wenn sie nicht annähernd so hübsch ist.«

»Dazu müßtest du mich erst einmal kriegen«, griente Salim. »Wie ist es - laufen wir um die Wette?«

Robin spießte ihn mit Blicken regelrecht auf, aber dann mußte auch sie lachen. Sie alberten eine Zeitlang fröhlich herum, dann zog Salim einen weißen Mantel mit dem schon wohlbekannten roten Kreuz hinter dem Gebüsch hervor und dazu ein paar Stiefel aus feinem, weichen Leder. Robin schickte sich in ihr Schicksal, aber als sie auch diese Kleidungsstücke angelegt hatte, sagte sie: »Wenn ich jetzt auch nur noch eine Kirsche esse, versinke ich wahrscheinlich einfach im Boden.«

»Dafür siehst du nun aber auch wirklich aus wie ein Tempelritter«, antwortete Salim. Doch obwohl er bei diesen Worten lachte, hatten sie für Robin etwas Beunruhigendes, und als Salim fortfuhr, wußte sie auch, warum.

»Wir müssen ein bißchen vorsichtig sein«, sagte er. »Es wäre nicht gut, wenn man dich so sieht. Reiten wir zum Wald hinüber.«

Zum ersten Mal mußte Salim ihr helfen, auf Wirbelwinds Rücken zu klettern. Sie rechnete damit, daß das Pferd unter ihrem größeren Gewicht taumeln würde, aber der Hengst drehte nur den Kopf und sah sie fast mitleidig an. Als sie nach den Zügeln griff, bewegte er sich so mühelos wie immer. Er war dieses Gewicht gewohnt.

Aber auch Robin gewöhnte sich überraschend schnell an ihre neue Kleidung. Sie ritten in gerader Linie vom Hain fort, nicht direkt auf die bewaldeten Hügel zu, sondern so, daß sie von der Komturei aus nicht gesehen werden konnten. Salim schien seine Warnung durchaus ernst gemeint zu haben.

Aber auch Robin fragte sich mehr und mehr, warum er dieses Risiko eigentlich einging. Wenn einer der anderen Tempelritter sie in dieser Rüstung sah, dann würde auch Bruder Abbé sie nicht mehr vor ihrem Zorn beschützen können.

Schließlich stellte sie Salim eine entsprechende Frage und bekam zur Antwort, daß er nur wissen wollte, wie sie in der Kleidung eines echten Tempelherren aussah - was eine so plumpe Lüge war, daß sie ihm allein die Unterstellung übelnahm, sie könnte darauf hereinfallen. Er gab ihr jedoch auch keine Gelegenheit, eine weitere Frage zu stellen, sondern ließ Shalima schneller laufen, so daß sie sich bemühen mußte, mit ihm Schritt zu halten.

Nachdem sie ihn eingeholt hatte, stellte sie keine weiteren Fragen mehr.

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