15

Hannah hatte es mir auf ihre resolute Art ausgeredet, die Kassetten und Stenoblöcke gleich zu den Brinkleys mitzunehmen. Da sie aber genauso fest entschlossen war, mich zu begleiten und vor dem Haus zu warten, bis ich wieder herauskam, hatten wir uns auf einen Kompromiß geeinigt. Sie würde sich mit meinem Diebesgut in ein Café irgendwo in der Nähe setzen, bis ich sie zu gegebener Zeit mit dem Handy anrief, woraufhin sie die Sachen unauffällig an der Haustür abstellen, sich wieder in das Café begeben und dort auf mich warten sollte.

Als wir am Montag nachmittag Mr. Hakims Reich verließen und, größtmögliche Umsicht an den Tag legend, zu Fuß zur Bushaltestelle gingen, um zur U-Bahnstation Finchley Road zu fahren, war es bereits fünf Uhr. Um sechs standen wir vor der Residenz in Knightsbridge und spähten von der anderen Straßenseite zu der elegant geschwungenen Häuserfront hinüber. Um zwanzig nach nahm Hannah nervös an einem Fenstertisch im Café Platz. Unterwegs hatte sie einiges an Selbstvertrauen eingebüßt, im Gegensatz zu mir, der ich immer optimistischer geworden war.

»Nur noch ein paar Stunden, dann sind wir unsere Sorgen los«, versicherte ich ihr, während ich ihr zur Beruhigung den Rücken massierte. Sie sagte, sie würde für mich beten.

Bei meinem Anmarsch auf das Zielobjekt sah ich mich vor die Wahl zwischen zwei Treppen gestellt: hinunter zum Dienstboteneingang oder hinauf zu dem säulengeschmückten Portal mit dem altmodischen Klingelzug. Ich entschied mich für letzteres. Die Tür wurde von einer rundgesichtigen Latina geöffnet, die eine schwarze Hausmädchentracht trug, komplett mit weißem Kragen und Schürzchen.

»Ich hätte gern Lord Brinkley gesprochen«, sagte ich im gebieterischen Ton meiner anspruchsvolleren Kunden.

»Er sein in Büro.«

»Und Lady Kitty?«, fragte ich, während ich mit der einen Hand die Tür aufhielt und mit der anderen Brian Sinclairs Visitenkarte zückte. Unter meinen Decknamen hatte ich Bruno Salvador geschrieben. Und auf die Rückseite das Wort Syndikatsdolmetscher.

»Da bleiben«, befahl das Hausmädchen, und diesmal gelang es ihr tatsächlich, mir die Tür vor der Nase zuzuschlagen. Nur Sekunden später wurde sie von Lady Kitty höchstpersönlich wieder geöffnet.

Sie war die typische alterslose Dame der HighSociety: kurzer Rock, Gucci-Gürtel, glattes aschblondes Haar. Zwischen ihrem üppigen und überaus erlesenen Armschmuck bemerkte ich eine winzige Cartier-Uhr in zwei verschiedenen Goldtönen. Die seidenweißen Beine mündeten in italienische Schuhe von makelloser Eleganz. Die blauen Augen waren geweitet wie vom Abglanz einer fernen Schreckensvision.

»Sie wollen zu Brinkley«, teilte sie mir mit, während ihr Blick hurtig zwischen meiner Karte und meinem Gesicht hin und her huschte, als wollte sie mein Porträt zeichnen.

»Ich habe über das Wochenende einen ziemlich wichtigen Auftrag für ihn erledigt«, erklärte ich und hielt dann inne, unsicher, bis zu welchem Grade sie eingeweiht war.

»Dieses Wochenende?«

»Ich muß ihn sprechen. Es ist persönlich.«

»Hätten Sie nicht anrufen können?« fragte sie, ihre Augen noch runder als zuvor.

»Leider nicht.« Ich besann mich auf meine Rolle als Geheimnisträger. »Das wäre nicht angebracht – nicht sicher genug«, ergänzte ich vielsagend. »Nicht über das Telefon. Das ist uns nicht erlaubt.«

»Uns?«

»Den Leuten, die den Auftrag für Lord Brinkley erledigt haben.«

Sie führte mich ins Haus, ein paar Stufen hinauf in einen langen Salon mit hohen roten Wänden, goldenen Spiegeln und dem Duft von Tante Imeldas Willowbrook: getrocknete Wiesenblumen und Honig.

»Ich setze Sie mal hier rein«, verkündete sie und wies mich in einen kleineren Raum, der eine exakte Kopie des ersten war. »Brinkley müßte inzwischen zu Hause sein. Kann ich Ihnen etwas anbieten? Gott, sind Sie tugendhaft. Dann müssen Sie eben so lange seine Zeitung lesen.«

Kaum allein, nahm ich diskret meine Umgebung in Augenschein. Ein bauchiger antiker Schreibtisch, verschlossen. Gerahmte Photographien von Eton-Söhnen und zentralafrikanischen Führern. Maréchal Mobutu in prächtiger Uniform: Pour Jacques, mon ami fidèle, 1980. Die Tür ging auf. Lady Kitty steuerte zielstrebig auf ein Sideboard zu und entnahm ihm einen mattsilbernen Cocktailshaker und ein Glas.

»Seine Sekretärin, dieses ordinäre kleine Ding«, beklagte sie sich und äffte einen proletarischen Akzent nach: »›Jack ist in einer Besprechung, Kitty.‹ Gott, wie ich solche Leute hasse. Wozu ist man schließlich ein Peer, wenn einen jeder Jack nennen darf? Aber man kann natürlich nichts sagen, sonst wird man gleich vor ein Tribunal gestellt.« Sie drapierte sich effektvoll auf die Armlehne eines Sofas und schlug die Beine übereinander. »Ich habe ihr gesagt, es sei eine Krise. Ist es eine?«

»Nicht, wenn wir rechtzeitig handeln«, beruhigte ich sie.

»Keine Angst, das werden wir. In so etwas ist Brinkley ganz famos. Handeln ist seine große Stärke. Wer ist Maxie?«

Es gibt Zeiten im Leben eines Aushilfsagenten, da hilft nur noch die freche Lüge.

»Maxie? Nie gehört.«

»Aber natürlich kennen Sie ihn, warum hätten Sie sonst dieses alberne Stirnrunzeln aufgesetzt? Er ist auf jeden Fall mein Favorit, ob Sie ihn nun kennen oder nicht.« Sie zupfte versonnen an ihrer Designerbluse. »Was immer es ihm auch nützen mag, dem Armen. Sind Sie verheiratet, Bruno?«

Noch einmal leugnen? Oder sich so nah an die Wahrheit halten, wie es die Sicherheit erlaubte?

»Ja, ich bin verheiratet« – mit Hannah, nicht mit Penelope.

»Und Sie haben eine liebreizende Kinderschar?«

»Noch nicht, leider« – nur Noah.

»Aber Sie wollen welche. Wenn die Zeit reif ist. Sie versuchen es Tag und Nacht. Ist Ihre Frau berufstätig?«

»O ja.«

»Und wird sie hart rangenommen?«

»Sehr.«

»Die Ärmste. Konnte sie Sie wenigstens begleiten, wenn Sie schon das ganze Wochenende für Brinkley rackern mußten?«

»So eine Art von Wochenende war das nicht«, antwortete ich rasch, um gar nicht erst daran zu denken, wie es wohl gewesen wäre, wenn Hannah im Heizungskeller nackt neben mir gesessen hätte.

»War Philip auch da?«

»Philip?«

»Ja, Philip. Nun zieren Sie sich doch nicht so.«

»Leider kenne ich keinen Philip.«

»Natürlich kennen Sie ihn. Er ist euer Oberguru. Brinkley frißt ihm aus der Hand.«

Und genau das ist Brinkleys Problem, dachte ich, froh, daß sich meine Vermutungen bestätigt hatten.

»Wenn Philip anruft, hinterläßt er nie eine Nachricht. Aber das kennt man ja bei Ihrer Sorte. ›Sagen Sie ihm, daß Philip angerufen hat‹, als ob es nur einen Philip auf der Welt gäbe. Wollen Sie immer noch behaupten, Sie kennen ihn nicht?«

»Nein, das sage ich doch.«

»Sie sagen es, und Sie werden rot dabei, wie süß. Wahrscheinlich hat er einen Annäherungsversuch bei Ihnen gemacht. Brinkley nennt ihn die African Queen. Welche Sprachen dolmetschen Sie?«

»Das darf ich leider nicht sagen.«

Ihr Blick fiel auf die Umhängetasche, die ich neben mich auf den Fußboden gestellt hatte.

»Und was haben Sie uns da Schönes mitgebracht? Brinkley will, daß wir jeden durchsuchen, der das Haus betritt. Er hat eine ganze Batterie von Überwachungskameras über dem Eingang und schmuggelt seine Flittchen durch die Hintertür herein, damit er nicht aus Versehen aufs Band gerät.«

»Nur meinen Kassettenrecorder«, sagte ich und zeigte ihn ihr.

»Wozu?«

»Für den Fall, daß Sie keinen besitzen.«

»Hier sind wir, Darling!«

Sie hatte ihren Mann eher gehört als ich. Sie sprang auf, ließ blitzschnell Glas und Cocktailshaker im Sideboard verschwinden, sprühte sich aus einem Fläschchen, das sie aus der Blusentasche nahm, etwas in den Mund und war wie ein schuldbewußtes Schulmädchen mit zwei langen, leisen Schritten an der Tür zum großen Salon.

»Er heißt Bruno«, verkündete sie den herannahenden Schritten mit munterer Stimme. »Er kennt Maxie und Philip und behauptet das Gegenteil, er ist mit einer schwer schuftenden Frau verheiratet und wünscht sich Kinder, aber noch nicht gleich, und er hat einen Kassettenrecorder, für den Fall, daß wir keinen besitzen.«

* * *

Der Augenblick der Wahrheit war gekommen. Lady Kitty hatte sich hinausbegeben, ihr Mann stand vor mir. Er trug einen marineblauen Nadelstreifenanzug, der Zweireiher tailliert, wie der neueste Dreißigerjahretrend es verlangte. Keine hundert Meter weiter wartete Hannah auf mein Zeichen. Wenn alles nach Plan ging, würde ich Jack Brinkley in wenigen Minuten den Beweis vorlegen können, daß er unwissentlich im Begriff stand, all das, was er im Laufe der Jahre für Afrika geleistet hatte, zunichte zu machen. Er blickte sich einmal prüfend im Zimmer um, dann sah er wieder mich an.

»Ist das Ihre?« Er hielt meine Visitenkarte an der äußersten Ecke hoch, als ob sie tropfnaß wäre.

»Ja, Sir.«

»Und Sie sind Mister wer genau?«

»Sinclair, Sir. Aber nur offiziell. Sinclair war mein Deckname für das Wochenende. Sie werden mich besser unter meinem richtigen Namen kennen, Bruno Salvador. Wir haben miteinander korrespondiert.«

Ich hatte beschlossen, seine Weihnachtskarten nicht zu erwähnen, da sie nicht persönlich gehalten waren, aber an meinen Unterstützerbrief würde er sich bestimmt erinnern – eine Vermutung, mit der ich offenbar richtig lag, denn er hob den Kopf, und da er ein hochgewachsener Mann war, machte er es wie ein Richter hinterm Richtertisch: spähte über seine Hornbrille hinweg auf mich hinunter, um zu sehen, wen er da vor sich hatte.

»Wollen wir Sie erst mal von diesem Ding befreien, Salvador?« schlug er vor. Und er nahm mir den Recorder ab, vergewisserte sich, daß er keine Kassette enthielt, und gab ihn mir wieder zurück, was für mich schon fast einem Handschlag gleichkam.

Dann sperrte er den bauchigen Schreibtisch auf und ließ sich seitlich daran nieder. Er studierte seinen Brief an mich mit dem handschriftlichen PS, in dem er der Hoffnung Ausdruck verlieh, mich eines Tages persönlich kennenzulernen, und es – da er damals Unterhausabgeordneter war – einen Jammer nannte, daß ich nicht in seinem Wahlkreis wohnte, garniert mit zwei Ausrufezeichen, über die ich jedesmal schmunzeln mußte. Seiner aufgeschlossenen Miene nach zu urteilen, hätte es auch ein an ihn selbst gerichtetes Schreiben sein können, und zwar eines, über das er sich freute. Als er fertig war, lächelte er immer noch, aber er legte den Brief vor sich auf den Schreibtisch, wie um bei Bedarf noch einmal hineinschauen zu können.

»Also dann, Salvador. Was haben Sie denn nun für ein Problem?«

»Eigentlich haben Sie das Problem, wenn ich so sagen darf. Ich war nur der Dolmetscher.«

»Ach, ja? Und was haben Sie gedolmetscht?«

»Eigentlich alles, was anlag, Sir. Maxie natürlich. Er beherrscht im Grunde gar keine Sprachen. Außer Englisch eben. Philip spricht nicht viel Swahili. Also stand ich gewissermaßen im Kreuzfeuer. Mußte mit allen Sprachen gleichzeitig jonglieren. Über und unter Wasser.«

Ich lächelte bescheiden. Vielleicht hatten ihn in der Zwischenzeit ja doch erste Berichte über die alles in allem nicht unerheblichen Leistungen erreicht, die ich für ihn erbracht hatte, ob ich nun zum Schluß auf der falschen Seite gelandet war oder nicht. Und wie es dazu gekommen war, das mußte ich ihm erklären, um mich vor ihm zu rehabilitieren.

»Über und unter W a s s e r ?«

»Den Ausdruck hat ursprünglich Maxie geprägt, nicht ich, Sir. Für mich und meine Arbeit im Heizungskeller. Wo ich die Gespräche der Delegierten abgehört habe, während der Pausen. Maxie hatte einen Mann, der Spider hieß.« Ich hielt abwartend inne, aber anscheinend sagte ihm der Name nichts. »Spider war ein Abhörprofi. Er hatte einen ganzen Haufen antiquierter Geräte, die er auf den letzten Drücker zusammengebastelt hatte. Eine Art Do-it-yourself-Ausrüstung. Aber davon wußten Sie vermutlich auch nichts.«

»Wovon genau?«

Ich fing noch einmal von vorn an. Es half nichts, ich mußte meine Karten auf den Tisch legen. Die Sache war noch schlimmer, als ich befürchtet hatte. Philip hatte ihn allenfalls in Ansätzen eingeweiht.

»Die ganze Insel war verwanzt, Sir. Sogar der Pavillon auf dem Hügel. Immer wenn Philip der Meinung war, daß die Verhandlungen einen kritischen Punkt erreicht hatten, wurde eine Pause eingeschoben, und ich mußte schnell runter in den Heizungskeller, lauschen. Den Inhalt habe ich dann zusammengefaßt und nach oben an Sam durchgegeben, damit Philip und Maxie nach der Pause einen Informationsvorsprung hatten. Und sich bei Bedarf über Satellitentelefon mit dem Syndikat und Philips Freunden beraten konnten. Und so ist dann Haj in unser Visier geraten. Besser gesagt in Philips Visier. Wobei Tabizi vermutlich mitgeholfen hat. Ich war nur das ahnungslose Werkzeug.«

»Und wer ist Haj, wenn man fragen darf?«

Kaum zu fassen, aber wahr! Es war genau, wie ich es vorhergesehen hatte. Lord Brinkley hatte nicht die leiseste Ahnung, was für Taten unter seiner Ägide verübt wurden. Und das, obwohl er der einzige war, der ja sagen konnte.

»Haj war einer der Delegierten, Sir.« Offenbar mußte ich mich ganz langsam herantasten. »Sie waren zu dritt. Zwei Milizenführer – Kriegsherren, wenn Sie so wollen – und Haj. Der Mann, der Ihnen die drei Millionen Dollar extra abgeluchst hat«, erinnerte ich ihn mit einem bedauernden Lächeln, das sich in seiner Miene widerzuspiegeln schien. Sehr verständlich, nachdem er seiner moralischen Entrüstung über das Satellitentelefon so klar und deutlich Ausdruck verliehen hatte.

»Und die beiden anderen Milizenführer waren wer?« fragte er, noch immer verwirrt.

»Franco von den Mai Mai und Dieudonné, ein Munyamulenge. Haj verfügt über keine Miliz in dem Sinn, aber wenn er eine braucht, kann er jederzeit eine auf die Beine stellen. Außerdem hat er ein Mineralienkontor in Bukavu, einen Bierkonzern und einen Haufen Hotels und Nachtclubs, und seinem Vater Luc gehört halb Goma. Aber das wissen Sie ja, oder?«

So wie er nickte und lächelte, war klar, daß wir uns verstanden. Unter normalen Umständen hätte er inzwischen sicher längst auf ein Knöpfchen am Schreibtisch gedrückt und den glücklosen Mitarbeiter herbeizitiert, der den Schlamassel angerichtet hatte, aber da er dazu keinerlei Anstalten machte, sondern im Gegenteil das Kinn auf die gefalteten Hände stützte, als ob er sich auf eine längere Geschichte gefaßt machte, erzählte ich sie ihm eben doch von Anfang an, ähnlich wie bei Hannah, nur in wesentlich komprimierterer Form und mit weniger Rücksicht auf die Empfindlichkeiten meiner verehrten Zuhörerschaft, vielleicht sogar zu wenig, wie mir schwante, als wir uns dem verheerenden Augenblick der Wahrheit näherten, nämlich den Mißhandlungen, die man Haj zugefügt hatte.

»Und wie soll es Ihrer Meinung nach jetzt weitergehen?« fragte er, noch immer verständnisinnig lächelnd. »Was schwebt Ihnen vor, Salvador? Gehen wir damit direkt zum Premierminister? Zum Präsidenten der Vereinigten Staaten? Zur Afrikanischen Union? Oder am besten gleich zu allen?«

Ich gestattete mir ein tröstliches Lachen. »Das dürfte wohl nicht nötig sein, Sir. Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, daß wir so weit gehen müssen.«

»Da bin ich aber erleichtert.«

»Ich denke, es würde genügen, die Operation auf der Stelle abzubrechen, das aber mit aller Konsequenz. Wir haben noch zwölf ganze Tage, bevor es losgehen soll. Wir müssen die Kriegspläne stoppen, den Mwangaza auf Eis legen, bis er Unterstützer mit der richtigen ethischen Einstellung findet – Männer wie Sie, Sir –, den Vertrag zerreißen …«

»Ach, es gibt einen Ve r t r a g ?«

»Aber ja! Und zwar einen sehr dubiosen, wenn Sie mich fragen, Sir. Aufgesetzt von einem Monsieur Jasper Albin aus Besançon – der schon früher einmal für Sie tätig war und den Ihre Leute wahrscheinlich auch deshalb für diesen Auftrag ausgesucht haben – und ins Swahili übertragen von niemand anderem als von meiner Wenigkeit.«

Inzwischen konnte ich mich kaum noch bremsen. Wahrscheinlich stieg mir der Gedanke zu Kopf, daß es nur noch wenige Minuten dauern konnte, bis ich zusammen mit Hannah aus dem Schatten treten würde, hinein in ein ganz normales Leben.

»Besitzen Sie zufälligerweise eine Kopie dieses Vertrags?«

»Nein, aber ich habe ihn natürlich gesehen. Und mir große Teile davon eingeprägt – was bei mir so etwas wie eine Berufskrankheit ist.«

»Und wieso halten Sie ihn für dubios?«

»Er ist getürkt. Hören Sie, ich habe schon viele Verträge gesehen. Er ist hypothetisch. Angeblich betrifft er landwirtschaftliche Güter, dabei geht es in Wahrheit um die Lieferung von Waffen und matériel, um e i n e n kleinen Krieg vom Zaun zu brechen. Ein kleiner Krieg im Kongo, wann hat es das schon einmal gegeben? Das ist doch das gleiche wie ein bißchen schwanger.« Mein kühner Scherz frei nach Haj wurde mit einem wissenden Lächeln meines Gastgebers belohnt. »Und was die Gewinne angeht – die aus den Bodenschätzen, den sogenannten Volksanteil –, das ist ein regelrechter Schwindel«, fuhr ich fort. »Der reine Betrug, das muß man so sagen. Für das Volk springt nichts dabei heraus. Es gibt keinen Volksanteil, es gibt keine Gewinne, nur für Ihr Syndikat, den Mwangaza und seine Spießgesellen.«

»Furchtbar«, murmelte Lord Brinkley und schüttelte mitfühlend den Kopf.

»Sie dürfen mich nicht falsch verstehen, Sir. In mancher Hinsicht ist der Mwangaza tatsächlich ein großer Mann. Aber er ist alt. Auf jeden Fall, verzeihen Sie bitte, zu alt für diese Aufgabe. Er wirkt schon jetzt wie eine Marionette. Und er ist in einer Weise kompromittiert, daß ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, wie man ihn davon reinwaschen soll. Es tut mir aufrichtig leid, Sir, aber das ist nun einmal die traurige Wahrheit.«

»Immer wieder das alte Lied.«

Danach tauschten wir ein paar Anekdoten über afrikanische Führer aus, die in frühen Jahren Anzeichen von Größe gezeigt hatten und später auf Abwege geraten waren, obwohl ich insgeheim bezweifelte, daß Mobutu, der vor ihm auf dem Schreibtisch prangte, jemals in diese Liga der Hoffnungsträger gehört hatte. Dafür ging mir der Gedanke durch den Kopf, daß Lord Brinkley, falls er irgendwann auf die Idee käme, mich für mein rechtzeitiges Eingreifen zu belohnen, mir ja vielleicht einen Job in seiner Organisation anbieten könnte. Damit wäre uns beiden gedient, denn so viel stand fest: Er brauchte unbedingt jemanden, der ihm half, seinen Saustall auszumisten!

Deshalb traf mich seine nächste Frage gänzlich unvorbereitet.

»Und Sie sind sich sicher, daß Sie mich an diesem Abend gesehen haben?«

»An welchem Abend, Sir?«

»Was hatten Sie gleich wieder gesagt? Freitagabend,

ja? Ich habe ein wenig den Überblick verloren. Sie haben mich am Freitagabend am Berkeley Square gesehen. In einem Haus.«

»Ja.«

»Wissen Sie noch, was ich anhatte?«

»Gepflegte Freizeitkleidung. Hellbraune Hose, weiche Wildlederjacke, Slipper.«

»Und wissen Sie noch etwas über das Haus – außer daß Sie die Hausnummer nicht gesehen beziehungsweise vergessen haben?«

»Ja, natürlich. Alles.«

»Würden Sie es mir dann bitte beschreiben? Mit Ihren eigenen Worten.«

Ich fing an, aber mir schwirrte der Kopf, und es fiel mir schwer, auf Befehl die wichtigsten Einzelheiten herauszugreifen. »Es hatte eine große Eingangshalle mit einer zweigeteilten Treppe …«

»Zweigeteilt?«

»… und Adlern über den Türen …«

»Lebenden Adlern?«

»Und es waren noch alle möglichen anderen Leute da. Bitte, tun Sie nicht so, als ob Sie nicht da waren, Sir. Ich habe mit Ihnen gesprochen. Ich habe Ihnen für Ihr Engagement für Afrika gedankt.«

»Können Sie Namen nennen?«

Ich nannte sie ihm, wenn auch nicht mit meinem üblichen Aplomb. In mir gärte es, und wenn es erst einmal in mir gärt, habe ich mich nicht mehr ganz in der Hand. Den Finanzhai wußte ich noch, dem seine Augenklappe den Spitznamen Admiral Nelson eingetragen hatte. Den berühmten TV-Moderator aus der Welt der Popmusik: dito. Den jungen Edelmann, dem große Teile des Londoner Westends gehörten. Den ehemaligen afrikanischen Finanzminister im Exil. Den indischen Textilmilliardär. Den Supermarkttycoon, der kürzlich »als Steckenpferd« eine unserer größten überregionalen Tageszeitungen erworben hatte. Hier geriet ich ins Stocken, gab den Kampf aber nicht auf.

»Der Mann, den Sie Marcel genannt haben, Sir!« rief ich. »Der Afrikaner, den Sie bei Ihrer Telefonkonferenz dabeihaben wollten …«

»War die Queen da?«

»Sie meinen Philip? Die African Queen? Nein, der nicht! Nur Maxie. Philip habe ich zum ersten Mal auf der Insel gesehen.«

Ich hatte nicht die Absicht gehabt, laut zu werden. Lord Brinkley reagierte, indem er die Stimme senkte.

»Ständig kommen Sie mir mit Philip und Maxie, a ls ob sie alte Freunde von mir wären«, beschwerte er sich. »Ich kenne sie nicht. Ich habe noch nie von ihnen gehört. Ich weiß nicht, von wem Sie sprechen.«

»Dann fragen Sie doch Ihre verdammte Frau!«

Das war’s. Blinde Wut läßt sich nur dem wirklich beschreiben, der sie selbst schon erlebt hat. Sie schlägt sich in körperlichen Symptomen nieder. Ein taubes Gefühl in den Lippen, Schwindel, temporärer Astigmatismus, Übelkeit und die Unfähigkeit, Farben und Gegenstände in nächster Nähe zu unterscheiden. Hinzu kommt, daß man sich unsicher wird, was einem tatsächlich herausgerutscht ist und was man sich gerade noch verkneifen konnte.

»Kitty!« Er hatte die Tür aufgerissen und brüllte: »Ich soll meine verdammte Frau etwas fragen! Würdest du dich bitte einen Augenblick zu uns gesellen?«

* * *

Lady Kitty stand da wie ein Wachtposten. Ihre blauen Augen, ohne den bestürzten Augenaufschlag nun, starrten in die ihres Mannes.

»Kitty, Darling. Zwei kurze Fragen. Namen. Ich sage sie, und du antwortest spontan, ohne zu überlegen. Maxie.«

»Noch nie gehört. Seit tausend Jahren nicht. Der letzte Max, den ich kannte, ist schon seit Ewigkeiten tot. Die einzigen Leute, die ihn Maxie genannt haben, waren die Lieferanten.«

»Philip. Unser Freund hier sagt, ich nenne ihn African Queen, was ich offengestanden als ziemliche Beleidigung empfinde, für ihn genauso wie für mich.«

Sie runzelte die Stirn und tippte sich nachdenklich an die Oberlippe. »Tut mir leid. Mit einem Philip kann ich auch nicht dienen. Mir fällt höchstens Philippa Perry-Onslow ein, aber die ist eine Frau, behauptet sie zumindest.«

»Und wo du dich schon einmal herbemüht hast, Darling. Letzten Freitag – um wieviel Uhr, sagten Sie?«

»Jetzt«, antwortete ich.

»Also, vor genau zweiundsiebzig Stunden – am Freitag, dem Tag, an dem wir normalerweise aufs Land fahren, aber vergiß das bitte für einen Augenblick, ich will dich ja nicht beeinflussen – wo waren wir da?« Er sah mit großer Geste auf seine Armbanduhr. »Um neunzehn Uhr zehn. Denk bitte genau nach.«

»Auf dem Weg nach Marlborough natürlich.«

»Zu welchem Zweck?«

»Um dort das Wochenende zu verbringen. Was dachtest du denn?«

»Würdest du das notfalls auch vor Gericht beeiden? Denn wir haben hier einen jungen Mann – sehr begabt, sehr charmant und gewiß auch sehr wohlmeinend –, der einem schweren, einem für uns alle gefährlichen Irrtum verfallen ist.«

»Aber natürlich würde ich das beeiden, Darling. Was für eine Frage.«

»Und wie sind wir nach Marlborough gekommen, Darling? Mit welchem Transportmittel?«

»Mit dem Auto natürlich. Brinkley, was soll das alles?«

»Ist Henry gefahren?«

»Du bist selbst gefahren. Henry hatte frei.«

»Und was würdest du sagen, wann wir aufgebrochen sind?«

»Ach, Darling. Das weißt du doch ganz genau. Um drei Uhr saß ich auf gepackten Koffern, aber du hattest dich wieder einmal beim Lunch verzettelt, weshalb wir uns dann durch den dichtesten Feierabendverkehr quälen mußten. Wir sind erst um neun Uhr angekommen, und das Essen war ruiniert.«

»Und wer hat das Wochenende mit uns verbracht?«

»Gus und Tara natürlich, die beiden Schmarotzer. Höchste Zeit, daß sie uns endlich einmal zu Wilton’s einladen. Sie sagen immer, daß sie es vorhaben, aber komischerweise wird nie etwas daraus.« Dies letzte verständnisheischend zu mir hin gesprochen.

Ich hatte mich ein wenig beruhigt, aber der ausdruckslose Blick, mit dem sie dem meinen begegnete, entfachte meine Wut aufs neue.

»Sie waren da!« fuhr ich ihn an. Und an seine Frau gewandt: »Ich habe ihm die Hand gegeben, Ihrem Mann. Maxie war auch dort! Er denkt, er kann in Kivu Gutes bewirken, aber das kann er nicht. Er ist kein Intrigant, er ist Soldat. Auf der Insel haben sie einen Stellvertreterkrieg geplant, damit das Syndikat den Coltan-Markt leerfegen und künstlich die Nachfrage steigern kann. Und sie haben Haj gefoltert. Mit einem Elektroschocker, den Spider für sie gebaut hat. Das kann ich beweisen.«

Es war heraus, und ich konnte es nicht mehr zurücknehmen, aber wenigstens war ich so schlau, nicht weiterzureden.

»Und wie können Sie es beweisen?« fragte Brinkley.

»Mit meinen Notizen.«

»Was für Notizen?«

Zurückrudern. An Hannah denken.

»Sobald ich von der Insel zurück war, habe ich ein Protokoll angefertigt«, log ich. »Ich habe ein ausgezeichnetes Gedächtnis. Kurzzeit. Wenn ich schnell genug bin und die Dialoge noch im Kopf habe, kann ich sie Wort für Wort wiedergeben. Und das habe ich gemacht.«

»Wo?«

»Zu Hause. Gleich als erstes.«

»Und Ihr Zuhause wäre – wo?« Sein Blick fiel auf den Brief, der vor ihm auf dem Schreibtisch lag. Lieber Bruno. »Aha, in Battersea. Sie haben sich also hingesetzt und alles aufgeschrieben, woran Sie sich erinnern konnten, Wort für Wort. Herrlich.«

»Alles.«

»Angefangen wo?«

»Bei Mr. Anderson.«

»Und weiter?«

»Berkeley Square. Kraftwerk Battersea. Flughafen Luton. Die Insel. Zurück.«

»Dann ist es also Ihr Bericht über das, was Sie auf Ihrer Insel gesehen und gehört haben, mehrere Stunden später in Ihrer schnuckeligen Wohnung in Battersea aus dem Gedächtnis aufgeschrieben.«

»Genau.«

»Sie sind zweifellos ein kluges Köpfchen, aber ich fürchte, was Sie da in der Hand haben, ist in keiner Hinsicht beweistauglich. Ich bin zufälligerweise Anwalt. Haben Sie die Notizen bei sich?«

»Nein.«

»Haben Sie sie vielleicht zu Hause gelassen?«

»Möglich.«

»Möglich. Aber Sie haben natürlich jederzeit Zugriff darauf, sollten Sie auf die Idee kommen, mich zu erpressen oder Ihre aberwitzige Geschichte an die Medien zu verkaufen.« Er seufzte, wie ein rechtschaffener Mann, der zu einem traurigen Schluß gekommen ist. »Tja, da wären wir also. Sie tun mir leid. Sie sind sehr beredsam, und ich bin überzeugt, Sie glauben jedes Wort, das Sie von sich geben. Aber ich möchte Ihnen davon abraten, Ihre Anschuldigungen außerhalb dieser vier Wände zu wiederholen. Nicht jeder würde darauf so nachsichtig reagieren wie wir. Entweder Sie sind ein ausgekochter Krimineller, oder Sie gehören in ärztliche Behandlung. Wahrscheinlich beides.«

»Er ist verheiratet, Darling«, sprang Lady Kitty ihm bei.

»Haben Sie Ihrer Frau davon erzählt?«

Ich glaube, ich verneinte.

»Frag ihn, warum er einen Kassettenrecorder mitgebracht hat.«

»Ja, warum?«

»Ich habe immer einen dabei. Andere Leute haben einen Laptop. Ich bin ein Spitzendolmetscher, deshalb habe ich einen Kassettenrecorder.«

»Ohne Kassetten«, erinnerte uns Lady Kitty.

»Die bewahre ich getrennt auf«, sagte ich.

Einen Augenblick lang befürchtete ich schon, Brinkley würde mich auffordern, meine Taschen auszuleeren, in welchem Fall ich für nichts hätte garantieren können, aber so weit reichte seine Unverfrorenheit denn doch nicht. Als ich unter Lady Kittys Batterie von Überwachungskameras hindurch aus dem Haus trat, hätte ich mich am liebsten nach rechts statt nach links gewandt oder mich gleich vor die Räder eines vorbeifahrenden Autos geworfen, um meiner geliebten Hannah nur ja nicht das volle Ausmaß meiner Dummheit, Wut und Erniedrigung eingestehen zu müssen, doch zum Glück waren meine Füße klüger als ich. Sie kam mir auf der Schwelle des Cafés entgegen. Mein Gesicht sagte anscheinend alles. Ich nahm die Bänder und Blöcke wieder an mich. Hannah umfaßte meinen Arm mit beiden Händen und führte mich behutsam den Bürgersteig entlang, als wäre ich ein Unfallopfer, das sie von der Unfallstelle weggeleitete.

* * *

Unterwegs kauften wir in einem Supermarkt eine Lasagne und eine Fischpastete, die wir in der Mikrowelle der Hakims aufwärmen konnten, Salat und Obst, Brot und Käse, Milch, sechs Dosen Ölsardinen, Tee und zwei Flaschen Rioja. Ich hielt ein Taxi an. Mein Gedächtnis förderte nicht nur die Adresse der Pension zutage, ich dachte auch daran, den Fahrer zwanzig Hausnummern davor anhalten zu lassen. Meine Sorge galt nicht mir, sondern Hannah. In einer fehlgeleiteten Anwandlung von Ritterlichkeit schlug ich ihr sogar vor, wieder zurück ins Schwesternheim zu ziehen.

»Gute Idee, Salvo. Ich suche mir einen gutaussehenden jungen Arzt, und du kannst Kivu alleine retten.«

Aber als wir uns zu unserem ersten häuslichen Mahl niedersetzten, hatte sie ihre gute Laune wiedergefunden.

»Weißt du was?«

»Was?«

»Dieser Kerl, dein Lord Brinkley. Ich glaube, der gehört zu einem ganz, ganz üblen Stamm«, sagte sie, und dann schüttelte sie den Kopf und lachte, bis mir nichts anderes übrigblieb, als mitzulachen.

* * *

Nach Tante Imeldas Uhr war es Viertel nach vier, als Hannah mich weckte, weil auf dem Glastisch im Erker mein Handy brummte. Nach dem Treffen mit Lord Brinkley hatte ich vergessen, es wieder auszuschalten. Bis ich am Fenster war, hatte der Anrufer auf die Mailbox gesprochen.

Penelope: Meine Wohnung, Salvo! Die Wohnung, aus der du ausgezogen bist, nicht ich. Und du besitzt die Dreistigkeit, die Frechheit … Weißt du, was ich mache? Ich sag’s dir. Ich hetz dir die Bullen auf den Hals. Du kriegst eine Unterlassungsklage, die sich gewaschen hat. Meine Schränke. Daddys Schreibtisch – dein Schreibtisch – den er dir geschenkt hat – die Schlösser aufgebrochen – deine Papiere im ganzen Zimmer verstreut – (Atemzug) – und meine Sachen, du perverses Schwein – überall auf dem Schlafzimmerboden verteilt – (Atemzug) – Okay. Fergus ist schon auf dem Weg hierher. Paß also gut auf. Er ist kein Schlosser, aber er wird alles tun, damit du nie, nie wieder mit meinem Schlüssel in meine Wohnung kommst. Und wenn er damit fertig ist, dann bist du an der Reihe. Wenn ich du wäre, würde ich schleunigst Reißaus nehmen. Denn Fergus hat Beziehungen, Salvo, und zwar zu Leuten, die nicht unbedingt für ihre Zimperlichkeit bekannt sind. Und wenn du dir auch nur für einen Augenblick einbildest …

Wir lagen im Bett und versuchten den Ablauf zu rekonstruieren. Um zwanzig nach sieben hatte ich Lord Brinkleys Haus verlassen. Um circa zwanzigeinhalb nach sieben hatte er Philip oder sonstwen angerufen. Um halb acht hatte Philip oder sonstwer zuverlässig ermittelt, daß Penelope zu einem abendlichen Streifzug durch die Cocktailbars aufgebrochen war. Und falls er oder sonstwer es nicht längst gemerkt hatte, wußten sie spätestens jetzt, daß Spiders Restesack vier angeblich von mir benutzte, de facto aber leere Stenoblöcke enthielt und daß sich in seinem kostbaren Archiv sieben ebenso leere Kassetten befanden. Und wo begann man besser mit der Suche als in Salvos trautem Heim?

* * *

»Salvo?«

Schweigend haben wir eine Stunde vor uns hin gedämmert.

»Warum singt ein Mann, der gefoltert worden ist, ein kindisches Lied? Meine Patienten singen nicht, wenn sie Schmerzen haben.«

»Vielleicht freut er sich, daß er alles gebeichtet hat«, antwortet Salvo, der gute Katholik.

Ich kann nicht schlafen. Mit dem Transistorradio schleiche ich mich ins Bad und höre mir über Kopfhörer die BBC-Nachrichten an. Autobomben im Irak. Dutzende bei Aufständen getötet. Aber noch keine Meldung über einen Spitzendolmetscher und Aushilfsagenten des britischen Geheimdienstes auf der Flucht.


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