Zwanzig

Jeder normale Mensch weiß, dass Schmerzen schlecht sind. Selbst eine banale Grippe bedeutet betäubenden Temperaturanstieg, Kopfschmerzen, brennende Augen, schmerzende Muskeln und ekelhaften Husten.

Man kann das Ganze, nebenbei bemerkt, aber auch von einer anderen Warte aus betrachten.

Nehmen wir als Beispiel nur mal diese Grippe.

Ein kalter, widerlicher Tag zwischen Herbst und Winter. Draußen wartet ein Brei aus Dreck, Schnee und Wasser. Der Himmel hat sich in eine einzige graue Dachschindel verwandelt. Auf der Arbeit tobt die Hölle (Variante: in der Schule steht eine Klassenarbeit an, an der Uni Festigkeitslehre). Kaum wachst du auf, wird dir voller Unbehagen klar, was für ein langer, miserabler und anstrengender Tag dir bevorsteht. Als du aufstehst, bemerkst du jedoch ein Frösteln, deine Nase ist verstopft und dein Kopf dröhnt. Nach einem kurzen Gespräch mit deiner Frau oder deiner Mutter entscheidest du dich, Fieber zu messen.

Siebenunddreißig fünf! Oho! Erhöhte Temperatur! Der gesunde Menschenverstand lässt dich die Temperatur ein zweites Mal messen. Siebenunddreißig sieben!

Alles klar, eine Grippe. Freilich haben Ärzte dafür die Bezeichnung »starke respiratorische Virusinfektion« parat, da keine Grippeepidemie ausgerufen wurde, wovon man wiederum aus finanziellen Erwägungen seitens des Staats Abstand genommen hatte. Das spielt indes keine Rolle, denn die Behandlung ist so oder so dieselbe. Mit Mühe kommst du telefonisch endlich in der Poliklinik durch, danach rufst du auf der Arbeit an (wenn du noch zu jung bist, einer Arbeit nachzugehen, dann setzt sich die Frau Mama mit der Schule in Verbindung), und beide Male teilst du, indem du unwillkürlich die Stimme senkst und ein Maximum an Leid in sie legst, mit, dich habe die Grippe erwischt. Daraufhin sucht dich eine überanstrengte Ärztin auf, die, ohne sich die Schuhe auszuziehen, an dein zerwühltes Bett tritt, dich oberflächlich abhört, aufs Fieberthermometer blickt und dir ein paar rhetorische Fragen stellt. Eine Stunde später sitzt du, in einen warmen Bademantel gemummelt und mit dem Mitgefühl deiner Lieben bedacht, im Sessel vorm Fernseher und siehst dir einen alten Action- oder Zeichentrickfilm an. In regelmäßigen Abständen serviert dir jemand heißen Tee mit Honig, Zitrone und Marmelade. Du wirst gefragt, welches Essen dein leidender Organismus wohl aufzunehmen geneigt sei. Eine kühle Hand legt sich dir zärtlich auf die Stirn. Jemand eilt für dich in die Apotheke und besorgt dir Aspirin (»Als Pulver oder in Tablettenform?«), Vitamine in farbenfrohen Schächtelchen und als Zugabe noch einen ruhigen, dahinplätschernden Krimi von Rex Stout. Du guckst dir die Zeichentrickfilme zu Ende an, nimmst deine Medizin, schenkst deiner Frau (oder Mutter) das Lächeln eines vor der Schießscharte im Bunker des Feindes sterbenden Soldaten und schlüpfst ins Bett - um etwas über den faulen Fettwanst von Detektiv und seinen umtriebigen, schlankeren Assistenten zu lesen. Draußen tummeln sich Niedertracht, Gemeinheit und Nässe, Gott probt die nächste Sintflut, durchweichte Menschen kläffen einander an und beschäftigten sich mit allerlei Unsinn.

Was für eine schöne Sache da doch eine Grippe ist - wenn sie nur nach allen Regeln der Kunst durchlitten werden kann!

Wenn du freilich nicht mehr unter Mamas Fittichen lebst und dir noch keine Freundin oder Frau zugelegt hast, herrscht nicht mehr ganz so eitel Sonnenschein. Aber daran trägst allein du die Schuld, da brauchst du gar nicht auf die unglücklichen Viren zu schimpfen!

Ganz anders verhält es sich, wenn du stirbst.

Dabei ist nicht der Schmerz grauenvoll. Früher oder später vergeht er, entweder weil Medizin ihn ausschaltet oder weil für ihn kein Raum mehr bleibt. Grauenvoll ist es, allein Auge in Auge der Ewigkeit gegenüberzustehen, dem Fall in eine dunkle Leere. Die Welt schrumpft auf einen Punkt zusammen, deren Name der deinige ist, oder schwillt explosionsartig zu einer endlosen Weite an, die keinesfalls erbarmungslos, keinesfalls böse, aber absolut gleichgültig ist. Du bist ein Niemand, dein Platz ist das Nirgends. Du kannst an Gott glauben, du brauchst den Tod nicht zu fürchten, kannst über ihn lachen und dir eins feixen. Doch wenn der Odem des ewigen Nichts deine Lippen berührt, verstummst du. Auch der Tod ist weder grausam noch schrecklich. Er öffnet lediglich die Tür, hinter der das Nichts wartet.

Und du machst diesen Schritt.

Allein. Stets allein.

Bald trieb ich in dem schwarzen Ozean davon, bald tauchte ich an den Ufern der Realität auf. Die Realität war schlimmer. Der Schmerz kauerte irgendwo in der Nähe, doch ich nahm ihn nicht wahr, wie man die Geschwindigkeit eines Düsenflugzeugs bei einem Blick auf die tief unten liegende Erde nicht wahrnimmt - aber gleich der fernen Erde zog er mich zu sich. Der Boden tanzte und drehte sich unter mir, die Wendeltreppe bohrte sich wie ein Korkenzieher in den Turm.

Mich konnte man nicht umbringen. Auf gar keinen Fall. Felix hatte gesagt, in meiner Funktion sei ich unverwundbar. Und jetzt war ich zu Hause, in meinem Turm, war ein Zöllner ...

Warum ausgerechnet ein Zöllner?

Ein absurder Gedanke, so kurz vor dem Tod. Aber er stellte den Klumpen Leben dar, an den ich mich geradezu irrsinnig klammerte. Warum ausgerechnet ein Zöllner? Wer hatte mir diese Schicksal zugewiesen? Und weshalb?

Ich wollte nicht sterben, ohne die Antwort auf diese Frage zu wissen. Ich wollte mich an niemandem rächen. Auch ich konnte nicht alles zum Guten wenden oder alle besiegen. Doch zumindest wollte ich gern über mein Schicksal im Bilde sein. Deshalb musste ich überleben.

»Das wird dir nicht gelingen«, flüsterte die Dunkelheit. »Die Mühe kannst du dir sparen. Schließ die Augen. Sage dir: Ich sterbe. Sage es dir und schließ die Augen. All das spielt keine Rolle mehr. All das gehört zu deinem vergangenen Leben. All das gehört zum Leben. Schlafe.«

»Zieh Leine!«, zischte ich, während ich auf die rotierende, zerfließende Wendeltreppe starrte. »Verpiss dich!«

Mein Herz schlug. Meine Lungen atmeten. Mein Gehirn lebte noch.

Ich war in meiner Funktion. Ich übte meine Funktion aus. Niemand würde mich so ohne Weiteres umbringen. Ich wusste nicht, wie das alles im Einzelnen funktionierte, aber wenn Wunden spurlos verheilten, dann würde auch diese Wunde heilen.

Die Blutung würde gestillt werden. Das kam als Allererstes, dass ich aufhörte, Blut zu verlieren. Dann musste der ganze Kram, der schon in meine Bauchhöhle geflossen war ... all das musste gereinigt werden. Blut und Lymphe würden durch die Schleimhäute aufgesogen, gereinigt und dem großen Blutkreislauf erneut zugeführt. Die Gewebepartikel, der Darminhalt ... würden herausgespült. Die Wirbel wiederhergestellt, das Rückenmark zusammenwachsen. Der Darm würde abermals ein Ganzes bilden, die Harnblase erneut entstehen, die Nieren sich regenerieren.

Irgendwo in meinem Innern verfing sich der kluge Junge Kirill, dessen Vater Arzt war, mit einem gemeinen Kichern in einem hysterischen Anfall. Die Dunkelheit nickte ihm billigend zu.

Ja, ich verstand alles. Das Gewebe des menschlichen Körpers regeneriert sich schlecht. Und in dem Tempo, das nötig wäre, um die in mir lodernde Sepsis zu besiegen, schon gar nicht.

Aber ich war ein Funktional. Fast ein Krieger. Ein Zöllner muss imstande sein, den Kampf aufzunehmen, eine Salve voll abzukriegen und sich wieder an seinen Arbeitsplatz zu begeben.

Also muss ich es schaffen.

Die Decke drehte sich schneller und schneller, das Feuer in meinem Bauch nahm zu, und ich gestattete es mir, in die dunklen Wasser Lethes abzutauchen.

Das nächste Mal ließ Durst mich zu mir kommen.

Mein Herz wummerte wie wahnsinnig. Mein Körper stand in Flammen. In meinem Bauch pulsierte der Schmerz. Ein ekelhafter Gestank nahm mir den Atem.

Verglichen mit meinem Durst verblasste all das jedoch zu Nebensächlichkeiten.

Trinken. Prickelndes Mineralwasser. Heißen Tee mit Zitrone. Einen kalten säuerlichen Kwass. Nein, all das waren nur Halbheiten ... Ich wollte meinen Mund an den Hahn halten, das kalte Wasser aufdrehen und kühles, nach Metall und Moder riechendes Wasser trinken. Ich wollte mein Gesicht in eine Pfütze eintauchen, den abgestandenen, warmen Dreckseim trinken, während ich mit den Beinen strampelte, um sämtliche Brüder Iwanuschkas, die wie im Märchen auch aus der Pfütze trinken wollten, zu verscheuchen.

Wasser gab es im ersten Stock. Auf dem Tisch. Und im zweiten, viel Wasser sogar, in der Küche, im Bad ...

Allein der Durst vermochte mich dazu zu zwingen, mich vom Fleck zu rühren. Ich lag auf dem Bauch, was schon mal günstig war. Nachdem ich meine Arme nach vorn gebracht hatte, versuchte ich, vorwärtszurobben. Das klappte nicht. Eingetrocknetes Blut krümelte zu Boden. Als ich erneut versuchte, mich voranzuziehen, stützte ich unwillkürlich die Beine auf.

Die bewegten sich. Sogar das gebrochene Bein ... Ich schielte an mir herab: Unterhalb des dreckigen, eingesauten Beins der Shorts lugte rosafarbene Haut hervor, umgeben von einem Schorfrahmen.

Also würde ich durchkommen!

Aber ich brauchte Wasser. Dabei würde ich ansonsten keinesfalls an Durst sterben. Mit einem Mal war mir sonnenklar, dass mein Organismus zur Regeneration und zum Ausspülen des zerfallenen Gewebes Wasser brauchte. Noch ein, zwei weitere Stunden ohne Wasser, und ich würde sterben. Halb wiederhergestellt, mit geschlossenen Wunden und sich erneuernden Organen. Ich würde verdursten.

Zur Treppe kroch ich in zehn Minuten. Mit den Fingernägeln den Boden aufkratzend, stützte ich mich aufs Kinn, stieß mich leicht mit den Füßen ab und robbte dorthin. Irgendwann stieß ich mit dem Kopf gegen eine Stufe.

Und begriff, dass ich die Treppe nicht bewältigen würde. Niemals.

Mich erfasste eine Verzweiflung, wie sie ein Schwimmer verspürt, der einen Meter vor dem rettenden Kai ertrinkt. Ein paarmal versuchte ich, den Kopf auf die Stufen zu hieven. Vergeblich. Mein Körper mühte sich, wie er konnte.

Wasser. Es war so nah. Zwei Stockwerke weiter oben gab es Wasser in Unmengen. Aber ich konnte nicht zu ihm gelangen.

Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, kommt der Berg ja bekanntlich zum Propheten. Im Falle des Wassers gestaltete sich die Lösung einfacher.

Ich schaute nach oben. Was auch immer dieser Turm sein mochte, es gab in ihm Leitungen, Rohre und eine Treppe. Ein Rohr konnte platzen. Dann würde das Wasser nach unten fließen.

Das Rohr musste platzen.

Ich versuchte gar nicht, das mit meiner Willenskraft zustande zu bringen, als wäre ich ein halb verrückter Übersinnlicher, der seine nicht vorhandenen Fähigkeiten demonstriert. Ich erteilte keinen mentalen Befehl, denn das wäre dumm. Ich lag unter der Treppe und wartete, bis im zweiten Stock die Rohre platzten und Wassermassen nach unten brausen, sich fröhlich über die Stufen ergießen würden. Immer wieder verlor ich das Bewusstsein, anscheinend für einige Sekunden oder Minuten.

Dann hörte ich das Tosen - und über die Stufen strömte das Wasser.

Natürlich wartete ich den ersten Strom, der den Dreck vom Boden spülte, nicht ab. Selbst ein schmutziger Straßenköter, der einen Treppenabsatz weiter oben das Bein hob, hätte mich nicht gestört. Nicht einmal ein auslaufender Benzinkanister oder im Wasser schwimmender Müll hätten mich gestört.

Ich presste die Wange gegen die Stufe und trank - trank die direkt in meinen Mund fließenden dünnen Strahlen. Ich trank und trank und trank. Das Wasser reinigte meinen Körper, verströmte über den Fußboden. Ich schluckte das Wasser, fiel ins Vergessen und trank erneut. Schüttelfrost packte mich, in mir schien ein Ofen zu lodern - und ich trank, um dieses Höllenfeuer zu löschen. Einmal musste ich mich übergeben, weshalb ich einige Minuten innehielt. Wiederholt pinkelte und schiss ich direkt in meine Hosen und das Wasser.

Egal. Mein Organismus jagte das tote Gewebe aus sich heraus, und ich hatte nicht die Absicht, ihn daran zu hindern. Scheiße war mir lieber als die ewige Stille, die schon auf mich gewartet hatte. Und das Wasser strömte weiter und weiter, wusch meinen ganzen gepeinigten Körper und den vollgesauten Boden. Nach und nach erlosch die Hitze in meinem Innern.

Noch auf dem Fußboden liegend, zog ich mich aus. Mit dem Fuß kickte ich die schmutzigen Sachen weg. Langsam kroch ich auf allen vieren die Treppe hinauf. Selbst bei dieser Art der Fortbewegung schüttelte es mich, aber immerhin konnte ich mich wieder bewegen.

Im ersten Stock legte ich eine Pause ein, um alles zu essen, was ich auf dem Tisch vorfand. Geschmolzene Schokolade, vertrocknete Wurst und harten Käse. Danach reichten meine Kräfte bereits für die Kraxelei in den zweiten Stock, hinauf in die Küche.

Zucker, Schokolade, Wurst. Gesüßte Kondensmilch! Ich hebelte die Dose mit dem Dolch auf, den mir Wassilissa geschenkt hatte. Ich durfte nicht vergessen, ihr noch einmal dafür zu danken ...

Dann streckte ich mich vor dem Tisch auf dem Fußboden aus und schlief ein paar Stunden. In meinem Körper wuchsen nach wie vor verschiedene Teile zusammen, er regenerierte sich, aber das konnte ohne mein Zutun geschehen.

Es ist wirklich nicht so einfach, ein Funktional umzubringen.

Ich beschloss, in Zukunft an jeder Tür im Erdgeschoss eine große Flasche mit Mineralwasser bereitzustellen.

Durchs Fenster sah Arkan genauso aus wie zuvor. Abgesehen von den kahlen Zweigen der Bäume, die von den MG-Salven durchgepeitscht worden waren, abgesehen von den frischen weißen Wunden der Stämme. Ich verzog das Gesicht und rieb mir über den Bauch. Dort war ebenfalls ein weißes Mal zu erkennen, ein Fleck unverbrannter Haut von der Größe einer offenen Hand. Hier hatte ein Loch geklafft ...

So genau ich die Gegend auch inspizierte, ich vermochte nichts Verdächtiges festzustellen. Sogar die Vögel sangen wieder.

Ich hob die Arme und legte sie an den Fensterrahmen. Dann breitete ich sie mit einem Ruck aus, als öffnete ich das Fenster.

Einem der Scharfschützen, die sich im Wald versteckt hielten, gingen die Nerven durch. Ein leises ›Plopp‹ erklang, gleichsam als küsse ein schüchterner Junge zum ersten Mal in seinem Leben ein Mädchen. Langsam kroch ein Bleikörper über die Scheibe, aus dem eine Stahlspitze herausragte. Mit unbeteiligter Neugier betrachtete ich die Kugel, um dem unsichtbaren Schützen anschließend den Stinkefinger zu zeigen. Ob diese Geste hier bekannt war?

Gegen die Scheibe schlug eine weitere Kugel. Die Geste war bekannt.

Schulterzuckend schloss ich die Fensterläden. Was soll’s, der Weg nach Arkan war mir versperrt. Schließlich wollte ich mich ja wohl nicht im Kampf dorthin durchschlagen, oder? Im Schutze der Nacht, ausgestattet mit einem Nachtsichtgerät und mit Waffen behängt? Eben! Anstelle der Bewohner von Erde-1 würde ich als Allererstes Minen vor der Tür des Turms legen, am besten ferngesteuerte, und einige Leute mit dem Finger am Auslöser abstellen. Natürlich täten es durchaus auch ein paar großkalibrige MGs, die auf die Tür gerichtet waren.

Am befremdlichsten war, dass ich über all diese Minen und MGs mit absoluter Gelassenheit nachdachte. Nicht einmal ein Gedanke an Rache kam auf. Etwas hatte sich in mir verändert. Ich wollte nicht länger den Helden spielen und kämpfen. Das Einzige, was ich wollte, war, mich so weit wie möglich von Arkan fernzuhalten.

Kugeln bewirken eine erstaunliche Veränderung im Kopf, selbst wenn sie dich im Arsch erwischen.

Ich ging ins Bad und füllte einen Eimer voll Wasser. Meine ausgewaschenen Sachen waren bereits trocken. Glücklicherweise brauchte ich das Rohr nicht zu reparieren, denn der rettende Strom war ganz von selbst versiegt. Mit einem Lappen bewaffnet, der noch vor gar nicht allzu langer Zeit ein neues Hemd abgegeben hatte, machte ich mich daran, den Boden im Erdgeschoss zu wischen. Ohne lange zu fackeln, schüttete ich das Schmutzwasser in Nirwana aus, dieser allzu sauberen Welt.

Es sind zwei Arten der Hausarbeiten, die mir mehr als alle anderen missfallen, nämlich das Wischen von Fußböden und das Bügeln von Hemden. Doch während man das Problem des Bügelns ein für alle Mal lösen kann, indem man zu Jeans und Pullover überwechselt, erlöst einen vom Wischen nur eine Putzfrau. Oder eine Ehefrau.

Ich hatte gerade den ersten Durchgang beendet, stand mit dem Lappen in der Hand da und überlegte, ob ich nicht für die endgültige Sauberkeit ein zweites Mal wischen sollte, als es an der Tür klopfte. Von Erde-17. Dem Reservat.

Einerseits wusste ich, dass von dort nur Kotja oder Illan zu erwarten waren. Andererseits ... Was, wenn die Funktionale von Erde-1 eine Bande von Killern über eine andere Zollstelle ins Reservat eingeschleust hatten?

Ich ging zur Tür und lauschte. Alles ruhig. Schade, dass es keinen Spion gab ... Ob ich in den ersten Stock hinaufgehen sollte?

»Wer ist da?«, fragte ich.

»Feinde!«, blaffte Kotja wütend. »Kirill, was ist denn jetzt schon wieder?«

»Wovon handelte dein Geschichtchen«, examinierte ich ihn nach kurzem Grübeln. »Das, in das du das Gedächtnisprotokoll reingeschrieben hast.«

Einen ausgedehnten Moment lang brachte Kotja kein Wort hervor. »Also ... was hast du denn?«, fragte er bedrückt. »Ich bin nämlich nicht allein.«

»Wovon handelte deine Erzählung?«

»Vom Sportunterricht!«, brüllte Kotja. »Davon, wie man die Geschmeidigkeit verbessert.«

Ich öffnete die Tür.

Hinter Kotja stand Illan. Beide sahen so aus, wie zwei Städter eben aussehen müssen, nachdem sie einen Tag in der wilden Natur verbracht haben: durchweicht, verdreckt und erschöpft.

Kotja warf mir finstere Blicke zu, ganz wie ein junger Mann, dessen Eltern in sentimentalen Erinnerungen schwelgen, »wie schnell du groß geworden bist, dabei hast du noch vor Kurzem ins Bett gemacht«, wenn er zum ersten Mal eine Freundin mit nach Hause bringt.

»Genau!«, bestätigte ich. »Du hast sie für den Sport-Express verfasst ... Kommt rein.«

Kotja huschte in den Turm. Illan, die mich misstrauisch und angespannt musterte, folgte ihm.

»Machst du gerade sauber?«, fragte Kotja, als sein Blick auf den frisch gewischten Boden und den Lappen in meiner Hand fiel. »Respekt!«

Illan, so schien es mir, schaute sich ebenfalls beeindruckt um. Nichts freut Frauen so sehr wie ein Mann, der in den eigenen vier Wänden putzt.

»Das musste sein«, antwortete ich knapp. Ich schnappte mir meine Shorts, denn die Hausarbeit hatte ich halb nackt erledigt. »Bin gleich wieder da ...«

»Wart mal«, hielt mich Illan plötzlich zurück. »Bleib stehen ...«

Sie starrte auf meinen Bauch. Danach umrundete sie mich, als sei ich ein Weihnachtsbaum. Sie hockte sich hin und betastete meinen Unterschenkel.

Geduldig wartete ich.

»Eine Maschinenpistole?«, fragte Illan, während sie mich von oben bin unten betrachtete.

»Ein Maschinengewehr.«

»Du ...« Sie erhob sich und sah mir misstrauisch in die Augen. »Das ist nicht bei uns passiert, oder? Du hast eine weitere Tür geöffnet, nicht wahr? Wohin?«

»Dahin.«

»Du Idiot! Du verdammter Idiot!« Ihr Gesicht verzerrte sich vor Kränkung. »Wir hatten schon alles ausgearbeitet ... Wir hatten einen Plan ... Wir brauchten bloß noch einen Zugang zu Erde-1! Und da reitest du einfach da ein! Das war’s dann wohl, oder? Wird die Tür beobachtet?«

Ich nickte.

»Vermutlich werden sie den Turm einbetonieren«, vermutete Illan bitter. »Sie kommen mit Sensoren, legen Minen ... das volle Programm halt. Angeblich haben sie das schon mal gemacht ... Warum bist du bloß in diese Welt vorgeprescht? Warum hast du nicht auf uns gewartet? Du hältst dich wohl für’nen richtigen Durchreißer?«

»Warum bist du denn nicht an uns herangetreten, als wir in Kimgin waren?«, fragte ich. »Warum hast du mir nicht alles erzählt, was du weißt? Über die Funktionale und über Erde-1? Was sollte dieser Angriff mit den Knüppeln und den Messern? Du hältst dich wohl für’ne richtige Durchreißerin?«

Kotja blickte alarmiert zwischen Illan und mir hin und her.

»Du hast ja recht.« Illan seufzte. »Entschuldige. Du bist nicht derjenige ... dem ich etwas vorzuwerfen habe. Kann ich mich frisch machen?«

»Hä?«

»Kann ich dein Badezimmer benutzen?«

»Ja, natürlich. Es ist oben.«

Illan streifte flüchtig Kotjas Hand, ehe sie die Treppe hinaufging.

»Und?«, fragte ich, kaum bemerkte ich den glückseligen Ausdruck auf Kotjas Gesicht, mit gesenkter Stimme. »Ist sie ein Weib oder eine Dame?«

»Sie heißt Illan«, antwortete Kotja kurz.

Ich sah ihn an - und wusste nicht, was ich sagen sollte.

»Am Anfang war ich in meiner Naivität auch begeistert«, berichtete Illan.

Wir aßen zu Abend. Sowohl in Moskau wie auch in Kimgim neigte sich der Tag dem Ende zu, weshalb unser Mahl durchaus als ›Abendbrot‹ bezeichnet werden konnte. Zu meiner Verblüffung hatte Illan es fertiggebracht, aus meinen junggesellenhaften Vorräten fast gute Hausmannskost zu produzieren. Sie hatte Kotja nach Moskau geschickt, um Kartoffeln und ein tiefgekühltes Hühnchen zu besorgen. Als Vorspeise gab es eine Nudelsuppe, als Hauptgericht Bratkartoffeln mit Zwiebeln und Büchsenfleisch. Selbstverständlich konnte sich das Essen nicht mit den Gaumenfreuden in Felix’ Restaurant messen. Aber ehrlich gesagt, hätte ich diese Mahlzeit nicht gegen das üppigste Bankett eingetauscht.

»Ich wollte Ärztin werden«, erzählte Illan. »Das war ... mein Traum. Ich arbeitete als Krankenpflegerin, bimste die Lehrbücher ... Ich wollte an die medizinische Akademie von Angwar gehen ... das liegt etwa da, wo sich euer Stockholm befindet, eine sehr renommierte Institution. Die Studiengebühren sind natürlich hoch, und das Geld hatte ich nicht. Deshalb musste ich die Prüfungen mit Auszeichnung bestehen, dann würde ich ein Stipendium bekommen und bräuchte die Ausbildung nicht zu bezahlen ...« Sie verstummte. »Ich glaube, ich hätte es geschafft. Aber eines Tages komme ich zur Arbeit, und da sitzt eine andere junge Frau. Meine Patienten erkennen mich nicht mehr ... Ich nahm an, die wollten mich rausschmeißen, ohne mir mein letztes Gehalt zu zahlen ... ich würde wütend ... machte ein Fass auf ... Als Nächstes haben mich meine Freunde vergessen.«

»Und dann deine Verwandten.« Ich nickte.

»Ich bin eine Waise«, erklärte Illan knapp. »Mein Vater war Biologe, er hat meine Mutter aus dem Orient mitgebracht, als sie noch ganz jung war ... Mir hat er erzählt, sie hätten heiraten müssen, andernfalls hätte man ihn einen Kopf kürzer gemacht ... Dabei hat er gelacht, denn er liebte meine Mutter wirklich sehr. Später reisten sie gemeinsam ... nach Afrika, nach Asien ... aus Indien kamen sie nicht zurück ... es gibt bei euch doch eine Insel, die so heißt, oder? Nein, Indonesien! Von da kamen sie nicht zurück. Ich wuchs bei meiner Oma auf, doch auch sie ist inzwischen tot. Ich habe keine Familie mehr.«

»Tut mir leid«, murmelte ich.

»Am Anfang hat mir das alles ungeheuer gefallen«, fuhr Illan fort. »Nein, so dumm bin ich nicht, mir war schon klar, dass es zu wenig Funktionale gibt, um sich den Menschen zu erkennen zu geben und das Leben zu führen, das dir gefällt. Ich wollte meine eigene Klinik haben. Sie ist dann sogar entstanden. Kein großes Krankenhaus, dafür jedoch ein ordentliches. Ich wollte einfach behandeln, und zwar sowohl Funktionale, obwohl das bei ihnen nur selten nötig ist, als auch einfache Menschen. Aus der ganzen Welt würde man zu mir kommen. Natürlich würde ich nicht allen helfen können. Aber ich wollte mein Bestes geben ... Dann fing ich an nachzudenken. Weißt du, Kirill, so einfach ist das nämlich alles nicht ... Die Hebammenfunktionale beteuern, sie helfen uns lediglich, auf die Welt zu kommen ... Aber die Natur ist eben etwas anders eingerichtet.« Sie lächelte. »Der Geburt geht nun mal die Befruchtung voraus. Es muss irgendeine Kraft geben, die uns in Funktionale verwandelt. Da muss eine Logik dahinterstecken - warum ausgerechnet wir verwandelt werden. Da muss es doch ein Ziel geben ...«

»Es passiert ein Haufen Dinge ohne jedes Ziel«, widersprach ich. »Ein Grippevirus infiziert die Menschen auch zufällig.«

»Keinesfalls«, meinte Illan lächelnd. »Der Virus sucht sich Menschen mit geringer Immunität ... Anfangs habe ich auch gedacht, wir seien irgendwie disponiert. Wie in der Trivialliteratur: Es lebte einmal ein normaler Mensch, der nichts Gescheites zustande brachte, und plötzlich verwandelte er sich ratzfatz in einen Superhelden. Bei euch gibt es jede Menge solcher Bücher. Bei uns gibt’s auch welche.«

»Aus irgendeinem Grund möchten sich halt alle gern ratzfatz in einen Superhelden verwandeln«, meinte ich.

»Aber so funktioniert das nicht.« Illan breitete die Arme aus. »Letzten Endes kriegst du nichts umsonst. Du züchtest Muskeln, aber damit überforderst du deinen Organismus, treibst Schindluder mit deinem Herzen und verlierst Zeit, die du für deine Bildung aufbringen könntest, mit der Lektüre von Büchern, dem Besuch von Museen und Reisen. Du wirst ein großer Gelehrter, futterst dir aber einen Bauch an, leidest an Atembeschwerden, Hämorrhoiden und Kurzsichtigkeit. Und wir sollen alle Freuden auf einmal genießen?! Stark sein, klug, mehr oder weniger unsterblich, unsere Wunden sollen heilen ... Soll es für uns etwa keine Nachteile geben - von der Leine abgesehen?«

»Die Leine? Ach ... ja.«

»Mir hat das alles nicht gefallen«, fuhr Illan fort. »Daraufhin habe ich Felix ausgefragt. Zei. Und Karita. Das sind diejenigen, die hier bei uns in Kimgim das Sagen haben. Ich habe eure Welt besucht und Antik. Ich habe alles miteinander verglichen und versucht, hinter die Gesetzmäßigkeiten zu kommen. Man hat mir zu verstehen gegeben, ich würde mich mit Albernheiten beschäftigen. Und ich sollte, wo ich doch nun schon mal eine Ärztin war, in meinem Krankenhaus bleiben und auf Patienten warten. Dann hat Zei gewaltig auf die Pauke gehauen, behauptet, er sei in einer Schlägerei zum Krüppel gemacht worden und ich sei nicht auf meinem Posten gewesen ... Als ob man ihn, einen Polizisten, derart verletzten könnte ...«

»Und ist dir irgendetwas klar geworden?«, wollte ich wissen. »Hast du eine Gesetzmäßigkeit entdeckt? Wer wir sind und warum gerade wir so sind?«

Illan schüttelte den Kopf. »Nein, gar nichts. Schließlich ist ... ein ehemaliges Funktional zu mir gekommen. Ein Teil seiner Fähigkeiten ist ihm noch erhalten geblieben, aber nur eine winzige Spur ... Er hat mich gewittert. Er lag im Sterben. Zei hatte versucht, ihn umzubringen, aber irgendwie hat er es geschafft zu entkommen. Er war selbst ein ehemaliger Polizist. Er hieß Petrid und war aus Antik ...«

Er hieß Petrid und war in der Welt geboren worden, die die Funktionale Antik nannten. Es war die Welt einer erstarrten Utopie, der Utopie von Morus und Campanella, jener Utopie, wo die ärmsten Bauern mindestens drei Sklaven besitzen. Und diese Welt, die bei einem Soziologen einen hysterischen Anfall auslösen konnte, existierte und entwickelte sich, wenn auch auf eine sehr eigenwillige Weise, kolonisierte Amerika und Afrika, gelangte jedoch nie nach Australien, das ruhig im ewigen Schlaf der Steinzeit vor sich hindämmerte.

Er war ein Sklave, der im Weiteren an einem geglückten Aufstand teilnahm, das freie Bürgerrecht erhielt und zu einem erfolgreichen Landbesitzer aufstieg. Mit vierzig Jahren verwandelte er sich in ein Funktional.

Fünf Jahre später ermordete er einen Zöllner und verschwand nach Kimgim, zerriss somit die Verbindung zu seiner Funktion. Man kam ihm auf die Spur, und als er sich zu Illan durchgeschlagen hatte, war er völlig verstümmelt. Illan versuchte, ihn zu retten. Sie brachte mancherlei zustande, obwohl jeder Chirurg unserer Welt ihren OP spöttisch begrinst hätte. Sie nähte die aufgerissene Leber zusammen, entfernte die verletzte Milz, denn bei einstigen Funktionalen verschwindet die Fähigkeit zur Regeneration gänzlich. Ab und an kam Petrid zu Bewusstein und unterhielt sich mit ihr. Er wusste, er würde sterben, glaubte nicht daran, dass sie ihn retten könnte, kicherte jedoch die ganze Zeit und erzählte allerlei Unsinn. Von Funktionalen, die die Kastanien aus dem Feuer holten, von Erde-1, davon, dass sie alle hinters Licht geführt würden, dass er ein Imperator oder Poet hätte sein sollen, über die Unzulänglichkeit der Welt, aller Welten, die dahinsiechten wie ein guter Baum unter der Hand eines untüchtigen Gärtners. Illan vermochte nicht zu entscheiden, ob er im Fieberwahn sprach oder tatsächlich etwas wusste. Sie arbeitete, versuchte das entschwindende Leben zu retten - und sprach mit ihm, wobei sie einerseits etwas aus Petrid herauskriegen, ihn andererseits bei Bewusstsein halten wollte.

Dann kam Zei.

Illan schrie ihn an, sie nicht bei der Arbeit zu stören. Zei zuckte nur mit den Schultern, schubste sie zur Seite, schnitt Petrid mit ihrem, Illans, Skalpell die Kehle durch und machte sich gelassen von dannen. Illan hatte versucht, ihn daran zu hindern, jedoch selbst innerhalb ihrer Funktion nichts gegen den Polizisten auszurichten vermocht. Zu töten und sich zu schlagen - das war absolut nicht ihr Metier.

Von diesem Tag an begann sie zu trainieren. Den ihr verliehenen Fähigkeiten zum Trotz erlernte Illan das Kämpfen. Sie nahm Unterricht im Faustkampf und in Karate, besuchte ein Fechtstudio und Schießstände. Das blieb nicht unentdeckt. Anfangs lachte man sie aus. Später rügte man sie dafür. Und schließlich verlangte man, sie solle das ungebührliche Verhalten aufgeben. Andernfalls würde sie zu erzieherischen Zwecken und damit sie Einsicht annehme einem Scherbengericht unterzogen, wie Felix es ausdrückte.

Es endete damit, dass Zei zu ihr kam und anfing, auf sie einzudreschen. Nein, vermutlich hatte er sie nicht töten, sondern nur ein ernstes Gespräch mit ihr führen wollen. Ihn erwartete jedoch eine Überraschung. Illan zeigte sich auf diese Wende der Ereignisse vorbereitet und lockte den Polizisten in einen Hinterhalt. Zwei Schüsse aus einer Schrotflinte mitten ins Gesicht hielten ihn auf.

»Ich habe ihn kalt erwischt«, sagte Illan. »Und vermutlich hätte ich ihn umbringen können. Er war blind, die Augen flossen aus ihm heraus, sein ganzes Gesicht hatte sich in eine blutige Suppe verwandelt. Ich hätte nur die Flinte nachladen müssen und ... Aber das brachte ich nicht fertig. Damals war ich noch eine mitleidige Närrin. Ich schoss ihm noch in die Knie, damit er mir nicht nachsetzen konnte. Dann machte ich mich davon. Ich habe die Verbindung zu meiner Funktion gekappt. Ich ging in eine Stadt, von der ich absolut sicher wusste, dass es in ihr keine Funktionale gab. Dort lebte und arbeitete ich. Hundert Kilometer von Kimgim entfernt ... Das schien mir ein ausreichender Schutz. Allerdings hatte ich nicht vor, mich ewig zu verstecken. Ich hatte Glück, denn ich bewahrte einen Jungen vor dem Tod, den Anführer einer dortigen Jugendbande. Keine schweren Jungs, sondern nur minderjährige Randalierer. Natürlich konnten sie sich früher oder später in echte Verbrecher verwandeln. Aber das ließ ich nicht zu. Ich habe ihnen von den Funktionalen erzählt. Und ich habe sie überzeugt, dass ich die Wahrheit sagte. Sie hielten es für weitaus amüsanter, gegen unverletzliche Funktionale zu kämpfen, als einander die Visage zu polieren und die Fracht aus dem Hafen zu klauen ...«

»Es tut mir sehr leid«, beteuerte ich. »Aber ihr habt mir keine andere Wahl gelassen.«

»Das ist meine Schuld«, erklärte Illan. »Ich ... ich hatte mir ihre Methode der Problemlösung zu eigen gemacht. Wir fingen an, Funktionale anzugreifen. Wir versuchten diejenigen, die die Wahrheit über Erde-1 kannten und darüber Bescheid wussten, wer die Funktionale lenkte und normale Menschen zu solchen machte, zu schnappen.«

»Wie Genosse Lenin zum Genossen Stalin gesagt hat: Enteignung und Banditentum ohne Kenntnis des Klassenkampfes werden uns nicht helfen«, bemerkte ich.

»Das hat er gesagt?«, verwunderte sich Kotja.

»Na ja ... etwas in der Art hat er vermutlich schon gesagt. Der kommunistischen Mythologie zufolge.«

Illan hüstelte. Die Mythen unserer Vergangenheit interessierten sie offenbar nicht.

»Erzähl mir mal von Erde-1«, bat sie. »Du wurdest angegriffen? Wie kam das? Und warum?«

»Erde-1 ist Arkan«, antwortete ich. »Die Welt, in der die Zeit der unseren angeblich um fünfunddreißig Jahre voraus ist. Nur dass das nicht stimmt ...«

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