Zwölf

Mein Freund Erwin Michenthaler hat in Graz eine Ausstellung. Ich will mir die Eröffnung nicht entgehen lassen, zumal das bei ihm stets groteske Veranstaltungen sind. Am Südbahnhof kaufe ich mir eine Fahrkarte für die erste Klasse. Vermutlich wäre es vernünftiger, erst abzuwarten, ob es in der zweiten Klasse voll oder unangenehm wird, weil ich dann ja noch immer wechseln könnte, aber ich bin zu träge. Außerdem bekomme ich dann keinen Fensterplatz. Und müßte vermutlich jemandem gegenübersitzen, was ich schon gar nicht leiden kann.

Ehe ich einsteige, gehe ich zum Geldautomaten. Ich muß warten. Vor mir ist ein großer, kräftiger, brutal wirkender Mann an der Reihe. Er braucht lang. Als er fertig ist und sich umdreht, erkenne ich ihn, es ist die österreichische Mundartdichterin, die beim Fernsehquiz eine Million Euro gewonnen hat. Die Sendung habe ich nicht gesehen, doch seither war die Dichterin so oft in Zeitungen und im Fernsehen, daß sie wohl jeder kennt.

In der ersten Klasse erwartet mich eine Überraschung: Kein Mensch im Waggon, aber alle Plätze reserviert. Alle. Der ganze Großraumwaggon. Von Wiener Neustadt bis Graz, also etwa die halbe Strecke. Einen zweiten gibt es nicht. Eine Weile wandere ich konsterniert durch den Waggon und frage mich, was ich jetzt tun soll. Meine Karte kann ich nicht zurückgeben.

Ich setze mich auf den einzigen Platz, der nicht von Wiener Neustadt an reserviert ist, nämlich den, der laut Beschilderung den Passagieren mit Expreßreservierung vorbehalten ist. Eine Frau mit Trolley kommt herein. Ungefähr so ratlos muß Minuten zuvor ich ausgesehen haben. Sie liest die Reservierungen und wird sichtlich unruhig. Sie setzt sich zu mir, wir schimpfen über die Bahn. Ein Herr gesellt sich zu uns, dann noch einer. Nun sitzen vier Passagiere nebeneinander hinten im Waggon, auf den Sitzen der Expreßkartenbesitzer, und der Rest der Plätze ist unbesetzt.

Als der Zugbegleiter kommt, ist die Stimmung aufgeheizt, und er bekommt viel Unerfreuliches zu hören. Am wüstesten gebärdet sich ein unrasierter Kerl mit einem Feuermal auf der Stirn, der von den reservierten Plätzen auf den katastrophalen Allgemeinzustand des Waggons zu sprechen kommt und fragt, was an diesem Loch einer ersten Klasse würdig ist. Der Teppich auf dem Boden ist verdreckt, die Sitze sind abgewetzt, wofür bezahlt man eigentlich den Aufpreis usw. In seiner Hilflosigkeit sagt der Zugbegleiter:»Tun Sie sich bitte beruhigen!«Was den Fahrgast noch weiter aufbringt. Geschrei, Frage nach der Dienstnummer, Drohungen. Der Zugbegleiter, die Notwendigkeit einer Rücksprache mit Kollegen vorschützend, flüchtet.

Der Zug fährt los. Meine Laune wird besser, als die Bierbetreuerin kommt. Ich nehme Kaffee und einen Pennesalat mit Oliven und getrockneten Tomaten sowie eine asiatische Suppe. Nach dem Essen bin ich so zufrieden mit der Welt, daß mir meine Attacken gegen den Zugbegleiter leid tun. Ich nehme mir vor, ihm das zu sagen, aber er läßt sich nicht blicken.

Ich lese in der neuesten Ausgabe von Schach, ab und zu verschicke ich SMS. Der Schriftsteller-Schlaks erinnert mich, er wird am Abend auf 3sat zu sehen sein. Ich schreibe Else, sie soll die Sendung bitte aufzeichnen, denn ich bin sicher, daß ich um halb elf noch nicht zurück im Hotel sein werde. Mir ist ein wenig übel, vielleicht war etwas mit dem Pennesalat nicht in Ordnung.

Wiener Neustadt. Niemand steigt ein. Keine Reisegruppe, nicht einmal ein einzelner Gast. Niemand. Einer der Männer beginnt wild zu schimpfen, wir anderen lachen. Der ganze Waggon gehört uns, die Frau bleibt trotzdem neben mir sitzen. Ich überlege. Wäre es unhöflich, wenn ich mir einen neuen Platz suchte? Würde wohl schroff wirken.

Ich betrachte sie von der Seite. Wieso bleibt sie? Ist sie an mir interessiert? Ach was.

Die Fahrt über den Semmering hat mir noch nie gutgetan. Seit meiner Kindheit werde ich leicht reisekrank, und das wird sich wohl auch nicht mehr ändern. Aber was jetzt mit mir passiert, habe ich auf dieser Strecke noch nie erlebt. Innerhalb weniger Minuten bin ich total verschwitzt. Das Gefühl leichter Übelkeit wächst sich zur Gewißheit aus, mich bald übergeben zu müssen, und meine Verdauung spielt auch verrückt.

Ich renne aufs Klo. Erst stehen oder erst sitzen, was ist dringender? Sitzen.

Zugtoiletten gehören zu den widerlichsten Orten, und wenn ich öfter als zweimal auf einer gesessen habe, sollte es mich wundern. Jetzt gibt es kein Zögern für mich, keine Zeit, die Brille mit Papier abzudecken, und um mich wie eine Frau hinzuhocken, bin ich plötzlich zu schwach.

Und so sitze ich da, meine Eingeweide spielen Apokalypse, mir ist zum Sterben übel, und der Zug schwankt so stark in den Kurven, daß ich nicht weiß, ob ich rechtzeitig hinten fertig werde, ehe es vorne losgeht. Mein Gott, was ist das nun wieder? Meine Darmgrippe von vergangener Woche war offenbar doch noch nicht so ausgeheilt, wie ich angenommen hatte. Sogar Fieber habe ich, ich fühle es, und es macht mir angst.

Der Punkt ist erreicht, an dem es vorne kein Halten mehr gibt. Ich drehe mich um, der Zug schwankt weiter, und ich kotze. Die Magenkrämpfe sind noch weit schlimmer als letzte Woche. Als ich glaube, ich bin fertig, kommt der nächste Schwall. Der letzte ist der heftigste von allen, er ist so heftig, daß er mir die Brücke, die ich trage, seit mir vor fünfzehn Jahren meine damalige Freundin zwei Zähne ausgeschlagen hat, aus dem Mund reißt und ins Klo spült.

Nun liegt meine Brücke vor mir im Zugklo, während ich mit nacktem Hintern auf dem Boden knie, Fieber habe und sich mein Magen zusammenkrampft.

Ich fische sie heraus. Ach du je. Reinige sie, reinige den Rest von mir, der zu reinigen ist. Die Brücke wickle ich in ein Papierhandtuch, das ich in die Tasche stecke. Ohne jemanden anzusehen, hole ich meinen Kulturbeutel. Schritt für Schritt, mich an den Kopfstützen der Sitze festhaltend, wanke ich zur Toilette zurück. Dort reinige ich die Brücke gründlicher, als je eine Brücke gereinigt worden ist auf dieser Welt. Dennoch ist es nicht der glücklichste Augenblick meines Lebens, als ich sie wieder einsetze.

Eine Weile geht alles gut. Ich sitze auf meinem Platz und lese. Ab und zu wirft mir die Frau einen mißtrauischen Blick zu. Inzwischen ist sie von mir abgerückt. Ich merke, sie würde sich gern auf einen anderen Platz setzen, hat aber offenkundig ähnliche Höflichkeitsbedenken wie ich zuvor. Bei mir liegt die Sache nun schon anders, ich würde gern weit weg von diesen Leuten sitzen, die mich anstarren, und ich hätte keine Probleme mehr damit, sie zu kränken. Aber ich würde es nicht schaffen, meine Sachen zusammenzupacken. Ich brauche alle Kraft für meine Konzentration darauf, nicht einem völligen Zusammenbruch zu erliegen. Was für einen Höllenvirus habe ich mir da eingefangen?

Es geht wieder los. Ich schaffe es gerade noch zur Toilette. Fünf Minuten später sieht es darin schlimm aus. Ich zittere, ich stinke nach Schweiß. Als ich denke, es ist okay, und hinausgehen will, merke ich im letzten Moment, daß es keineswegs okay ist.

Ich bleibe eine halbe Stunde. Halb und halb bekomme ich mit, wie der Zug in Mürzzuschlag hält, ich habe das Gefühl, ich werde in dieser Toilette sterben.

Kurz vor Bruck an der Mur unternehme ich einen weiteren Versuch, zu meinem Platz zurückzukehren. Der Zug schaukelt, ich bleibe auf halbem Weg stehen, die drei Fahrgäste sehen mich betreten an, bei ihnen steht der Zugbegleiter.

«Ist Ihnen nicht gut?«ruft er.

Ich deute mit den Händen, mir ist nicht gut.

«Aha!«ruft er, und ich drehe wieder um.

In Graz nehme ich mir ein Zimmer im Hotel Ibis, gegenüber dem Bahnhof, weiter hätte ich es nicht geschafft. Ich lasse die Jalousien runter, gehe zur Toilette, kotze, lege mich ins Bett. Das Fieber steigt wieder, ich döse vor mich hin. Es geht mir ein wenig besser. Kurz darauf wird es wieder schlimmer. So schlimm, daß ich meine, es kann nicht so weitergehen. Ich mache einen Rundruf bei allen Grazer Verwandten und Freunden, ob sie einen Arzt wüßten, der um diese Zeit — es ist bereits sechs Uhr abends — noch da ist. Meine Mutter weiß einen, in Eggenberg, einem trostlosen Randbezirk. Als sie dort gewohnt hat, war er ihr Hausarzt. Nett ist er, sagt sie. Ich rufe mir ein Taxi und bitte den Chauffeur, langsam zu fahren.

Im Wartezimmer riecht es nach Schweiß und Zigarettenrauch. Es ist schäbig, am liebsten würde ich gleich umdrehen. In den Ecken Schmutz, die Einrichtung stammt aus den fünfziger Jahren, die Stühle wackeln, und dem Tisch sieht man an, daß er nach dem Abbrechen eines Beins schief zusammengeleimt worden ist. Die Zeitschriften darauf sind eineinhalb Jahre alt und schmierig, mir wird beim Gedanken, sie anzugreifen, wieder übel.

Ich sage der Sprechstundenhilfe, ich sei der, der vorhin angerufen habe, und bei mir sei es eine sehr akute Angelegenheit. Sie bittet mich, Platz zu nehmen. Ich betrachte die übrigen Wartenden, es sind ungefähr zwanzig. Da und dort sitzt eine verschleierte Frau. Bei einer sind nur die Augen zu sehen, sie trägt Burka. Die meisten sind aber Männer, sie husten, stöhnen, reiben sich die Hände. Ich bin der einzige, der einigermaßen europäisch aussieht. Vielleicht ist das der Grund dafür, daß ich bald drankomme. Vielleicht hat mir die Sprechstundenhilfe auch angesehen, daß es wirklich eine akute Sache ist.

Die Praxis ist unterteilt in Kojen. In einer davon muß ich mich auf eine Liege legen und warten. Als Trennwand hängt an den Seiten ein nicht sehr sauberer Plastikvorhang. Links und rechts von mir flüstern Menschen. Der Arzt ist gerade in einer vierten Koje beschäftigt. Der Vorhang dort ist schlecht zugezogen, und ich sehe die dicken weißen Oberschenkel einer alten Frau.

Der Arzt kommt zu mir. Ungefähr fünfundsiebzig. Ich erkläre ihm, was mir fehlt. Er beginnt an meinem Bauch herumzudrücken.

«Tut das weh?«

«Ih! Ih! Na ja!«

«Und das?«

«Ah! Ih! Wissen Sie, ich bin empfindlich.«

Er macht eine besorgte Miene.

«Wie lange, sagen Sie, haben Sie das schon?«

«Das erste Mal war vor über einer Woche. Ich dachte, es sei schon vorbei, aber…«

Er nickt, schaut mich traurig an und sagt:

«Ich muß Sie ins Spital überweisen. Es ist der Blinddarm.«

«Wie bitte?«

«Ja, ja.«

«Aber das tut doch weh.«

«Ihnen tut es ja auch weh.«

«Nein, tut es nicht! Ich bin nur empfindlich!«

«Aber sicher tut es Ihnen weh. Ich werde wohl wissen, wann es Ihnen weh tut. Lassen Sie nur, ich kenne mich da aus, ich bin ausgebildeter Anästhesist.«

Er geht hinaus, und nun hört die gesamte Praxis:»RUFEN SIE EINEN KRANKENWAGEN! ICH HABE DA DRINNEN EINEN MIT EINEM AKUTEN BLINDDARM!«

Der Arzt untersucht in den Nachbarkojen weitere Patienten. Ab und zu höre ich Sätze wie HOFFENTLICH KOMMEN DIE BALD und NICHT LUSTIG SO WAS. Als er wieder einmal in seinem schmuddeligen grauen Kittel an meiner Koje vorbeisegelt, halte ich ihn auf.

«Sagen Sie, wie kann man einen akuten Blinddarm…«

«Hören Sie! Das ist ein schleichender Durchbruch. Deshalb ist Ihnen schlecht!«

Ich werde von den Rotkreuzhelfern auf einer Trage durch das Wartezimmer hinausgeschleppt. Die Wartenden machen Platz. Ein Dutzend dunkler Augenpaare, die mich anstarren. Im Wagen bestehe ich darauf, mich hinzusetzen, weil mir im Liegen bestimmt noch mehr übel würde.

«Tut es nicht zu weh im Sitzen?«fragt die Sanitäterin.

«Mir tut überhaupt nichts weh«, antworte ich.

«Ihnen tut nichts weh?«fragt sie ungläubig.

Ich schüttle den Kopf. Ich sehe sie an. Sie ist ziemlich hübsch.

«Was meinen denn Sie«, frage ich,»kann das mit dem Blinddarm zu tun haben? Wenn mir nur übel ist, aber nichts weh tut?«

«Ich weiß nicht«, sagt sie vorsichtig,»gehört habe ich das noch nie.«

Bei der Aufnahme im Krankenhaus stehe ich zwischen zwei Sanitäterinnen, während eine Frau hinter dem Pult meine Daten abfragt. Zum Schluß sagt sie:

«Und Sie sind — der Angehörige des Patienten?«

«Ich bin der Patient.«

Sie sieht auf ihre Papiere.

«Da steht doch: Blinddarm.«

Ich zucke die Schultern.

Ich muß mich trotzdem auf ein Bett legen. Werde in die Ambulanz gerollt. Eine junge Ärztin macht meinen Bauch frei und untersucht mich. Ich gebe wieder spitze Schreie von mir. Ich erkläre ihr, ich sei empfindlich und kitzlig, aber es täte nicht weh usw. Sie nickt.

«Und? Blinddarm?«

«Dann wäre der Bauch hart.«

«Der Arzt, der mich hierhergeschickt hat, sagte etwas von einem schleichenden Durchbruch…«

«Dann wäre der Bauch auch hart.«

«Sie sehen mich erleichtert«, sage ich.

«Jetzt nehmen wir Ihnen Blut ab, um auszuschließen, daß es etwas anderes ist, als ich vermute, nämlich eine Darmgrippe.«

«Was? Blutprobe? Und wenn Sie dabei draufkommen, daß ich irgendwelche schweren Krankheiten habe?«

«Dann ist es gut, daß wir draufkommen.«

Nach der Blutabnahme schiebt man mich in meinem Bett auf den Gang. Eine Stunde wird die Analyse dauern, sagt die Ärztin. In einem kleinen Fernseher an der Wand läuft die Millionenshow. Ich würde gern zu Günther Jauch umschalten, aber es gibt keine Fernbedienung, ich muß mir den gräßlichen Dialekt des ehemaligen Skirennläufers anhören. Um mich abzulenken, rufe ich Daniel an und erzähle ihm, daß ich mit Verdacht auf eine Blinddarmgeschichte ins Spital gebracht worden und deshalb etwas verängstigt bin.

«Aber wieso?«fragt er.»An einem Blinddarm stirbt man doch nicht.«

«Ich habe trotzdem Angst!«

«Aber wieso denn?«

«Gut, es ist ja nicht der Blinddarm. Jetzt fürchte ich mich vor dem Blutbild!«

«Aber wieso denn?«

«Mein Gott, mit dir ist ja nicht zu reden! Bist du denn überhaupt nicht neurotisch?«

«Nicht daß ich wüßte.«

Ein arabischer Zeitungskolporteur kommt vorbei. Ich kaufe ihm ein Profil ab. Ich lese einen Artikel über Jungaristokraten, die einen Klub gegründet haben, der für die Wiedererrichtung des Adelsstandes in Österreich kämpft, oder so ähnlich. Ich kann mich nicht recht konzentrieren und lege das Heft weg.

Nach einer Stunde ist die Analyse noch nicht da. Auch nicht nach eineinviertel Stunden, auch nicht nach anderthalb Stunden. Nach zwei Stunden: Panik. Das dauert so lange, weil sie etwas gefunden haben. Aber was? Irgend etwas Gefährliches natürlich.

Ich rufe Erwin an. Die Veranstaltung ist in vollem Gang, er spricht schon etwas schleppend, im Hintergrund höre ich schrille Frauenstimmen, Männergebrüll und Gläserklirren. Ich erkläre ihm, warum ich nicht da bin, er zeigt Verständnis. Gerade will ich ihn fragen, ob er glaubt, daß ich an einer schweren Krankheit leide, da kommt die Ärztin auf mich zu, ihre Miene ist ausdruckslos. Ich verabschiede mich von Erwin. Der Kloß in meinem Hals ist so groß, daß ich schlucken muß.

Sie rollt mich zurück in das Ambulanzzimmer.

«Und?«frage ich.»Und?«

Sie setzt sich und gähnt. Sie öffnet ein Kuvert.

«Also, was haben wir denn da… hmmmm… hmhm… hmmmm… hmhm…«

«Und? Bin ich todkrank?«

«Nein, sind Sie nicht. Der Wert hier ist etwas erhöht… aber das«— sie deutet auf meinen grummelnden Bauch —»ist mit dem Darm auch normal. Diät halten, ich drucke Ihnen einen Plan aus. Und eine Woche lang Bioflorin

Mit dem Taxi fahre ich zur Nachtapotheke, dann ins Hotel zurück. Es gibt einen Computer. Ich zahle für eine Stunde im voraus. Ich rufe meine Mails ab, nichts Wichtiges. Ich gebe meinen Namen bei Google News ein, keine Meldung. Ich beginne eine Partie Spider Solitär. Es ist zwar blöd, für eine Stunde Internet zu zahlen und dann virtuelle Patiencen zu legen, aber das ist mir egal, ich spiele eine Partie, dann noch eine, dann noch eine.

Irgendwann fällt mir auf, daß ich in Gedanken mit den Jungaristokraten aus dem Artikel streite. Ich spiele die nächste Partie, ich kaufe noch eine Stunde. Nach ein paar weiteren Spielen merke ich, daß ich in einem heftigen Wortwechsel mit einem der Jungaristokraten verwickelt bin, es geht hin und her, wir argumentieren, ich kann es nicht abstellen, es hört einfach nicht auf in meinem Kopf, egal was ich versuche.

Ich habe Daniel im Fernsehen versäumt, fällt mir ein. Ich nehme das zweite Bioflorin.

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