19

Sie ging durch die Alleen des Parks. Sand und Kieselsteine raschelten unter ihren Füßen. Die Schatten der Bäume fielen auf den Rasen und flatterten. Liebespärchen saßen eng umschlungen auf den einsamen Bänken. Leises Geflüster verstummte, wenn Asiadeh eiligen Schritts vorbeiging. Sie ging, den Kopf leicht vorgeneigt. Sie sah die dunklen Äste, die sich über die Alleen wölbten, und die Kieselsteine, die unter ihren Füßen lagen und im Mondschein schimmerten.

Dann stand sie an der Brücke, an das Geländer gelehnt. Unten gähnte die trockene Leere des Flußbettes. Sie blickte hinunter. Die geplatzte Erde war vom Mondlicht übergossen. Asiadeh ging weiter, immer im Kreise, durch die Alleen des Parkes.

Hassa — dachte sie —, einst saß er im Auto, küßte sie und dünkte sich ihr überlegen. Dann stand er demütig im Regen der Berliner Straße und bat um ihre Gnade. Wann war das? Gestern? Vor Jahrhunderten? Er rettete einen heiligen Mann aus der Bruderschaft der Bektaschi, und er machte sie zur Frau in einer heißen Sommernacht im breiten Daunenbett eines serbischen Hotels.

Asiadeh blieb stehen. Der Mond schimmerte durch die Äste hindurch und war mild und weich wie die Seele Hassas.

Es war im Schlafzimmer vor dem breiten Doppelbett, in dem einst Marion schlief und an fremde Männer dachte. Er stand neben ihr und hatte erschrockene und bittende Augen.

Ja, damals versprach sie, eine gute Frau zu sein. Damals lag sie neben ihm und dachte an Marion, die ihn verlassen hatte und der das Tor der Hölle offenstand.

Asiadeh merkte nicht, wie sie weiterging, immer im Kreis durch die vom Liebesgeflüster erfüllten Alleen. Ein Ungläubiger war Hassa, ein Abtrünniger, ohnmächtig in der Welt der Gefühle. Er hatte starke Hände und geschickte Finger, und er war zufrieden in der engen Welt seiner Liebe. Sie sah ihn im weißen Kittel, nach Medizin riechend, oder im Kaffeehaus, seinen Freunden simple Geschichten über die Kranken, über Theater oder die Politik erzählend. Ein warmes Gefühl erfüllte sie. Es war ganz undenkbar, daß es keinen Hassa mehr in ihrem Leben geben sollte.

Asiadeh zündete sich eine Zigarette an. Die kleine Flamme erhellte ihr Gesicht, sie rauchte im Gehen, und alles in ihr fürchtete sich vor dem Prinzen, der plötzlich aufgetaucht war und nach ihr rief.

Ihre Ahnen kamen einst aus der Wüste und waren Sklaven der Ahnen des Prinzen. Jeden Atemzug, jede Bewegung ihrer Glieder verdankte sie der Gunst, den die Ahnen des Prinzen ihren Ahnen erwiesen hatten. Eine Bäuerin wäre sie geblieben, ein wildes Steppenweib, wenn es die Ahnen des Prinzen gewollt hätten.

Die Zigarette glimmte. Sie sah die Asche länger werden und dachte an die sengende Glut der großen Wüste, aus der die Ahnen kamen und die Welt bezwangen. Der große Orchan, der jähzornige Murad, der grausame Selim, der nach Ägypten zog und den Mantel des Propheten um seine breiten Schultern warf. Die ganze Größe des Reiches war jetzt in dem Mann verkörpert, der schlaffe Hände hatte und nach ihr rief. Sie mußte zu ihm ziehen, sie mußte Dienerin im leeren Hause Osman werden, demütig und ergeben, wie es Gott den Frauen als Pflicht auferlegt hat.

Sie warf die Zigarette weg. In ohnmächtiger Angst zertrat sie den Stummel. Vielleicht sollte sich Hassa eine andere Frau suchen, eine Frau, die nicht im Banne eines zerfallenen Reiches steht, die besser zu ihm paßt, die in Kaffeehäusern warten kann, während er Baritone behandelt, und die nicht wegläuft, wenn Marion an den Tisch kommt.

Sie blickte sich um. Sie fürchtete sich plötzlich vor dieser fremden Stadt, vor der fremden Welt, in die sie hineingezwängt wurde, die sie nicht verstand und die sie langweilte. Ja, sie wußte es genau, sie langweilte sich in dem Salon mit den Erkerfenstern, im Kaffeehaus mit den Ärzten, zu Besuch unter Menschen, die anders dachten, anders fühlten als sie, als ihr Vater, als dieser Prinz, den sie nie vorher gesehen hatte und der ihr näher und vertrauter war als Hassa mit seinen Kranken, seinen Freunden und seinen Gesprächen.

Hassa sollte nach Kairo übersiedeln oder nach Sarajewo, er sollte, wie seine Ahnen, einen frommen Fes tragen, so leben, wie Asiadeh gewohnt war, Derwische behandeln und Moscheen besuchen, dann würde sie bei ihm bleiben. Mit einem Ruck blieb Asiadeh stehen. Ihre Gedanken verirrten sich. Eine leere, grüngestrichene Bank stand im Schatten eines großen Baumes. Asiadeh setzte sich hin.

»Mein Gott«, sagte sie leise, und ihre Hände wurden kalt. Hassa war ihr Mann, sie liebte ihn, ohne Zwang war sie die Ehe mit ihm eingegangen, ohne Zwang gab sie sich ihm hin. Und jetzt war sie wie Marion, saß auf der Bank im Park und dachte an einen fremden Mann, während der eigene im Bette lag und sich nach ihr sehnte. Sie wollte zum Prinzen ziehen, wie es ihr die Pflicht gebot, aber Hassas Schatten würde mitziehen, würde sie verfolgen in den Nächten, die sie mit dem Prinzen verbringen würde, in den Gesprächen, die sie am Tage mit ihm führen würde. Überall würde sein Schatten auftauchen, sie würde seine Augen sehen, sie würde den stummen Vorwurf in seinen Zügen lesen, den Fluch hören, den er ihr mit auf den Weg geben wird.

Asiadeh ballte die Hände. Es gab keinen Ausweg aus der Sackgasse des plötzlichen Jammers. Sie wußte genau: sie wird sich nicht auf die Straße trauen, sie wird ihr Gesicht nicht sehen können, wenn sie Hassa verlassen wird. Fassungslos starrte sie vor sich hin. Pflicht und Schande, Ehre und Lust waren plötzlich in einem wirren Bündel verflochten, und sie wußte nicht mehr, ob die Pflicht sie zum Prinzen zog oder die Liebe bei Hassa zurückhielt.

Eins wußte sie aber: Es müßte einen Unterschied geben zwischen der hochmütigen Marion, die ihren Mann verlassen hatte, und Asiadeh, die grüblerisch auf der Bank im Park saß und vor sich hin starrte. Aber auch für Marion war der Mann, mit dem sie wegging, wahrscheinlich dasselbe, was für Asiadeh der wiedergefundene Prinz.

Asiadeh seufzte. Es gab keinen Unterschied zwischen ihr und der ehebrecherischen Marion. Hassa würde keine dritte Frau nehmen. Einsam und traurig würden seine Tage dahinziehen. Er würde allein und menschenscheu durch die Straßen gehen und die Frauen verfluchen, die ihm ewige Treue geschworen hatten und dann mit anderen Männern weggingen.

Asiadeh erhob sich von der Bank. Ihr Gesicht glühte. Sie schämte sich. Langsam ging sie zum Ausgang des Parkes. Ja, es gab einen Unterschied zwischen einer Prinzessin aus Istanbul und Marion, die ihren Mann verriet.

Nachdenklich ging sie zum Ring. Die Zukunft lag vor ihr, im Staube der breiten Straße. Jahrzehntelang wird sie in Kaffeehäusern sitzen, abends zum Kobenzl fahren und Hassa küssen. Sie wird ihre Heimat verlieren, sie wird in der Welt Europas aufgehen, aber sie wird ihren Mann nicht verlassen, sie wird eine gute Frau bleiben, die allen Menschen in die Augen blicken darf, bis auf die trüben und einsamen Augen Rollands, der nach ihr gerufen hat und dem sie nicht gefolgt war.

Sie näherte sich dem Hause. Langsam ging sie die Treppe hinauf, langsam öffnete sie die Tür. Im Schlafzimmer brannte das Licht. Sie trat ein. Hassa lag im Bett und blätterte schlaftrunken und gleichgültig in den philosophischen Zeitschriften, die er von Asiadehs Tisch geholt hatte. Er blickte auf und lächelte:

»Es ist spät geworden. Hast du dich gut unterhalten? Ich las inzwischen deine Zeitschriften, aber ich habe nichts verstanden. Was ist eine Polystadialität?«

»Ein Hypophysentumor, ins Philologische übertragen. Macht nichts, daß du es nicht verstehst. Danke, ich habe mich gut unterhalten.«

Sie stockte. Es erschien ihr plötzlich sehr seltsam, daß sie sich mit ihrem Mann deutsch unterhielt, während sie selbst in einer anderen Sprache dachte und träumte. Sie unterdrückte ein leises Gefühl des Unbehagens und trat an Hassas Bett. Er lag auf dem« Rücken und sah sie an:

»Schön bist du heute, Asiadeh, sehr schön.«

Sie setzte sich an den Bettrand. Sie beugte sich vor und küßte Hassas Stirn. Hassas Hände streckten sich ihr entgegen. Er streichelte sie, und sie fühlte den Duft seiner Haut, die Stärke seiner Muskeln, die vertrauten Wahrzeichen seiner Liebe.

Sie entkleidete sich und saß im Pyjama auf seinem Bett, die Füße hochgezogen und den Kopf auf die Knie gestützt:

»Es war sehr nett«, sagte sie. »Wir sprachen von alten Zeiten und von der Heimat. Aber die wahre Heimat der Frau ist das Bett ihres Mannes.«

Hassa zog sie zu sich. Sie umfaßte seinen Kopf. Ihr Körper schmiegte sich an den seinen. Ihre Lippen glitten über seine Haut, sie umfaßte seinen Körper, als suchte sie Schutz und Rettung in seinen kräftigen Armen.

Hassa wurde ganz wach. Asiadehs verborgene Leidenschaft übertrug sich auf ihn. Ihre Augen blickten ihn demütig und verzückt an, ihr Körper war plötzlich durstend und lockend. Er sah ihre helle Haut, die blonden weichen Haare fielen über ihr Gesicht.

Sie kniete im Bett und ihr Kopf preßte sich gegen Hassas Brust. Sie wiegte sich langsam und stöhnend, und es klang wie das nächtliche Murmeln eines einsamen Tieres.

»Ich liebe nur dich, Hassa, dich allein«, sagte sie, und Hassa ergriff ihren Körper, warf ihn auf die weißen Laken, sah, als wäre es zum erstenmal, ihre ernst emporgerichteten Augen, ihre weichen zusammengepreßten Lippen. Hassa vergaß seine Kranken, seine Ärztegesellschaft, seine Müdigkeit. Er fühlte nur noch die feuchte Wärme ihres Mundes, die Hingegebenheit ihres zarten Körpers.

Später saß sie im Bett, die Hände um seinen Nacken geschlungen, schweigsam vor sich hin starrend. Ihre Mundwinkel lächelten. Sie sah ihn bittend und zärtlich an:

»Hassa«, sagte sie, »erfülle mir eine Bitte!«

»Ja, Asiadeh.«

»Im Speisezimmer, Hassa, da steht im Büfett eine Flasche Kognak. Ich hole sie dir. Trinke etwas Kognak, Hassa, sonst schläfst du jetzt ein und ich will nicht, daß du einschläfst, ich will deine offenen Augen sehen.«

Sie lief barfuß durch die Wohnung und kehrte zurück, eine Flasche unter dem Arm und ein Glas in der Hand. Ihre Augen glänzten, ihre Wangen waren gerötet. Im Pyjama, mit zerzaustem blondem Haar, glich sie einem Knaben, einem kleinen Pagen, der aufgeregt seinen ersten Dienst tut.

»Trink mit«, sagte Hassa und reichte ihr das Glas.

»Nein, ich brauche keinen Kognak, um berauscht zu sein.«

Sie füllte das Glas, und er trank mit langsamen Schlucken. Sie füllte es nochmals.

»Du verführst mich zur Sünde«, lachte er. »Der Koran verbietet das Saufen.«

»Es gibt einen Kommentar«, sagte sie sehr ernst. »Er stammt von dem großen Gelehrten Scheich Ismail aus Ardedil. Manchmal ist das Trinken erlaubt.«

Hassa trank. Asiadeh saß mit angewinkelten Beinen auf dem Bett und blickte auf die Kognakflasche.

»Ich bin schon ganz wach, Asiadeh, aber wenn du befiehlst, trinke ich weiter.«

»Ja«, sagte sie und faltete die Hände über ihren Schoß. »Du sollst nie meinetwegen unglücklich sein, Hassa.« Ihre Stimme klang beinahe bittend. »Ich will alles tun, damit du immer glücklich bist.«

Hassa sah sie verwundert an. »Danke«, sagte er gerührt, »du sollst auch glücklich sein. Hast du es gut bei mir?«

»Ich habe es gut bei dir. Aber was ist das Glück einer Frau? Eine Frau ist glücklich, wenn sie das Lächeln in den Augen ihres Mannes sieht und wenn sie die Ursache davon ist. Ich werde alles tun, damit du nie Kummer durch mich hast. Ich bin nicht Marion.«

Jetzt füllte Hassa selbst sein Glas. Er stieg aus dem Bett und saß neben ihr, lächelnd und sehr gut gelaunt.

»Marion«, sagte er, »Marion ist eine dumme Gans. Ich habe sie sehr geliebt, aber jetzt liebe ich sie nicht mehr. Ich liebe dich. Marion verkommt. Sie müßte mir leid tun, aber sie tut mir nicht leid. Fritz hat sie stehengelassen. Es war nichts anderes von ihm zu erwarten. Jetzt ist sie allein, trotz all ihrer Schönheit, und ich habe Asiadeh und bin glücklich.«

»So straft Gott die Unzucht.« Asiadeh lächelte, ihre kleine Zunge fuhr über die Lippen, aber sie merkte sich sehr gut, daß Marion jetzt allein war.

»Hast du genug getrunken, Hassa?«

»Ja.«

»Dann paß auf«, sie beugte den Kopf zur Seite und blickte fromm und unschuldig vor sich hin. »Wir sind schon lange genug verheiratet, Hassa. Es ist höchste Zeit, daß ich ein Kind bekomme.«

»Uff«, sagte Hassa und schielte bestürzt zur Kognakflasche hinüber. Aber Asiadeh schob die Kognakflasche weg und saß düster und schweigend da.

»Ein Kind?« sagte Hassa und kroch unter die Decke.

»Ja, zuerst eins, dann noch eins und dann weitere, so Gott hilft.«

»Du hast recht«, sagte Hassa, »aber weißt du, welche Schmerzen eine Frau beim Kinderkriegen hat?«

Asiadeh nickte.

»Meine Mutter hat dieselben Schmerzen gehabt, und meine Großmutter auch. Sogar meine Urgroßmutter. Es wird nicht so schlimm sein.«

»Ja, natürlich.« Hassa wußte selbst nicht, warum er eine so rasende Angst vor der Vaterschaft hatte. Er fürchtete sich vor den Kindern, wie er sich einst vor der Schule gefürchtet hatte. Er wünschte sie sich, aber in einer fernen, nicht näher definierbaren Zeit.

»Es ist so«, sagte er verlegen, »wenn ich Kinder habe, so will ich genau wissen, daß es ihnen immer gut gehen wird. Aber ich will, daß es dir auch dann gut gehen soll, wenn wir Kinder haben. Von drei Patienten zahlt einer, und von zehn Operationen sind acht von der Krankenkasse. Beim ersten Kind müßten wir das Auto abstellen, beim zweiten ein Dienstmädchen entlassen, beim dritten statt einer größeren eine kleinere Wohnung nehmen. Du sollst es gut haben und die Kinder auch, deshalb warten wir, bis die Zeiten besser werden, und dann verspreche ich dir Fünflinge.«

Hassa war ganz erschöpft von der langen Rede. Asiadeh sah ihn aufmerksam an.

»Ich habe ohne Dienstmädchen und ohne Auto gelebt und war auch ganz zufrieden. Du wünschst dir keine Kinder, weil du selbst noch ein Kind bist — das ist alles. Bedenke, Hassa, ich bin immer für dich bereit… freudig bereit. Aber ich bin nicht nur deine Geliebte… vor allem bin ich deine Frau.«

Hassa versuchte die letzten Worte zu überhören.

»Als du kein Auto und kein Dienstmädchen hattest, warst du noch nicht meine Frau. Jetzt muß ich doch dafür sorgen, daß du es gut hast.«

»Immerhin«, sie saß noch immer mit gekreuzten Beinen und ihre Hände waren gefaltet, »immerhin, ich war schon damals die Tochter eines Ministers und die Braut eines Prinzen.«

»Dein Prinz«, lachte Hassa, »er wird Statist in Hollywood geworden sein und in orientalischen Filmen die Rolle eines Eunuchen darstellen.«

»Du bist ein ganz dummes Kind«, rief Asiadeh. Sie faßte ihn an den Ohren und rüttelte seinen Kopf. »Du willst mein Mann und mein Kind zugleich sein — das ist es. Wenn du mich ärgerst, schütte ich dir den ganzen Kognak in den Mund. Dann hast du morgen Kopfweh und kannst keine Sänger behandeln.«

»Und wenn du mich ärgerst«, sagte Hassa, und seine Hände umfaßten ihre Wangen, »wenn du mich ärgerst, so schleppe ich dich in das Ordinationszimmer und schneide dir die Mandeln heraus. Dann kannst du acht Tage nicht sprechen und mußt im Bett liegen. Das hast du dann davon.«

»Du bist ein brutaler Mensch«, lachte Asiadeh und ließ Hassa los. Er warf sich zufrieden in die Kissen. Sie löschte das Licht aus. »Schlaf«, sagte sie, und Hassa schlief, schlief ruhig und ahnungslos.

Asiadeh schlief nicht. Sie dachte nach, und das Leben erschien ihr wie ein unlösbares Rätsel. In den Dörfern Anatoliens, in den Steppen Turkestans, an den Lagerstätten der fernen Nomaden ging die Frau einmal im Jahr ins Gebüsch oder in das schwarze Filzzelt. Die Männer saßen am Feuer und beteten, und die Frau lag auf der Erde und gebar ein Kind. Dann kamen die Männer, durchschnitten die Nabelschnur und das Kind war da, schrie, strampelte mit den Füßen und streckte die kleinen Lippen der Mutterbrust entgegen. Es gab keine Dienstmädchen in den Filzzelten der Nomaden, und das Auto hatte vier Beine, eine lange Schnauze und hieß Kamel.

Sie seufzte. Es war ganz unverständlich, daß ein Kamel wichtiger war als ein Kind, das mit den Beinen strampelte und nach der Mutterbrust rief. Sie schloß die Augen. Für einen Augenblick sah sie Marions geschwungene Brauen und die hellen stachligen Augen des Mannes, dem sie zugesprochen war.

Dann schlief sie ein.

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