Kapitel 21

Er stand am Schlafzimmerfenster. Kein Mond am Himmel, nur Wolken, die sich kaum bewegten. Er blickte hinunter auf seinen Rasen und das Gehölz dahinter und fragte sich plötzlich, ob seine Augen ihm vielleicht einen Streich spielten. Da war ganz deutlich das Glühen einer Zigarette zu sehen. Jemand ging vorbei und rauchte eine Zigarette, so, daß man es sehen konnte! Großer Gott! dachte er; ob dem Betreffenden wohl klar war, daß er damit alles verriet?

Und dann sah er genauer hin. Die Gestalt trug einen Morgenrock. Es war Osterman.

Hatte Bernie etwas gesehen? Etwas gehört?

Tanner ging schnell und möglichst lautlos zur Schlafzimmertür, öffnete sie und trat ins Freie.

«Ich hab' mir schon gedacht, daß du auf sein könntest«, sagte Bernie, der in einem Liegestuhl saß und auf das Wasser im Pool blickte.»Dieser Abend war eine Katastrophe.«

«Da bin ich nicht so sicher.«

«Dann muß ich annehmen, daß du dein Hör- und Sehvermögen verloren hast. Das war eine nasse Nacht in Malibu. Wenn wir alle Messer gehabt hätten, würde dieser Pool jetzt rot sein.«»Deine Hollywood-Mentalität macht wieder einmal Überstunden. «Tanner setzte sich neben ihn.

«Ich bin Schriftsteller. Ich beobachte und destilliere.«

«Ich glaube, du hast unrecht«, sagte Tanner.»Dick hatte geschäftliche Sorgen; das hat er mir gesagt. Joe hat sich betrunken. Na und?«

Osterman schwang die Beine von der Fußstütze und setzte sich vor.»Du fragst dich, was ich hier mache. Das war so etwas wie eine Eingebung, ein Instinkt. Ich dachte, du würdest vielleicht herunterkommen. Du hast auch nicht so ausgesehen, als könntest du schlafen, ebensowenig wie ich.«

«Jetzt machst du mich neugierig.«

«Keine Witze bitte. Es ist höchste Zeit, daß wir miteinander reden.«

«Worüber?«

Osterman stand auf und stellte sich neben Tanner. Er zündete sich am Stummel der letzten eine frische Zigarette an.»Was wünschst du dir am meisten? Ich meine, für dich und deine Familie?«

Tanner konnte nicht glauben, daß er richtig gehört hatte. Osterman hatte mit der abgedroschensten Einleitung angefangen, die man sich vorstellen konnte. Trotzdem antwortete er, als nähme er die Frage ernst.

«Frieden, denke ich. Frieden, genug zu essen, ein Dach über dem Kopf; all die Grundbedürfnisse. Sind das die Worte, die du erwartest?«

«All das hast du. Für deinen augenblicklichen Bedarf jedenfalls.«

«Dann verstehe ich dich wirklich nicht.«

«Ist dir je in den Sinn gekommen, daß du nicht mehr über das Recht verfügst, irgend etwas auszuwählen? Dein ganzes Leben ist darauf programmiert, eine vorherbestimmte Funktion zu erfüllen; ist dir das klar?«

«Das ist eine ganz universelle Erscheinung, stelle ich mir vor. Ich streite es nicht ab.«

«Du kannst es nicht abstreiten. Das System wird es nicht zulassen. Du wirst für etwas ausgebildet; du erwirbst dir Erfahrung und das ist es, was du den Rest deines Lebens tust. Keine Einwände.«

«Ich wäre ein mieser Kernphysiker; und du würdest als Gehirnchirurg nicht gerade beliebt sein«, sagte Tanner.»Natürlich ist alles relativ; ich erzähle hier keine Märchen. Ich sage nur, daß wir von Kräften kontrolliert werden, die wir selbst nicht mehr kontrollieren können. Wir sind in das Zeitalter der Spezialisierung eingetreten, und das ist unsere Totenglocke. Wir leben und arbeiten in unseren vorgegebenen Kreisen; es ist uns nicht erlaubt, die Grenzen zu überschreiten, uns auch nur umzusehen. Du mehr als ich, fürchte ich. Ich zumindest habe ein gewisses Maß an Wahlmöglichkeit, was für ein Stück Kacke ich schreiben möchte. Aber Kacke ist es trotzdem. Das erstickt uns einfach.«

«Ich bin zufrieden; ich beklage mich nicht. Außerdem gehe ich ja gewisse Risiken ein.«

«Aber du hast nichts hinter dir, keine Stütze! Nichts! Du kannst es dir nicht leisten, dich hinzustellen und zu sagen, das bin ich! Nicht, wenn du damit dafür bezahlen mußt!«

Osterman machte eine weit ausholende Handbewegung, die Tanners Haus und sein Grundstück einschloß.

«Mag sein, daß ich das nicht kann. Wenn es auf das Geld ankommt. Aber wer kann das schon?«

Osterman zog sich den Stuhl heran und setzte sich. Er hielt Tanners Augen mit den seinen fest und sagte leise:»Es gibt einen Weg. Und ich bin bereit, dir zu helfen. «Er hielt einen Augenblick inne, als suchte er nach Worten, und fing dann wieder zu reden an.»Johnny…«wieder hielt Osterman inne. Tanner hatte Angst, er würde nicht fortfahren, würde den Mut dazu nicht aufbringen.

«Nur weiter.«

«Ich brauche gewisse — Versicherungen, das ist sehr wichtig!«Osterman sprach schnell, seine Worte überstürzten sich. Plötzlich wurde die Aufmerksamkeit beider Männer auf das Haus gezogen. Das Licht in Janet Tanners Schlafzimmer war aufgeflammt.

«Was ist das?«fragte Bernie, ohne den Versuch, seine Unruhe zu verbergen.

«Nur Janet. Das ist ihr Zimmer. Wir konnten es ihr endlich eintrichtern, daß sie das Licht einschalten soll, wenn sie ins Badezimmer geht. Sonst stößt sie gegen alles mögliche, und wir sind dann zwanzig Minuten wach.«

Und dann hallte der Schrei durch die Nacht. Schrecklich, ohrenbetäubend. Der Schrei eines Kindes.

Tanner rannte um den Pool herum und durch die Küchentüre. Die Schreie hielten an, und jetzt flammten in den drei anderen Schlafzimmern die Lichter auf. Bernie Osterman wäre fast mit Tanner zusammengestoßen, als die beiden Männer zum Zimmer des kleinen Mädchens rannten. Sie waren so schnell gerannt, daß Ali und Leila erst in diesem Augenblick aus ihren Zimmern kamen. John stieß gegen die Tür, machte sich gar nicht erst die Mühe, den Türknopf zu drehen. Die Türe flog auf, und sie rannten alle vier hinein.

Das Kind stand mitten im Zimmer, über den Kadaver von Tanners Welsh Terrier gebeugt. Es konnte nicht zu schreien aufhören.

Der Hund lag in einer Blutlache da.

Man hatte ihm den Kopf vom Leib getrennt.

John Tanner hob seine Tochter auf und rannte in den Korridor hinaus. Sein Verstand funktionierte nicht mehr, es war wie ein Vakuum. Da war nur das erschreckende Bild der Leiche im Wald, mit der sich das Bild des kleinen Hundes abwechselte. Und die schrecklichen Worte des Mannes auf dem Parkplatz hinter dem Howard Johnson's Motel.

«Ein abgeschnittener Kopf bedeutet ein Massaker.«

Er mußte die Dinge in die Hand bekommen, das mußte er.

Er sah, wie Ali Janet ins Ohr flüsterte, sie hin und her wiegte. Er merkte, daß sein Sohn ein paar Schritte von ihm entfernt wartete, und sah die Silhouette von Osterman, der ihn tröstete. Und dann hörte er die Worte von Leila.

«Ich nehme Janet, Ali. Geh zu Johnny.«

Tanner sprang wütend auf.»Wenn du sie anrührst, bringe ich dich um! Hast du gehört, ich bringe dich um!«

«John!«schrie Ali ihn ungläubig an.»Was sagst du da?«

«Sie war auf der anderen Flurseite! Begreifst du denn nicht? Sie war auf der anderen Flurseite!«

Osterman schoß auf Tanner zu, stieß ihn zurück, preßte seine Schultern gegen die Wand. Dann versetzte er ihm eine kräftige Ohrfeige.

«Dieser Hund ist seit Stunden tot! Und jetzt hör auf!«

Seit Stunden. Es konnte nicht seit Stunden sein. Es war gerade geschehen. Die Lichter gingen an und der Kopf wurde abgeschnitten. Der Kopf des kleinen Hundes abgeschnitten. Und Leila auf der anderen Seite des Flurs. Sie und Bernie. Omega! Ein Massaker!

Bernie hielt seinen Kopf fest.»Ich mußte dich schlagen. Du hast durchgedreht… Komm jetzt. Reiß dich zusammen. Es ist schrecklich, wirklich schrecklich, ich weiß. Ich hab' auch eine Tochter.«

Tanner versuchte klarzusehen. Zuerst was seine Augen anging, dann in bezug auf seinen Verstand. Alle sahen ihn jetzt an, selbst Raymond, der immer noch schluchzend neben der Tür seines Zimmers stand.

«Ist denn niemand hier?«Tanner konnte einfach nicht anders. Wo waren Fassetts Männer? Wo in Gottes Namen waren sie?

«Wer, Darling?«Ali legte ihm den Arm um die Hüften, für den Fall, daß er noch einmal stürzte.

«Niemand hier. «Das war eine Feststellung, die kam ganz leise.

«Wir sind hier. Und wir rufen die Polizei. Jetzt gleich rufen wir sie!«Bernie legte Tanners Hand auf das Treppengeländer und führte ihn hinunter.

Tanner sah den schlanken, kräftigen Mann an, der ihm über die Treppe hinunterhalf. Verstand Bernie denn? Er war Omega. Seine Frau war Omega! Er konnte nicht die Polizei anrufen!

«Die Polizei? Du willst die Polizei rufen?«

«Ganz sicher will ich das. Wenn das ein Witz war, dann war es der widerlichste, den ich je erlebt habe. Du hast verdammt recht, daß ich die Polizei rufen will. Du nicht?«

«Ja. Natürlich.«

Sie kamen ins Wohnzimmer; Osterman übernahm das Kommando.

«Ali, du rufst die Polizei an! Wenn du die Nummer nicht kennst, dann rufe die Auskunft!«Dann ging er in die Küche.

Wo waren Fassetts Männer?

Alice ging zu dem beigefarbenen Telefon hinter dem Sofa. Im nächsten Augenblick war klar, daß sie nicht zu wählen brauchte.

Der Lichtbalken eines Scheinwerfers zuckte durch das Fenster und tanzte über die Wohnzimmerwand. Endlich waren Fassetts Leute eingetroffen.

Als die Türglocke anschlug, riß Tanner sich von der Couch los und ging in den Korridor.

«Wir haben Schreie gehört und dann gesehen, daß das Licht an war. Alles in Ordnung?«Das war Jenkins, er konnte seine Angst kaum verbergen.

«Sie kommen ein wenig spät!«sagte Tanner leise.»Kommen Sie besser herein! Omega war hier.«

«Seien Sie ganz ruhig. «Jenkins trat, gefolgt von McDermott, in den Vorraum.

Osterman kam aus der Küche.

«Herrgott! Sie sind aber schnell!«

«Die Schicht von zwölf bis acht, Sir«, sagte Jenkins.»Wir haben gesehen, daß Licht brannte und Leute herumliefen. Das ist um diese Stunde ungewöhnlich.«

«Sie sind sehr aufmerksam, und wir sind Ihnen dankbar…«

«Ja, Sir«, unterbrach ihn Jenkins und ging ins Wohnzimmer.»Ist etwas, Mr. Tanner? Können Sie es uns sagen, oder möchten Sie lieber alleine mit uns sprechen?«

«Es gibt hier nichts Geheimes, Officer. «Osterman folgte dem Polizeibeamten und sprach, ehe Tanner antworten konnte.»Im Obergeschoß liegt ein Hund im ersten Schlafzimmer auf der rechten Seite. Er ist tot.«

«Oh?«Jenkins war sichtlich verwirrt. Er wandte sich wieder Tanner zu.

«Man hat ihm den Kopf abgeschnitten. Wir wissen nicht, wer es getan hat.«

Jenkins blieb ganz ruhig.»Ich verstehe… Wir erledigen das.«

Er blickte zu seinem Partner hinüber, der noch im Flur stand.»Hol eine Decke, Mac.«

«Richtig. «McDermott ging hinaus.

«Darf ich Ihr Telefon benutzen?«

«Natürlich.«

«Captain MacAuliff sollte informiert werden. Ich muß ihn zu Hause anrufen.«

Tanner begriff nicht. Das war doch keine gewöhnliche Polizeiangelegenheit. Hier ging es um Omega! Was machte Jenkins da? Warum rief er MacAuliff an? Fassett sollte er verständigen! MacAuliff war ein Polizeibeamter von Saddle Valley; durchaus akzeptabel, aber im wesentlichen von Politikern ernannt. MacAuliff war dem Stadtrat von Saddle Valley verantwortlich, nicht der Regierung der Vereinigten Staaten.»Glauben Sie, daß das notwendig ist? Um diese Stunde? Ich meine, ist Captain…«

Jenkins schnitt Tanner abrupt das Wort ab.»Captain MacAuliff ist der Polizeichef. Er würde es als höchst ungewöhnlich ansehen, wenn ich ihm das nicht direkt meldete.«

Jetzt begriff Tanner. Jenkins hatte ihm den Schlüssel gegeben.

Was auch immer geschah, wann auch immer es geschah und wie auch immer es geschah — es durfte keine Abweichung von der Norm geben, dem Üblichen.

Dies war der Abgrund des Leders.

Und außerdem kam Tanner jetzt in den Sinn, daß Jenkins wegen Bernard und Leila Osterman telefonierte.

Captain MacAuliff betrat das Haus der Tanners und machte sofort klar, wo hier die Autorität lag. Tanner beobachtete ihn dabei, wie er den Polizeibeamten mit leiser Stimme seine Instruktionen erteilte. Er war ein hochgewachsener, beleibter Mann mit einem dicken Hals, so dick, daß er ihm über den Hemdkragen trat. Auch seine Hände waren dick, aber seltsam unbeweglich. Sie hingen ihm an der Seite herunter, wenn er ging — das Zeichen eines Mannes, der jahrelang zu Fuß Streife gegangen ist und dabei immer wieder den schweren Knüppel von einer Hand in die andere verlegte.

MacAuliff stammte von der New Yorker Polizei und war das lebende Beispiel des richtigen Mannes für den richtigen Job. Vorjahren hatte der Stadtrat beschlossen, daß es an der Zeit war, einen tüchtigen Mann herzuholen, jemanden, der dafür sorgen würde, daß Saddle Valley von unerwünschten Elementen freigehalten wurde. Und die beste Verteidigung in diesen Tagen der Laschheit war der Angriff.

Saddle Valley hatte einen Söldner gewollt.

Es hatte sich einen Fanatiker eingestellt.

«All right, Mr. Tanner. Ich hätte gerne eine Aussage. Was ist hier heute nacht passiert?«

«Wir — wir hatten eine kleine Party für unsere Freunde.«

«Wie viele?«

«Vier Ehepaare. Acht Leute.«

«Irgendwelche Hilfskräfte.«

«Nein… Nein, keine Hilfskräfte.«

MacAuliff sah Tanner an und legte dann sein Notizbuch beiseite.»Kein Mädchen?«

«Nein.«

«Hatte Mrs. Tanner am Nachmittag jemanden hier? Als Hilfe?«»Nein.«

«Sind Sie sicher?«

«Fragen Sie sie doch selbst. «Ali war in seinem Arbeitszimmer, wo sie für die Kinder notdürftig Schlafstätten hergerichtet hatte.

«Es könnte wichtig sein. Während Sie in der Arbeit waren, könnte sie ja irgendwelche Farbigen oder Puertoricaner hier gehabt haben.«

Tanner sah, wie Bernie zurückzuckte.»Ich war den ganzen Tag zu Hause.«

«Okay.«

«Captain«, Osterman trat vor.»Jemand ist in dieses Haus eingebrochen und hat dem Hund den Hals durchgeschnitten. Ist es nicht möglich, daß es ein Dieb war. Mr. und Mrs. Tanner sind am letzten Mittwoch beraubt worden. Sollten wir nicht prüfen… «

Weiter kam er nicht. MacAuliff sah den Schriftsteller an und bemühte sich kaum, seine Verachtung zu verbergen.»Ich leite hier die Ermittlungen, Mr…«Der Polizeichef sah in sein Notizbuch.»Mr. Osterman. Ich möchte, daß Mr. Tanner erklärt, was hier heute nacht vor sich gegangen ist. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie ihn antworten ließen. Wir kommen dann noch zu Ihnen.«

Tanner versuchte immer noch, Jenkins Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, aber der Polizist wich seinem Blick aus. Tanner wußte nicht, was er sagen — oder genauer gesagt, was er nicht sagen sollte.

Er wollte gerade sprechen, als McDermotts Stimme aus dem Obergeschoß zu hören war.

«Captain! Können Sie einen Augenblick herkommen? Ins Gästezimmer.«

Ohne etwas zu sagen, ging Bernie vor MacAuliff die Treppe hinauf, Leila folgte ihm.

Im gleichen Augenblick trat Jenkins neben Tanners Stuhl und beugte sich vor.»Ich kann das nur einmal sagen. Hören Sie zu. Bringen Sie Omega nicht ins Spiel. Gar nichts. Nichts! Ich konnte es vorher nicht sagen, weil die Ostermans dauernd hier waren.«

«Warum nicht? Um Himmels willen, das war doch Omega! Was soll ich denn sagen? Warum soll ich das nicht erwähnen?«

«MacAuliff ist keiner von uns. Er ist für nichts freigegeben… Sagen Sie nur die Wahrheit über Ihre Party. Das ist alles!«

«Sie meinen, er weiß nichts?«

«So ist es. Ich sagte Ihnen ja, er ist nicht freigegeben.«

«Und was ist mit den Männern draußen, den Streifen im Wald?«

«Das sind nicht seine Männer. Wenn Sie das jetzt erwähnen, wird er glauben, Sie seien verrückt. Und dann erfahren es die Ostermans. Wenn Sie mich erwähnen, leugne ich alles ab, was Sie sagen. Er wird glauben, Sie seien geistesgestört.«

«Ja, meinen Sie denn, daß MacAuliff…«

«Nein. Er ist ein guter Polizist. Aber außerdem ist er auch ein Kleinstadt-Napoleon, also können wir ihn nicht gebrauchen. Nicht offen. Aber er ist gewissenhaft, er kann uns helfen. Veranlassen sie doch, daß er herausfindet, wo die Tremaynes und die Cardones hingegangen sind.«»Cardone war betrunken. Tremayne hat alle nach Hause gefahren.«

«Finden Sie heraus, ob sie auf geradem Wege nach Hause gefahren sind. MacAuliff liebt es, Leute zu verhören; er wird sie festnageln, wenn sie lügen.«

«Wie kann ich…«

«Sie machen sich um sie Sorgen, das reicht schon. Und denken Sie daran, es ist fast vorbei.«

MacAuliff kam zurück. McDermott hatte >irrtümlich< den Seitenriegel im Fenster des Gästezimmers als mögliche Spur eines Einbruchs angesehen.

«All right, Mr. Tanner. Fangen wir mit der Ankunft Ihrer Gäste an.«

Und so berichtete John Tanner, gleichzeitig auf zwei Ebenen funktionierend, die etwas verschwommenen Ereignisse des Abends. Bernie und Leila Osterman kamen wieder herunter und fügten sehr wenig von Bedeutung hinzu. Ali kam aus dem Arbeitszimmer und trug überhaupt nichts bei.

«Ausgezeichnet, Ladys and Gentlemen. «MacAuliff stand auf.»Werden Sie die anderen nicht befragen?«Tanner stand ebenfalls auf und sah den Polizeicaptain an.

«Ich wollte Sie gerade bitten, ob wir Ihr Telefon benützen dürfen. Es gibt da gewisse Vorschriften.«

«Sicher.«

«Jenkins, rufen Sie die Cardones an. Wir sprechen zuerst mit ihnen.«

«Ja, Sir.«

«Was ist mit den Tremaynes?«

«Vorschrift, Mr. Tanner. Nachdem wir mit den Cardones gesprochen haben, rufen wir die Tremaynes an und suchen sie dann auf.«

«Auf die Weise kann keiner mit dem anderen sprechen, stimmt's?«

«Stimmt, Mr. Osterman. Sie kennen sich in der Polizeiarbeit aus?«

«Ich schreibe jede Woche Ihre Texte.«

«Mein Mann schreibt für das Fernsehen«, sagte Leila.

«Captain«, ließ Jenkins vom Telefon hören.»Die Cardones sind nicht zu Hause. Ich habe das Mädchen am Apparat.«

«Rufen Sie die Tremaynes an.«

Die Gruppe wartete stumm, während Jenkins wählte. Nach kurzem Gespräch legte Jenkins den Hörer auf die Gabel.»Dieselbe Geschichte, Captain. Die Tochter sagt, sie seien auch nicht zu Hause.«

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