Kapitel 26

Tanner hatte diese beiden Streifenbeamten häufig in der Ortschaft gesehen, wenn sie den Verkehr regelten oder in ihren Streifenwagen langsam durch die Straßen rollten, aber ihre Namen kannte er nicht. Sie waren vor einem knappen Jahr eingestellt worden und jünger als Jenkins und McDermott.

Jetzt griff er an. Er stieß den ersten Polizisten unsanft gegen die Flurmauer. Das Blut an seinen Händen besudelte den Regenmantel des Beamten. Der zweite Polizist war die Kellertreppe hinuntergerannt zu den anderen.

«Herrgott, loslassen!«

«Sie dreckiges Schwein! Scheißkerl! Wir hätten… Wir wären dort unten umgebracht worden! Wir alle! Meine Frau! Meine Kinder! Warum haben Sie das getan? Antwort will ich haben, und zwar schnell!«»Verdammt, loslassen! Was getan? Was für eine Antwort, um Gottes willen?«

«Sie sind vor einer halben Stunde an diesem Haus vorbeigefahren! Sie haben die verdammte Taschenlampe gesehen und sind abgehauen! Weggerast sind Sie!«

«Sie sind verrückt! Ich war mit Ronnie im Norden! Wir haben vor nicht einmal fünf Minuten über Funk den Befehl bekommen, hierher zu fahren. Ein Ehepaar namens Scanlan hat Schüsse gemeldet…«

«Wer ist in dem anderen Wagen? Ich will wissen, wer in dem anderen Wagen ist!«

«Wenn Sie mich jetzt loslassen, dann geh' ich hinaus und hol' den Einsatzplan. Ich hab' vergessen, wer — aber ich weiß, wo sie sind. Sie sind drüben am Apple Drive. Dort ist eingebrochen worden.«

«Die Cardones wohnen am Apple Drive!«

«Das Haus der Cardones war es nicht. Das kenne ich. Needham heißen die Leute. Ein altes Ehepaar.«

Ali kam jetzt die Treppe herauf, sie trug Janet in den Armen. Das Kind würgte, rang keuchend nach Luft. Ali weinte leise und wiegte ihre Tochter in den Armen.

Ihr Sohn folgte ihr, das Gesicht vom Staub schmutzig und mit Tränen beschmiert. Anschließend kamen die Ostermans. Bernie hielt Leila an der Hüfte, stützte sie auf der Treppe. Er hielt sie fest, als würde er sie nie wieder loslassen.

Jetzt kam der zweite Streifenbeamte langsam durch die Kellertüre. Sein Gesichtsausdruck erschreckte den anderen Beamten.

«Heilige Maria, Mutter Gottes«, sagte er mit leiser Stimme.»Das reinste Schlachthaus ist das dort unten… Ich schwöre bei Gott, ich verstehe nicht, daß da noch welche am Leben sind.«»Ruf MacAuliff an. Er soll gleich herkommen.«»Die Leitung ist tot«, sagte Tanner und führte Ali behutsam zu der Couch im Wohnzimmer.

«Ich mach' es über Funk. «Der Streifenbeamte namens Ronnie ging zur Haustüre.»Er wird es mir nicht glauben«, sagte er leise.

Der andere Polizist holte einen Sessel für Leila. Sie brach förmlich in ihm zusammen und fing zum ersten Mal zu weinen an. Bernie beugte sich von hinten über seine Frau und strich ihr über das Haar. Raymond kauerte neben seinem Vater nieder, vor seiner Mutter und seiner Schwester. Er war so verstört, daß er nichts anderes tun konnte, als seinem Vater ins Gesicht zu starren.

Der Polizeibeamte ging auf die Kellertreppe zu. Es war offensichtlich, daß er hinuntergehen wollte, nicht nur aus Neugierde, sondern auch, weil die Szene im Wohnzimmer irgendwie zu persönlich war.

Die Tür öffnete sich, und der zweite Streifenbeamte beugte sich herein.»Ich hab' es Mac gesagt. Er hat den Anruf über sein Funkgerät entgegengenommen. Herrgott! Du hättest ihn hören sollen. Er kommt gleich.«

«Wie lange wird das dauern?«fragte Tanner von der Couch her.

«Nicht lange, Sir. Er wohnt etwa acht Meilen außerhalb. Und die Straßen sind in ziemlich miesem Zustand. Aber so wie seine Stimme klang, wette ich, daß es nicht lang dauern wird.«

«Ich habe ein Dutzend Beamte außen um das Grundstück herum aufgestellt und zwei Männer im Haus. Einer bleibt im Keller, der andere im Korridor. Ich weiß nicht, was ich sonst noch tun kann. «MacAuliff war mit Tanner zusammen im Keller. Die anderen waren oben. Tanner wollte den Polizeichef für sich.

«Hören Sie mir zu! Irgend jemand, einer von Ihren Leuten ist an diesem Haus vorbeigefahren und hat nicht angehalten! Ich weiß ganz genau, daß er die Taschenlampe gesehen hat! Er hat sie gesehen und ist weggefahren!«

«Das glaube ich nicht. Ich habe das überprüft. Niemand in den Streifenwagen hat hier irgend etwas entdeckt. Sie haben den Einsatzplan gesehen.«

«Ich habe gesehen, wie der Streifenwagen wegfuhr! Wo ist Jenkins? McDermott?«

«Die haben ihren freien Tag. Ich habe schon überlegt, ob ich sie holen soll.«

«Komisch, daß die am Wochenende frei haben, nicht wahr?«»Ich wechsle meine Männer an den Wochenenden ab. Wir haben genügend Leute im Einsatz, genauso wie der Stadtrat es befohlen hat.«

Tanner fiel der Rechtfertigung suchende Tonfall in MacAuliffs Stimme auf.

«Sie müssen noch etwas tun.«

MacAuliff achtete nicht auf ihn. Er inspizierte die aus Hohlblocksteinen bestehenden Wände. Jetzt bückte er sich und hob ein paar Bleikugeln vom Boden auf.

«Ich möchte, daß jedes Beweisstück hier aufgehoben und zur Analyse eingeschickt wird. Wenn Newark es nicht schafft, setze ich das FBI ein. - Was haben Sie gesagt?«

«Ich sagte, daß Sie noch etwas tun müssen. Es ist äußerst wichtig, aber Sie müssen es mit mir alleine tun. Niemand anderer.«

«Was denn?«

«Sie und ich suchen uns jetzt ein Telefon, und dann werden Sie zwei Anrufe machen!«

«Wen soll ich denn anrufen?«MacAuliff stellte die Frage, weil Tanner ein paar Schritte auf die Kellertreppe zugegangen war, um sich zu vergewissern, daß niemand zuhörte.

«Die Cardones und die Tremaynes. Ich möchte wissen, wo sie sind. Wo sie waren.«

«Was zum Teufel…«

«Tun Sie, was ich Ihnen sage!«

«Sie denken… «

«Ich denke gar nichts! Ich will bloß wissen, wo sie sind. Wir wollen sagen, daß ich mir immer noch Sorgen um sie mache.«

Tanner ging auf die Treppe zu, aber MacAuliff stand immer noch reglos mitten im Raum.

«Augenblick mal! Sie wollen, daß ich anrufe und wollen sich dann einschalten und sich eine Bestätigung beschaffen. Okay, das kann ich tun… Jetzt bin aber ich dran: Sie gehen mir auf die Nerven! Das ist schlecht für meine Magengeschwüre. Was zum Teufel geht hier vor sich? Mir paßt das alles nicht! Wenn Sie und Ihre Freunde irgendwelche Schwierigkeiten haben, dann rücken Sie gefälligst mit der Sprache raus! Ich kann überhaupt nichts unternehmen, wenn ich nicht weiß, auf wen ich achten muß. Und eines will ich Ihnen sagen«, MacAuliff senkte die Stimme und deutete mit ausgestrecktem Finger auf Tanner, während er sich mit der anderen Hand den Leib hielt,»ich werde nicht zulassen, daß meine Personalakte versaut wird, bloß weil Sie da irgendwelche komischen Spielchen treiben. Ich will in meinem Revier keinen Massenmord, nur weil Sie mir nicht sagen, was ich wissen müßte, und mich so davon abhalten, diesen Massenmord zu verhindern!«

Tanner stand immer noch auf der untersten Stufe. Er sah sich um und überlegte. In der nächsten Minute würde er es wissen, dachte er.

«All right — Omega — Sie haben doch von Omega gehört?«Tanner fixierte MacAuliff und wartete darauf, daß der andere sich irgendwie verriet.

«Aber halt. Sie sind ja nicht für Omega überprüft, oder?«»Wovon zum Teufel reden Sie?«

«Fragen Sie Jenkins. Vielleicht sagt er es Ihnen… Kommen Sie, wir gehen jetzt.«

Drei Telefonanrufe wurden von MacAuliffs Polizeiwagen aus getätigt. Die Information, die sie erhielten, war klar und präzise. Die Tremaynes und die Cardones waren weder zu Hause noch in der näheren Umgebung.

Die Cardones befanden sich in Rockland Country, beim Abendessen, sagte das Mädchen; ob der Polizeibeamte, falls er sie erreichte, wohl so freundlich wäre, sie zu bitten, zu Hause anzurufen. Eine dringende Nachricht aus Philadelphia wäre da.

Die Tremaynes waren, weil Virginia wieder übel geworden war, zu ihren Ärzten in Ridge Park zurückgekehrt.

Der Arzt bestätigte, daß die Tremaynes seine Praxis aufgesucht hatten. Er war ganz sicher, daß sie nach New York gefahren waren. Er hatte ihnen praktisch ein Dinner und einen Theaterbesuch verordnet. Mrs. Tremaynes' Rückfall hatte in erster Linie psychologische Gründe. Sie mußte auf andere Gedanken kommen, das vergessen, was sie an dem alten Bahnhof in Lassiter erlebt hatten.

Es war alles so klar, dachte Tanner. So gut durch zweite und dritte Personen verbürgt.

Und doch hatte keines der beiden Ehepaare ein sicheres Alibi. Denn so, wie Tanner sich die Ereignisse im Keller rekonstruierte, hätte eine der Gestalten, die versucht hatte, sie zu töten, gut eine Frau sein können.

Fassett hatte gesagt, daß Omega aus Killern und Fanatikern bestünde. Männern und Frauen.

«Da haben Sie Ihre Antwort.«

MacAuliffs Worte drangen in Tanners Bewußtsein ein.»Wenn sie zurückkommen, werden wir das überprüfen. Leicht genug, das zu verifizieren, was sie uns erzählen. Das wissen Sie ja.«»Ja… Ja, natürlich. Rufen Sie mich anschließend bitte an.«

«Das verspreche ich nicht. Wenn ich der Meinung bin, daß Sie es wissen müssen, werde ich anrufen.«

Der Mechaniker traf ein, um die Wagen zu reparieren. Tanner führte ihn durch die Küche in die Garage und beobachtete seinen Gesichtsausdruck, als er die abgetrennten Drähte inspizierte.

«Sie hatten recht, Mr. Tanner. Jede einzelne Leitung. Ich werde notdürftige Verbindungen herstellen, und dann reparieren wir das drunten in der Werkstatt endgültig. Jemand hat sich da einen üblen Scherz mit Ihnen erlaubt.«

Tanner ging in die Küche zurück zu seiner Frau und den Ostermans. Die Kinder waren oben in Raymonds Zimmer, einer von MacAuliffs Beamten hatte sich erboten, bei ihnen zu bleiben, irgendwelche Spiele mit ihnen zu machen und zu versuchen, sie ruhig zu halten, während die Erwachsenen redeten.

Osterman blieb hartnäckig. Sie mußten Saddle Valley verlassen. Sie mußten nach Washington. Sobald der Kombi repariert war, würden sie abfahren, aber statt nach Washington würden sie zum Kennedy Airport fahren und dort ein Flugzeug nehmen. Sie wollten sich weder auf Taxis noch auf Limousinen verlassen. Gegenüber MacAuliff wollten sie auch keine Erklärungen abgeben; sie würden einfach in den Wagen steigen und wegfahren. MacAuliff hatte nicht das Recht, sie festzuhalten.

Tanner saß neben Ali, den Ostermans gegenüber, und hielt ihre Hand. Zweimal hatten Bernie und Leila versucht, ihn dazu zu zwingen, seiner Frau alles zu erklären, und beide Male hatte Tanner gesagt, daß er das erst tun würde, wenn sie alleine waren.

Die Ostermans glaubten, das zu begreifen.

Ali begriff es nicht, deshalb hielt er ihre Hand.

Und jedesmal wenn Leila sprach, erinnerte sich Tanner an ihre glänzende Brosche in der Finsternis des Kellers — und die von Schüssen unversehrte Wand hinter ihr. Es klingelte an der Haustüre, und Tanner ging nachsehen. Er kam zurück und lächelte.

«Geräusche aus der Wirklichkeit. Die Telefonreparaturgruppe. «Tanner kehrte nicht zu seinem Sessel zurück. Die etwas verschwommenen Umrisse eines Plans begannen vor seinem geistigen Auge langsam Deutlichkeit zu gewinnen. Er würde Ali brauchen.

Seine Frau drehte sich herum und sah ihn an, las seine Gedanken.»Ich sehe mal nach den Kindern.«

Sie ging hinaus, und Tanner trat an den Tisch. Er griff nach seinen Zigaretten und steckte sie sich in die Hemdtasche.

«Wirst du es ihr jetzt sagen?«fragte Leila.

«Ja.«»Sag ihr alles. Vielleicht kann sie mit diesem — Omega etwas anfangen. «Bernie wirkte immer noch ungläubig.»Ich kann das weiß Gott nicht.«

«Du hast doch das Zeichen an der Wand gesehen.«

Bernie sah Tanner eigenartig an.»Ich habe eine Spur an der Wand gesehen.«

«Entschuldigen Sie, Mr. Tanner. «Das war der Polizist, der vor der Küchentüre Posten bezogen hatte.»Die Telefonleute wollen Sie sprechen. Sie sind in Ihrem Arbeitszimmer.«

«Okay. Komme gleich. «Er wandte sich wieder Bernie Osterman zu.»Um dein Gedächtnis aufzufrischen, das Zeichen, das du gesehen hast, war der griechische Buchstabe Omega.«

Er ging schnell zur Küchentüre hinaus und in sein Arbeitszimmer. Vor den Fenstern hingen tief die Sturmwolken, und es regnete immer noch heftig, wenn auch schwächer als vor einer halben Stunde. Im Zimmer war es dunkel, nur die Schreibtischlampe war eingeschaltet.

«Mr. Tanner. «Die Stimme kam von hinten, und er fuhr herum. Da stand der Mann namens Cole mit der blauen Jacke der Telefongesellschaft bekleidet und musterte ihn aufmerksam. Ein weiterer Mann stand neben ihm.»Bitte, erheben Sie Ihre Stimme nicht.«

Tanners Schock war derartig, daß er die Kontrolle über sich verlor. Er warf sich auf den Agenten.»Du Schweinehund…«

Die beiden Männer hielten ihn auf. Sie drehten ihm die Arme auf den Rücken und drückten sie ihm ins Kreuz. Cole packte ihn an den Schultern und sprach schnell und eindringlich.

«Bitte! Wir wissen, was Sie durchgemacht haben! Daran können wir nichts ändern, aber wir können Ihnen sagen, daß alles vorbei ist! Vorbei, Mr. Tanner. Omega ist zerbrochen!«

«Ich will nichts von Ihnen hören! Ihr Dreckskerle! Ihr schmutzigen Schweine! Es gibt euch gar nicht! Die haben nie etwas von Fassett gehört! Ihre Telefone sind abgeklemmt! Ihr… «»Wir mußten schnell weg!«unterbrach der Agent.»Wir mußten beide Posten aufgeben. Das war notwendig. Man wird Ihnen das alles erklären.«

«Ich glaube Ihnen kein Wort mehr!«

«Hören Sie nur zu! Entscheiden Sie sich später, aber hören Sie zu. Fassett ist keine zwei Meilen von hier und fügt die letzten Stücke zusammen. Er und Washington werden es bald geschafft haben. Bis morgen früh haben wir Omega.«

«Was für ein Omega? Was für ein Fassett? Ich habe Washington angerufen! Ich habe mit McLean in Virginia gesprochen!«

«Sie haben mit einem Mann namens Dwight gesprochen. Dem Titel nach ist er Andrews Vorgesetzter, aber das entspricht nicht den Tatsachen. Dwight war nie für Omega freigegeben. Er hat bei den Geheimdiensten nachgefragt, und der Anruf wurde dem Direktor gemeldet. Es gab keine Alternative, als die, alles abzuleugnen, Mr. Tanner. In Fällen wie diesen leugnen wir immer. Das müssen wir.«

«Wo sind die Wachen vor dem Haus? Was ist aus Ihren gottverdammten Telefonwanzen geworden? Ihre Spezialtruppen, die nicht zulassen sollten, daß man uns auch nur ein Haar krümmt?«

«Das wird Ihnen alles erklärt werden. Ich will nicht lügen. Fehler gibt es immer. Sogar große Fehler, wenn Sie wollen. Wir können sie nie mehr ungeschehen machen, das wissen wir. Aber wir hatten auch noch nie mit einem Omega zu tun. Der wichtigste Punkt ist — das Ziel liegt jetzt vor unseren Füßen. Wir sind soweit!«

«Ach Quatsch! Das Wichtigste ist, daß meine Frau und meine Kinder fast getötet wurden!«

«Schauen Sie. Sehen Sie sich das an. «Cole holte eine kleine Metallscheibe aus der Tasche. Sein Kollege ließ Tanners Arme los.»Kommen Sie, nehmen Sie es nur. Sehen Sie es aus der Nähe an.«

Tanner nahm den Gegenstand in die Hand, drehte ihn herum, so daß das Licht darauf fiel. Er sah, daß der winzige Gegenstand korrodiert und wie mit Pockennarben überzogen war.

«Und?«

«Das ist eines der miniaturisierten Mikrofone. Die Korrosion kommt von Säure. Säure, mit der man es besprüht hat, um es funktionsunfähig zu machen. Die Mikrofone sind in jedem einzelnen Zimmer gestört worden. Wir bekamen überhaupt keine Sendungen.«

«Wie hat man sie denn gefunden?«

«Mit der richtigen Ausrüstung ist das ein Kinderspiel. Es gibt keinerlei Spuren daran, keine Fingerabdrücke. Das ist Omega, Mr. Tanner.«

«Und wer ist das?«

«Selbst ich weiß das nicht. Nur Fassett weiß es. Er hat alles unter Kontrolle. Er ist der beste Mann auf drei Kontinenten. Wenn Sie mir nicht glauben wollen, können Sie ja den Außenminister oder den Präsidenten selbst anrufen. In diesem Hause wird nichts mehr geschehen.«

John Tanner atmete ein paarmal tief durch und sah dann den Agenten an.»Es ist Ihnen doch klar, daß Sie überhaupt nichts erklärt haben.«

«Ich sagte doch, später.«

«Das genügt mir nicht!«

Cole erwiderte Tanners fragenden Blick.»Welche Wahl haben Sie denn?«

«Ich könnte diesen Polizisten hereinrufen und zu schreien anfangen.«

«Was zum Teufel würde Ihnen das denn einbringen? Damit könnten Sie sich ein paar Stunden Frieden kaufen. Wielange würde das dauern?«

Tanner würde ihm noch eine weitere Frage stellen. Dabei war es gleichgültig, wie die Antwort lauten würde. Der Plan kristallisierte sich langsam in John Tanners Bewußtsein. Aber Cole würde das nie erfahren.

«Was muß ich denn machen?«

«Gar nichts müssen Sie — absolut nichts.«

«Verstehe. Vorbei… Also gut, ich — tue — nichts. Darf ich jetzt zu meiner Frau zurück?«

«Natürlich.«

«Sagen Sie, übrigens, ist das Telefon wirklich angezapft?«

«Ja, das ist es.«

Tanner drehte sich um, seine Arme schmerzten. Er ging langsam in den Korridor zurück.

Man konnte jetzt niemandem mehr vertrauen.

Er selbst würde dafür sorgen, daß Omega sich zeigte.

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