In Saal Nummer siebenunddreißig des Supreme Court Criminal Term an der Centre Street 180 in Manhattan wurde der Prozess gegen Anthony (Tony) Altieri mit der Vernehmung weiterer Zeugen fortgesetzt. Zahlreiche Zuschauer und Pressevertreter füllten den großen, ehrwürdigen Saal bis auf den letzten Platz.
Schlaff und reglos wie ein fahler, fetter Frosch saß Anthony Altieri in einem Rollstuhl am Tisch der Verteidigung. Nur seine Augen waren unentwegt in Bewegung, und jedes Mal, wenn er Diane Stevens, die auf dem Zeugenstuhl Platz genommen hatte, einen Blick zuwarf, konnte sie seinen Hass regelrecht spüren.
Neben Altieri saß Jake Rubinstein, Altieris Verteidiger. Rubinstein war aus zweierlei Gründen berühmt - wegen der Aufsehen erregenden Fälle, die er vorzugsweise übernahm, und weil seine Mandanten, zumeist bekannte Mafiosi, fast immer freigesprochen wurden.
Rubinstein war ein kleiner, gepflegter Mann mit scharfem Verstand und einer lebhaften Fantasie, der sich vor Gericht stets etwas Neues einfallen ließ. Theatralische Auftritte waren seine Spezialität, eine Kunst, die er hervorragend beherrschte. Außerdem war er ein ausgezeichneter Menschenkenner, der seine Widersacher im Nu einschätzen konnte, der intuitiv ihre Schwächen erkannte. Manchmal stellte sich Rubinstein vor, er sei ein Löwe, der sich langsam an seine arglose Beute heranpirscht, bereit zuzuschlagen ... Oder eine listige Spinne, die ihr Netz webt, in dem sie irgendwann hängen bleiben und sich heillos verheddern ... Manchmal war er ein geduldiger Angler, der behutsam die Schnur auswirft und sie im Wasser langsam hin und her bewegt, bis der gutgläubige Zeuge den Köder schluckt.
Aufmerksam musterte der Anwalt die Frau im Zeugenstand.
Diane Stevens war Anfang dreißig. Anmutig und elegant. Fein geschnittenes Gesicht. Weiches, fließendes Haar. Grüne Augen. Zauberhafte Figur. Ein Ausstrahlung, die mädchenhaft und natürlich wirkte. Sie trug ein schickes, maßgeschneidertes, schwarzes Kostüm. Rubinstein war es nicht entgangen, dass sie tags zuvor bei den Geschworenen einen hervorragenden Eindruck hinterlassen hatte. Bei ihr musste er vorsichtig sein und sich genau überlegen, wie er sie zu fassen bekam. Er entschied sich für den Anglertrick.
Rubinstein ließ sich Zeit, als er zum Zeugenstand ging, und sprach sie dann mit sanfter Stimme an. »Mrs. Stevens, Sie haben gestern ausgesagt, dass Sie an dem besagten Tag, dem vierzehnten Oktober, mit Ihrem Wagen auf dem Henry Hudson Parkway unterwegs waren, als Sie feststellten, dass einer Ihrer Reifen Luft verlor, und an der Ausfahrt zur Hundertachtundfünfzigsten Straße auf eine Stichstraße zum Fort Washington Park abbogen.«
»Ja.« Ihre Stimme war weich und kultiviert.
»Weshalb haben Sie ausgerechnet an dieser Stelle angehalten?«
»Weil ich einen platten Reifen hatte. Ich wusste, dass ich von der Schnellstraße heruntermusste, und zwischen den Bäumen konnte ich das Dach einer Hütte sehen. Ich dachte, dort könnte mir vielleicht jemand helfen. Ich hatte keinen Ersatzreifen dabei.«
»Sind Sie Mitglied in einem Automobilclub?«
»Ja.«
»Haben Sie ein Telefon in Ihrem Wagen?«
»Ja.«
»Warum haben Sie dann nicht den Automobilclub angerufen?«
»Ich dachte, das dauert vielleicht zu lange.« »Natürlich«, sagte Rubinstein verständnisvoll. »Und die Hütte war ja auch unmittelbar vor Ihnen.«
»Ja.«
»Sie sind also hingegangen, um Hilfe zu holen?«
»Ganz recht.«
»War es draußen noch hell?«
»Ja. Es war etwa fünf Uhr nachmittags.«
»Sie konnten also alles deutlich sehen?«
»Jawohl.«
»Und was haben Sie gesehen, Mrs. Stevens?«
»Ich sah Anthony Altieri .«
»Oh. Sind Sie ihm schon einmal begegnet?«
»Nein.«
»Weshalb waren Sie sich so sicher, dass es sich um Anthony Altieri handelte?«
»Ich habe sein Bild in der Zeitung und .«
»Sie haben also Bilder von einem Mann gesehen, der dem Angeklagten ähnelte?«
»Na ja, es ...«
»Was haben Sie in der Hütte gesehen?«
Sie atmete tief durch, als erschauderte sie beim Gedanken an die Szene, die sich ihr dargeboten hatte. »In dem Zimmer waren vier Männer«, begann sie stockend. »Einer davon war an einen Stuhl gefesselt. Mr. Altieri fragte ihn offenbar etwas, während die beiden anderen Männer neben ihm standen.« Ihre Stimme bebte. »Dann zog Mr. Altieri eine Schusswaffe, schrie irgendetwas und - und schoss dem Mann in den Hinterkopf.«
Jake Rubinstein warf einen kurzen Seitenblick hinüber zu den Geschworenen. Gebannt verfolgten sie die Aussage.
»Was haben Sie dann getan, Mrs. Stevens?« »Ich bin zu meinem Wagen zurückgerannt und habe mit meinem Handy die 911 angerufen.«
»Und danach?«
»Ich bin weggefahren.«
»Mit einem platten Reifen?«
»Ja.«
Jetzt musste er sie ein bisschen aus der Reserve locken.
»Warum haben Sie nicht auf die Polizei gewartet?«
Diane warf einen Blick zum Verteidigertisch. Altieri betrachtete sie mit unverhohlener Feindseligkeit.
Sie schaute weg. »Ich konnte nicht dort bleiben, weil ich ... Ich hatte Angst, dass die Männer aus der Hütte kommen und mich sehen könnten.«
»Das ist durchaus verständlich.« Rubinsteins Tonfall wurde härter. »Nicht verständlich aber ist meines Erachtens, dass niemand dort war, als die Polizei auf Ihren Notruf hin zu der Hütte kam, Mrs. Stevens, und dass sie keinerlei Hinweis darauf fand, dass überhaupt jemand dort gewesen war, geschweige denn ermordet wurde.«
»Ich kann’s nicht ändern. Ich .«
»Sie sind Künstlerin, nicht wahr?«
Die Frage brachte sie einen Moment lang aus der Fassung.
»Ja, ich ...«
»Sind Sie erfolgreich?«
»Ich nehme es doch an, aber was hat das ...?«:
Höchste Zeit, dass er den Haken setzte.
»Ein bisschen zusätzliche Publicity kann nichts schaden, oder? Sie werden im ganzen Land in den Abendnachrichten im Fernsehen gesehen und tauchen auf den Titelseiten der Zeitungen ...«
Wütend blickte Diane ihn an. »Ich habe das nicht der Publicity wegen getan. Ich würde niemals einen unschuldigen Mann ins.«
»Das Schlüsselwort ist unschuldig, Mrs. Stevens. Und ich werde eindeutig beweisen, dass Mr. Altieri unschuldig ist. Vielen Dank. Ich bin fertig mit Ihnen.«
Diane Stevens überhörte die Doppeldeutigkeit. Sie kochte innerlich, als sie aus dem Zeugenstand trat und zu ihrem Platz zurückkehrte. Im Flüsterton fragte sie den Staatsanwalt: »Kann ich gehen?«
»Ja. Ich schicke jemanden mit.«
»Das ist nicht nötig. Vielen Dank.«
Die Worte des Verteidigers hallten ihr in den Ohren wider, als sie durch die Tür zum Parkhaus ging.
Sie sind Künstlerin, nicht wahr? ... Ein bisschen zusätzliche Publicity kann nichts schaden, oder? Eine Unverschämtheit. Dennoch war sie mit ihrer Aussage alles in allem zufrieden. Sie hatte den Geschworenen genau das geschildert, was sie gesehen hatte, und sie hatten keinerlei Grund, an ihren Worten zu zweifeln. Anthony Altieri würde verurteilt werden und den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen. Dennoch musste Diane an den giftigen Blick denken, mit dem er sie bedacht hatte, und unwillkürlich erschauderte sie.
Sie reichte dem Parkwächter ihren Schein, worauf er wegging und ihr Auto holte.
Zwei Minuten später fuhr Diane in Richtung Norden, nach Hause.
An der Straßenecke befand sich ein Stoppschild. Als Diane anhielt, kam ein gut gekleideter junger Mann, der am Straßenrand stand, auf ihren Wagen zu. »Entschuldigen Sie. Ich habe mich verirrt. Könnten Sie ...?«:
Diane ließ das Fenster herunter.
»Könnten Sie mir sagen, wie ich zum Hollandtunnel komme?« Er sprach mit italienischem Akzent.
»Ja. Das ist ganz einfach. Fahren Sie zur ersten .«
Der Mann hob die Hand, in der er eine Schusswaffe mit Schalldämpfer hielt. »Raus aus dem Auto. Schnell!«
Diane wurde blass. »In Ordnung. Bitte nicht ...« Als sie die Tür öffnen wollte, ging der Mann einen Schritt zurück. Diane trat das Gaspedal durch und raste los. Sie hörte, wie die hintere Scheibe zersplitterte, als sie von einer Kugel durchschlagen wurde, dann einen dumpfen Knall, als ein weiterer Schuss das Heck des Wagens traf. Ihr Herz schlug so heftig, dass sie kaum Luft bekam.
Diane Stevens hatte über Autoentführungen gelesen, aber nicht im Entferntesten daran gedacht, dass ihr so etwas passieren könnte. Außerdem hatte der Mann sie töten wollen. Gehörte das zum Vorgehen von Autoentführern? Diane griff zu ihrem Handy und wählte die 911. Es dauerte fast zwei Minuten, bis sich jemand meldete.
»Neun-eins-eins. Was liegt vor?«
Als Diane erklärte, was vorgefallen war, war ihr bereits klar, dass die Sache aussichtslos war. Der Mann war mittlerweile längst verschwunden.
»Ich schicke einen Polizisten hin. Dürfte ich Ihren Namen, die Anschrift und Telefonnummer erfahren?«
Diane nannte sie ihm. Sinnlos, dachte sie. Sie warf einen kurzen Blick auf die zertrümmerte Heckscheibe, und wieder lief es ihr eiskalt über den Rücken. Am liebsten hätte sie Richard angerufen und ihm von dem Vorfall berichtet, aber sie wusste, dass er mit einem dringenden Projekt beschäftigt war. Wenn sie ihn anrief und ihm davon erzählte, wäre er außer sich und würde sofort zu ihr kommen - und sie wollte nicht, dass er den Termin versäumte. Sie würde es ihm sagen, wenn er von der Arbeit nach Hause kam.
Und mit einem Mal kam ihr ein schrecklicher Gedanke. Hatte der Mann ihr aufgelauert, oder war das alles nur ein Zufall? Sie dachte an das Gespräch, das sie mit Richard geführt hatte, als der Prozess begann. Meiner Meinung nach solltest du nicht aussagen, Diane. Das könnte gefährlich werden.
Keine Sorge, Liebling. Altieri wird verurteilt werden. Die sperren ihn für immer ein.
Aber er hat Freunde und ...
Richard, wenn ich das nicht mache, kann ich nicht mehr in den Spiegel schauen.
Es muss ein Zufall gewesen sein, sagte sich Diane. Altieri ist doch nicht so verrückt, mir etwas anzutun, vor allem jetzt, während des Prozesses.
Diane bog von der Schnellstraße ab und fuhr in Richtung Westen, bis sie zu ihrem Apartmentgebäude an der Östlichen Fünfundsiebzigsten Straße kam. Vor der Einfahrt in die Tiefgarage warf sie einen letzten aufmerksamen Blick durch die Heckscheibe. Alles wirkte so wie immer.
Das Apartment war eine helle Maisonette mit einem geräumigen Wohnzimmer, hohen, vom Boden bis zur Decke reichenden Fenstern und einem mit Marmor verkleideten Kamin im Erdgeschoss. Es war mit geblümten Sofas, Sesseln, einem eingebauten Bücherregal und einem großen Fernsehapparat ausgestattet. An den Wänden hingen farbenfrohe Gemälde - ein Childe Hassam, ein Jules Pascin, ein Thomas Birch, ein George Hitchcock, dazu eine Reihe von Dianes eigenen Bildern.
Im darüber liegenden Geschoss befanden sich das Schlaf- und das Badezimmer, ein Gästezimmer und ein sonniges Atelier, in dem Diane malte. Etliche Gemälde von ihr hingen an den Wänden. Auf einer mitten im Zimmer stehenden Staffelei stand ein halb fertiges Porträt.
Diane stürmte geradewegs in ihr Atelier, nahm das unvollendete Bild von der Staffelei und stellte eine frische Leinwand darauf. Sie fing an, das Gesicht des Mannes zu skizzieren, der sie hatte töten wollen, doch ihre Hände zitterten so sehr, dass sie aufhören musste.
»Das hasse ich an diesem Job am allermeisten«, beklagte sich Detective Earl Greenburg auf der Fahrt zu Diane Stevens’ Apartment.
»Ist doch besser, wenn wir sie verständigen, als wenn sie’s aus den Abendnachrichten erfährt«, sagte Robert Praegitzer. Er warf Greenburg einen Blick zu. »Willst du es ihr beibringen?«
Earl Greenburg nickte missmutig. Er musste an die Geschichte mit dem Detective denken, der eine gewisse Mrs. Adams, die Frau eines Streifenpolizisten, davon verständigen sollte, dass ihr Mann getötet worden war.
Sie ist sehr zart besaitet, hatte der Chef den Detective vorgewarnt. Sie müssen ihr die Nachricht schonend beibringen.
Keine Sorge. Ich schaffe das schon.
Der Detective hatte an der Tür geklingelt, und als Adams’ Frau ihm öffnete, hatte er gefragt: Sind Sie die Witwe von Wachtmeister Adams?
Diane schreckte hoch, als die Türglocke läutete. Sie ging zur Gegensprechanlage. »Wer ist da?«
»Detective Earl Greenburg. Ich möchte mit Ihnen sprechen, Mrs. Stevens.«
Es geht um den Überfall im Auto, dachte Diane. Die Polizei ist aber schnell hergekommen.
Sie betätigte den Summer, und Greenburg trat in den Hausflur und ging zur Wohnungstür.
»Hallo.« »Mrs. Stevens?«
»Ja. Danke, dass Sie so schnell gekommen sind. Ich wollte gerade eine Skizze von dem Mann zeichnen, aber ich ...« Sie atmete tief durch. »Ein dunkler Typ, er hatte tief liegende, hellbraune Augen und eine kleine Warze an der Wange. Auf seiner Waffe steckte ein Schalldämpfer, und .«
Greenburg schaute sie verdutzt an. »Entschuldigung, aber ich verstehe nicht, was .«
»Der Autoentführer. Ich habe die 911 angerufen und .«
Sie sah die Miene des Detectives. »Es geht gar nicht um den Überfall, oder?«
»Nein, Ma’am.« Greenburg schwieg einen Moment.
»Darf ich reinkommen?«
»Bitte sehr.«
Greenburg ging in die Wohnung.
Sie blickte ihn mit gerunzelter Stirn an. »Worum geht es? Ist irgendetwas passiert?«
Er brachte kaum ein Wort heraus. »Ja. Tut mir Leid - ich muss Ihnen leider eine schlechte Nachricht überbringen. Es geht um Ihren Mann.«
»Was ist passiert?« Ihre Stimme bebte.
»Er hatte einen Unfall.«
Diane fröstelte mit einem Mal. »Was für einen Unfall?«
Greenburg holte tief Luft. »Er wurde letzte Nacht getötet, Mrs. Stevens. Wir haben seine Leiche heute Morgen unter einer Brücke am East River gefunden.«
Diane starrte ihn eine ganze Weile an, dann schüttelte sie langsam den Kopf. »Da muss eine Verwechslung vorliegen, Detective. Mein Mann ist in der Arbeit, in seinem Labor.«
Die Sache war schwerer, als er erwartet hatte. »Mrs. Stevens, ist Ihr Mann letzte Nacht nach Hause gekommen?« »Nein, aber Richard arbeitet häufig die Nacht über durch. Er ist Wissenschaftler.« Sie wurde zusehends aufgebrachter.
»Mrs. Stevens, wussten Sie, dass Ihr Mann Verbindungen zur Mafia hatte?«
Diane wurde kreidebleich. »Zur Mafia? Sind Sie wahnsinnig?«
»Wir haben .«
Diane schnappte nach Luft. »Zeigen Sie mir Ihren Ausweis.«
»Natürlich.« Detective Greenburg zückte seinen Dienstausweis und zeigte ihn ihr.
Diane warf einen kurzen Blick darauf, dann versetzte sie Greenburg eine schallende Ohrfeige. »Werden Sie etwa dafür bezahlt, dass Sie in der Gegend herumfahren und anständige Bürger erschrecken? Mein Mann ist nicht tot! Er ist in der Arbeit.« Sie schrie ihn an.
Greenburg schaute ihr in die Augen und sah, dass sie unter Schock stand, es nicht wahrhaben wollte. »Mrs. Stevens, möchten Sie, dass ich jemanden vorbeischicke, der ein Auge auf Sie hat und ...?«:
»Sie brauchen jemanden, der ein Auge auf Sie hat. Und jetzt raus mit Ihnen.«
»Mrs. Stevens ...«
»Augenblicklich!«
Greenburg holte eine Visitenkarte heraus und legte sie auf den Tisch. »Hier ist meine Nummer, für den Fall, dass Sie mit mir reden möchten.«
Tja, dachte Greenburg, als er hinausging, das hab ich ja klasse hingekriegt. Ich hätte genauso gut sagen können:
»Sind Sie die Witwe von Mr. Stevens?«
Als Detective Greenburg weg war, schloss Diane die Wohnungstür ab und atmete tief durch. Dieser Trottel! Klingelt an der falschen Tür und will mir Angst machen. Ich sollte mich über ihn beschweren. Sie sah auf ihre Uhr. Richard wird bald heimkommen. Wird höchste Zeit, dass ich das Abendessen zubereite. Sie wollte eine Paella machen, sein Leibgericht. Diane ging in die Küche und fing mit den Vorbereitungen an.
Weil Richards Arbeit strenger Geheimhaltung unterlag, störte ihn Diane nie im Labor, und wenn er sich nicht meldete, wusste sie, dass er erst spät nach Hause kommen würde. Um acht Uhr war die Paella fertig. Sie kostete sie und lächelte zufrieden. Sie war ihr genauso gelungen, wie Richard sie mochte. Als er um zehn Uhr immer noch nicht da war, stellte Diane die Paella in den Kühlschrank und klebte eine Nachricht an die Tür: Liebling, Abendessen ist im Kühlschrank. Weck mich auf wenn du heimkommst. Richard war stets hungrig, wenn er nach Hause kam.
Mit einem Mal fühlte sich Diane wie ausgelaugt. Sie zog sich aus, schlüpfte in ihr Nachthemd, putzte sich die Zähne und ging zu Bett. Ein paar Minuten später schlief sie tief und fest.
Um drei Uhr morgens wachte sie schreiend auf.