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Es herrschte herrliches Flugwetter. Die Boeing 757 der KIG düste am azurblauen Himmel hoch über dem Pazifischen Ozean dahin. Pauline und Tanner saßen zusammengekuschelt auf einer Couch in der Kabine.

»Weißt du, Liebling«, sagte Pauline, »eigentlich ist es ein Jammer, dass die Menschen nie erfahren werden, wie genial du bist.«

»Wenn sie’s jemals herausfinden, bekomme ich großen Ärger.«

Sie schaute ihn an und sagte: »Kein Problem. Wir könnten uns irgendein Land kaufen und uns zu seinen Herrschern ernennen. Dann kann uns keiner etwas anhaben.«

Tanner lachte.

Pauline streichelte seine Hand. »Weißt du, dass ich dich schon von Anfang an haben wollte?«

»Nein. Soweit ich mich erinnern kann, warst du ziemlich unverschämt.«

»Aber es hat geklappt, nicht wahr? Du musstest mich unbedingt wiedersehen, um mir eine Lektion zu erteilen.«

Sie küssten sich lange und innig.

In der Ferne flackerte ein Blitz auf.

»Du wirst von Tamoa begeistert sein«, sagte Tanner. »Wir bleiben ein, zwei Wochen dort und spannen aus, und danach reisen wir um die Welt. Wir werden all die Jahre nachholen, in denen wir nicht zusammen sein konnten.«

Sie blickte auf und grinste schelmisch. »Darauf kannst du dich verlassen.«

»Und einmal im Monat kehren wir nach Tamoa zurück und setzen Prima II ein. Wir suchen die Ziele gemeinsam aus.«

»Tja«, sagte Pauline, »wir könnten ja ein Unwetter in England auslösen, aber dort fällt es vermutlich niemandem auf.«

Tanner lachte. »Wir können uns die ganze Welt aussuchen.«

Ein Steward kam zu ihnen. »Darf ich Ihnen etwas bringen?«, fragte er.

»Nein«, sagte Tanner, »wir haben alles, was wir brauchen.« Und er war davon überzeugt, dass es stimmte.

In der Ferne zuckten weitere Blitze über den Himmel.

»Hoffentlich geraten wir nicht in ein Gewitter«, meinte Pauline. »Ich ... ich hasse es, bei schlechtem Wetter zu fliegen.«

»Keine Sorge, Liebling«, sagte Tanner beruhigend. »Es ist kein Wölkchen am Himmel zu sehen.« Er dachte einen Moment lang nach und lächelte. »Wir müssen uns keine Gedanken über das Wetter machen. Wir beherrschen es.« Er warf einen Blick auf seine Uhr. »Prima ist vor einer Stunde hochgegangen und .«

Plötzlich trommelten Regentropfen auf die Maschine.

Tanner zog Pauline an sich. »Ist schon gut. Es regnet bloß ein bisschen.«

Er hatte den Satz kaum ausgesprochen, als sich der Himmel verdunkelte und lautes Donnergrollen durch die Kabine hallte. Die große Maschine sackte durch und wurde wieder emporgeschleudert. Tanner blickte verdutzt aus dem Fenster, wusste nicht recht, wie ihnen geschah. Der Regen draußen ging in schweren Hagel über.

Tanner sagte: »Schau dir .« Dann wurde ihm mit einem Mal alles klar. »Prima!« Es klang wie ein Jubelruf, und in seinen Augen lag ein triumphales Funkeln. »Wir können .«

In diesem Moment wurde die Maschine von einer Orkanbö erfasst, die sie wie wild umherschleuderte.

Pauline schrie laut auf.

Andrew Kingsley saß in dem roten Ziegelbau hinter der KIG-Zentrale und bediente Prima, ließ die Finger über die Knöpfe und Tasten huschen, an deren Funktion er sich nach und nach wieder erinnerte. Er warf einen Blick auf den Bildschirm, der das Zielgebiet zeigte, und sah, wie das Flugzeug seines Bruders von Orkanböen mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu dreihundert Stundenkilometern durchgeschüttelt wurde. Er drückte auf einen weiteren Knopf.

In einer ganzen Reihe von Messstationen des National Weather Service, von Anchorage in Alaska bis Miami, Florida, starrten die Meteorologen ungläubig auf ihre Computerschirme. Was da draußen vor sich ging, war schlichtweg unmöglich, und doch sahen sie es mit eigenen Augen.

Andrew, der nach wie vor in dem roten Ziegelbau am Computer saß, war dankbar dafür, dass er der Welt wenigstens noch einen Gefallen tun konnte. Vorsichtig dirigierte er einen schweren Tornado, den er erzeugt hatte, nach oben, in höhere Luftschichten - höher und immer höher ...

Tanner warf gerade einen Blick aus dem Fenster der wild umhergeworfenen Maschine, als er über das Heulen des Sturmwinds hinweg das unverkennbare Donnern eines nahenden Tornados hörte - als käme ein Güterzug mit 350 Stundenkilometern angerast. Tanners Wangen waren gerötet, und er zitterte förmlich vor Aufregung, während er den Wirbelwind beobachtete, der auf das Flugzeug zuhielt.

»Schau dir das an!«, schrie er begeistert. »In dieser Höhe gab’s noch nie einen Tornado. Niemals! Ich habe ihn erschaffen! Es ist ein Wunder! Nur Gott und ich können .«

Andrew betätigte einen Schalter und wandte sich dem Bildschirm zu, als das Flugzeug zerbarst und Wrackteile und Leichen vom Himmel regneten.

Dann drückte Andrew Kingsley dreimal auf den roten Knopf.

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