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Oliver betrachtete die Zeitung mit einem Gefühl totaler Fassungslosigkeit. Wie hatte sie das nur tun können? Er dachte daran, wie leidenschaftlich sie im Bett gewesen war, doch er hatte ihre Leidenschaft falsch interpretiert. Das war die Leidenschaft des Hasses, nicht die der Liebe. Ich bin außerstande, sie von ihrem Tun abzubringen, dachte Oliver verzweifelt.

Senator Davis sah den Bericht auf der Titelseite und war entsetzt. Er wußte um die Macht der Presse und begriff, wie teuer ihn diese Vendetta zu stehen kommen konnte. Ich werde selbst aktiv werden müssen, um dem ein Ende zu bereiten, beschloß Senator Davis.

Er rief Leslie an, sobald er sein Senatsbüro erreicht hatte. »Es ist lange her«, hob Senator Davis warmherzig und freundlich an. »Viel zu lang. Aber ich denke oft an Sie, Miss Stewart.«

»Da geht es mir nicht anders, Senator Davis. In gewisser Hinsicht stehe ich schließlich in Ihrer Schuld. Ihnen verdanke ich sozusagen alles, was ich habe.«

Er lachte leise in sich hinein. »Nicht im mindesten. Ich war froh, Ihnen nützlich sein zu können, als Sie damals ein kleines Problem hatten.«

»Gibt es etwas, das ich für Sie tun könnte, Senator?«

»Nein, Miss Stewart. Doch es gibt etwas, das ich gern für Sie tun würde. Ich bin ein treuer Leser Ihrer Zeitung, wissen Sie. Meiner Meinung nach ist die Tribune eine wirklich gute Zeitung, und da ist mir aufgefallen, daß wir in der Tribune noch nie Anzeigen geschaltet haben - ein Punkt, den ich gern korrigieren würde. Ich bin an mehreren bedeutenden Unternehmen mit großen Werbebudgets beteiligt. Damit meine ich immens große Werbebudgets. Und ich bin der Auffassung, daß davon doch eigentlich ein anständiger Brocken einer guten

Zeitung wie der Tribune zugute kommen sollte.«

»So etwas höre ich gern, Senator. Höhere Einnahmen aus dem Annoncengeschäft können wir immer gut gebrauchen. Welchen Namen darf ich meinem Anzeigenleiter zur Kontaktaufnahme nennen?«

»Na ja, bevor er mit jemandem Kontakt aufnimmt, sollten wir beide, Sie und ich, ein kleines Problem aus dem Weg schaffen, das zwischen uns steht.«

»Und das wäre?« fragte Leslie.

»Es betrifft Präsident Russell.«

»Ja?«

»Es handelt sich um eine ziemlich heikle Angelegenheit, Miss Stewart. Sie haben vorhin erwähnt, daß Sie in meiner Schuld stehen. Daß Sie alles, was Sie jetzt haben, eigentlich mir verdanken. Und nun möchte ich umgekehrt Sie um eine kleine Gefälligkeit bitten.«

»Nur zu gern, soweit es in meiner Macht steht.«

»Im Rahmen meiner geringen Möglichkeiten habe ich zur Wahl unseres Präsidenten beigetragen.«

»Ich weiß.«

»Und er leistet gute Arbeit. Die ihm selbstverständlich sehr schwergemacht wird, wenn er bei jeder kleinen Gelegenheit von einer so mächtigen Zeitung wie der Tribune angegriffen wird.«

»Und was erhoffen Sie sich von mir, Senator?«

»Nun ja, ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn diese Angriffe aufhören würden.«

»Und dafür könnte ich im Gegenzug mit Werbeeinnahmen aus einigen ihrer Unternehmen rechnen.«

»Mit bedeutenden Werbeeinnahmen, Miss Stewart.«

»Vielen Dank, Senator. Warum rufen Sie nicht wieder an, wenn Sie etwas mehr anzubieten haben?«

Und schon war die Leitung tot.

Matt Baker las den Bericht der Washington Tribune über das

geheime Liebesnest des Präsidenten Russell.

»Wer, zum Teufel, hat den Druck dieses Artikels eigentlich autorisiert?« fuhr er seinen Assistenten an.

»Der Text kam direkt vom Weißen Turm.«

»Verdammt noch mal. Bei dieser Zeitung bin schließlich ich der Chefredakteur, und nicht sie.« Warum lasse ich mir das überhaupt bieten? Es war eine Frage, die er sich nicht zum ersten Mal stellte. Wegen eines Jahresgehalts von dreihundert-fünfzigtausend Dollar plus Prämien und Bezugsrecht auf neue Aktien, gab er sich selbst sarkastisch zur Antwort. Wenn er wieder einmal soweit gewesen war, den Job hinzuschmeißen, hatte sie ihn jedesmal mit noch mehr Geld und weiterem Machtzuwachs verführt. Im übrigen mußte er sich eingestehen, daß es durchaus faszinierend war, für eine der mächtigsten Frauen der Welt zu arbeiten; sie hatte etwas an sich, das er nie verstehen würde.

Sie hatte Matt unmittelbar nach dem Kauf der Tribune angewiesen: »Es gibt einen Astrologen, den Sie anheuern sollten. Sein Name lautet Zoltaire.«

»Er steht mit seiner Kolumne bei unserer Konkurrenz unter Vertrag.«

»Es ist mir völlig egal. Engagieren sie ihn.«

Zu einer späteren Tageszeit teilte Matt Leslie mit: »Ich habe mich wegen Zoltaire sachkundig gemacht. Es würde uns viel zu teuer kommen, ihn aus seinem Vertrag bei der Konkurrenz herauszukaufen.«

»Kaufen Sie ihn heraus.«

Und eine Woche später begann Zoltaire, dessen wahrer Name David Hayworth war, bei der Washington Tribune zu arbeiten. Er war in seinen Fünfzigern - ein kleingewachsener, dunkelhaariger, gefühlsbetonter Mensch.

Für Matt war es ein Rätsel, denn Leslie schien ihm nicht die Art Frau zu sein, die sich für Astrologie interessierte; und nach allem, was er in Erfahrung bringen konnte, bestand zwischen

David Hayworth und Leslie keinerlei persönlicher Kontakt.

Was Matt allerdings nicht wußte: Wann immer Leslie eine wichtige Entscheidung zu treffen hatte, lud sie Hayworth privat ein.

An jenem ersten Tag der neuen Ära hatte Matt Leslies Namen ins Zeitungsimpressum gesetzt, mit dem Vermerk »Herausgeberin: Leslie Chambers«.

Sie hatte nur einen Blick auf die Zeile geworfen und ihm die Anweisung erteilt: »Ändern. Es muß heißen >Herausgeberin: Leslie Stewartc.«

Die Lady befindet sich auf einem Egotrip, hatte Matt gedacht. Doch da hatte er sich geirrt. Leslie hatte beschlossen, wieder ihren Mädchennamen zu führen, weil es ihr darauf ankam, daß Oliver ganz genau wußte, wer für das, was ihm widerfahren sollte, verantwortlich war.

Am Tag nach der Übernahme der Zeitung hatte Leslie ihre Entscheidung bekanntgegeben: »Und jetzt werden wir ein Gesundheitsmagazin kaufen.«

Matt musterte sie mit einem neugierigen Blick. »Wieso?«

»Weil der gesamte Gesundheitsbereich eine unglaubliche Entwicklung nehmen wird.«

Ihre Annahme hatte sich als richtig erwiesen; das Magazin wurde sofort ein Erfolg.

»Jetzt wollen wir weiter expandieren«, teilte sie Baker mit. »Engagieren Sie ein paar Leute, die für uns nach Publikationen in Europa Ausschau halten.«

»In Ordnung.«

»Und hier in Washington tragen wir zuviel Ballast herum. Entlassen Sie alle Reporter, die sich nicht rückhaltlos einsetzen.«

»Leslie ...«

»Ich will Reporter im Haus haben, die hungrig auf Erfolg sind.«

Wenn die Position eines leitenden Angestellten vakant wurde, bestand Leslie darauf, beim Vorstellungsgespräch persönlich anwesend zu sein. Sie pflegte dem Bewerber zuzuhören und ihm schließlich nur eine einzige Frage zu stellen: »Welchen Score haben Sie beim Golfspiel?« Und von der Antwort auf diese Frage hing oft genug die Einstellung ab.

»Was zum Teufel, soll diese Frage?« monierte Matt Baker, als er sie zum erstenmal hörte. »Welche Bedeutung hat ein Golfscore für die Arbeit bei der Zeitung?«

»Ich will keine Leute im Haus haben, deren Herz am Golfspiel hängt. Wer bei uns tätig ist, soll sich gänzlich der Washington Tribune widmen.«

Leslie Stewarts Privatleben war ein Thema, das in der Belegschaft der Tribune endlose Diskussionen auslöste. Sie war eine ausgesprochen schöne, alleinstehende Frau, die nach allem, was man wußte, keine feste Beziehung mit einem Mann unterhielt und eigentlich überhaupt keine persönlichen Interessen hatte. Sie zählte zu den herausragenden Gastgeberinnen der Hauptstadt, und um eine Einladung zu ihren Dinnergesellschaften rissen sich selbst wichtige Persönlichkeiten. Aber was machte sie, wenn die Gäste gegangen waren und sie allein zurückblieb, fragten sich die Leute. Es gab Gerüchte, daß sie unter Schlaflosigkeit litt und die Nächte mit Arbeiten verbrachte, mit dem Planen neuer Projekte zur Vergrößerung des Stewart-Imperiums. Leslie nahm persönlich an allen Vorgängen im Verlag teil, mischte sich in alles ein; in die Leitartikel, die Nachrichtengestaltung, das Anzeigengeschäft. Eines Tages wollte sie vom Leiter ihrer Annoncenabteilung wissen: »Warum bekommen Sie eigentlich keine Anzeigen von Gleasons's« - einem Kaufhaus der oberen Klasse in Georgetown.

»Ich habe es versucht, aber .«

»Ich kenne den Besitzer persönlich. Ich werde ihn selbst anrufen.«

Sie rief ihn tatsächlich an. »Allan«, sagte sie, »warum macht Ihr Kaufhaus keine Werbung in der Tribune?«

Da hatte er lachend gemeint: »Aber Leslie, Ihre Leser und Leserinnen sind unsere Ladendiebe.«

Leslie informierte sich vor jeder Geschäftssitzung genauestens über alle Teilnehmer, so daß sie bei jedem über seine Schwächen und Stärken Bescheid wußte; und im Verhandeln war sie dann erbarmungslos.

»Sie können manchmal wirklich sehr hart sein«, warnte Matt Baker. »Sie dürfen den Leuten nicht alles nehmen, Leslie, man muß auch mal klein beigeben können.«

»Vergessen Sie es. Ich glaube an die Strategie der verbrannten Erde.«

Im Laufe des folgenden Jahres übernahmen die Washington Tribune Enterprises einen Zeitungsverlag und einen Rundfunksender in Australien, eine Fernsehanstalt in Denver und eine Zeitung in Hammond, Indiana. Und bei jeder neuen Transaktion fürchteten die alten Angestellten sich vor dem, was mit der Übernahme auf sie zukam, denn Leslie war wegen ihrer Rücksichtslosigkeit berüchtigt.

Auf Katherine Graham, die Verlegerin der Washington Post, war Leslie Stewart extrem eifersüchtig.

»Sie hat einfach Glück gehabt«, behauptete Leslie. »Im übrigen hat sie den Ruf, ein richtiges Miststück zu sein.«

Matt Baker war versucht, die Frage an Leslie zu richten, wie sie denn ihren eigenen Ruf einschätzte, ließ es dann jedoch wohlweislich bleiben.

Als Leslie eines Morgens ihr Büro betrat, fand sie - offenbar die heimliche Tat eines Mitarbeiters -, auf ihrem Schreibtisch einen kleinen Holzblock mit zwei aufgesetzten Messingeiern vor.

Matt Baker war schockiert. »Entschuldigen Sie bitte«, sagte er. »Ich werde ihn gleich fort .«

»Nein. Lassen Sie ihn dort stehen.«

»Aber .«

»Lassen Sie ihn stehen.«

Matt Baker hatte in seinem Büro eine Mitarbeiterkonferenz anberaumt, als über die interne Sprechanlage plötzlich Leslies Stimme erscholl. »Matt - kommen Sie zu mir hoch.«

Kein »Bitte«; kein »Guten Morgen«. Das wird ein schlechter Tag, sagte sich Matt. Die Eisprinzessin hat wieder einmal ihre notorisch schlechte Laune.

»Das wär's dann wohl fürs erste«, sagte Matt.

Er verließ sein Zimmer und eilte durch die Gänge des Großraumbüros, wo Hunderte von Angestellten emsig ihrer Arbeit nachgingen. Er fuhr mit dem Lift zum Weißen Turm hinauf und betrat das luxuriös eingerichtete Büro der Verlegerin, wo bereits eine Handvoll Redakteure versammelt waren.

Leslie Stewart saß hinter ihrem gigantischen Schreibtisch. Beim Eintreten Matt Bakers hob sie den Kopf. »Fangen wir an.«

Sie hatte eine Redaktionskonferenz einberufen, und Matt Baker konnte sich an ihre Worte erinnern: »Für die Führung der Zeitung sind Sie verantwortlich. Da werde ich mich heraushalten.« Er hätte es wissen müssen. Es stand ihr nicht zu, solche Konferenzen anzuberaumen; dergleichen gehörte zu seinem Aufgabenbereich. Andererseits war sie die Herausgeberin, Verlegerin und Inhaberin der Washington Tribune; insofern konnte sie ohne weiteres tun und lassen, was sie wollte.

»Ich möchte Sie auf den Bericht über das Liebesnest Präsident Russells in Virginia ansprechen«, sagte Matt Baker.

»Darüber bedarf es keiner Diskussion«, wies ihn Leslie zurecht und hielt die neueste Ausgabe der Washington Post hoch - das Konkurrenzblatt. »Haben Sie das hier gesehen?«

Matt hatte es gesehen. »Durchaus, aber das ist doch bloß .«

»Früher hat man so etwas als einen >Knüller< bezeichnet, Matt. Wo waren Sie und Ihre Reporter, als die Post an diese Information kam?«

Die Schlagzeile der Washington Post lautete: Zweiter Lobbyist wegen illegaler Geschenke an

Verteidigungsminister überführt.

»Wieso haben wir diese Geschichte nicht in unserem Blatt?«

»Weil sie noch nicht amtlich ist. Ich habe die Sache überprüft. Es ist bloß ...«

»Ich mag es nicht, daß uns andere Zeitungen zuvorkommen.«

Matt Baker seufzte und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Es würde mit Sicherheit eine stürmische Sitzung werden.

»Wir sind die Nummer Eins oder gar nichts«, verkündete Leslie Stewart den Anwesenden. »Und wenn wir nichts sind, wird es hier auch für niemand Arbeit geben, nicht wahr?«

Leslie wandte sich an Arnie Cohn, den verantwortlichen Redakteur für das Sonntagsmagazin. »Wenn die Menschen am Sonntag morgen aufwachen, müssen Sie unser Magazin lesen wollen. Uns kann nichts daran liegen, daß sie beim Lesen wieder einschlafen. Die Geschichten, die wir am vergangenen Wochenende brachten, waren stinklangweilig.«

Wenn Sie ein Mann wären, würde ich Sie jetzt ... dachte Arnie Cohn. »Tut mir leid«, sagte er laut. »Ich werde mich anstrengen, es nächstes Mal besser zu machen.«

Leslie sprach Jeff Connors an, den leitenden Sportredakteur. Connors war ein ansehnlicher, sportlich gebauter Mann Mitte Dreißig, mit blondem Haar und klugen grauen Augen. Er hatte die lockere Art eines Menschen, der genau wußte, daß er gute Arbeit leistete. Matt hatte gehört, daß Leslie sich um ihn bemüht und einen Korb bekommen hatte.

»Sie haben geschrieben, daß Fielding an die Pirates verkauft werden soll.«

»So wurde ich unterrichtet ...«

»Dann hat man Sie falsch unterrichtet, und die Tribune hat sich schuldig gemacht, eine Nachricht zu drucken, die eine Ente ist.«

»Ich habe die Information von seinem Manager bekommen«, erwiderte Jeff Connors gelassen. »Er hat mir ausdrücklich erklärt, daß .«

»Das nächste Mal checken Sie Ihre Geschichten doppelt und dreifach!«

Leslie drehte sich um und deutete auf einen vergilbten, gerahmten Zeitungsartikel an der Wand. Es war die erste Seite der Chicago Tribune vom 3. November 1948. Die Balkenüberschrift lautete: Dewey schlägt Truman.

»Es gibt für eine Zeitung nichts Schlimmeres«, dozierte Leslie, »als die Meldung falscher Fakten. Wir arbeiten in einer Branche, wo man stets richtigliegen muß.«

Sie warf einen Blick auf die Uhr. »Das wär's fürs erste. Ich erwarte von Ihnen allen eine wesentlich bessere Arbeit.« Als die anwesenden Redakteure sich erhoben, befahl Leslie Matt Baker. »Sie bleiben hier.«

»Okay.« Er ließ sich auf seinen Stuhl zurückfallen und schaute den anderen nach, als sie den Raum verließen.

»War ich den Herren gegenüber zu barsch?« wollte sie von ihm wissen.

»Sie haben erreicht, was Sie wollten. Die Kerle sind alle selbstmordgefährdet.«

»Wir sind hier nicht dazu da, Freundschaften zu schließen. Wir haben vielmehr die Aufgabe, eine Zeitung zu machen.« Sie hob den Kopf, um noch einmal die gerahmte erste Zeitungsseite an der Wand zu betrachten. »Können Sie sich vorstellen, was der Verleger dieser Zeitung empfunden hat, als dieser Bericht heraus war und sich herausstellte, daß der neue Präsident Truman hieß? So etwas möchte ich jedenfalls nicht erleben. Niemals.«

»Wenn wir schon dabei sind, von Fehlern zu sprechen«, sagte Matt, »so gestatten Sie mir den Hinweis, daß diese Geschichte über Präsident Russell auf unserer Seite Eins eher einem miesen Boulevardblatt entsprochen hat. Warum prügeln Sie immer wieder auf ihn ein? Geben Sie dem Mann eine

Chance!«

»Er hat seine Chance gehabt«, bemerkte Leslie sibyllinisch und stand auf, um in dem Zimmer auf und ab zu marschieren. »Ich habe einen Hinweis erhalten, daß Russell gegen das neue Kommunikationsgesetz sein Veto einlegen wird, was bedeutet, daß wir die vereinbarte Übernahme des Senders in San Diego und in Oklahoma abblasen müssen.«

»Dagegen sind wir machtlos.«

»O nein, wir können etwas dagegen unternehmen. Ich werde dafür sorgen, daß er nicht im Amt bleibt, Matt. Wir werden alles tun, damit ein anderer Mann ins Weiße Haus kommt. Jemand, der auch weiß, was er tut.«

Matt hatte nicht die Absicht, sich mit Leslie Stewart auf eine weitere Auseinandersetzung über den amerikanischen Präsidenten einzulassen. Es war ein Thema, bei dem sie zur Fanatikerin wurde.

»Er ist für dieses hohe Amt ungeeignet, und ich werde alles daran setzen, damit er bei den nächsten Wahlen verliert.«

Matt Baker wollte gerade nach Hause, als Philip Cole, der Chef der Auslandskorrespondeten beim WTE-Fernsehen, ins Büro stürmte. Seine Miene verriet Sorge. »Wir haben ein Problem, Matt.«

»Kann das nicht bis morgen warten? Ich bin schon spät dran, ich .«

»Es betrifft Dana Evans.«

Matt war sofort hellwach. »Was ist mit ihr?«

»Man hat sie verhaftet.«

»Verhaftet?« fragte Matt ungläubig. »Und weswegen?«

»Spionage, soll ich .«

»Nein. Das nehme ich selbst in die Hand.« Matt Baker rannte wieder zu seinem Schreibtisch und wählte die Nummer des Außenministers.

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