Epilog

Pompeius ging mit Crassus zwischen den beiden langen Kreuzreihen. Hier, in Sichtweite Roms, erstreckten sie sich meilenweit entlang der Via Appia, sechstausend Mann, die als Warnung dienen sollten, und als Beweis für den Sieg. Ganze Wälder waren für die Kreuze gefällt worden, und als den Zimmerleuten der Legion die Nägel ausgingen, waren die Sklaven einfach nur festgebunden, mit dem Speer durchbohrt oder hängen gelassen worden, damit sie verdursteten.

Die beiden Feldherren stiegen von ihren Pferden, um die letzte Meile zur Stadt zu Fuß zurückzulegen. Über Crassus sollte keine Schande gebracht werden, das hatte ihm Pompeius versprochen. Die Niederschlagung des Aufstands machte sämtliche vorangegangenen Fehlschläge ungeschehen, und Pompeius war bereit, ihm seinen Augenblick des Ruhmes zu gönnen. Er hatte von Crassus nichts zu befürchten, und sein Reichtum war keinesfalls zu verachten. Pompeius würde wohlhabende Männer brauchen, die seine Dienstzeit als Konsul finanzierten. Vielleicht, dachte er, wäre es nützlich, Crassus dazu zu drängen, den zweiten Konsulposten zu übernehmen, sobald die Wahl anstand. In diesem Falle könnten sie sich die Ausgaben teilen, und Crassus würde ihm für alle Zeiten dankbar sein.

Aus der Ferne hörten die beiden Feldherren das noch leise Tosen einer jubelnden Menge, die sie auf der Straße ausgemacht hatte. Sie lächelten einander an und genossen den Augenblick.

»Ich frage mich, ob wir einen Triumphzug verlangen sollten?«, meinte Crassus und atmete bei dem Gedanken rascher. »Seit Marius hat es keinen mehr gegeben.«

»Ich erinnere mich daran«, sagte Pompeius und dachte dabei an den jungen Mann, der an Marius’ Seite auf dem Forum eingeritten war.

Als hätte er seine Gedanken erraten, warf ihm Crassus einen raschen Blick zu.

»Es ist jammerschade, dass Julius nicht hier ist, um das zu erleben. Er hat wirklich hervorragend für uns gekämpft.«

Pompeius runzelte die Stirn. Er würde es Crassus gegenüber niemals zugeben, doch als er gesehen hatte, wie sich die griechischen Legionen für Julius mitten im Schlamm und Regen erhoben, hatte ihn der Anblick mit Furcht erfüllt. Alle großen Männer waren tot, nur dieser stand da, mit dem Blut des Marius in den Adern, der Anführer der Zehnten, mit einem wachsenden Ruhm, der einmal sehr gefährlich werden konnte, sollte er beschließen, ihn sich zunutze zu machen. Nein, er wollte weder Julius noch seine kostbare Legion in der Stadt haben. Deshalb hatte er, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, den Befehl unterschrieben, mit dem er sie nach Spanien schickte.

»Spanien wird ihn hart machen, Crassus. Daran habe ich keine Zweifel.«

Crassus schaute ihn skeptisch an, zog es jedoch vor, nichts darauf zu erwidern, und Pompeius nickte zufrieden, als der Lärm der wartenden Menge immer lauter wurde. Spanien war weit genug weg für den Neffen des Marius, und wenn er erst einmal seine fünf Jahre dort hinter sich gebracht hatte, würden ihn die Menschen vergessen haben.

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