Der Lauf der Dinge

Die nackte Wahrheit ist, dass der Advokat Paul Gast seiner Frau Heidrun Gast aus dem Essgeschirr die Suppe stahl, bis sie nicht mehr aufstand und starb, weil sie nicht anders konnte, so wie er ihre Suppe stahl, weil sein Hunger nicht anders konnte, so wie er ihren Mantel mit dem Bubikragen und den abgewetzten Hasenfellklappen trug und nichts dafür konnte, dass sie gestorben war, so wie sie nichts dafür konnte, dass sie nicht mehr aufstand, so wie dann unsere Sängerin Loni Mich den Mantel trug und nichts dafür konnte, dass durch den Tod der Frau des Advokaten ein Mantel frei geworden war, so wie der Advokat nichts dafür konnte, dass auch er frei geworden war durch den Tod seiner Frau, so wie er nichts dafür konnte, dass er sie durch die Loni Mich ersetzen wollte, so konnte auch die Loni Mich nichts dafür, dass sie einen Mann hinter der Decke wollte oder einen Mantel, oder dass beides voneinander nicht zu trennen war, so wie auch der Winter nichts dafür konnte, dass er eisigkalt war, und der Mantel nichts dafür konnte, dass er gut wärmte, so konnten auch die Tage nichts dafür, dass sie eine Kette von Ursachen und Folgen waren, so wie auch die Ursachen und Folgen nichts dafür konnten, dass sie die nackte Wahrheit waren, obwohl es um einen Mantel ging.

So war der Lauf der Dinge: Weil jeder nichts dafür konnte, konnte keiner was dafür.

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