Am Montag zieht Richard die schwarzen Schuhe an, die zwar nicht bequem sind, aber besser zur grauen Hose passen. Was für Geschichten würde er über den Weg erzählen, den er zum Altersheim geht? Im See ist mal einer ertrunken? Da vorn bei dem Grundstück hat einer vor Jahren Pfauen gezüchtet? Über Kilometer hatte man die seltsamen Schreie dieser Vögel gehört. Bis zu dem gelben Mietshaus ist er immer mit seiner Mutter spaziert, als die noch lebte und gehen konnte, und er sie jeden Sonntag abgeholt hat: zu Essen, Spaziergang, Kaffee. In dem Restaurant am Platz hat er mit seiner Frau die Silberne Hochzeit gefeiert, kurz nachdem sie hierher umgezogen waren. In dem Eckladen, in dem jetzt ein Imbiss ist, war früher ein Werkzeuggeschäft — bis der Inhaber eines Morgens an einem Strick hing. Warum er nicht mehr hatte leben wollen, wusste niemand. Das flache Gebäude, in dem zu DDR-Zeiten der Konsum war, stand lange leer, jetzt ist es eine Sparkassenfiliale. Und dann das kürzlich abgerissene Haus, an dessen Stelle jetzt nur noch der helle Sand zu sehen ist. Und die Anzeige, die immer rot leuchtet, wenn einer zu schnell fährt. Später einmal wird er, wenn er an dem Ziegelgebäude vorbeigeht oder — fährt, denken: Hier waren einmal die Afrikaner einquartiert.
Wird auch er einen Platz einnehmen in deren Geschichten? Vielleicht. Und bedeutet das etwas?
Aber dann ist er schon beim Haus angelangt, der eine vom Sicherheitsdienst hält ihm die Tür auf, nicht aus Höflichkeit, sondern weil die Tür wie immer abgesperrt ist, von innen.
Und nun erfährt er, dass der Sprachunterricht in seiner bisherigen Form ausfällt, und zwar für immer, die Lehrerin sei schon wieder gegangen, und die Männer richteten sich gerade her, denn heute um 11 Uhr beginne stattdessen der offizielle Kurs in einer Volkshochschule in Kreuzberg.
So, sagt er.
Er hat nicht einmal ihre Telefonnummer.
Das tut mir jetzt leid für Sie, sagt der eine vom Sicherheitsdienst und bietet ihm einen Stuhl an.
Danke, sagt er, aber er setzt sich nicht, sondern steht einfach weiter da und merkt, dass die Luft plötzlich ein Gewicht hat. Was soll er jetzt tun?
Und so steht er noch immer im Vorraum, als die ersten der Männer erscheinen, um sich zum Losgehen zu sammeln. Es erscheint der mit den goldenen Schuhen, den er hier im Altersheim noch nie gesehen hat, aber bei seinem ersten Besuch auf dem Oranienplatz damals: Hermes. Er trägt eine Brille mit sehr dicken Gläsern und hat seine Haare eng am Kopf in glänzende Zöpfe geflochten. Es erscheinen die guten Freunde Khalil und Mohamed, der erste mit einer Kette aus falschem Gold um den Hals, der zweite hat seine Hose soweit hinuntergeschoben, dass seine Pobacken mit der Unterhose nicht nur am Ansatz, sondern praktisch vollkommen zu sehen sind. Es erscheint Apoll, er hat seine Augen mit schwarzem Kohlstift umrandet und ein Tuch so um den Kopf gebunden, dass seine Haare nach oben stehen, come stai, tutto bene, es erscheint Raschid mit einem T-Shirt, auf dem ein Leopard aufgedruckt ist, everything good? Es erscheint der lange Ithemba, auch aus Zimmer 2017, er hat, obgleich draußen graues Novemberwetter ist und im Vorraum Neonlicht brennt, eine verspiegelte Sonnenbrille aufgesetzt, a real school, is more better. Es erscheint Tristan, an den Füßen das gute Paar Schuhe, das ihm, wie Richard jetzt weiß, einmal ein freundlicher Deutscher gekauft hat, how are you? Auch Tristan hat eine Sonnenbrille dabei, hat sie aber verkehrtherum aufgesetzt, mit den Gläsern nach hinten. Es erscheint Osarobo, zum ersten Mal sieht Richard ihn frisch rasiert, er trägt viele verschieden lange Perlenketten um den Hals und Hosen mit riesigen Taschen, und wieder seine zu dünne Jacke, aber diesmal hat er sie, wie eine Diva ihre Pelzboa, nur halb heraufzogen, so dass der Kragen auf der Höhe seiner Ellenbogen ist, crazy, he? sagt er und grinst, als er Richard mitten in der Ansammlung entdeckt. Es erscheint Zair, der damals mit Raschid auf demselben Boot war, heute ist er angetan mit einem weißen Hemd, einer Anzughose und einem Jackett, es erscheint Yaya, Richard kennt ihn vom letzten Deutschunterricht, auf dessen T-Shirt ist die Freiheitsstatue zu sehen, und Yayas Freund Moussa, der hat ein Tuch um die Hüfte gebunden, das genauso taubenblau ist wie die Tätowierungen auf seinen Wangen, es erscheint Abdusalam, heute trotz Silberblick mit hocherhobenem Haupt, es erscheinen Yussuf, der Tellerwäscher aus Mali, und Ali, der zukünftige Krankenpfleger aus dem Tschad, beide Richards fortgeschrittene Schüler, es erscheinen die drei bisher immer stummen und reglosen Billardspieler, Richard sieht sie heute zum ersten Mal miteinander reden und lachen. Überhaupt reden alle und lachen, begrüßen sich, es riecht nach Cocobutter und Duschbad. Viele sind da, die Richard nur vom Sehen kennt, aber ganz hinten sieht er endlich auch den Dünnen aus dem leeren ersten Stockwerk, nach dem er so lange gesucht hat. Ganz still steht der am Rand und lächelt hinüber zu Richard, über all die bezopften Köpfe und über die Köpfe derer vom Sicherheitsdienst und über die Köpfe der Betreuer, die jetzt auch plötzlich da sind, hinweg.
Und dann soll es losgehen: der erste Ausflug in eine richtige deutsche Schule, geradenwegs in die Zukunft hinein. Ein Betreuer fragt, ob jeder ein Ticket dabei hat, und da erst fällt Richard auf, dass doch einer noch fehlt: Rufu, der Mond von Wismar. Ja, aber jetzt ist es zu spät, sagt ein Betreuer, wir müssen. Richard notiert sich eben noch den Namen der Schule, da setzt sich auch schon die festliche Prozession in Gang: Häuptlinge und Prinzen mit stolzem Blick, um den Hals Ketten aus Kaurimuscheln, wippende Pfauenfedern auf dem Kopf, in schimmernde Gewänder gehüllt, verlassen den glänzenden Palast, Freudentriller erfüllen die Luft, das Tor öffnet sich wie von Zauberhand, zahme Antilopen und ein Einhorn schließen sich der Delegation an, den Abschluss des Zuges aber bilden drei weiße Elefanten: auf deren gewaltigen Rücken schaukeln in edelsteinbesetzten Sitzen die drei Betreuer. Noch bis der prächtige Zug am Horizont entschwunden ist, sieht man die Diener, die das Tor für all die Herrlichkeit aufgemacht haben, mit den Stirnen im Staub.
Ohne dass Richard lange darüber nachdenken müsste, klopft er im zweiten Stock bei Zimmer 2018 an: bei der Tür, die ihm noch nie einer aufgemacht hat, auf dem Schild draußen steht der Name Heinz Kröppcke. Und wenn Rufu nun gar nicht mehr lebt? Wenn ihn, der immer allein ist, nicht einmal jemand vermisst? Richard drückt die Klinke vorsichtig hinunter, aber die Tür von Heinz Kröppcke ist zu. Rufu, ruft er in den Flur hinein, auf gut Glück. Rufu. Geht den Flur hinunter. Rufu. Und da öffnet sich ganz am Ende des Gangs, kurz vor der Küche, in der er neulich noch zusammen mit der Lehrerin das Bode-Museum aufgehängt hat, eine Tür, und heraus schaut tatsächlich Rufu, der Mond von Wismar. Dante? fragt er.
Nein, sagt Richard, heute beginnt der Deutschunterricht in einer richtigen Schule. Komm.
Rufu sieht ernst aus, wie immer, aber er nickt und sagt: Un attimo, bevor er die Tür wieder schließt und fünf Minuten später in Jacke und Mütze erscheint.
Ob sie wirklich um soviel schneller sind mit dem Auto, weiß Richard nicht, aber er hofft es. Erst nach dem Tod seiner Frau hat er sich ein Navigationsgerät gekauft, denn bis dahin hatte sie, seine Frau Christel, den Atlas auf den Knien, immer auf dem Beifahrersitz gesessen und ihm gesagt, wann er rechts fahren sollte, wann links. Christel. Der Name ist noch lebendig, nur der Mensch nicht mehr, zu dem der Name gehört. Jetzt sagt eine Frauenstimme, mit der er nicht verheiratet ist, zu ihm: Biegen Sie rechts ab, biegen Sie links ab. Auf einer Fahrt nach Rügen hat diese Stimme ihm zum ersten Mal gute Dienste geleistet, das zweite Mal auf einer Fahrt nach Weimar.
Hast du Autofahren gelernt? fragt Richard den stillen Rufu, der neben ihm sitzt.
Nein.
Die ersten drei roten Ampeln braucht Richard, um die Adresse einzugeben, dann sagt die Frau in dem kleinen Gerät plötzlich: Drehen Sie, wenn möglich, um. Die Frau denkt wohl immer noch, er sei auf der Rückfahrt von Weimar.
Rufu zuckt zusammen und fragt: Was ist das?
Sie sagt mir, wie ich fahren soll.
Aha, sagt Rufu und runzelt die Stirn.
Nach 80 Metern fahren Sie geradeaus.
Wozu brauchst du das? fragt Rufu und zeigt noch einmal auf das Navigationsgerät.
Ich kenne mich im Westen nicht so gut aus, sagt Richard, dann fällt ihm wieder sein Gespräch mit Osarobo ein.
Fahren Sie geradeaus.
Weißt du, dass zwischen dem Westen und dem Osten von Berlin beinahe dreißig Jahre lang eine Mauer war?
Nein, sagt Rufu.
Richard kennt die Untiefen dieses Dialogs jetzt schon, deswegen sagt er nur:
Es gab eine Grenze, und es war nicht erlaubt, vom Osten in den Westen Berlins zu gehen. Bei dem Versuch, über die Grenze zu kommen, wurden manchmal sogar welche erschossen.
Ah, capisco, man wollte sie im Westen nicht haben.
Nein, man wollte sie aus dem Osten nicht rauslassen.
Okay.
Nach 200 Metern halten Sie sich rechts, sagt jetzt die weibliche Stimme des Navigationsgeräts, die in der Gebrauchsanleitung sogar einen Namen hat, an den Richard sich aber nicht erinnert. Annemarie vielleicht, oder Regina.
Aber wenn sie es geschafft haben, haben sie dann im Westen einen Pass bekommen?
Ja, ohne Probleme. So, als ob sie schon immer Bürger im Westen gewesen wären.
Warum?
Halten Sie sich rechts.
Weil sie Deutsche waren. Brüder und Schwestern, sagt Richard und denkt wieder an das Gedränge aus weinenden West- und Ostberlinern, durch das er sich nach der Öffnung des Grenzübergangs den Weg hatte bahnen müssen.
Es waren alles Brüder und Schwestern?
Nein, natürlich nicht. Also manche schon, aber nicht alle.
Okay, sagt Rufu, aber Richard sieht, dass Rufu nicht wirklich versteht, was es mit dem Westen und dem Osten und den Brüdern und Schwestern und dieser Mauer, die es da offenbar gegeben hat, auf sich haben soll.
War die Mauer so hoch wie der Zaun in Melilla?
So ungefähr, sagt Richard.
Einen Freund von mir haben die Spanier gleich wieder nach Marokko zurückgeschickt, sagt Rufu. Obwohl er es über den Zaun geschafft hat. Sein Bruder lebte in Spanien. Aber trotzdem.
War sein Bruder Spanier?
Nein.
Na, siehst du.
Was sehe ich?
Ja, was soll Rufu eigentlich sehen? Annemarie oder Regina hat in diesem Moment auch keine Antwort auf Rufus Frage parat, sie sagt nur: Abbiegung vor Ihnen.
Richard überlegt, ob er Rufu erklären soll, dass hinter den Bäumen das Sowjetische Ehrenmal ist, entscheidet sich aber dagegen. Soll er etwa auf Italienisch erklären, was schon auf Deutsch schwer zu verstehen ist, nämlich dass dort ein sowjetischer Soldat ein deutsches Kind auf dem Arm trägt, zum Zeichen eines Neubeginns nach dieser letzten Schlacht des Weltkriegs, bei der 80 000 sowjetische Soldaten für die Befreiung eines Berlins, das gar nicht hatte befreit werden wollen, gefallen sind? Und dass die sowjetischen Soldaten Helden gewesen sind. Einerseits. Richard weiß nicht, was Vergewaltigung auf Italienisch heißt.
Fünfhundert Meter weiter überqueren sie die unsichtbare Linie auf dem Asphalt, die früher die Grenze war, und fahren bald darauf an einem Wachturm vorüber, der als Relikt aus der Zeit der Grenze mitten in einem Park steht, auf dem Gelände, wo früher die Spanischen Reiter aufgestellt und die Minen im Sand versteckt waren.
Auch dazu sagt Richard nichts.
Ein wenig ist es so, denkt er, als sei Rufu krank oder schwerhörig, und er, Richard, sein Besucher, der sich nicht die Mühe macht, die Sätze, die ein Gespräch in Gang bringen könnten, zu sagen. Zuviel müsste erklärt werden. Zuviel fehlt.
Wenig später ist immerhin wieder Annemarie oder Regina zu hören: Biegen Sie links ab.
Draußen sieht man jetzt eine Kirche, einen Taxistand, eine restaurierte Feuerwache, Häuser aus dem letzten Jahrhundert.
Rufu sagt: Das ist schön.
Wieso warst du nie hier? Der Oranienplatz ist doch gar nicht so weit entfernt.
Die U-Bahn fährt unter der Erde, da sieht man nicht, wo man ist.
Verstehe.
Sotto terra, sagt Rufu. Sotto terra.
Sie kommen gerade noch rechtzeitig in der Schule an, die Betreuer stehen mit dem Leiter der Schule im Flur und sprechen über Termine. Der eine zeigt, als er Richard und Rufu sieht, mit dem Zeigefinger auf eine Tür. Tatsächlich sitzen da in einem großen Raum die afrikanischen Männer schon an den Tischen. Ein Zettel mit Fragen soll ausgefüllt werden, damit die Lehrerin, die die Einteilung macht, weiß, wer von den Männern überhaupt lateinische Buchstaben lesen und schreiben kann. Das Eingeständnis, nicht schreiben zu können, kommt Richard in dieser Welt, die das Schreiben voraussetzt, kaum weniger intim vor als das Ablegen der Kleider bei einem Arzt, er will gleich wieder gehen, aber dann fragt ihn Tristan, ob er hier etwas eintragen muss? Und Osarobo hat keinen Stift. Und die schon etwas ältliche Lehrerin versteht das afrikanische Englisch so schlecht. Könnten Sie vielleicht noch so nett sein, mir nachher beim Einsammeln der Zettel zu helfen, nur wegen der Namen? Ja, sicher. Und so setzt er sich auf einen Stuhl an den Rand, während die Männer ganz still sind und jeder versucht, den Zettel so gut auszufüllen wie möglich, und die ältliche Lehrerin an ihrem Tisch sitzt und leise ihre Papiere sortiert.
Schließlich sind alle fertig. Raschid sagt: I can help you. Er kennt ja jeden der Männer. Mit Richard zusammen geht er von Tisch zu Tisch, während der mitschreibt und zu klären versucht, welches jeweils der Vor- und welches der Nachname ist: das ist Awad Issa aus Ghana, das ist Salla Alhacen aus Niger, das ist Ithemba Awad aus Nigeria, das ist Yussuf Idrissu aus Mali, das ist Moussa Adam aus Burkina Faso, das ist Mohamed Ibrahim, und immer so weiter. Die Nachnamen sind die Vatersnamen, und so kann es sein, dass der eine Flüchtling mit Vornamen, der andere aber mit Nachnamen zum Beispiel Idrissu heißt. Um die Verwirrung vollkommen zu machen, nennen manche der Männer den Nachnamen zuerst, so wie es auf dem Land in Süddeutschland und auch bei den Österreichern üblich ist. Richard erinnert sich noch sehr gut an den Möstl Toni, Inhaber eines Heurigenlokals bei Wien, in das er und seine Frau einmal eingekehrt waren und von dem sie dann über Jahre hinweg den Riesling bezogen. Christel. Aber schließlich ist die Liste komplett, und Richard weiß nun, obwohl es ihn im Grunde wirklich nichts angeht, dass 5 von den insgesamt ungefähr 40 Männern das lateinische Alphabet weder schreiben noch lesen können, darunter Hermes, der Kurzsichtige mit den goldenen Schuhen, auch Khalil, Mohameds bester Freund, dessen glänzende Kette ganz sicher nicht echt ist, und Abdusalam, der Sänger.
Für die Rückfahrt teilt sich Raschid ganz selbstverständlich für Richards Auto ein, wer hätte auch jemals davon gehört, dass ein Blitzeschleuderer mit der S-Bahn nach Haus fährt? Und Abdusalam soll mit von der Partie sein, Richard räumt ein paar leere Flaschen vom Rücksitz in den Kofferraum, aber weil hinten genug Platz ist für drei, winkt Raschid schnell noch den langen Ithemba heran, der muss seinen Kopf einziehen, car is more better than S-Bahn! Während die drei Nigerianer sich lachend und schubsend hinten hineinzwängen, sitzt Rufu, der Mond von Wismar, schon ernst und still vorn auf seinem Platz neben Richard. Auf dieser Rückfahrt erfährt Richard, dass Raschid nicht nur Auto, sondern sogar Bagger fahren kann, aber seine Fahrerlaubnis hier nicht anerkannt wird, weil er weder einen Aufenthaltstitel hat noch einen Nachweis seiner Identität. Abdusalam beginnt zu singen, und Richard erzählt, dass es über solche Fuhren, wie es diese gerade ist, auch ein deutsches Lied gibt, und beginnt seinerseits: Hab mein Wagen vollgeladen, voll mit Afrikanern! Er weiß natürlich, dass in der Urfassung nicht von Afrikanern die Rede ist, sondern von alten, beziehungsweise jungen Weibern — aber was die Silbenzahl angeht, sind die Afrikaner perfekt. An einer roten Ampel blickt Richard, der noch aus voller Kehle singt, während die Männer hinten klatschen und johlen, und sogar Rufu im Rhythmus mit dem Kopf nickt, zufällig in ein Nachbarauto hinein, darin sitzt eine junge Familie: Vater, Mutter, zwei Kinder — alle die Köpfe zu Richards Auto gedreht, stumm und fassungslos angesichts so vieler ausgelassener Mohren und eines offensichtlich verrücktgewordenen Weißen. Als er mit einem Hüh, Kutscher! bei Grün wieder anfährt, hört Richard noch, wie hinter der in ihrem Staunen festgefrorenen Familie ein Hupkonzert einsetzt.