Kapitel 26

Als John sich vor dem Abendessen umzog, klingelte das Telefon.

„John! Simon ist für dich dran.“, rief seine Mutter aus dem Flur nach oben.

„Ich komme!“ Er eilte die Treppe hinunter und griff nach dem Hörer. „Simon? Was gibt es Neues, habt ihr ihn?“ Das Fluchen des Superintendenten sagte ihm, dass es keine guten Nachrichten gab.

„Ich habe alle Männer zusammengezogen, die ich am Weihnachtsabend kriegen konnte. Kew ist praktisch abgeriegelt. Und trotzdem muss er uns irgendwie durch die Maschen geschlüpft sein.“

John überlegte angestrengt. „Owen ist ein Organisationsgenie und sicher für alle Eventualitäten vorbereitet. Und er scheint sich so gut wie unsichtbar bewegen zu können. Mir ist während der letzten Tage nie aufgefallen, dass er in der Nähe war. Was könnte sein nächstes Ziel sein?“

„Wenn er schlau ist, und das ist er ja wohl, setzt er sich ab. Wir überwachen die Flughäfen, Bahnhöfe, den Schiffsverkehr…“

John unterbrach ihn. „Irgendwie habe ich das Gefühl, er hat gar nicht vor, zu verschwinden, zumindest noch nicht. Er sagte, er würde sich später um mich und George kümmern. Es muss ihm jetzt klar sein, dass er an mich und Renie nicht mehr herankommen wird. Aber ich möchte wetten, dass er es immer noch auf George abgesehen hat. Oh Gott, warum habe ich nicht früher daran gedacht – wir müssen ihn warnen!“

„Wenn man eben erst einem Mörder entkommen ist, dann funktioniert der Denkapparat vielleicht nicht so gut.“, bemerkte Simon trocken und fuhr dann in selbstzufriedenem Ton fort, „Gott sei Dank habe ich gleich nach deinem Alarm im Tower Bescheid geben lassen, dass Campbell die Festung nicht verlassen soll. Dort dürfte er sicher sein.“

John atmete tief durch. „Danke, Simon. Ich werde George gleich selbst anrufen und ihm alles berichten.“

Aber als er die Nummer der Campbells wählte, meldete sich niemand. Stirnrunzelnd versuchte er es bei der Wache im Byward Tower. Was sein Kollege ihm mitteilte, versetzte John einen Schock.

Umgehend rief er wieder bei Simon an. „George und Marcia haben vor wenigen Minuten den Tower in höchster Eile verlassen und sich ein Taxi gerufen. Owen muss sie mit irgendeinem Druckmittel dazu gebracht haben.“

„Richard!“, riefen beide im selben Moment aus. John konnte hören, wie Simon ein paar scharfe Befehle gab.

„Wir werden versuchen, die beiden abzufangen, bevor sie Richards Apartment erreichen. Gott sei Dank wohnt er oben in Maida Vale, also müssen sie noch unterwegs sein.“ John ging nervös im Flur hin und her, während er fieberhaft überlegte.

„Simon, kannst du mir einen Wagen besorgen, der mich dorthin bringt?“

„Ich weiß zwar nicht, was du vorhast, aber es kann ja nichts schaden, wenn du dabei bist. Einer der Beamten, die bei euch stationiert sind, soll dich fahren.“ John griff nach Schuhen und Jacke und rief seiner Mutter, die beunruhigt aus der Küche kam, zu, „Ich rufe euch aus dem Auto an, ich muss weg.“

Draußen erwartete ihn einer der Polizisten und lief mit ihm zu seinem Dienstwagen. „Ich bin bereits über Funk informiert, wo es hingehen soll. Schnallen Sie sich an – wir müssen auf die Tube drücken.“ Mit Sirene und Blaulicht rasten sie über die dunklen Straßen, die wegen des Feiertags kaum belebt waren.

„Haben Sie ein Telefon, das ich benutzen kann?“ Der Beamte zog ein Diensthandy aus seiner Reverstasche. „Bedienen Sie sich.“

Maggie nahm ab und John erklärte ihr mit knappen Worten, wohin er unterwegs war. Besorgt sagte sie, „Pass auf dich auf, John.“

„Ich versuch´s. Hebt mir einen von Mums Knödeln auf.“ John gab das Telefon zurück und klammerte sich an den Haltegriff, während sie mit achtzig Meilen pro Stunde nach Norden brausten. Einige Meilen vor ihrem Ziel kam über Funk die Nachricht, alle Wagen sollten sich möglichst unauffällig nähern und zwei Straßen entfernt parken. Eine Sondereinheit mit Scharfschützen zur Geiselbefreiung stünde bereit.

Als John und sein Fahrer ankamen, wurden sie von einer Reihe Beamter umringt und im Eiltempo einige hundert Meter weiter geführt. Dort wartete der Superintendent mit George und Marcia Campbell. George trat auf John zu. Verzweiflung war ihm ins Gesicht geschrieben. „John! Owen hat Richard in seiner Gewalt. Er rief mich an und sagte, wenn ich nicht innerhalb einer Stunde herkäme, würde er ihn umbringen. Keine Polizei und ich müsste allein kommen.“

Marcia trat neben ihren Mann. „Aber ich wollte ihn nicht allein gehen lassen. Wenn du da reingehst, George, dann komme ich mit.“ Sie sah ihren Mann entschlossen an. George tätschelte ihre Hand und sah John hoffnungsvoll an. „Hast du eine Idee, was wir tun sollen? In wenigen Minuten läuft die Frist ab.“

„Auf keinen Fall lasse ich zu, dass Sie da hineingehen, Campbell. Sie kämen da nicht wieder lebendig heraus. Owen hat Sie nur mit dem Ziel hierher gelockt, Sie zu töten, egal, was er Ihnen gesagt hat.“, mischte sich Simon ein.

„Sie können mich nicht aufhalten, Whittington. Richard ist unser Sohn, unser einziges Kind. Ich werde diesem Wahnsinnigen die Stirn bieten. Das ist unsere einzige Chance.“ Die beiden Männer sahen sich finster an.

John ergriff das Wort. „Wo genau liegt das Apartment? Welche Zugriffsmöglichkeiten gibt es?“ Simon winkte den Kommandanten der Sondereinheit heran. „Wie ist die Lage, Bill?“

„Das Zielobjekt liegt im dritten Stock. Meine Leute sagen, dass sie vom obersten Geschoss des gegenüberliegenden Hauses freies Schussfeld auf den Balkon und das dahinter liegende Zimmer hätten. Allerdings sind derzeit die Vorhänge vorgezogen, so dass kein Sichtkontakt in die Wohnung möglich ist. Außerdem ist es uns noch nicht gelungen, in das Haus hineinzugelangen, wo wir die Scharfschützen postieren müssen. Dort wohnen nur drei Parteien und die Leute scheinen alle über die Feiertage weggefahren zu sein.“

„Dringen Sie zur Not gewaltsam dort ein. Wir werden versuchen, Owen in Ihre Schussbahn zu bringen.“, beschloss John kurzerhand. Simon nickte nach kurzem Zögern zustimmend und die Sondereinheit setzte sich in Bewegung.

„George, Marcia – wir können es schaffen, Richard da herauszuholen, aber ich brauche eure Hilfe.“ Beide nickten.

„Schusssichere Westen für die drei, schnell. Und stattet sie mit Mikrofonen aus.“, kommandierte Simon, als er Johns Plan gehört hatte. „Haben Sie ein Mobiltelefon, Campbell?“

„Wir benutzen es kaum. Es liegt zu Hause.“

Simon seufzte auf. „Was ist das nur mit euch Beefeatern? Warum könnt ihr nicht wie jeder normale Mensch dafür sorgen, dass ihr erreichbar seid? Hier, nehmen Sie meins. Und jetzt alle absolute Ruhe.“ George sah Marcia an, dann wählte er Richards Nummer. „Mr. Owen? Ich bin da. Meine Frau ist auch hier. Können wir hereinkommen?“

„Wieso haben Sie Ihre Frau mitgebracht? Na, egal, rein mit ihr.“ Simon nahm George das Handy aus der zitternden Hand und steckte es ein. „Viel Glück uns allen. Los geht´s.“

John wurde von einem der Beamten zur Rückseite des Hauses gebracht. Er postierte sich unter dem Balkon, der ihm angezeigt wurde und wartete. Durch den Knopf in seinem Ohr hörte er George murmeln. „Ich klingle jetzt.“

Er griff nach seinem Funkgerät, durch das er in Kontakt mit der Sondereinheit stand. „Sind Sie soweit, Bill?“

„Noch nicht. Wir arbeiten noch an der Eingangstür.“

„Okay, geben Sie mir Bescheid, wenn ich loslegen kann.“

„Roger.“ John lauschte angespannt, was in Richards Wohnung vor sich ging.

„Was haben Sie meinem Jungen angetan? Ist er bewusstlos?“

Owen ließ ein abfälliges Lachen hören. „Unser lieber Richard hat es ganz ohne mein Zutun geschafft, sich ins Reich der Träume zu versetzen, Marcia. Guter Stoff, den er da geraucht hat. Fröhliche Weihnachten, du Pfeife.“ Ein dumpfer Schlag folgte.

Marcia schrie auf. „Hören Sie auf, Sie Schwein – “

John stöhnte auf. Wenn er nicht schnell handelte, würde die Situation dort oben schneller als gedacht eskalieren. „Wie lange brauchen Sie noch, Bill?“

„Ich schätze, zwei Minuten. Wir sind jetzt im Haus, müssen aber noch eine Wohnungstür aufbrechen, um an die Fenster zu kommen.“ John steckte das Funkgerät weg.

Dann legte er die Hände an den Mund und brüllte „Owen! John Mackenzie hier.“ Einige Augenblicke lang hörte John durch Georges Mikrofon nur schweres Atmen. Dann vernahm er Owens verblüffte Stimme. „Wie kommt der Mistkerl hierher? Haben Sie ihn angerufen?“

„Nein.“, sagte George ruhig. „John ist ein schlauer Bursche. Wussten Sie, dass er bei der Army Truppenpsychologe war? Er muss von selbst darauf gekommen sein, dass Sie nicht einfach auf den Kontinent abtauchen würden, sondern dass Sie Ihre Pläne, sich an mir zu rächen, bis zum bitteren Ende verfolgen würden. Und welches bessere Druckmittel hätten Sie wählen können, als meinen Sohn in Ihre Gewalt zu bringen?“

„Owen!“, rief John wieder. „Ich weiß, dass Sie George abgrundtief hassen. Aber Ihr Wunsch nach Vergeltung hätte heute fast meine Mutter und meine Nichte das Leben gekostet. Ist es nicht an der Zeit, einen Schlussstrich unter die ganze Sache zu ziehen, bevor noch mehr Unschuldige hineingezogen werden?“ Schweigen.

John entschied, dass es an der Zeit war, schärfere Geschütze aufzufahren. „Gut, bringen Sie alle um, die Ihnen je in die Quere gekommen sind. Was wollen Sie dann mit dem Rest Ihres Lebens anfangen? Wenn Sie erst einmal mit allen abgerechnet haben, was bleibt Ihnen dann noch? Wissen Sie eigentlich selbst noch, was der Grund für Ihren Hass ist?“

Als immer noch alles still blieb, schloss er voller Abscheu, „Oh Gott, Sie sind wirklich die erbarmungswürdigste Gestalt, die mir je untergekommen ist.“ Dann schickte er ein Stoßgebet zum Himmel und wandte sich ab.

Da hörte er, wie die Balkontür aufgerissen wurde. Langsam drehte er sich wieder um. In dem Licht, das nun aus dem Wohnzimmer strömte, konnte er Owens Silhouette sehen.

„Was passiert da draußen? Wir sind noch nicht in Position, wiederhole: noch nicht in Schussposition!“ quäkte es in seiner Tasche.

„Da sind Sie ja endlich, Owen. Also erklären Sie mir nun, womit George Ihren unendlichen Hass verdient hat?“

„Er hat meine Karriere, mein ganzes Leben – und das meiner Eltern – zerstört! Nur, weil er den Mund nicht halten konnte. Ohne ihn wäre ich heute mit Sicherheit bereits Colonel oder Brigadegeneral. Ihr ganzes Leben haben sich meine Eltern eine erfolgreiche Militärlaufbahn für mich gewünscht. Hah! Nur wegen ein paar Tabletten, die ich unter der Hand verkauft hatte, haben sie mich wegen Unterschlagung und Betrugs verurteilt und unehrenhaft entlassen.“ Nun, da er begonnen hatte, zu reden, sprudelte es geradezu aus Owen heraus.

„Meine Mutter hat das nicht verkraftet und sich die Pulsadern aufgeschnitten. Mein Vater verlor dann jeden Lebenswillen und starb zwei Jahre später. Und da fragen Sie mich noch, warum ich diesen Mann so sehr hasse, dass ich Jahre meines Lebens dafür geopfert habe, einen Racheplan zu erdenken, der ihn tiefer treffen sollte, als wenn ich ihn einfach umgebracht hätte. Es hätte auch alles perfekt geklappt, wenn Sie nicht dazwischengefunkt hätten.“

Er wies mit einem Kopfnicken nach hinten in die Wohnung. „Bedauerlich, dass Ihr Freund George nicht mitansehen kann, wie Sie jetzt gleich sterben werden, da ich ihn und die liebe Marcia festketten musste.“ John sah, wie Owen anlegte. Dann passierte alles gleichzeitig. Durch den Knopf in seinem Ohr hörte er Rufe aus der Wohnung, das Funkgerät erwachte zum Leben. „Feuer frei, Männer“ Mehrere Schüsse krachten. Owen kippte im Zeitlupentempo nach vorne über das Balkongeländer und schlug unten auf dem Rasen auf, wo er leblos liegenblieb. Johns Knie gaben nach und er plumpste auf das Pflaster.

Sechs Tage später standen John und Maggie am Panoramafenster des La Gondola über dem Victoria Embankment und blickten über die wogenden Menschenmassen an den Themseufern.

In wenigen Minuten würde das Jahr zu Ende sein. Hunderttausende warteten auf das große Feuerwerk, das die Stadt alljährlich zu Silvester veranstaltete. Alan hatte zur Feier des Tages die ganze Familie in das Restaurant eingeladen.

Während der Kellner eine große Flasche Champagner und Gläser mit Orangensaft brachte, betrachtete Maggie ihren Bruder forschend. „Geht’s dir gut, John? So turbulent hättest du dir deine Rückkehr nach England sicher nicht vorgestellt.“

John lächelte. „Da hast du recht. Aus meinem Plan, meine Topfpflanzen zu pflegen, tonnenweise Bücher zu lesen und mein ruhiges Leben zu genießen, ist bisher nichts geworden. Aber es ist mir immerhin schon gelungen, Zeit mit meiner Familie zu verbringen – und das ist doch auch schon was.“

Maggie lachte. „Und was wir für aufregende Zeiten miteinander erlebt haben, vor allem du und Renie!“ John grinste breit und nahm ein Saftglas an, das der Kellner ihm reichte.

Da klatschte der Maitre in die Hände und rief, „Noch eine Minute bis Mitternacht, meine Herrschaften. Wenn Sie sich nun zu den Aussichtsfenstern begeben möchten…“

Allgemeines Stühlerücken war die Folge. Renie humpelte auf ihren Krücken heran, gefolgt vom Rest der Familie. Die letzten Sekunden zählten alle im Chor. „Zehn, neun, acht, sieben, ...“ Dann knallten die Korken und draußen explodierten die ersten Feuerwerkskörper.

„Should auld lang syne“ erklang aus Tausenden von Kehlen. Bilder aus der Vergangenheit tauchten in Johns Kopf auf. Bilder von Jahreswechseln, die er in fremden Kasernen verbracht hatte. Gemeinsam hatten sie vor einem Fernsehgerät gesessen und die Übertragung aus London gesehen. Er spürte die Wehmut, die damals in der Fremde alle umfangen hatte.

Dann aber sah er sich um und ein warmes Gefühl stieg in ihm auf. Endlich daheim.

Seine sentimentalen Gedanken fanden ein jähes Ende, als ihm eine sorgfältig manikürte Hand auf die Schulter klopfte.

„Patricia und ich wünschen dir ein gutes neues Jahr, John.“

John schüttelte seinem Cousin, der mit seiner diamantverzierten Krawattennadel um die Wette strahlte, die Hand. „Gratulation, Simon. Wie man hört, bist du für einen Orden vorgeschlagen worden, für deinen vorbildlichen und unermüdlichen Einsatz um die nationale Sicherheit –“ John verstummte, als Maggie ihn mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. Hinter sich hörte er Renie leise kichern.

Simon schien seinen Sarkasmus nicht wahrgenommen zu haben. „Man tut eben sein Bestes. Und es schadet auch nichts, den spektakulärsten Mordfall der letzten fünfzig Jahre zur Aufklärung gebracht zu haben.“

Maggie sah den empörten Gesichtsausdruck ihrer Tochter und beeilte sich, das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken.

„Mir hat bei der Berichterstattung das Foto am besten gefallen, das dieser vorwitzige Reporter vom Independent geschossen hat. Richard mit glasigen Augen und völlig verwirrtem Gesichtsausdruck auf seinem Sofa, nachdem er durch die Schüsse erwacht war. Auf dem Wohnzimmertisch noch die Reste seines Joints.“

John nickte. „Auch wenn Owen tot ist und es keine Gerichtsverhandlung geben wird, die weitere Fakten über Richard ans Licht bringen könnte – allein schon durch dieses Bild dürfte er in der Wählergunst ins Bodenlose abgesunken sein.“

In das zustimmende Gelächter hinein äußerte Simon ernst, „Es ist wirklich erschreckend, welches Ausmaß der moralische Verfall unserer Politiker angenommen hat. Es ist unsere Pflicht als Gesetzeshüter, unsere Ermittlungen auch in diesen Kreisen ohne Ansehen der Person korrekt zu führen und Machenschaften dieser Art schonungslos aufzudecken. Und nun entschuldigt uns. Wir sind bei einem kleinen Neujahresempfang des Abgeordneten Billingsley von der Labour Partei eingeladen.“

Während John und Maggie ihrem Cousin sprachlos hinterher starrten, zischte Renie, „Diese Ratte! Der hängt sein Fähnchen nach dem Wind, wie es ihm grad passt. Und unseren Anteil an der Aufklärung des Mordfalls kehrt er komplett unter den Teppich.“

Johns Mutter hatte den Wortwechsel aus dem Hintergrund verfolgt. Nun kam sie näher und legte ihrer Enkelin den Arm um die Schulter. „Lass gut sein, Renie. Für Simon ist die öffentliche Anerkennung nun mal wichtig. Aber wir wissen doch, dass er den Fall ohne euch nicht aufgeklärt hätte, nicht wahr? Nun aber zu etwas Wichtigerem: Renie, mein Kind, es wäre doch schön, wenn du morgen auch bei der Neujahrsparade mitfahren würdest. Stell dir vor, unsere örtliche Vereinigung der Red Hat Society hat vor, eine eigene Nachwuchsgruppe für junge Frauen ins Leben zu rufen. Diese tragen statt der roten Hüte pinkfarbene zum lila Kleid. Wir könnten sicher etwas Hübsches für dich auftreiben.“

Sie strahlte ihre Enkelin an. „Du würdest ganz reizend aussehen, mein Mädchen…“

Diese Aussicht war selbst für die abenteuerlustige Renie zu viel. Unter dem Gelächter ihrer Familie hinkte sie erstaunlich schnell davon und verschwand in der Menge.

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