Kapitel 17

Mit zwei Fingern der Hand machte Nakamura eine knappe, aber gebieterische Geste, und das hell schimmernde Bild einer riesenhaften stahlgepanzerten flügellosen Hornisse erwachte in dem weiten kahlen Raum zum Leben, wo Rhodes und er ihr kleines Gespräch führten. Das Ding füllte beinahe den ganzen Raum aus.

»Dr. Rhodes, hier siehst du den Prototyp unseres Sternenschiffs. Ich biete dir diese Demonstration nicht, weil deine Arbeit für uns, falls du dich entschließen solltest, deine Geschicke mit uns zu verbinden, von irgendeiner Bedeutung für unser Sternenschiffprogramm wäre, sondern einfach weil mir sehr daran gelegen ist, dir das Ausmaß unserer weitgesteckten wissenschaftlichen Aktivitäten zu zeigen. Darf ich das Vergnügen haben, dir noch ein Glas Cognac anzubieten?«

»Also …«, sagte Rhodes. Doch Nakamura schenkte bereits nach.

Rhodes argwöhnte, dass er bereits ein wenig angeschickert sei. Nakamura war sehr großzügig mit seinem Cognac.

Aber es war wohl ungefährlich, dachte Rhodes, so viel zu trinken. Er hatte von Anfang an erkannt, dass er einem Mann vom dritthöchsten Rang nicht gewachsen sein würde, dass er da nicht in seinem Element war; er rechnete damit, ständig überrundet und überspielt zu werden, bei jedem Zug, und dies verlieh ihm einen gewissen Schutz. Er war bereits zu dem Entschluss gelangt, sich bei dieser ersten Besprechung auf nichts Definitives einzulassen, wie feingeschliffen die Manipulationskünste Nakamuras sein mochten. Er war ein ausreichend routinierter Trinker und wusste, dass ein bisschen guter Cognac – oder auch ein ziemliches Quantum – an diesem Entschluss nichts ändern würde; und es half ihm, die Beklommenheit zu verscheuchen, die ihn in dieser schwierigen Entscheidungssituation hier auf unvertrautem Rasen und in der Gegenwart einer so erschreckend beeindruckenden Firmengröße überkommen hatte.

Die Unterhaltung war alles in allem bisher einseitig verlaufen. Rhodes wusste, er war hier, um zuzuhören, nicht, um sich zu produzieren und Eindruck zu machen. Das alles war nicht mehr nötig, war längst geschehen, und Kyocera-Merck wusste höchstwahrscheinlich mehr über ihn als er selbst.

Anfangs hatte Nakamura ihm ein paar glatte allgemeine Fragen über sein laufendes Forschungsprogramm gestellt. Reine Höflichkeit, und Nakamura versuchte ganz eindeutig nicht, ihm irgendwelche Firmengeheimnisse zu entlocken. Rhodes berichtete ihm über die längst publizierten Genmanipulationsprogramme bei Samurai, und Nakamura hörte höflich zu, gab ihm ab und zu ein Stichwort und führte das Gespräch geschickt durch vertrautes, überschaubares Gelände.

Aber dann änderte sich der Brennpunkt und man war bei Kyocera-Merck. »Auch wir sind zutiefst beunruhigt über die Geschicke unserer Gattung auf diesem geplagten Planeten, Dr. Rhodes«, sagte Nakamura, so ernsthaft bedeutungsschwanger wie nur irgendein Oberschüler, der zu einer Protesttirade über Umweltprobleme ansetzt. »Wie eure Leute sind auch wir überzeugt, dass einige biologische Veränderungen der menschlichen Gattung nötig sein werden, um uns für die bevorstehenden Veränderungen zu rüsten; doch wir haben in dieser Richtung, glaube ich, noch nicht derart bedeutende Fortschritte gemacht wie eure große Firma. Wie du inzwischen zweifellos exakt deduziertest, habe ich dich heute hierher gebeten, um mit dir zu besprechen, welche Möglichkeit es gibt, dass du deine außergewöhnlichen Fähigkeiten in unsere Laboratorien überführst.« Mit einem Lächeln und einem winzigen Kopfnicken und einer winzigen Handbewegung gab Nakamura zu verstehen, dass Rhodes nicht schon jetzt etwas zu diesem ersten deutlichen Eingeständnis der ihrer Begegnung zugrunde liegenden Absichten sagen sollte. »Allerdings haben wir etliche bemerkenswerte Fortschritte auf einem völlig andersartigen Weg der Problemlösung getätigt. Ich spreche von unseren Bemühungen, von denen du möglicherweise einige Gerüchte gehört hast, ein Sternenschiff mit Überlichtgeschwindigkeit zu entwickeln, das in der Lage sein soll, menschliche Kolonisten zu geeigneten Planeten außerhalb unseres Sonnensystems zu bringen.«

Und dann hatte Nakamura vor ihm das lebensechte Abbild des Prototyps erscheinen lassen.

Rhodes trat unwillkürlich einen Schritt zurück, als fürchtete er, das Ding könnte auf ihn herunterstürzen. Aber natürlich wusste er, dass es sich nur um ein Hologramm handelte.

»Du hast von unserem Stardrive-Programm gehört?«, fragte Nakamura.

»Nur ganz vage Andeutungen«, sagte Rhodes wahrheitsgemäß. »Eigentlich weiß ich weiter nichts darüber, als dass es ein derartiges Programm gibt. Bereits seit etlichen Jahren.«

»Ja. Genau wie bei Samurai Industries. Wusstest du davon, Dr. Rhodes?«

»Ungefähr ebenso viel und wenig. Aber wir hörten, dass Kyocera bereits viel weiter vorangekommen ist als wir.«

»Das ist korrekt. Wir haben die Bodentests erfolgreich abgeschlossen und stehen nun kurz vor dem ersten experimentellen Flug.« Nakamuras Augen bekamen einen leuchtenden Glanz. Er händigte Rhodes nun vertrauliche Informationen aus; ein kleines Bröckchen als Köder für die später eingeforderte Gegenleistung. »Dabei stellte sich allerdings ein Problem heraus, und zwar was das menschliche Wahrnehmungsvermögen unter den Bedingungen eines Fluges mit Überlichtgeschwindigkeit betrifft. Und hier ist der Punkt, an dem sich unser Sternenschiffprogramm und dein ganz persönliches Spezialgebiet, die Gentechnik, überschneiden.«

Das hätte Rhodes beinahe umgeworfen. Wollten sie ihn für Kyocera anwerben, damit er an ihrem interstellaren Raumfahrt-Projekt mitarbeite?

»Das Problem besteht darin«, fuhr Nakamura geschmeidig fort, »dass die Hyperlichtgeschwindigkeit anscheinend zu etlichen unvermeidlichen Relationsverzerrungen führt. Die Insassen eines solchen Schiffs werden in einem veränderten Raum fliegen, in dem – unter anderen Problemen – die optischen Signale, die ihre Sehnerven erreichen, ihnen völlig fremdartig erscheinen werden. Unsere Augen sind bekanntlich so konstruiert, dass sie das Licht eines bestimmten Segments des Spektrums aufnehmen und die von diesem Licht geformten Muster entsprechend unseren Erwartungen der Gestalt der Dinge entziffern. Im Innern des Sternenschiffs und unter der Wirkung des Antriebsfeldes, das im wörtlichen Sinn das umgebende Kontinuum verformt, um das Schiff mit nichtrelativistischer Geschwindigkeit durch das Raum-Zeit-Gewebe zu befördern, unterliegen die Lichtwellen einer extremen Belastung. Die von den Sehnerven der an Bord befindlichen Personen werden für sie unverständliche Informationen erhalten. Die Besatzung würde effektiv blind sein.«

Rhodes konnte sich kaum vorstellen, dass ein Achter- oder Neuner-Grad so hätte sprechen können. In den Verwaltungsrängen hielt man im allgemeinen Wissenschaft für etwas, das man beruhigt den unteren Stufen überlassen konnte. Aber Nakamura schien tatsächlich begriffen zu haben, wovon er sprach: Aber seine Ausdrucksweise, auch wenn es die gestelzte Sprache des Megamulti-Japaners war, hatte nichts stur Auswendiggelerntes.

Rhodes überlegte, ob man ihn auffordern würde, irgend etwas bezüglich dieses ›Blindheits‹-Problems zu unternehmen. In die Richtung schien Nakamura jedenfalls zu zielen.

Überraschenderweise fragte Nakamura: »Hast du schon einmal etwas von einem Dr. Wu Fang-shui gehört?«

Rhodes war verblüfft. Diesen Namen hatte er seit Jahren nicht mehr gehört.

»Eine Legende in der Geschichte der Genchirurgie«, sagte er. »Der brillanteste Vertreter in seiner Generation. Ein Wunderwirker.«

»Ja. Wahrhaftig. Und hast du eine Ahnung, wo er jetzt ist?«

»Er ist schon seit langem tot. Seine Karriere endete mit einem schrecklichen Skandal. Ich habe gehört, dass er Selbstmord begangen hat.«

»Aber nein, mein verehrter Dr. Rhodes. Das ist nicht die Wahrheit.«

»Kein Selbstmord?«

»Nein, er ist gar nicht tot. Dr. Wu war jahrelang auf der Flucht nach dem bedauerlichen Skandal, auf den du angespielt hast. Aber man hat ihn gefunden, und nun arbeitet er effektiv seit kurzem für uns.«

Die unverblümte Eröffnung Nakamuras bestürzte Rhodes so stark, dass seine Hand heftig zuckte und er Cognac verschüttete. Nakamura goss ihm mit glatter Geste beinahe sofort nach.

»Es fällt mir schwer, das zu glauben«, sagte Rhodes. »Ich zweifle natürlich nicht an deinem Wort. Aber es hat tatsächlich so was, wie wenn ein Astronom erfahren würde, dass Galileo Galilei plötzlich wieder aufgetaucht sei und an einem neuen Teleskop arbeitete. Oder wie wenn man einem Biologen sagte, dass Gregor Mendels neue Arbeit demnächst publiziert werden würde. Oder ein Mathematiker, der hört, dass Edgar Madison …«

Nakamura lächelte kühl. »Ja. Ich verstehe durchaus.« Sein Ton ließ keinen Zweifel daran, dass er Rhodes abblocken wollte, ehe dieser in seiner logorrhöischen Angesäuseltheit das gesamte Pantheon der Wissenschaftler rezitieren konnte. »Aber der gefeierte Dr. Wu entschied sich dafür, zu verschwinden, nicht sich zu töten, als seine illegalen Experimente im Freistaat Kasachstan aufgedeckt wurden, was – wie ich annehme – der Skandal war, auf den du angespielt hast. Er ließ sein Aussehen beträchtlich verändern und suchte in einer der Satellitenwelten von L-5 Asyl. Es zeigte sich, Dr. Rhodes, dass Dr. Wu in Kasachstan unter anderem auch Experimentalforschung auf dem Gebiet der alternativen Vision betrieben hatte. Und derzeit arbeitet er daran, die künftige Besatzung unseres Test-Sternenschiffs zu retrofitten, damit sie befähigt wird, die bei Überlichtgeschwindigkeit auftauchenden visuellen Probleme zu meistern.«

Rhodes hob zitternd sein Glas an die Lippen.

Der unheimliche alte Bastard lebte noch! Und zauberte in irgendeinem Labor bei K-M weiter herum! Unvorstellbar!

»Und falls ich mich entschließen sollte, zu Kyocera zu gehen«, fragte Rhodes, »dann würde ich unter Dr. Wu an diesem Sternenschiff-Projekt arbeiten, ja?«

»Aber keineswegs. Nach allem, was wir über Dr. Wus frühere Erfahrungen aus seinen Arbeiten in Kasachstan wissen, dürfte er durchaus in der Lage sein, das Problem der visuellen Wahrnehmungsfähigkeit unter Hyperdrive-Bedingungen in kürzester Zeit zu lösen, auch ohne die Mitwirkung eines so hervorragenden Wissenschaftlers, wie du es bist, Dr. Rhodes. Aber davon ganz abgesehen, es wäre ja töricht, wenn wir dich von deinem derzeitigen Forschungsprojekt abzuziehen versuchten.«

»Du meinst, ich könnte direkt mit dem weitermachen, was ich in Santachiara tue, nur eben unter der Schirmherrschaft von Kyocera-Merck?«

»Ja, genau. Wir setzen zwar hohe Erwartungen auf unser Sternenschiffprogramm, aber wir wissen auch zu gut, dass die Kolonisation in anderen Sonnensystemen nur eine potentielle Lösung für unser Problem darstellt. Es wäre sträflich leichtfertig, wenn wir die Möglichkeiten der Adapto-Forschung unberücksichtigt lassen würden. Und hier bei Kyocera-Merck machen wir uns ernsthafte Sorgen darüber, dass die Firma, für die du tätig bist, offenbar in diesem Bereich eine Vormachtstellung erlangt hat.«

Also war den Leuten bewusst geworden, dass man sich bei Samurai in die Startlöcher für nichts geringeres als die Weltherrschaft begab.

»Ich verstehe«, sagte Rhodes.

»Deshalb sind wir bereit, dir die gleichen Forschungsmittel zur Verfügung zu stellen oder sie auch soweit zu vergrößern, wie du dies für wünschenswert hältst. Wir besorgen dir alles an Ausrüstung, was du benötigst, auf jeder Budgetbasis, die dir angemessen erscheint.«

Mit trockener Kehle krächzte Rhodes: »Das klingt sehr reizvoll.«

»Das ist unsere Absicht. Aber natürlich würden wir hoffen, du bringst die meisten oder alle Angehörigen deines derzeitigen Forscherteams mit herüber.«

»Das könnte mir aber einigen juristischen Ärger einbringen, nicht wahr?«

»Es könnte uns einigen juristischen Ärger einbringen«, sagte Nakamura. »Der Firma als einer Körperschaft, Doktor, nicht dir als Einzelperson. Aber wir sind bereit, dieses Risiko auf uns zu nehmen.« Er hielt ihm die Cognacflasche entgegen. »Noch einen Tropfen?«

Rhodes legte hastig die Hand über sein Glas.

»Danke, nein.«

»Ich glaube, ich schon«, sagte Nakamura. Er schenkte sein Glas voll und hob es zu einem Toast. Er wirkte nun graziös, entspannt, charmant, ganz echter Freund und Trinkbruder. »Ich glaube, es wäre verfrüht, jetzt schon über Gehälter zu sprechen. Aber ich bin sicher, du weißt, dass wir höchst großzügig zu sein beabsichtigen, sowohl was die direkte Gehaltsfrage angeht, als auch bezüglich der Beförderung in höhere Rangstufen für dich und deine wichtigsten Mitarbeiter.«

Rhodes Kopf wirbelte.

»Und nun zu Dr. Wu und seinem Zusammenhang mit unserer Unterhaltung«, sagte Nakamura.

Richtig, Wu hatte irgend etwas damit zu tun, erinnerte sich Rhodes.

»Wenn er seine Arbeit für das Sternenschiff-Projekt abgeschlossen hat – was unserer Schätzung nach in einigen Monaten der Fall sein wird –, könnte es sehr gut möglich sein, dass wir ihn deiner Gruppe beiordnen, sagen wir als Research-Berater. Ein älterer Berater, dir weder über- noch untergeordnet, sondern euren Arbeiten einfach zur Verfügung gestellt als ein Sammelbecken höchst fortschrittlicher technischer Fähigkeiten. Beispielsweise: Wir erfuhren aus guter Quelle, dass ein Mitglied deines Teams einen extrem kühnen, ja radikal neuen Vorschlag für eine neue Forschungsrichtung vorgebracht hat, die sich als höchst fruchtbringend erweisen könnte, die aber derzeit noch von potentiellen unüberwindbar scheinenden Hürden behindert ist. Es könnte der Fall sein, dass ein Wissenschaftler von der Bedeutung Dr. Wus, wenn er sich diesen Hindernissen sozusagen mit frischer Vision annimmt, Vorschläge anbieten könnte, die …«

Rhodes war wie betäubt.

Sie wussten hier also bereits über Van Vliet Bescheid? Ja, allem Anschein nach. Und hielten als Köder keinen Geringeren als Wu Fang-shui vor die Nase, um Van Vliets Vorschläge zur Vollendung zu bringen?

Unglaublich. Nicht zu fassen.

»Ich glaube, ich nehme den Drink nun doch, Mister Nakamura.«

»Aber gern.« Nakamura schenkte ein, einen doppelten, eher einen dreistöckigen.

Aus einer bislang noch nicht angezapften Tiefe seiner Seele heraus gelang es Rhodes zu sagen: »Es ist dir doch klar, dass ich außerstande bin, dir zu irgendeinem der besprochenen Punkte heute bereits eine definitive Antwort zu geben.«

»Aber gewiss doch. Es ist ein ernster Schritt, faktisch die Umgestaltung deines ganzen Lebens. Ich weiß von den starken Bindungen, die du gegenüber Samurai Industries fühlst – oder sagen wir präziser: gegenüber den Santachiara Technologies. Du bist nicht der Mann, der bedeutende Entschlüsse rasch oder leichtfertig fasst. Das wissen wir – wir haben dich sehr genau im Auge behalten, Dr. Rhodes, was dich gewiss nicht überraschen dürfte – und wir schätzen diesen Zug an dir. Lass dir also Zeit. Überdenke alles gut. Besprich mit deinen vertrauenswürdigsten Freunden, was ich dir hier gesagt habe.«

»Ja.«

»Ich brauche wohl kaum zu betonen, dass bei derartigen Gesprächen höchste Diskretion angebracht ist?«

»Kaum.«

Nakamura erhob sich.

»Wir bleiben in Verbindung, Dr. Rhodes.«

»Ja. Gewiss.«

»Es war eine äußerst erfreuliche erste Begegnung für mich, und ich hoffe, für dich ebenfalls.«

»Ja. Sehr. Sehr.«

Beim Abschied ehrte Nakamura ihn tatsächlich mit einer höchst formellen Verbeugung, und Rhodes gab sich große Mühe, sie nicht allzu linkisch und tölpelhaft zu erwidern.

Ein Dritter Grad verneigt sich vor mir, dachte er. Unvorstellbar!

Mr. Kurashiki erwartete ihn, um ihn zu seinem Wagen zurück zu geleiten. Dann saß Rhodes lange auf seinem Sitz, fühlte sich benebelt, überlegte, wohin er sich fahren lassen solle. Es war noch recht früher Nachmittag. Zurück ins Labor? Nein, nicht jetzt, nicht gleich. Nicht in dem Zustand, in dem er sich befand. Er war nahezu volltrunken, er war von der hohen Anspannung in sauren Schweiß gebadet, und er war der völligen Erschöpfung nahe. Er hätte am liebsten geweint. Eine Besprechung mit einer echten tatsächlichen Nummer Drei, das Angebot, sich ein eigenes Laboratorium aufzubauen, egal wie viel es kostete, und die umwerfendste Offerte, dass er Wu Fang-shui als Bürogehilfen gratis dazu geschenkt bekommen sollte. Er war ganz benommen.

Er musste unbedingt mit jemandem darüber reden. Aber mit wem? Mit Isabelle? Jesus, nein! Mit Ned Svoboda? Eigentlich auch nicht.

Paul Carpenter, ja, das war es. Der einzige Mensch im ganzen Universum, dem er völlig vertraute. Aber Carpenter war irgendwo auf See und bugsierte Eisberge herum. Rhodes wusste, vorläufig war er allein und ganz auf sich gestellt, und er musste kämpfen, um ein Geheimnis bei sich zu behalten, das so groß war, dass es ihm wie ein Klumpen geschmolzenen Messings in der Kehle brannte.

»Nach Haus!«, befahl er dem Wagen.

Er fühlte sich ganz und gar nicht wie ein Achter Grad, wie ein Abteilungschef oder wie ein international geachteter Wissenschaftler. Er fühlte sich wie ein kleiner Junge, der sich beim Schwimmen zu weit aufs Meer hinausgewagt hat und jetzt nicht mehr weiß, wie er wieder an Land zurückkommen soll.

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