Elinor



Then read from a treasured volume The poem of thy choice And lend to the rhyme of the poet The beauty of thy voice.

And the night shall be filled with music And the cares that infest the day Shall fold their tents, like the Arabs,

And as silently steal away.

Henry Wadsworth Longfellow, The Day is done


Elinor verbrachte ein paar schlimme Tage und Nächte in ihrem Keller. Morgens und abends brachte der Schrankmann ihnen zu essen - zumindest nahmen sie an, dass es morgens und abends war, immer vorausgesetzt, dass Darius’ Armbanduhr noch richtig ging. Als der klobige Kerl zum ersten Mal mit Brot und einer Flasche Wasser erschienen war, hatte sie ihm die Plastikflasche an den Kopf geworfen. Das heißt, sie hatte es versucht, aber der Koloss war rechtzeitig ausgewichen und die Flasche war an der Wand zerplatzt. »Nie wieder, Darius!«, flüsterte Elinor, nachdem der Schrankmann sie mit einem spöttischen Grunzen wieder eingeschlossen hatte. »Nie wieder lass ich mich einsperren, geschworen hab ich es mir, damals in dem stinkenden Käfig, als diese Brandstifter mit ihren Flinten an den Gittern entlangstrichen und mir brennende Zigarettenstummel ins Gesicht schnippten. Und nun? Nun sitz ich eingesperrt in meinem eigenen Keller!«

In der ersten Nacht erhob sie sich von der Luftmatratze, auf der ihr jeder Knochen schmerzte, und warf Konservendosen gegen die Wand. Darius hockte nur da, auf der Decke, die er über das Polster für die Gartenbank gebreitet hatte, und blickte sie mit großen Augen an. Am Nachmittag des zweiten Tages (oder war es der dritte?) zerschlug Elinor schon Gläser - und schluchzte los, als sie sich die Finger an den Scherben aufschnitt. Darius fegte gerade das zersprungene Glas zusammen, als der Schrankmann kam, um sie zu holen.

Darius wollte ihr folgen, doch der Schrankmann gab ihm einen so unsanften Stoß vor die schmale Brust, dass er stolperte und hinfiel, zwischen Oliven, gekochte Tomaten und das, was sonst noch aus den Gläsern gequollen war, die Elinor zerschlagen hatte.

»Mistkerl!«, fuhr sie den Koloss an, aber der grinste nur, zufrieden wie ein Kind, das einen Turm aus Bauklötzen umgestoßen hatte, und summte vor sich hin, während er Elinor zu ihrer Bibliothek führte. Na, wer sagt denn, dass schlechte Menschen keine glücklichen Menschen sein können?, dachte sie, als er die Tür öffnete und sie mit einem Kopfnicken anwies, voranzugehen.

Ihre Bibliothek bot einen furchtbaren Anblick. Die schmutzigen Becher und Teller, die überall herumstanden - auf der Fensterbank, auf dem Teppich, selbst auf den Vitrinen, in denen ihre größten Schätze lagen -, waren nicht das Schlimmste. Nein. Es waren ihre Bücher! Kaum eines stand noch an seinem Platz. Sie stapelten sich auf dem Boden, zwischen den schmutzigen Kaffeebechern und vor den Fenstern. Manche lagen sogar aufgeschlagen da, mit dem Rücken nach oben, Elinor konnte gar nicht hinsehen! Wusste dieser Unhold nicht, dass man Büchern auf die Art das Genick brach?

Falls er es wusste, so kümmerte es ihn nicht. Orpheus saß in ihrem Lieblingssessel, den grässlichen Hund neben sich, der etwas zwischen den Pfoten hielt, das verdächtig nach einem ihrer Gartenschuhe aussah. Sein Herr hatte die plumpen Beine über eine Armlehne gehängt und hielt in der Hand ein wunderschön illustriertes Buch über Feen, das Elinor erst vor zwei Monaten auf einer Auktion ersteigert hatte, für so viel Geld,

dass Darius das Gesicht in den Händen vergraben hatte.

»Das - «, sagte sie mit leicht bebender Stimme, »ist ein sehr, sehr wertvolles Buch.«

Orpheus wandte ihr den Kopf zu und lächelte. Es war das Lächeln eines unartigen Kindes. »Ich weiß!«, sagte er mit seiner Samtstimme. »Sie besitzen sehr, sehr viele wertvolle Bücher, Frau Loredan.«

»Allerdings«, antwortete Elinor eisig. »Und deshalb staple ich sie auch nicht wie Eierkartons oder Käsescheiben. Jedes hat seinen Platz.«

Orpheus ließ diese Feststellung nur noch breiter lächeln. Er schlug das Buch zu, nachdem er ein Eselsohr in eine der Seiten gemacht hatte. Elinor zog scharf den Atem ein.

»Bücher sind keine Glasvasen, meine Liebe«, sagte Orpheus, während er sich aufsetzte. »Sie sind weder so zerbrechlich noch so dekorativ. Es sind Bücher! Ihr Inhalt ist es, auf den es ankommt, und der rutscht nicht heraus, wenn man sie stapelt.« Mit der flachen Hand strich er sich über das glatte Haar, als hätte er Sorge, der Scheitel sei ihm verrutscht. »Zucker sagt, Sie wollten mich sprechen?«

Elinor warf dem Schrankmann einen ungläubigen Blick zu. »Zucker?«

Der Riese lächelte und entblößte eine solch einzigartige Sammlung schlechter Zähne, dass Elinor nicht weiter nach dem Grund für seinen Namen fragte.

»Ja, allerdings. Seit Tagen will ich Sie sprechen. Ich verlange, dass Sie mich und meinen Bibliothekar aus dem Keller lassen! Ich bin es leid, in meinem eigenen Haus in einen Eimer zu pinkeln und nicht zu wissen, ob es Tag oder Nacht ist. Ich verlange, dass Sie meine Nichte und ihren Mann zurückholen, die durch Ihre Schuld in größter Gefahr sind, und ich verlange, dass Sie Ihre dicken Finger von meinen Büchern lassen, verdammt noch mal!«

Elinor klappte den Mund zu - und verfluchte sich selbst, mit jedem Fluch, der ihr auf die Schnelle einfiel. O nein! Was hatte Darius ihr immer wieder gesagt? Was hatte sie selbst sich hundertmal gesagt, während sie da unten auf der grässlichen Luftmatratze lag? Beherrsch dich, Elinor, sei klug, Elinor, zügle deine Zunge. alles umsonst. Sie war geplatzt wie ein zu straff aufgeblasener Ballon.

Orpheus aber saß immer noch da, die Beine übereinander geschlagen, und hatte dieses unverschämte Lächeln auf den Lippen. »Vermutlich könnte ich sie zurückholen. Ja, vermutlich!«, sagte er, während er seinem Hund den hässlichen Schädel tätschelte. »Aber warum sollte ich?« Mit seinem plumpen Zeigefinger fuhr er über den Umschlag des Buches, dem er noch eben auf so grausame Weise die Seite verknickt hatte. »Das ist ein schöner Umschlag, nicht wahr? Etwas kitschig vielleicht, außerdem stelle ich mir Feen anders vor, aber dennoch.«

»Ja, er ist schön, ich weiß, aber der Umschlag interessiert mich jetzt nicht!« Elinor versuchte, nicht laut zu werden, aber es gelang ihr einfach nicht. »Wenn Sie die beiden zurückholen können, dann tun Sie es endlich, verflucht noch mal! Bevor es zu spät ist. Die Alte will ihn umbringen, haben Sie das nicht gehört? Sie will Mortimer umbringen!«

Mit gleichgültiger Miene rückte Orpheus sich die zerknitterte Krawatte zurecht. »Nun, er hat Mortolas Sohn umgebracht, soweit ich das verstanden habe. Auge um Auge, Zahn um Zahn, wie es so schön in einem anderen nicht ganz unbekannten Buch heißt.«

»Ihr Sohn war ein Mörder!« Elinor ballte die Fäuste. Sie wollte auf das Mondgesicht zustürmen, ihm ihr Buch aus den Händen reißen, diesen Händen, die so weich und weiß aussahen, als hätten sie nie in ihrem Leben etwas anderes getan als Buchseiten umzublättern, aber Zucker trat ihr in den Weg.

»Ja, ja, ich weiß.« Orpheus stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ich weiß alles über Capricorn. Ich habe das Buch, das seine Geschichte erzählt, unzählige Male gelesen, und ich muss sagen, er war ein sehr guter Bösewicht, einer der besten, die mir je im Reich der Buchstaben begegnet sind. So jemanden einfach umzubringen, also, wenn Sie mich fragen. ein kleines Verbrechen ist das schon. Obwohl ich für Staubfinger froh darüber bin.«

Oh, wenn sie ihn doch nur hätte schlagen können, nur ein einziges Mal, auf die breite Nase, auf den lächelnden Mund!

»Capricorn hat Mortimer verschleppen lassen! Er hat seine Tochter eingesperrt und seine Frau jahrelang gefangen gehalten!« Elinor traten Tränen in die Augen, Tränen der Wut und der Hilflosigkeit. »Bitte! Herr Orpheus oder wie Sie sonst heißen!« Sie wandte all ihre Kraft und Beherrschung auf, um halbwegs freundlich zu klingen. »Bitte! Holen Sie die beiden zurück, und wenn Sie schon dabei sind, bringen Sie auch Meggie wieder her, bevor sie dort drüben von einem Riesen zertreten oder einer Lanze aufgespießt wird.«

Orpheus lehnte sich zurück und musterte sie wie ein Bild auf einer Staffelei. Wie selbstverständlich er ihren Sessel in Besitz genommen hatte - als hätte Elinor nie darin gesessen, mit Meggie neben sich oder, so viel früher, mit Resa auf dem Schoß, als die noch ein ganz kleines Ding gewesen war. Elinor würgte ihre Wut hinunter. Beherrsch dich!, befahl sie sich, während ihr Blick an Orpheus’ blassem bebrilltem Gesicht klebte. Beherrsch dich. Für Mortimer und Resa und für Meggie!

Orpheus räusperte sich. »Also, ich weiß gar nicht, was Sie haben«, sagte er, während er seine Fingernägel betrachtete, abgekaut wie die Nägel eines Schuljungen. »Ich beneide die drei!«

Einen Moment lang begriff Elinor nicht, wovon er sprach. Erst als er fortfuhr, wurde es ihr klar.

»Wie kommen Sie darauf, dass sie zurückwollen?«, fragte er leise. »Wenn ich dort wäre, ich würde nie wieder zurückkommen! Es gibt keinen Ort auf dieser Welt, nach dem ich mich je auch nur halb so sehr gesehnt hätte wie nach dem Hügel, auf dem die Burg des Speckfürsten liegt. Zahllose Male bin ich über den Markt von Ombra geschlendert, habe zu den Türmen emporgeschaut, zu den Fahnen mit dem Löwen in der Mitte. Ich habe mir ausgemalt, wie es ist, durch den Weglosen

Wald zu streifen und Staubfinger dabei zu beobachten, wie er den Feuerelfen ihren Honig stiehlt. Ich habe mir die Spielfrau vorgestellt, in die er verliebt ist, Roxane. Ich habe in Capricorns Festung gestanden und die Brühe gerochen, die Mortola aus Eisenhut und Schierling braute. Die Burg des Natternkopfes kommt noch heute oft in meinen Träumen vor, manchmal stecke ich in einem ihrer Kerker, manchmal schleiche ich mit Staubfinger durch das Tor, sehe hinauf zu den Köpfen der Spielmänner, die der Natternkopf hat aufspießen lassen, weil sie das falsche Lied gesungen haben. Bei allen Buchstaben der Welt! Als Mortola mir ihren Namen nannte, dachte ich, sie sei verrückt. Gut, sie und Basta ähnelten den Figuren, die sie zu sein behaupteten, aber konnte es tatsächlich sein, dass jemand sie aus meinem Lieblingsbuch hierher geholt hatte? Gab es tatsächlich noch andere, die so lesen konnten wie ich? Erst als Staubfinger auf mich zukam, in dieser muffigen, schlecht sortierten Bibliothek, glaubte ich es. O Gott, wie mir das Herz schlug, als ich sein Gesicht sah mit den drei blassen Narben, die Bastas Messer hinterlassen hatte! Es klopfte heftiger als an dem Tag, an dem mich zum ersten Mal ein Mädchen küsste. Er war es tatsächlich, der traurige Held meines allerliebsten Lieblingsbuches. Und ich ließ ihn wieder darin verschwinden. Aber mich selbst? Hoffnungslos.« Er lachte auf, bitter und traurig. »Ich hoffe nur, dass er nicht doch noch sterben muss, wie es dieser Narr von einem Autor für ihn vorgesehen hat. Aber nein! Es geht ihm gut, da bin ich sicher, Capricorn ist schließlich tot, und Basta ist ein Feigling. Wissen Sie, dass ich diesem Fenoglio mit zwölf Jahren geschrieben habe, dass er seine Geschichte ändern muss oder zumindest eine Fortsetzung schreiben, in der Staubfinger zurückkommt? Er hat mir nie geantwortet, ebenso wenig wie Tintenherz je eine Fortsetzung bekam. Tja.« Orpheus stieß einen tiefen Seufzer aus.

Staubfinger, Staubfinger. Elinor presste die Lippen aufeinander. Wen interessierte, was mit dem Streichholzfresser war? Ruhig, Elinor, platz nicht schon wieder heraus, diesmal musst du es klug anstellen, klug und überlegt. Nicht die leichteste Aufgabe.

»Hören Sie zu. Wenn Sie so gern in diesem Buch stecken würden.« Sie schaffte es tatsächlich, dass ihre Stimme klang, als wäre ihr nicht sonderlich wichtig, worüber sie sprach. »Wieso holen Sie nicht einfach Meggie zurück? Meggie weiß, wie man sich selbst in eine Geschichte hineinliest. Sie hat es getan! Bestimmt kann Sie Ihnen erklären, wie es geht, oder Sie auch hinüberlesen!«

Orpheus’ rundes Gesicht verfinsterte sich so abrupt, dass Elinor auf der Stelle wusste, dass sie einen bösen Fehler gemacht hatte. Wie hatte sie nur vergessen können, was für ein eitler, aufgeblasener Kerl er war?

»Niemand - «, sagte Orpheus leise, während er sich bedrohlich langsam aus ihrem Sessel erhob, »- niemand muss mir die Kunst des Lesens erklären. Schon gar nicht ein kleines Mädchen!«

Jetzt steckt er dich gleich wieder in den Keller!, dachte Elinor. Was nun? Such, Elinor, such in deinem dummen Kopf nach der richtigen Antwort! Nun mach schon! Irgendetwas wird dir doch wohl einfallen!

»Natürlich nicht!«, stammelte sie. »Keiner außer Ihnen konnte Staubfinger zurücklesen. Keiner. Aber.«

»Kein Aber. Passen Sie auf.« Orpheus stellte sich in Positur, als schickte er sich an, auf einer Bühne eine Arie zu singen, und nahm das Buch aus dem Sessel, das er so achtlos zur Seite gelegt hatte. Er schlug es auf, genau dort, wo das Eselsohr die cremeweiße Seite verunzierte, fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen, als müsste er sie geschmeidig machen, damit die Worte nicht an ihnen kleben blieben - und dann füllte sie wieder Elinors Bibliothek: seine betörende, so gar nicht zu seinem Äußeren passende Stimme. Orpheus las, als ließe er sich seine Lieblingsspeise im Mund zergehen, genüsslich, begierig auf den Klang der Buchstaben, Perlen auf seiner Zunge, Wortsamen, aus denen er das Leben schlüpfen ließ.

Ja, vielleicht war er wirklich der größte Meister seiner Kunst. Weil er sie mit der allergrößten Leidenschaft betrieb.

»Es gibt da eine Geschichte über einen Schäfer, Tudur von Llangollen, der traf eines Tages eine Schar von Feen, die zu der Melodie eines winzigen Fiedlers tanzten.« Ein feiner zirpender Ton erhob sich hinter Elinor, sie sah sich um, aber nichts war zu sehen außer Zucker, der mit perplexem Gesicht Orpheus’ Stimme lauschte. »Tudur versuchte den verzauberten Saiten zu widerstehen, doch schließlich warf er die Mütze in die Luft, rief > Auf geht’s also, spiel schon, du alter Teufel < und schloss sich dem wilden Tanz an.«

Das Geigen wurde schriller und schriller, und als Elinor diesmal heramfuhr, sah sie einen Mann in ihrer Bibliothek stehen, umringt von kleinen, mit Blättern bekleideten Geschöpfen, der sich wie ein Tanzbär auf nackten Füßen drehte, während einen Schritt entfernt ein Winzling mit einer Glockenblüte auf dem Kopf auf einer Fiedel geigte, die kaum größer als eine Eichel war.

»Sofort erschien ein Paar Hörner auf dem Kopf des Fiedlers und ein Schwanz wuchs unter seinem Mantel hervor!« Orpheus ließ seine Stimme anschwellen, bis sie fast einem Singen glich. »Die tanzenden Geister verwandelten sich in Ziegenböcke, Hunde, Katzen und Füchse und sie und Tudur drehten sich im Kreis in Schwindel erregender Tollheit.«

Elinor presste die Hände vor den Mund. Da waren sie, quollen hervor hinter dem Sessel, sprangen über die Bücherstapel, tanzten auf den aufgeschlagenen Seiten mit schmutzigen Hufen. Der Hund sprang auf und bellte sie an.

»Hören Sie auf!«, schrie Elinor Orpheus an. »Hören Sie sofort auf!«

Mit einem triumphierenden Lächeln klappte er das Buch zu.

»Scheuch sie raus in den Garten!«, befahl er dem wie versteinert dastehenden Zucker. Verwirrt tappte er zur Tür, öffnete sie - und ließ die ganze Schar an sich vorbeitanzen, fiedelnd und kreischend, bellend, blökend, Elinors Flur hinunter, vorbei an ihrem Schlafzimmer, bis der Lärm allmählich verklang.

»Niemand«, wiederholte Orpheus, und nicht die Spur eines Lächelns war mehr auf seinem runden Gesicht zu entdecken, »niemand erklärt Orpheus etwas über die Kunst des Lesens. Haben Sie es bemerkt? Es ist niemand verschwunden! Vielleicht ein paar Bücherwürmer, falls es so etwas in Ihrer Bibliothek gibt, vielleicht ein paar Fliegen.«

»Vielleicht ein paar Autofahrer unten auf der Straße«, fügte Elinor mit heiserer Stimme hinzu, aber leider war es nicht zu überhören, dass sie beeindruckt war.

»Vielleicht!«, sagte Orpheus und zuckte lässig die runden Schultern. »An meiner Meisterschaft würde das nichts ändern, oder? Und nun hoffe ich, dass Sie etwas von der Kunst des Kochens verstehen, denn ich bin das, was Zucker zusammenrührt, gründlich leid. Und ich bin hungrig. Ich werde immer hungrig, wenn ich gelesen habe.«

»Kochen?« Elinor erstickte fast an ihrer Wut. »Ich soll Ihre Köchin spielen in meinem eigenen Haus?«

»Nun, aber sicher. Machen Sie sich nützlich. Oder wollen Sie, dass Zucker auf die Idee kommt, dass Sie und unser stotternder Freund ganz überflüssig sind? Er ist ohnehin schon verärgert, weil er bislang nichts Stehlenswertes in Ihrem Haus gefunden hat. Nein, wir sollten ihn wirklich nicht auf dumme Gedanken bringen, nicht wahr?«

Elinor holte tief Atem und versuchte, das Zittern ihrer Knie zu übersehen. »Nein. Nein, das wollen wir nicht«, sagte sie, drehte sich um - und ging in die Küche.

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