19

»Guten Morgen, alle miteinander«, sagte Macbeth und ließ seinen Blick über seine Leute schweifen, die um den Tisch versammelt waren. »Auch wenn man zugeben muss, dass dies kein guter Morgen ist, sondern der zweite, seitdem Banquo tot ist und die sechsunddreißigste Stunde, seitdem sein Mörder frei und unbehelligt in der Gegend herumläuft. Beginnen wir mit einer Schweigeminute für Banquo.«

Duff schloss die Augen.

Es war ungewöhnlich, Macbeth mit derart ernster Miene einen Raum betreten zu sehen; für gewöhnlich begrüßte er mit einem Lächeln jeden Tag, ob trüb oder sonnig, und jeden Menschen, ob er ihn kannte oder nicht. Wie damals, als sie sich im Waisenhaus zum ersten Mal begegnet waren. Er hatte Duff gemustert, seine Kleidung, seine Frisur, musste bemerkt haben, wie unterschiedlich sie beide waren, aber er hatte ihn angelächelt, als würde sie etwas Tieferes verbinden als solche Äußerlichkeiten, etwas, das sie zu geheimen Brüdern machte. Vielleicht hatte er mit seinem bedingungslosen, strahlenden Lächeln aber auch allen dieses Gefühl gegeben. Die naive Überzeugung, dass alle Menschen um ihn herum einander nur das Beste wünschten, schien in diesem Lächeln zu liegen, und es hatte Duff selbst damals schon dazu gebracht, sich wie ein alter Zyniker zu fühlen. Doch was hätte Duff nicht gegeben für ein Lächeln, das auf seine Umgebung derart ansteckend wirkte.

»Duff?« Jemand hatte seinen Namen geflüstert. Er drehte sich um und schaute in Caithness’ klare, grüne Augen. Sie nickte stumm dem Kopfende des Besprechungstisches zu, wo Macbeth ihn erwartungsvoll anschaute.

»Ich habe gefragt, ob wir auf den neuesten Stand der Ermittlungen gebracht werden könnten, Duff.«

Duff setzte sich in seinem Stuhl auf, hustete, lief rot an und wusste es auch. Dann fing er an. Er sprach von den Zeugen, die einen Norse Rider sowie – den Logos auf ihren Lederjacken nach – die Mitglieder eines anderen Motorradclubs dabei beobachtet hatten, wie sie vor dem Juwelier Jacobs & Sons auf den Volvo geschossen hatten. Von der Jacke und Fleances Brieftasche, die bei einer Bank unter der Kenneth-Brücke gefunden worden waren, während von seinem Leichnam bisher jede Spur fehlte. Caithness hatte einen umfangreichen Bericht über die kriminaltechnische Untersuchung vorgelegt, der allerdings nur bestätigte, was sie bereits wussten – dass Swenos Gang Banquo ermordet haben musste und vermutlich auch Fleance.

»Es gibt einen Hinweis darauf, dass Sweno persönlich bei der Exekution anwesend war«, sagte Duff. »Der Stummel einer langen, dünnen Zigarre auf der Fahrbahn neben dem Wagen.«

»Viele Leute rauchen solche Zigarren«, bemerkte Lennox.

»Nicht Davidoffs Long Panatellas«, erwiderte Duff.

»Sie wissen, welche Marke Sweno raucht?«, fragte Lennox mit hochgezogener Augenbraue.

Duff antwortete nicht darauf.

»Wir können das nicht zulassen«, sagte Macbeth. »Die Stadt kann nicht zulassen, dass wir es zulassen. Der Mord an einem Polizeibeamten ist ein Angriff auf die Stadt selbst. Damit die Dienststellenleiter, die hier im Raum sitzen, morgen wieder das Vertrauen der Bürger genießen, muss heute etwas passieren. Aus diesem Grund können wir uns kein Zögern erlauben, wir müssen mit all unserer Kraft zuschlagen, selbst wenn wir dabei das Leben von Polizeibeamten aufs Spiel setzen. Dies ist ein Krieg, deshalb müssen wir auch die Sprache des Krieges sprechen. Und wie Sie alle wissen, wird in diesem Krieg nicht mit Worten, sondern mit Kugeln gekämpft. Deshalb habe ich einen neuen Leiter des SWAT-Teams eingesetzt und seine Befugnisse erweitert, was den Einsatz von Waffen anbelangt und den Spielraum im Kampf gegen das organisierte Verbrechen.«

»Entschuldigung«, sagte Lennox. »Wie genau sieht dieser Spielraum aus?«

»Das werden Sie bald erfahren. Daran wird gearbeitet, während wir hier sprechen.«

»Und wer arbeitet diese neuen Regeln aus?«, fragte Caithness.

»Police Officer Seyton«, sagte Macbeth. »Der neue Leiter des SWAT-Teams.«

»Er schreibt seine eigenen Regeln?«, fragte Caithness. »Ohne uns dabei …«

»Es ist Zeit zu handeln«, unterbrach Macbeth. »Nicht die Zeit, um über irgendwelche Formulierungen zu debattieren. Sie werden das Resultat bald zu Gesicht bekommen, und ich bin mir sicher, Sie werden damit ebenso glücklich sein wie ich. Und der Rest der Stadt.«

»Aber …«

»Selbstverständlich werden Sie Gelegenheit bekommen, die neuen Bestimmungen zu kommentieren, sobald sie uns vorliegen. Dieses Meeting ist hiermit beendet. Lasst uns an die Arbeit gehen, Leute!« Und da war es: das Lächeln. »Duff, kann ich noch kurz mit dir reden?«

Stühle schabten zögerlich über den Boden.

»Sie können auch gehen, Priscilla«, sagte Macbeth. »Und bitte schließen Sie die Tür hinter sich. Vielen Dank.«

Der Raum leerte sich. Duff machte sich bereit.

»Komm her, setz dich zu mir«, sagte Macbeth.

Duff stand auf und setzte sich auf den Platz neben ihn. Versuchte, entspannt zu wirken, atmete ruhig und achtete darauf, seine Gesichtsmuskeln unter Kontrolle zu behalten. Er war sich allzu sehr der Tatsache bewusst, dass er nur eine Armlänge von dem Mann entfernt saß, der Duncan umgebracht hatte.

»Ich wollte dich gern was fragen«, sagte Macbeth. »Und ich möchte, dass du vollkommen ehrlich zu mir bist.«

Duff spürte, wie sich ihm die Kehle zusammenzog und das Herz zu rasen begann.

»Ich möchte die Leitung des Dezernats für Organisierte Kriminalität jemand anderem übergeben. Ich weiß, deine erste Reaktion wird Enttäuschung sein …«

Duff nickte bloß. Sein Mund war so trocken, dass er sich nicht sicher war, ob ihm seine Stimme gehorchen würde.

»… aber nur deshalb, weil ich dich gerne als meinen Stellvertreter haben würde. Was hältst du davon?«

Duff räusperte sich. »Danke«, sagte er heiser.

»Geht’s dir nicht gut, Duff?« Macbeth machte ein besorgtes Gesicht und legte Duff eine Hand auf die Schulter. »Oder bist du doch ein bisschen enttäuscht? Ich weiß, wie sehr du das neue Dezernat haben wolltest, und ich verstehe, dass du lieber draußen im Einsatz wärst, als einem ungeschickten Deppen wie mir dabei zu helfen, die richtigen Worte und die nächsten Schritte auszutüfteln.« Er lächelte sein strahlend weißes Lächeln, während Duff um eine Antwort rang.

»Du bist mein Freund, Duff, und ich möchte dich in meiner Nähe haben. Wie heißt diese Redensart?«

Duff hustete. »Welche Redensart?«

»Redensarten sind doch deine Spezialität, Duff! Aber ist ja auch egal. Wenn du auf dem neuen Dezernat bestehst, werde ich noch mal in Ruhe darüber nachdenken. Bis jetzt habe ich Lennox noch nichts gesagt. Du siehst wirklich furchtbar aus. Soll ich dir ein Glas Wasser holen?«

»Nein, danke, mir geht’s gut. Ich bin nur ein bisschen kaputt. Schon vor dem Einsatz am Hafen hab ich schlecht geschlafen, und seit dem Mord an Duncan hab ich kaum noch ein Auge zugemacht.«

»Nur ein bisschen kaputt?«

Duff überlegte. Schüttelte den Kopf. »Nein, ehrlich gesagt hab ich mich gefragt, ob ich die nächsten zwei Tage freinehmen könnte. Ich weiß, wir stecken mitten in einer wichtigen Ermittlung, aber Caithness könnte ja …«

»Natürlich, natürlich, Duff. Ist doch sinnlos, ein Pferd zu Tode zu reiten, bloß weil es der Reiter eilig hat. Fahr nach Hause, nach Fife. Grüß Meredith von mir und sag ihr, dass du mindestens zwei Tage lang im Bett bleiben musst. Und ob du’s glaubst oder nicht, das ist ein Befehl vom Chief Commissioner.«

»Danke dir.«

»Ich warne dich: Ich komme nach Fife und schaue nach, ob du dich auch wirklich ausruhst.«

»Schön.«

»Und dann kommst du in drei Tagen wieder mit einer Entscheidung, was den Posten als mein Stellvertreter anbelangt.«

»Abgemacht.«

Duff ging auf direktem Weg zur Toilette und erbrach sich in die Schüssel.

Sein Hemd war schweißnass, und erst eine Stunde später, als er bereits über die alte Brücke fuhr, hatte sich sein Puls wieder beruhigt.


Lady ging durch das Restaurant und den Spielsaal. Sie zählte neun Gäste. Versuchte sich einzureden, dass die Zeit nach dem Mittagessen immer die ruhigste war. Sie sprach Jack hinter der Rezeption an.

»Irgendwelche neuen Gäste heute?«

»Noch nicht, Ma’am.«

»Noch nicht? Haben wir noch Reservierungen für heute?«

Er lächelte entschuldigend. »Nicht, dass ich wüsste.«

»Haben Sie im Obelisken reingeschaut, wie ich Sie gebeten hatte?«

»Natürlich, Ma’am.«

»Und da war es …?«

»Ruhig, würde ich sagen.«

»Sie lügen mich an, Jack.«

»Ja, Ma’am.«

Lady musste lachen. »Jack, Sie sind immer ein Trost für mich. Glauben Sie, dass es an den Morden liegt, die hier verübt wurden?«

»Vielleicht. Aber es hat auch jemand angerufen und eigens nach dem Zimmer gefragt, in dem Duncan gestorben ist. Zur Not hätte er auch das der Leibwächter genommen.«

»Die Leute sind doch krank. Apropos krank, ich möchte, dass Sie sich mal ein bisschen umhören, was den Jungen anbelangt, den Tourtell bei sich hatte. Finden Sie raus, wie alt er ist.«

»Glauben Sie etwa …«

»Hoffen wir einfach für den Jungen, dass er über sechzehn ist. Und für uns, dass er es nicht ist.«

»Gibt es einen besonderen Grund für diese Erkundigung, Ma’am?«

»Ich möchte nur für alle Fälle etwas in der Hinterhand haben, Jack. Der Bürgermeister ernennt den Chief Commissioner. In der Regel hält er sich an die Entscheidungen der Polizei, aber in einem Fall wie diesem können wir gar nicht sicher genug gehen, oder?«

»Das ist der einzige Grund?«

»Na ja, es wäre natürlich auch ganz gut, wenn Tourtell auf die Spielbankenaufsicht etwas mehr Druck ausüben würde, damit die mal einen genaueren Blick auf das Geschäftsgebaren des Obelisken wirft. Ich bin immer geduldig gewesen und habe es mit gutem Zureden versucht, aber wenn wir nicht bald Resultate sehen, werden wir drastischere Schritte einleiten müssen.«

»Ich schaue mal, was ich herausfinden kann.«

»Jack?«

»Ja, Ma’am?«

»Bin ich in letzter Zeit schlafgewandelt?«

»Nicht in meinen Schichten, Ma’am.«

»Lügen Sie mich schon wieder an?«

»Könnte schon sein, dass Sie vergangene Nacht mal zur Rezeption runtergekommen sind, aber ich war mir nicht sicher, ob Sie geschlafen haben oder nicht.«

Sie lachte. »Jack, Jack, wenn nur jeder so gut wäre wie Sie. Ich hatte so einen Verdacht. Der Schlüssel steckte von außen in der Tür, als ich aufgewacht bin.«

»Liegt Ihnen irgendetwas auf der Seele? Sie schlafwandeln nur, wenn Sie Sorgen haben.«

»Gibt es im Moment irgendwas anderes als Sorgen?« Lady seufzte.

»Und Träume? Haben Sie wieder den alten Traum?«

»Ich habe es Ihnen doch gesagt, Jack. Es ist kein Traum, es ist eine Erinnerung.«

»Entschuldigen Sie, aber das können Sie nicht wissen, Ma’am. Sie wissen nicht, ob es wirklich genau so passiert ist, wenn Sie es jede Nacht träumen. Der Traum wird dann zur Erinnerung. Nach allem, was Sie wissen, ist das Kind doch eines natürlichen Todes gestorben.«

»Der ewige Tröster. Aber ich brauche keinen Trost. Ich muss nicht vergessen. Ganz im Gegenteil, erinnern muss ich mich. Daran, was ich aufgegeben habe, um so weit zu kommen. Dass ich den Preis eines kinderlosen Lebens gezahlt habe, um morgens unter Seidenlaken zu erwachen, neben einem Mann, mit dem ich die Nacht verbringen wollte, und danach hinuntergehen zu können in meinen Laden, in das Leben, das ich für mich selbst erschaffen habe. Wo ich für das respektiert werde, was ich bin, Jack.«

»Keiner von uns wird für das respektiert, was er ist, Ma’am. Wir werden für das respektiert, was wir tun können. Besonders wenn wir derjenigen Person etwas tun können, um deren Respekt wir uns bemühen …«

»Sie sind zu weise, um Rezeptionist zu sein, Jack.«

»… und unglücklicherweise ist das der Grund, warum der Weisheit eines Rezeptionisten selten Respekt gezollt wird. Er ist bloß ein harmloser Beobachter, ein Eunuch, und hin und wieder ein Trost für diejenigen, die er selbst respektiert.«

»Ich bin froh, dass Sie nie Kinder bekommen haben, Jack. Sie sind der einzige Mensch, mit dem ich über das Vernachlässigen des eigenen Babys reden kann, ohne auf die schockierte Abscheu zu stoßen, die mir Eltern entgegenbringen würden. Sie sind ein kluger, toleranter Mann, der lieber versteht als verurteilt.«

»Was gibt es da zu verurteilen? Ein junges Mädchen, das in ärmlichen Verhältnissen aufwächst, das mit dreizehn vergewaltigt und geschwängert wird, bringt – verlassen und ohne Dach überm Kopf – ein Kind zur Welt, das es nicht am Leben erhalten kann?«

»Und wenn ich mich einfach nicht genug angestrengt habe?«

»Sie meinen, Sie hätten lieber auch selbst sterben sollen? Sie waren dreizehn, keine Erwachsene, hatten bloß Ihren scharfen Verstand. Sollten Sie Ihre Zukunft für ein neugeborenes Kind opfern, das noch keinerlei Bewusstsein dafür hatte, am Leben zu sein, noch kein Verlangen empfand, keine Schuld, keine Scham, keine wahre Liebe? Das war noch kein wirklicher Mensch, bloß ein Mühlstein um den Hals eines jungen Mädchens, das vom Leben schon genug gestraft war. Dass diese Dreizehnjährige nicht dazu in der Lage war, beide am Leben zu erhalten, sich aber immerhin selbst gerettet hat, ist doch ein Glück im Unglück. Denn denken Sie daran, was sie anschließend erreicht hat. Sie hat ein kleines Freudenhaus aufgebaut. Dann ein größeres, luxuriöseres, das die Bedürfnisse von so vielen Menschen befriedigt hat, angefangen beim Police Commissioner bis zu den wichtigsten Politikern der Stadt. Dann hat sie es verkauft und das beste Casino der Stadt eröffnet. Und nun – mir nichts, dir nichts – ist sie die Königin der Stadt.«

Lady schüttelte den Kopf. »Das ist wirklich übertrieben, Jack. Sie idealisieren meine Motive und sprechen mich von all meinen Vergehen frei. Was ist ein Spielcasino, was sind so alberne Träume gegen das Leben eines Kindes? Hätte ich weniger vom Leben verlangt, wäre ich vielleicht dazu in der Lage gewesen, meine Tochter zu retten.«

»Haben Sie denn wirklich so viel vom Leben verlangt?«

»Anerkennung von anderen habe ich verlangt. Nein, mehr – Respekt. Ja, und Liebe. Das sind Geschenke, die nicht jedem gewährt werden, aber ich wollte unbedingt zu den wenigen gehören. Der Preis dafür ist, dass ich mein Kind wieder und wieder verlieren muss, Nacht für Nacht.«

Jack nickte. »Und wenn Sie noch einmal wählen könnten, Ma’am?«

Lady schaute ihn an. »Vielleicht sind wir alle, ob wir gut sind oder schlecht, bloß Sklaven unserer Begierden, Jack. Glauben Sie das?«

»Ich weiß nicht, Ma’am, aber da wir schon von Sklaven der Begierden sprechen, werde ich morgen erst mal Tourtells Jungen unter die Lupe nehmen.«


Macbeth stieg im Untergeschoss aus dem Fahrstuhl und inhalierte einige Sekunden lang den Geruch von Leder, Waffenöl und Männerschweiß. Richtete den Blick auf das SWAT-Motto unter einem Feuer spuckenden roten Drachen: Treue, Brüderlichkeit. Getauft in Feuer, vereint in Blut. Mein Gott, es schien eine halbe Ewigkeit vergangen zu sein.

Er trat durch die Tür in den Aufenthaltsraum des SWAT-Teams.

»Olafson! Angus! Hey, was soll das? Setzt euch wieder hin, springt nicht auf wie ein paar Rekruten. Wo ist Seyton?«

»Er ist da drin«, sagte Angus in seinem salbungsvollen Priesterton. »Das mit Banquo ist sehr traurig. Die Jungs sammeln Geld für einen Kranz, aber Sie gehören ja wahrscheinlich …«

»Nicht mehr zu den Jungs? Natürlich gehöre ich dazu.« Macbeth zog seine Brieftasche hervor. »Ich dachte, Sie wären krankgeschrieben, Olafson? Wo ist die Schlinge?«

»Hab sie weggeworfen.« Olafsons Lispeln klang fast wie ein spanischer Akzent. »Der Arzt dachte, alle Sehnen in meinem Arm wären hinüber und ich würde nie wieder schießen können. Aber dann hat sich Seyton den Arm angeschaut, und plötzlich war alles wieder in Ordnung.«

»Na also. Vertrauen Sie bloß keinen Ärzten.« Macbeth reichte Olafson ein Bündel Geldscheine.

»Das ist zu viel, Sir.«

»Nehmen Sie es.«

»Das genügt für einen Sarg.«

»Nehmen Sie es!« Macbeth ging in sein altes Büro. Eigentlich war es gar kein Büro, eher eine Werkstatt voller Waffenteile und Munition auf Regalen und Werkbänken. Die Schreibmaschine war ungenutzt auf einen Stuhl verbannt worden.

»Nun?«, sagte Macbeth.

»Die Jungs sind informiert«, sagte Seyton, der mit einer dicken Bedienungsanleitung vor ihm saß. »Und bereit.«

»Und unsere zwei Gatling-Schönheiten?« Macbeth nickte der Bedienungsanleitung zu.

»Die Gewehre kommen gegen acht Uhr morgen früh. Ich nehme an, Sie haben mit dem Hafenmeister gesprochen, damit sich das Schiff nicht hinten einreihen muss?«

»Wir können doch nicht zulassen, dass die beiden Mädels zu spät zu unserer Party kommen. Für euch Jungs wird’s im weiteren Tagesverlauf morgen übrigens noch einen weiteren Job geben.«

»Schön. Wo?«

»In Fife.«

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