Zwei ältere Herren saßen in einem sehr modern möblierten Raum beisammen. Die Einrichtung hatte keinerlei Rundungen oder Kurven. Alles war eckig. Praktisch die einzige Ausnahme bildete Hercule Poirot selbst, der fast nur aus Rundungen zu bestehen schien. Sein Bauch war wohl gerundet, seine Kopfform erinnerte an ein Ei, sein Schnurrbart zwirbelte sich schwungvoll nach oben.
Er nippte an einem Glas sirop und betrachtete nachdenklich Mr. Goby.
Mr. Goby, klein, knochig und eingefallen, war immer erfrischend unscheinbar gewesen, und mittlerweile sah er so unscheinbar aus, dass er praktisch überhaupt nicht zu existieren schien. Seine Augen ruhten nicht auf Poirot, weil Mr. Gobys Augen nie auf jemandem ruhten.
Die Äußerungen, die er machte, richtete er an die linke Ecke der verchromten Kamineinfassung.
Mr. Gobys Metier war es, Informationen zu beschaffen. Nur sehr wenige Menschen kannten ihn und nur sehr wenige nahmen seine Dienste in Anspruch - aber diese wenigen waren meist ausgesprochen vermögend. Das mussten sie auch sein, denn Mr. Goby war sehr teuer. Seine Spezialität bestand darin, Informationen praktisch über Nacht einzuholen. Ein Wink seines gummiartigen Daumens genügte, und Hunderte von Männern und Frauen - alt und jung, aus sämtlichen Gesellschaftsschichten - stoben in alle Winde, um geduldig, bohrend, unverdrossen Fragen zu stellen, auf den Busch zu klopfen, Ergebnisse vorzuweisen.
Mr. Goby hatte sich mittlerweile mehr oder minder aus dem Geschäft zurückgezogen, doch gelegentlich erwies er einem langjährigen Klienten noch einen Gefallen. Hercule Poirot war einer von ihnen.
«Ich habe mein Bestes getan, um so viel wie möglich für Sie herauszufinden», erzählte Mr. Goby dem Feuer im leisen, vertraulichen Flüsterton. «Ich habe die Jungs losgeschickt. Sie tun, was sie können - nette Burschen - allesamt nette Burschen, aber nicht aus demselben Holz wie früher. Solche gibt es heute gar nicht mehr. Sie wollen nicht lernen, das ist das Problem. Glauben, dass sie nach zwei Jahren schon alles wissen. Und sie rechnen nach der Minute ab - nach der Viertelminute.»
Bedrückt schüttelte er den Kopf und ließ seinen Blick zu einer Steckdose wandern.
«Schuld ist die Regierung», klagte er ihr. «Dieser ganze Wirbel um Bildung. Das steigt ihnen zu Kopf. Die kommen zurück und erzählen uns, was sie denken. Dabei können sie gar nicht denken, zumindest die meisten nicht. Kennen nur Sachen, die in Büchern stehen. Das nützt ihnen in unserem Gewerbe gar nichts. Was wir wollen, was wir brauchen, das sind Antworten - keine Gedanken.»
Mr. Goby lehnte sich im Sessel zurück und zwinkerte dem Lampenschirm zu.
«Aber wir dürfen die Regierung nicht verteufeln! Ich weiß gar nicht, was wir ohne sie tun sollten. Ich kann Ihnen sagen, heute kann man fast überall hineinspazieren, mit einem Notizblock und einem Stift in der Hand, anständig angezogen und mit dem richtigen Akzent, und die Leute nach den intimsten Details ihres gegenwärtigen und früheren Lebens befragen und was sie am 23. November zum Mittagessen hatten, weil das für eine Erhebung über das Einkommen der Mittelschicht gebraucht wird - oder was auch immer - vielleicht sagen wir Poirot erwiderte nichts. Mit dem Alter war Mr. Goby etwas redselig geworden, aber früher oder später würde er auf das Wesentliche zu sprechen kommen. «Ah», sagte Mr. Goby und holte ein schäbiges kleines Heft hervor. Dann befeuchtete er einen Finger und blätterte die Seiten durch. «Hier. Mr. George Crossfield. Mit dem fangen wir an. Nur die Tatsachen. Sie wollen gar nicht wissen, wie ich an sie herangekommen bin. Bei dem ist schon lange was faul. Vor allem Pferderennen und Zocken - Frauen interessieren ihn nicht besonders. Fährt ab und zu nach Frankreich rüber, auch nach Monte Carlo. Verbringt viel Zeit im Casino. Zu schlau, um dort Schecks einzulösen, hat aber viel mehr Geld als er legal umtauschen darf. Da habe ich nicht weiter nachgeforscht, weil Sie sich dafür nicht interessieren. Aber er hat keine moralischen Bedenken, das Gesetz zu umgehen - und als Anwalt weiß er, wie man’s anstellen muss. Einiges deutet darauf hin, dass er Gelder veruntreut hat, die ihm zum Investieren gegeben wurden. In letzter Zeit ist er ziemlich abgestürzt - an der Börse und bei den Kleppern! Schlechtes Augenmaß und einfach auch Pech. Seit drei Monaten war er ziemlich neben der Matte. Hatte Sorgen, war im Büro schlechter Laune, gereizt. Aber seit sein Onkel gestorben ist, hat er sich um hundertachtzig Grad gedreht. Grinst wie ein Honigkuchenpferd. Also, jetzt zu der Information, um die es Ihnen ging. Die Aussage, dass er am fraglichen Tag beim Rennen in Hurst Park war, ist mit größter Wahrscheinlichkeit falsch. Er schließt seine Wetten fast immer bei einem von zwei Buchmachern dort ab. Die haben ihn an dem Tag nicht gesehen. Möglich, dass er sich in Paddington in den Zug setzte, mit unbekanntem Ziel. Der Taxifahrer, der einen Fahrgast nach Paddington brachte, hat das Foto nicht zweifelsfrei identifiziert. Ich würde mich nicht drauf verlassen. Er ist ein sehr durchschnittlicher Typ - nichts Auffälliges. Kein Erfolg mit Gepäckträgern und so weiter in Paddington. Am Bahnhof in Cholsey ist er jedenfalls nicht angekommen - der ist für Lytchett St. Mary der nächste. Kleiner Bahnhof, wo jeder Fremde auffällt. Hätte in Reading aussteigen und mit dem Bus weiterfahren können. Es verkehren viele Busse, alle sehr voll, und außer dem direkten Bus nach Lytchett St. Mary gibt es mehrere, die in die Nähe fahren. Aber den direkten hätte er nie genommen, jedenfalls nicht, wenn er es ernst meinte. Insgesamt kommt er eher nicht in Frage. Wurde in Lytchett St. Mary nicht gesehen, aber das hat nichts zu sagen. Man braucht nicht unbedingt durchs Dorf zu gehen, um zum Haus zu kommen. Übrigens war er in Oxford bei der Theatergruppe. Wenn er an dem Tag wirklich zum Cottage gefahren ist, hat er vielleicht nicht ganz so ausgesehen, wie man ihn sonst kennt. Ich behalte ihn mal auf der Liste, ja? Ich würde da gerne was mit der Schwarzmarktsache machen.» «Sie können ihn auf der Liste lassen», befand Hercule Poirot. Mr. Goby feuchtete wieder seinen Finger an und blätterte zur nächsten Seite seines Notizhefts. «Mr. Michael Shane. In der Branche hält man ziemlich viel von ihm. Er selbst hält noch mehr von sich. Will ein Star werden, und zwar schnell. Liebt Geld und lässt es sich gern gut gehen. Sehr anziehend für Frauen. Die fallen praktisch über ihn her. Das stört ihn nicht, ganz im Gegenteil, aber das Theater kommt bei ihm an erster Stelle. Er treibt sich mit Sorrel Dain-ton herum, die in seinem letzten Stück die Hauptrolle spielte. Er hatte nur eine kleine Rolle, kam aber sehr gut an. Der Ehemann von Miss Dainton kann ihn nicht leiden. Seine Frau weiß nichts von dieser Verbindung. Anscheinend weiß sie überhaupt sehr wenig. Auch keine besonders gute Schauspielerin, aber was fürs Auge. Verrückt nach ihrem Mann. Man hat läuten hören, dass es vor kurzem einen handfesten Krach zwischen ihnen gegeben hat, aber das ist jetzt offenbar vorbei. Seit dem Tod von Mr. Richard Abernethie.» Den letzten Satz unterstrich Mr. Goby, indem er einem Sofakissen zunickte. «Am fraglichen Tag, sagte Mr. Shane, habe er sich mit einem Mr. Rosenheim und einem Mr. Oscar Lewis getroffen, um etwas Geschäftliches zu besprechen. Stimmt nicht. Er hat ihnen telegrafiert, es täte ihm sehr Leid, er sei verhindert. Dann ist er zu den Leuten von Emerald Car gegangen, wo man Autos mieten kann. Etwa um zwölf Uhr hat er den Wagen abgeholt und ist weggefahren. Abends um sechs war er wieder da. Dem Kilometerzähler nach war er ziemlich genau die fragliche Strecke gefahren. Keine Bestätigung aus Lytchett St. Mary. Offenbar wurde an dem Tag überhaupt kein fremdes Auto gesehen. Es gibt viele Plätze in der Umgebung, wo er es hätte stehen lassen können. Und ein paar hundert Meter vom Cottage entfernt ist ein aufgelassener Steinbruch. Drei Marktstädte in Gehweite, wo man in Seitenstraßen parken kann, ohne dass man der Polizei auffällt. Wir behalten Mr. Shane im Auge?» «Zweifellos.» «Und jetzt zu Mrs. Shane.» Mr. Goby rieb sich die Nase und machte sich daran, seiner linken Manschette von Mrs. Shane zu berichten. «Sie sagt, sie war beim Einkaufen. Einkaufen ...» Mr. Goby warf der Decke einen skeptischen Blick zu. «Frauen und Einkaufen . die reine Verschwendungssucht, was anderes kann man da nicht sagen. Und am Tag vorher hatte sie von der Erbschaft erfahren. Da gab’s natürlich kein Halten. Sie hat ein oder zwei Kundenkonten, aber die sind beide überzogen, und sie wurde aufgefordert, Zahlungen zu leisten, deswegen hat sie nichts mehr anschreiben lassen. Es ist absolut denkbar, dass sie in ein paar Läden ging, Kleider anprobierte, Schmuck anschaute, Preise verglich - und tatsächlich nichts kaufte! Es ist leicht an sie ranzukommen, das muss man sagen. Ich hab eine meiner jungen Damen, die sich in der Theaterszene auskennt, auf sie angesetzt. Blieb in einem Restaurant an ihrem Tisch stehen und sagte, wie man das wohl so macht: «Nichts», antwortete Hercule Poirot mitfühlend. «Als kennte ich das nicht. Nie werde ich den Mord an Lord Edgware vergessen. Ich wurde beinahe bezwungen - ja, ich, Hercule Poirot - durch die extrem schlichte Gerissenheit eines einfältigen Gemüts. Äußerst simple Menschen sind oft klug genug, einen unkomplizierten Mord zu begehen und die Sache dann auf sich beruhen zu lassen. Hoffen wir nur, dass unser Mörder - wenn es denn in unserem Fall einen Mörder gibt - ein intelligenter, anmaßender und durch und durch selbstgefälliger Mensch ist, dem Prahlerei das Salz des Lebens ist. Enfin - aber fahren Sie doch bitte fort.» Erneut blickte Mr. Goby in sein Heft. «Mr. und Mrs. Banks - sie behaupten, sie seien den ganzen Tag zu Hause gewesen. Bei Mrs. Banks stimmt das auf jeden Fall nicht! Ging zur Garage, holte den Wagen und fuhr gegen ein Uhr weg. Ziel unbekannt. War um fünf Uhr wieder zu Hause. Zurückgelegte Kilometer unbekannt - sie ist seitdem jeden Tag mit dem Wagen unterwegs gewesen, und niemand hatte in der Zwischenzeit Grund, sich dafür zu interessieren. Was Mr. Banks betrifft, da haben wir etwas Merkwürdiges herausgefunden. Als Erstes sage ich gleich, dass wir nicht wissen, was er am fraglichen Tag getan hat. Er war nicht bei der Arbeit. Offenbar hatte er wegen der Beerdigung zwei Tage Urlaub genommen. Inzwischen hat er gekündigt - ohne jede Rücksicht auf die Firma. Nette, gut eingeführte Apotheke. Die sind nicht mehr allzu gut auf ihn zu sprechen. Offenbar hat er immer wieder seltsame Erregungszustände bekommen. Also, wie gesagt, wir wissen nicht, was er an dem Tag von Mrs. L.s Tod getan hat. Mit seiner Frau ist er nicht mitgefahren. Es ist gut möglich, dass er wirklich den ganzen Tag zu Hause in der kleinen Wohnung gehockt hat. Es gibt dort keinen Pförtner, und niemand weiß, ob die Mieter da sind oder nicht. Aber seine Vorgeschichte ist bedenkenswert. Bis vor etwa vier Monaten - kurz bevor er seine Frau kennen lernte - war er in einer Nervenklinik. Er wurde nicht zwangsweise eingeliefert -nur das, was man einen Nervenzusammenbruch nennt. Offenbar ist ihm beim Zusammenstellen eines Medikaments ein Fehler unterlaufen. Er arbeitete damals bei einer Apotheke in May-fair. Die Frau hat sich wieder erholt, und die Apotheke hat sich überschlagen mit Entschuldigungen und es ist nicht zur Anklage gekommen. Schließlich kann das mal vorkommen, und den meisten Leuten, die etwas Anstand im Leibe haben, tut der Junge Leid, dem das passiert ist - das heißt, solange kein bleibender Schaden entsteht. Die Apotheke hat ihm nicht gekündigt, aber er ist von selbst gegangen - sagte, die Sache hätte ihn zu sehr erschüttert. Aber offenbar ist es ihm danach sehr schlimm ergangen, und er hat dem Arzt gesagt, er würde von Schuldgefühlen geplagt - er hätte es absichtlich gemacht - die Frau sei arrogant und grob zu ihm gewesen, als sie in die Apotheke kam - und er hätte sich über sie geärgert und ihr deswegen absichtlich eine fast tödliche Dosis von einem Medikament gegeben. Er sagte: «Ça se peut», warf Hercule Poirot ein. «Wie bitte? Auf jeden Fall ist er in diese Klinik gekommen und sie haben ihn behandelt und als geheilt entlassen, und dann hat er Miss Abernethie kennen gelernt, wie sie damals hieß. Und er hat eine Stelle in dieser angesehenen, aber kleinen Apotheke bekommen. Hat gesagt, er sei eineinhalb Jahre im Ausland gewesen, und nannte ihnen als Referenz eine Apotheke in Eastbourne. Dort liegt nichts gegen ihn vor, aber einer seiner damaligen Kollegen sagte, er sei manchmal sehr merkwürdig gewesen und habe seltsame Launen gehabt. Offenbar sagte ein Kunde mal im Scherz zu ihm: «Mon ami», sagte Hercule Poirot. «Es überrascht mich immer wieder, wie Sie an Ihre Informationen herankommen. Der Großteil ist doch medizinisch und höchst vertraulich!» Mr. Gobys Augen wanderten durchs Zimmer, dann sah er erwartungsvoll zur Tür und murmelte, es gebe immer Mittel und Wege . «Kommen wir zur Fraktion der Landbewohner. Mr. und Mrs. Timothy Abernethie. Schönes Haus, das aber dringend renoviert gehört. Das kostet Geld. Finanziell sind sie knapp dran, sehr knapp. Steuern und unkluge Investitionen. Mr. Abernethie erfreut sich schlechter Gesundheit, und ich meine wirklich, er erfreut sich. Jammert ständig, lässt alle für sich laufen, holen und besorgen. Hat einen herzhaften Appetit und ist körperlich gut bei Kräften, wenn er nur will. Wenn die Haushaltshilfe gegangen ist, ist niemand mehr im Haus, und Mr. Abernethies Zimmer darf nur betreten werden, wenn er klingelt. Am Morgen des Tags nach der Beerdigung war er sehr schlechter Laune. Keifte Mrs. Jones an. Aß nur ein bisschen zum Frühstück und wollte kein Mittagessen - sagte, er hätte schlecht geschlafen. Er sagte auch, das Abendessen, das sie für ihn hingestellt hatte, sei ungenießbar gewesen und Ähnliches mehr. Er war allein im Haus und wurde von 9.30 Uhr an dem Tag bis zum folgenden Morgen von niemandem gesehen.» «Und Mrs. Abernethie?» «Sie ist zu der von Ihnen genannten Zeit in Enderby losgefahren. Kam zu Fuß zu einer kleinen Werkstatt in einem Ort namens Cathstone und sagte, ihr Auto sei stehen geblieben, etwa zwei oder drei Kilometer außerhalb. Ein Mechaniker fuhr mit ihr dorthin, untersuchte den Wagen und sagte, sie müssten ihn in die Werkstatt schleppen und es würde länger dauern - konnte nicht versprechen, dass es noch am selben Tag fertig werden würde. Die Dame war sehr verärgert, aber dann ging sie in einen Gasthof, nahm ein Zimmer für die Nacht und bat um ein paar Sandwiches; sie sagte, sie wolle sich die Gegend ansehen - Cathstone liegt am Rand eines Moors. Sie kam abends erst sehr spät in den Gasthof zurück. Mein Informant sagte, das sei kein Wunder. Da würde niemand begraben sein wollen!» «Welche Uhrzeiten haben wir da?» «Sie hat die Sandwiches um elf bekommen. Wenn sie zur Hauptstraße ging, keine zwei Kilometer, hätte sie per Auto-stopp nach Wallcaster fahren und von dort einen Expressbus nehmen können, der in Reading West hält. Details der Busse et cetera erspare ich mir. Es wäre machbar, wenn man den ... äh ... Anschlag ziemlich spät am Nachmittag ansetzt.» «Soweit ich weiß, hat der Arzt 16.30 Uhr als spätest möglichen Todeszeitpunkt festgesetzt.» «Wissen Sie», fuhr Mr. Goby fort, «ich halte es für weniger wahrscheinlich. Sie ist offenbar eine nette Frau, überall beliebt. Sie hängt sehr an ihrem Mann und behandelt ihn wie ein Kind.» «Jaja, der Mutterkomplex.» «Sie ist stämmig und gut bei Kräften, hackt das Holz und schleppt oft große Körbe mit Brennholz ins Haus. Kennt sich auch mit Autos aus.» «Darauf wollte ich zu sprechen kommen. Aus welchen Gründen genau war das Auto denn liegen geblieben?» «Möchten Sie die Details hören, Monsieur Poirot?» «Gott bewahre. Automechanik gehört nicht zu meinen Interessengebieten.» «Es war schwer, den Schaden herauszufinden, und auch, ihn zu beheben. Er hätte ohne große Probleme von jemandem bewusst verursacht werden können. Von jemandem, der sich mit Autos auskennt.» «C’est magnifique!» Poirot sprach mit Bitterkeit. «Alles passt gut zusammen, alles ist möglich. Bon Dieu, können wir denn gar niemanden ausschließen? Was ist mit Mrs. Leo Aber-nethie?» «Sie ist auch eine sehr nette Dame. Der verstorbene Mr. Abernethie mochte sie sehr gerne. Sie ist ungefähr zwei Wochen vor seinem Tod nach Enderby gefahren und ist seitdem dort.» «Nach dem Besuch Mr. Abernethies bei seiner Schwester in Lytchett St. Mary?» «Nein, kurz vorher. Seit dem Krieg ist ihr Einkommen erheblich vermindert. Sie hat ihr Haus auf dem Land aufgegeben und sich eine kleine Wohnung in London gekauft. Sie hat eine Villa in Zypern, wo sie einen Teil des Jahres verbringt. Sie hat dort einen kleinen Neffen, dessen Ausbildung sie bezahlt, und offenbar gibt es ein oder zwei junge Künstler, die sie gelegentlich finanziell unterstützt.» «Die heilige Helen des untadeligen Lebenswandels.» Poirot schloss die Augen. «Und es ist völlig unmöglich, dass sie an dem Tag Enderby verließ, ohne dass die Dienstboten es bemerkt hätten? Bitte sagen Sie mir, dass es so war. Ich flehe Sie an!» Mr. Goby ließ seinen Blick zu Poirots glänzendem Lacklederschuh schweifen, dem er einen entschuldigenden Blick zuwarf. Direkteren Kontakt würde er an diesem Tag nicht aufnehmen. «Leider kann ich Ihnen nicht sagen, was Sie hören möchten, Monsieur Poirot», murmelte er. «Mrs. Abernethie fuhr an dem Tag nach London, um noch Kleidung und andere Dinge zu holen, weil sie mit Mr. Entwhistle vereinbart hatte, dass sie noch länger in Enderby bleiben würde.» «Il ne manquait que ça!», sagte Poirot mit Emphase.