III


Helen Abernethie saß in ihrem Zimmer. Sie war noch nicht bereit, ins Bett zu gehen. Sie dachte nach.

Sie saß vor der Kommode und sah sich im Spiegel an, ohne sich wahrzunehmen.

Sie war gezwungen worden, Hercule Poirot in Enderby aufzunehmen. Sie hatte es nicht gewollt. Aber Mr. Entwhistle hatte es ihr praktisch unmöglich gemacht abzulehnen. Und jetzt war alles aufgedeckt worden. Jetzt war es unmöglich, Richard Abernethie in Frieden in seinem Grab ruhen zu lassen. Und alles hatte mit Coras wenigen Worten begonnen ...

Der Tag der Beerdigung ... Wie hatten sie da alle ausgesehen?, fragte sie sich. Wie hatten sie in Coras Augen ausgesehen? Wie hatte sie selbst ausgesehen?

Was hatte George an diesem Abend gesagt? Darüber, wie man sich selbst sah?

Da gab es doch auch ein Zitat, wahrscheinlich Burns: Uns selbst wahrzunehmen, wie andere uns sehen ... Wie andere uns sehen .

Die Augen, die verloren in den Spiegel blickten, blinzelten plötzlich. Sie sah sich selbst - aber nicht wirklich - nicht so, wie die anderen sie sahen - nicht so, wie Cora sie an dem Tag gesehen hatte.

Ihre rechte - nein, ihre linke Augenbraue wölbte sich etwas mehr als die rechte. Der Mund? Nein, der Schwung ihrer Lippen war symmetrisch. Wenn sie sich selbst begegnete, würde sie wohl kaum einen Unterschied zu diesem Spiegelbild erkennen. Nicht wie bei Cora.

Cora - das Bild stand ihr deutlich vor Augen ... Cora am Tag der Beerdigung, der Kopf zur Seite geneigt - stellte ihre Frage - schaute zu Helen ...

Unvermittelt schlug Helen die Hände vors Gesicht. «Das ist absurd ... das ist völlig absurd ...»

Загрузка...