Der Rock Nathanaels war noch nicht fertig
Und Gabriels Schuhabsatz nicht zugeschnitten,
Kein Band war da zu Peters Hutkokarde,
Und Walters Dolch war ins Besteck gerostet.
Nur Adam, Ralph und Gregor waren gut.
Shakespeare.
Der Weg, der sich an der Seite des Berges heruntergewunden hatte, führte zu einer sanfteren Ansteigung an dem Fuße desselben, wo er unter einem rechten Winkel abbog, und auf einer geneigten Fläche unmittelbar in das Dorf von Templeton führte. Ueber den bereits erwähnten, reißenden kleinen Strom war aus Baumstämmen eine Brücke gebaut, die durch das Rohe ihrer Zusammensetzung und durch den unnöthigen Umfang ihres Materials ebensowohl den Ueberfluß des letzteren als den Werth, welchen hier Arbeiten von Menschenhänden besaßen, bekundete. Das Flüßchen, dessen dunkle Wogen über den Kalkfels seines Beckens dahinschoßen, war nichts anderes, als eine von den vielen Quellen des Sasquehannah — eines Flusses, zu dessen Bewillkommnung selbst der atlantische Ocean einen Arm ausgestreckt hat. An dieser Stelle war es, wo Herrn Jones' feuriges Gespann die ruhigeren Rosse unserer Reisenden einholte. Nur noch ein kleiner Hügel und Elisabeth befand sich auf einmal in der Mitte der unsymmetrischen Wohnungen des Dorfes. Die Straße hatte die gehörige Breite, ungeachtet das Auge mit einem Blicke Tausende und Zehntausende von Morgen überschauen konnte, die nur von den Thieren des Waldes bewohnt waren. Ihr Vater hatte es indeß so gewollt, weßhalb sich auch diejenigen, welche ihm hieher gefolgt waren, darein fügten. Erhoben sie sich ja durch einen angelegten Weg mit reißender Schnelle zu dem Zustande des alten Landes, wodurch für sie am meisten gewonnen war, denn sicher deutet nichts mehr auf Civilisation, als ein zugänglicher, stadt-ähnlicher Ort, selbst wenn er in einer Wildniß liegt. Die Breite der Landstraße, denn so nannte man sie, mochte hundert Fuß betragen; aber dem ungeachtet war die Bahn für die Schlitten sehr beschränkt, da zu beiden Seiten hohe Holzhaufen aufgethürmt waren, die sich mit jedem Tage, trotz der hohen Feuer, die man durch die Fenster erblickte, eher zu vergrößern als zu mindern schienen.
Der letzte Gegenstand, auf den Elisabeth sah, als sie nach ihrem Zusammentreffen mit Richard ihre Reise wieder aufnahm, war die Sonne, wie sie eben den Horizont berührte und, von dem schwarzen Schatten einer Tanne verdüstert, langsam hinter die westlichen Berge hinuntersank. Aber noch ergoßen sich ihre Strahlen durch die Berglücken und beleuchteten die schimmernde Birkendecke, bis allmählig ihre zarten, glänzenden Rinden mit den dunkleren Farben der Gebirgsseite wetteiferte. Der Umriß jeder dunkeln Tanne ließ sich weithin bis in die Tiefe des Forstes verfolgen, und die Felsen, zu glatt und zu senkrecht, um dem gefallenen Schnee eine Unterlage zu gewähren, glänzten als ob sie dem scheidenden Lichte zulächelten. Aber mit jedem Schritte, den die Pferde vorwärts thaten, bemerkte Elisabeth, daß sie den Tag mehr hinter sich ließ. Wie vermißte sie sogar die kalten, freilich aber auch glänzenden Strahlen einer Decembersonne, als sie in das eisige Dunkel des Thales hinabglitten! Allerdings weilte das Licht noch auf den Spitzen der östlichen Berge; aber Schritt für Schritt zog es sich mehr von der Erde nach den Wolken zurück, welche über den Abendnebeln den Horizont umgränzten. Nur der gefrorene See lag hell und ungetrübt in der Thaltiefe; die Wohnungen wurden bereits schattenhaft und unbestimmt, und die Holzhauer nahmen ihre Aexte auf die Schulter, um an dem langen Winterabend sich des behaglichen Feuers zu erfreuen, das ihrer Mühe seinen Brennstoff verdankte. Sie blieben nur stehen, um die vorüberziehenden Schlitten zu betrachten, vor Marmaduke ihre Mützen zu lüften oder mit Richard ein vertrauliches Nicken zu wechseln, und verschwanden sodann in ihren Häusern. An jedem Fenster sanken hinter unsern Reisenden die Papiervorhänge nieder, um die Flamme der heimlichen Stuben gegen den Wind zu schützen; und als die Pferde ihres Vaters rasch in das offene Gartenthor des Landhauses einfuhren und ihr hinter der jungen entblätterten Pappel-Allee nichts als die kalten Steinmauern des Gebäudes entgegentraten, da war es Elisabeth, als sey die ganze liebliche Aussicht, die sie vom Gebirge aus gehabt, wie die Schattengestalt eines Traumes verschwunden. Marmaduke hatte der früheren Gewohnheit treu, das Schlittengeschelle von seinen Rossen fern gehalten; aber Herrn Jones' Equipage, welche gerade hintendrein fuhr, schickte ihr lustiges Klingeln durch jede Ritze des Gebäudes, und in einem Nu war alles im ganzen Hause in Bewegung.
Auf einer steinernen Plateform von ziemlich kleinen Proportionen hatte Richard in Vereinigung mit Hiram vier kleine hölzerne Säulen errichtet, auf denen ein Schindeldach ruhte — ein einfacher, bedeckter Eingang, welchen Herr Jones Porticus zu nennen beliebte. Zu dieser Plateform führten fünf oder sechs in der Eile über einander gelegte steinerne Stufen, die bereits in Folge der Kälte aus ihren symmetrischen Lagen gewichen waren. Aber hiemit hatten die Nachtheile eines kalten Clima's und einer oberflächlichen Construktion noch kein Ende, denn mit den Stufen mußte zugleich die Ptateform sich senken — ein Umstand, dem es zuzuschreiben war, daß der obere Theil des Machwerks in der Luft schwebte und die Basis der Säulen ungefähr um einen Schuh von ihrem Widerlager abstand. Zum Glück hatte der Zimmermann, dem die Ausführung dieses Geschäfts übertragen war, den Himmel dieses classischen Eingangs so gut an der Seite des Hauses befestigt, daß das Dach, als es von unten nicht mehr gestützt wurde, sogar die Säulen, welche es tragen sollten, in der Luft schwebend erhielt. Das bildete allerdings einen unglücklichen Riß in Richards Säulen-Ornamente; aber wie das Fenster in Aladdin's Palast, schien er nur vorhanden zu seyn, um dem fruchtbaren Genie der Baukünstler ein neues Feld zu öffnen. Auch hier erwiesen sich die Vortheile der zusammengesetzten Ordnung, und es wurde nun eine zweite Ausgabe des Säulenfußes — wie die Buchhändler sagen, mit Zusätzen und Verbesserungen — veranstaltet. Natürlich wurde er größer und mit geeignetem Schnitzwerk verziert; da aber die Stufen zu weichen fortfuhren, so mußten in dem Augenblicke, als Elisabeth in ihres Vaters Haus zurückkehrte, ein paar Keile eingetrieben werden, um die Säulen gerade zu halten und zu verhindern, daß sie sich nicht vermöge ihrer Schwere von dem Dache, das sie unterstützen sollten, trennten.
Aus der großen Thüre, welche von dem Porticus in's Haus führte, tauchten zwei oder drei weibliche und ein männlicher Diener auf. Letzterer hatte keine Kopfbedeckung, war aber augenscheinlich sorgfältiger als gewöhnlich gekleidet und zeichnete sich durch seine Figur und seinen Anzug auf eine so eigenthümliche Weise aus, daß er wohl eine genauere Beschreibung verdient. Er war ungefähr fünf Fuß hoch, ungemein vierschrötig gebaut, und hatte ein paar Schultern, die einem Grenadier Ehre gemacht haben würden. Seine kleine Gestalt wurde noch augenfälliger durch eine Vorwärtsbeugung seines Körpers, die er wohl aus keinem andern Grunde annehmen mochte, als um seinen Armen mehr Freiheit zu gestatten, die auf eine eigenthümliche Weise hin und her pendelten, wenn ihr Besitzer in Bewegung war. Sein Gesicht war lang, von schöner, feuerroth gebrannter Farbe, mit einer Nase, die, wie bei einem alten Mops, aufgestülpt war, einem ungeheuern Mund voll schöner, weißer Zähne und ein Paar blauer Augen, welche die ganze Umgebung mit gewohnter Verachtung zu betrachten schienen. Sein Kopf betrug ein volles Viertheil seiner ganzen Länge, und der Haarzopf, welcher hinten hinunter fiel, mochte wohl eben so viel ausmachen. Er trug einen Rock von sehr lichtbraunem Tuche mit Knöpfen von der Größe eines Thalers, auf denen ein „unklarer Anker“ abgeprägt war. Die außerordentlich langen Schöße, von entsprechender Breite, reichten bis über die Waden hinunter. Unter diesem Kleidungsstück barg sich eine Weste und Hosen von rothem Plüsche, freilich aber etwas beschmutzt und abgetragen. Auf den Schuhen stacken große Schnallen und in denselben weiß und blau gestreifte Strümpfe.
Diese wunderlich aussehende Figur bezeichnete sich selbst als einen Eingeborenen der Grafschaft Cornwall in der Insel Großbritannien. Seine Knabenzeit hatte er in der Nachbarschaft der Zinnminen und seine Jünglingsjahre als Kajütenjunge auf einem Schmugglerschiff zwischen Falmouth und Guernsey zugebracht. Letzterem Gewerbe eutnahm ihn ein königlicher Preßgang, und in Ermangelung eines Besseren wurde er zuerst als der Bediente und später als der Proviantmeister des Kapitäns in die Kajüte genonnnen. Hier machte er sich die Kunst zu eigen, ein und das andere Seemanns-Gericht zu bereiten, und hatte dabei zugleich, wie er sich selbst rühmte, Gelegenheit die Welt zu sehen, obschon er in Wirklichkeit mit Ausnahme einer Fahrt nach einem oder zwei französischen Häfen, und einem gelegentlichen Besuch von Portsmouth. Plymouth und Deal nicht mehr von den Menschen erblickt hatte, als wenn er auf einem Esel nach einer seiner heimathlichen Minen geritten wäre. Als er jedoch nach dem Frieden von Dreiundachtzig aus dem Seedienst entlassen wurde, so erklärte er, da er nun alle civilisirten Theile der Erde gesehen habe, auch einmal einen Abstecher zu den Wilden in Amerika machen zu wollen. Wir mögen ihm weder auf seinen kurzen Wanderungen folgen, noch untersuchen, was die Auswanderungslust in ihm weckte, sintemal dieselbe bekanntlich im Stande ist, bisweilen ein zartes Stadtkind zu veranlassen, die Heimath mit dem Rücken anzusehen und bei dem Gebrülle des Niagara-Falles anzulangen, ehe noch die Stundenglocke auf dem Bow in London ganz in seinen Ohren ausgeklungen hat, sondern fügen nur noch bei, daß er eines frühen Morgens, noch ehe Elisabeth in die Pension gegeben wurde, seinen Weg in Marmaduke Temple's Familie fand, wo er in Gemäßheit der vielen Fähigkeiten, die im Verlaufe unserer Erzählung an's Licht treten werden, unter Herrn Jones das Amt eines Major-Domo erhielt. Der Name dieses Ehrenmannes war, wie er ihn selbst aussprach, Benjamin Penguillan; in Gemäßheit einer wunderbaren Geschichte jedoch, die er sehr gerne zu erzählen pflegte und welcher zufolge er nach Rodney's Sieg sein Schiff durch unablässiges Pumpen rette, hatte er allgemein den Spitznamen Ben Pump erhalten.
An Benjamins Seite drängte sich, als sey sie eifersüchtig, ihre Stellung zu behalten, eine weibliche Figur von mittlerem Alter vor, deren buntes Kattunkleid mit dem scharfen Schnitte ihrer Züge, ihrer keifenden Physiognomie und ihrem hohen, mageren und formlosen Körper in schroffem Gegensatze stand. Die Zähne waren bis auf einige gelbe Ueberreste dahin, und die Haut ihrer Nase spannte straff über diesem Organ, während die Bedeckung des übrigen Gesichtes in tiefen Furchen um Mund und Wangen hing. Sie schnupfte so fleißig, daß man hätte auf die Vermuthung kommen können, sie habe die Safranfarbe ihrer Lippen und der benachbarten Theile nur der Tabaksdose zu verdanken, wäre nicht das ganze Gesicht von der gleichen Farbe gewesen. Sie war eine Jungfrau, hieß Remarkable Pettibone und stand dem weiblichen Theile des Gesindes in der Eigenschaft einer Haushälterin vor. Elisabeth kannte sie nicht, da die Dame erst nach dem Tode ihrer Mutter ein Mitglied der Familie geworden war.
Außer diesen zeigten sich noch drei oder vier andere untergeordnete dienstbare Geister, meist Schwarze, unter dem Hauptportale, deren einige von dem Ende des Gebäudes, wo der Eingang zu der Souterrainküche war, herzueilten.
Dann ließ sich auch von Richard's Hundezwinger her ein arges Getöse vernehmen, in welchem sich alle Arten Stimmen, von dem Geheul des Wolfshundes an bis zu dem Kläffen des Dachses unterscheiden ließen. Herr Jones erwiederte diese geräuschvolle Begrüßung mit einer wechselnden Nachahmung aus seiner eigenen Kehle, worauf die Hunde, wahrscheinlich aus Scham, übertroffen worden zu seyn, ihren lärm einstellten. Nur ein stattlicher, mächtiger Bullenbeißer, der ein mit den Buchstaben M. T. Versehenes messingenes Halsband trug, hatte sich ruhig verhalten. Er verfügte sich mitten in dem Lärm seiner Brüder majestätisch an die Seite des Richters, von wo er sich, nachdem er einige freundliche Kläpse erhalten, an Elisabeth wandte, welche sich auf ihn niederbeugte, ihn küßte und ihn als ihren lieben „Old Brave“ begrüßte. Das Thier schien sie zu erkennen, als sie auf Monsieur Le Quoi und ihren Vater gestützt, um auf dem Eise nicht auszugleiten, die Stufen hinan stieg. Er sah ihr aufmerksam nach, umd als sich die Thüre hinter der ganzen Gesellschaft geschlossen hatte, legte er sich in einer nahestehenden Hundehütte nieder, als sey er sich bewußt, daß das Haus nunmehr einen neuen Schatz berge, den er zu bewahren habe.
Elisabeth folgte ihrem Vater, der einen Augenblick anhielt, um die flüsternde Botschaft eines Domestiken zu vernehmen, nach einer großen Halle, die durch zwei auf hohen, altmodischen Messingleuchtern steckende Kerzen nur düster erhellt war. Die Thüre schloß sich, und die Gesellschaft sah sich mit einem Male aus einer Atmosphäre, die den Thermometer fast auf Null stellte, in eine Wärme von über sechzig Graden Fahrenheit versetzt. In der Mitte der Halle stand ein ungeheurer Kamin, dessen Seiten von der Hitze beinahe glühten, und von dem aus eine weite gerade Röhre den Rauch durch die Decke abführte. Ein eisernes, mit Wasser gefülltes Becken befand sich in der Nähe dieses Ofens, denn so mußte man ihn wohl nennen — um in dem Raume die gehörige Feuchtigkeit zu erhalten. Die Halle war mit Teppichen belegt und mit bequemen, soliden Möbeln ausgestattet, welche zum Theil aus der Stadt mitgebracht, zum Theil von den Handwerkern Templetons verfertigt worden waren. Da stand ein Seitentisch von Mahagoni, mit Elfenbein eingelegt und mit ungeheueren blanken Messinghandgriffen versehen, der unter der Last des Silbergeschirrs fast zusammenbrach. In der Nähe desselben befand sich eine Reihe ungeheurer Tische aus wildem Kirschbaum als passende Seitenstücke zu dem vorhin erwähnten, aus dem theuren eingeführten Holze gefertigten, aber einfach und ohne Verzierungen. Gerade gegenüber war eine kleinere Tafel von lichtem gefärbtem Holze, durch das sich die Adern des Gebirgs-Ahorn in schönen Wellenlinien hinzogen. Nahe dabei in einer Ecke des Saals stand eine schwere, altmodische Wanduhr mit einem Messngzifferblatt, die in einen hohen, aus dem Wallnußbaume der Seeküste gefertigten Kasten eingeschlossen war. Ein ungeheures Kanapee oder Sopha mit hellbedrucktem, indianischen Kattun ausgeschlagen, nahm fast zwanzig Fuß an der Seitenwand der Halle ein, während gelb bemalte hölzerne Sessel, von nicht sehr sicherer Hand mit schwarzen Linien verziert, nebst anderen Möbelstücken auf der entgegengesetzten Seite aufgestellt waren. Ein Fahrenheit'scher Thermometer nebst beigefügtem Barometer in einem Mahagoni-Gehäuse hing in einiger Entfernung von dem Ofen an der Wand und wurde von Benjamin jede halbe Stunde mit bewunderungswürdiger Genanigkeit zu Rathe gezogen,.Zwei kleine gläserne Kronleuchter waren in gleichen Entfernungen zwischen dem Ofen und den Thüren, welche sich oben und unten an der Halle befanden, aufgehängt, und vergoldete Wandleuchter stacken in dem Schnitzwerk der zahlreichen Seitenthüren, die nach benachbarten Zimmern führten. Richard's Architektonik hatte hier Nischen mit Spitzbögen angebracht, in deren Mitte sich je ein Piedestal mit einer kleinen aus schwarzem Stuck geformten Büste befand: — die Wahl des Styls, wie die der Büsten waren ganz Herrn Jones anheim gefallen. In der einen Nische stand ein Homer in sprechender Aehnlichkeit, wie Richard versicherte, wie jeder sehen mußte, war doch das Abbild „blind.“ In einer andern befand sich das Bild eines sanft aussehenden Herrn mit einem spitzig zulaufenden Barte, welchen Herr Jones Shakespeare nannte. Eine dritte Verzierung wurde durch eine Urne gebildet, welche, wie Richard zu sagen pflegte, durch ihre Form andeutete, daß sie den Aschenkrng der Dido repräsentire. Ein vierte Vertiefung barg unverkennbar den alten Franklin mit seiner Kappe und seiner Brille, und in einer fünften befand sich, gleichfalls unbestreitbar, Washingtoms würdevolles Antlitz. Eine sechste enthielt einen Ungenannten —, „einen Mann mit offenem Hemdkragen und einem Lorbeerkranz um den Kopf,“ wie Richard zu sagen pflegte, „der entweder Julius Cäsar oder den Doctor Faust vorstellte, da er für beide Annahmen gleich gute Gründe hätte.“
Die Wände waren mit dunkeln, bleifarbigen Papiertapeten behangen, auf denen die über Wolfe's Grabe weinende Britannia abgebildet zu schauen war. Der Held selbst stand in einiger Entfernung von der trauernden Göttin an dem Rande der Tapete. Jede Breite enthielt die gleiche Zeichnung, mit der kleinen Ausnahme, daß der eine Arm des Generals stets auf das Nachbarstück hinüberlief — ein Uebelstand, dem zwar Richard eigenhändig abzuhelfen versuchte, wobei indeß für eine genaue Verbindung immer noch viel zu wünschen übrig blieb. Britannia hatte daher alles Recht zu klagen, nicht nur über den Verlust des Lebens ihres Lieblings, sondern auch über zahllose grausame Amputationen seines rechten Armes.
Der unglückselige Urheber dieser uunatürlichen Trennungen kündigte nun seine Ankunft in der Halle mit lautem Peitschengeknalle an.
„Ei, Benjamin oder Ben Pump, ist das die Art wie Ihr die Erbin empfangt?“ rief er. „Entschuldige ihn, Bäschen Elisabeth. Solche Zurüstungen sind freilich zu umfassend, um Jedermann anvertraut werden zu können; aber da ich nun hier bin, soll es bald
besser gehen. Geschwind, mehr Lichter, Penguillan, mehr Lichter, damit wir doch gegenseitig unsere Gesichter sehen. Nun 'Duke, ich habe Deinen Hirsch mitgebracht, was soll damit geschehen, he?“
„Beim Himmel, Squire,“ begann Benjamin seine Erwiederung, nachdem er zuerst den Mund mit dem Rücken seiner Hand abgewischt hatte, wenn Sie Ihre Aufträge etwas früher an dem Tage gegeben hätten, so würde wohl Alles nach Ihrem Wunsche ausgeführt worden seyn. Ich habe alle Hände in Bewegung gesetzt, und steckte eben die Kerzen auf, als die Sleighs zurückkamen. Sobald aber die Weibsleute die Schellen hörten, so ging's mit ihnen fort, als ob sie des Hochbootsmanns Füllen ritten, und ist Jemand im Hause, der einen Haufen Weibervolk zum Halten bringen kann, wenn sie sich einmal vorwärts in Bewegung gesetzt haben, eh' ihr Kabel abgelaufen ist, so heißt er wenigstens nicht Benjamin Pump. Doch müßte sich Miß Betsy, seit sie die Kinderschuhe ausgetreten, verwandelt haben, wie ein maskirter Corsar, wenn sie einem alten Burschen um des unbedeutenden Umstandes willen zürnen wollte daß er zu wenig Lichter angezündet hat.“
Elisabeth und ihr Vater schwiegen auf Meister Pump's Entschuldigung, denn beide wurden bei ihrem Eintritt in die Halle durch die gleichen Gefühle überwältigt. Erstere hatte, ehe sie in die Pension kam, noch ein Jahr in diesem Gebäude gewohnt, und die frühe hingeschiedene Hausfrau wurde jetzt von beiden, dem Gatten und der Tochter schmerzlich vermißt.
Indeß waren bereits die Kerzen auf den Kron- und Wandleuchten aufgesteckt worden, und das Dienstpersonal hatte sich so weit von seiner Ueberraschung erholt, um sich des Grundes, warum dieß geschehen, zu erinnern. Das Verabsäumte wurde eiligst nachgeholt, und in einer Minute strahlte die Halle im glänzensten Lichte.
Die wehmüthige Stimmung unserer Heldin und ihres Vaters wurde durch diese flimmernde Unterbrechung verscheucht und die ganze Gesellschaft begann nun die zahllosen Ueberkleider, welche sie zum Schutze gegen die Kälte getragen, abzulegen.
Während dieses Geschäftes besprach sich Richard flüchtig mit den verschiedenen Domestiken, und ließ gelegentlich gegen den Richter eine Bemerkung über den Hirsch fallen; da sich aber in solchen Augenblicken seine wirren Worte nur wie eine Clavierbegleitung, d. h. wie Etwas, das man hört, ohne daß man darauf achtet — ausnahmen, so wollen wir uns die Mühe ersparen, dieselben hier aufzuführen.
Sobald Remarkable Pettibone ihren Antheil an dem Beleuchtungsgeschäfte ausgeführt hatte, kehrte sie unter dem Vorwande, die abgelegten Kleider in Empfang zu nehmen, zu Elisabeth zurück, obgleich sie eigentlich dabei mehr von ihrer Neugierde und dem von Eifersucht nicht freien Wunsche geleitet wurde, das Aeußere der Dame zu beaugenscheinigen, welche sie nunmehr ihrer Oberherrlichkeit in der Hauswirthschaft berauben sollte. Die Haushälterin fühlte sich nicht wenig betroffen, als nach Beseitigung der Ueberschuhe, des Mantels, des Oberkleids und der Shawle — endlich der große, schwarze Kapuchon abgelegt wurde und die schwarzen Ringeln, glänzend wie das Gefieder des Raben, das schöne Haupt und die gewinnenden Züge der jungen Dame umspielten. Nichts konnte schöner und fleckenloser seyn, als Elisabeths Stirne, auf der sich Frohsinn und Gesundheit ausdrückte. Ihre Nase hätte man eine griechische nennen können, wäre nicht durch eine sanfte Krümmung dem Antlitz an Charakter beigelegt worden, was ihm dadurch an Schönheit benommen wurde. Ihr Mund schien dem ersten Blicke nur für die Liebe geschaffen; aber sobald sich dessen Muskeln bewegten, so mischte sich der ganze Ausdruck frauenhafter Würde in das leichte Spiel weiblicher Anmuth: er sprach nicht für das Ohr allein, sondern auch für das Auge. Ihre Gestalt war von etwas mehr als mittlerer Größe, ein Erbstück ihrer Mutter, und für ihr Alter erschienen ihre Formen ziemlich voll und gerundet. Auch die Farbe der Augen, die gewölbten Brauen und die langen seidenen Wimpern verdankte sie derselben Quelle, während der Ausdruck des Blickes von dem Vater auf sie übergegangen war. Im ruhigen, unthätigen Zustande war er sanft, wohlwollend und gewinnend, obgleich er leicht feurig werden konnte, und in solchen Augenblicken mischte sich sogar etwas strenger Ernst in ihre Züge. Als das letzte Halstuch fiel, stand das Mädchen in einem reichen blauen Reitkleide da, das ihre Formen auf das anmuthigste umschloß; ihre Wangen glühten wie die Rosen — eine Glut, die durch die Hitze der Halle noch erhöht wurde; die leicht schwimmenden Augen verliehen ihrer gewöhnlichen Schönheit noch mehr Glanz, und jeder Zug ihres sprechenden Antlitzes, unter dem blendenden Schimmer der zahlreichen Kerzen leuchtend, ließ Remarkable fühlen, daß ihre Macht zu Ende war.
Das Geschäft des Entkleidens hatte bei Allen gleichzeitig stattgefunden. Marmaduke erschien in einem einfachen, aber hübschen schwarzen Anzug; Monsieur Le Quoi trug einen schnupftabakfarbigen Rock, eine gestickte Weste, Kniehosen, seidene Strümpfe und — wie man allgemein glaubte — mit unächten Steinen besetzte Schuhschnallen. Major Hartmanns Anzug bestand aus einem himmelblauen Rock mit großen Metallknöpfen, einer Perücke und Stiefeln, und Herr Richard Jones hatte seine bewegliche kleine Figur in einem flaschengrünen Rock mit kugelförmigen Knöpfen gehüllt, welche das Kleidungsstück über dem wohlgerundeten Leibe zusammenhielten, oben aber eine Oeffnung ließen, damit man die rothe Tuchweste, unter welcher er ein mit grünem Sammt eingefaßtes, flanellenes Unterleibchen trug, sehen konnte; seine Beine waren mit hirschledernen Hosen und hohen schmutzigen, weißstulpigen Stiefeln nebst Sporen bekleidet, obgleich der letzteren einer, in Folge der kürzlichen Angriffe auf den Schlittenbock, etwas umgedrückt war.
Erst als sich die junge Dame aus ihren Ueberkleidern heraus gewunden hatte, wurde es ihr möglich, um sich zu blicken, und nicht nur den Haushalt, dem sie jetzt vorstehen sollte, sondern auch die Art und Weise, wie die häuslichen Einrichtungen getroffen waren, zu mustern. Obgleich sich in der Construction und der Möblirung der Halle viel Unsymmetrisches vorfand, so konnte man doch nichts darin schlecht nennen. Der Boden war bis in die entferntesten Ecken mit Teppichen belegt: die verschiedenen Arten von Leuchter gehörten zwar nicht zu den modernen und geschmackvollen, waren aber blank und entsprachen ihrem Zwecke vollkommen, indem sie den Raum sehr lebhaft erhellten. In Vergleichung mit der draußen herrschenden kalten Decembernacht übte die Wärme und Helle des Saales einen eigenthümlichen Zauber. Ihr Auge hatte noch nicht Zeit gehabt, die kleinen Geschmacksverstöße, welche in Wahrheit vorhanden waren, in ihrer Gesondertheit zu entdecken, denn noch streifte es in Entzücken umher, als es plötzlich durch einen Anblick festgehalten wurde, der einen starken Gegensatz zu den lächelnden Gesichtern und zu den zierlich gekleideten Personen bildete, welche sich zu Ehren der Gebieterin von Templeton versammelt hatten. '
In einer Ecke der Halle, unsern dem Haupteingange, stand der junge Jäger, unbeachtet und für den Augenblick unstreitig vergessen. Aber die Zerstreutheit des Richters dem unter dem Einfluß einer lebhaften Gemüthsbewegung die Erinnerung an die Wunde des Fremden völlig entschwunden war, schien durch die Geistesabwesenheit des Jünglings sogar noch übertroffen zu werden. Er hatte beim Eintreten in den Saal maschinenmäßig seine Mütze abgenommen, und zeigte dadurch einen Lockenkopf, der an Farbe und Glanz mit Elisabeths Haaren wetteiferte. Nichts hätte eine größere Veränderung an ihm hervorbringen können, als dieser einzige Akt der Beseitigung seiner unscheinbaren Fuchsmütze. Es lag viel Gewinnendes in dem Gesichte des jungen Jägers, und sogar etwas Edles in den abgerundeten Umrissen seines Kopfes und seiner Stirne. Die Miene und der Ausdruck dieses stolz über den rauhen und sogar wilden Anzug, der die übrige Gestalt verbarg — hervorragenden Körpertheils verkündigte nicht nur Vertrautheit mit einem Glanze, den man in diesen neuen Ansiedelungen für unübertrefflich hielt, sondern schien sogar einige Verachtung über die prunkvolle Umgebung auszudrücken.
Die Hand, in der er die Mütze hielt, ruhte leicht auf Elisabeth's kleinem, mit Elfenbein ausgelegtem Piano — eine Stellung, in welcher sich weder bäurische Blödigkeit noch anstößige Dreistigkeit ausdrückte. Nur ein einziger Finger berührte das Instrument, als fühle er sich vor einem folchen heimisch. Sein anderer Arm war der ganzen Länge nach ausgestreckt, und die Hand umfaßte den Lauf seiner langen Büchse mit fast convulsivischer Kraft. Diese Haltung war eine unwillkührliche und beruhte augenscheinlich auf einem Gefühl, das weit tiefer lag als eine gewöhnliche Verwunderung. Sein Aeußeres zeichnete ihn, namentlich um der unscheinbaren Bekleidung willen, ganz vor der geschäftigen Gruppe der Uebrigen aus, die sich an dem andern Ende der Halle hin und her bewegten, um die Ankömmlinge mit Bewillkommnungsgrüßen zu empfangen, wie denn auch Elisabeth die einzige zu seyn schien, welche ihn beachtete. Die Falten auf der Stirn des Fremden mehrten sich, während sich seine Augen langsam von einem Gegenstand nach dem andern bewegten. Für Augenblicke überflog sein Gesicht ein trotziger Zug, der aber dann schnell wieder irgend einer schmerzlichen Erregung Raum zu geben schien. Er beugte den ausgestreckten Arm, brachte die Hand vor sein Gesicht und ließ den Kopf auf dieselbe sinken, wodurch seine wunderbar sprechenden Züge bedeckt wurden.
„Aber lieber Vater, wir vergessen ganz und gar des fremden Herrn, den wir mitgenommen haben, um ihm Beistand leisten zu lassen, und dem wir jede Aufmerksamkeit schuldig sind,“ begann Elisabeth.
Aller Augen wandten sich auf Einmal nach der Richtung, wohin die Sprecherin blickte, während der Jüngling, der jetzt etwas stolz seinen Kopf wieder erhob, antwortete:
„Meine Wunde ist nur unbedeutend, und ich glaube, daß Richter Temple gleich nach unserer Ankunft um einen Arzt fortschickte.“
„Gewiß,“ sagte Marmaduke. „Ich habe eben so wenig den Zweck Deines Besuches, als den Umfang meiner Verpflichtung außer Acht gelassen, junger Mann.“
„Oh!“ rief Richard mit einem schalkhaften Seitenblicke, „Du bist, denke ich, dem Jungen für das Wildpret verpflichtet, das Du erlegtest, Vetter 'Duke. Marmaduke! Marmaduke! das ist eine wunderliche Geschichte mit Deinem Bock da. Hier, junger Mann, sind zwei Dollar für den Hirsch, und Richter Templeton kann nicht weniger thun, als den Doktor bezahlen. Ich will meine Dienste nicht in Rechnung bringen, aber Ihr sollt deßhalb nicht schlechter dabei fahren. Ei, 'Duke, lass' Dir's nicht so zu Herzen gehen; wenn Du auch den Bock fehltest, so traf Dein Schuß doch diesen armen Menschen durch eine Tanne hindurch. Hierin hast Du mich, ich gestehe es gerne, ausgestochen, denn in meinem ganzen Leben habe ich nie eine solche Heldenthat geübt.“
„Und wirst es auch, wie ich hoffe, nie,“ entgegnete der Richter, „wenn Du Dich nicht dem Kummer, den ich erduldet habe, aussetzen willst. Doch sey guten Muths, mein junger Freund; die Verletzung kann nicht bedeutend seyn, da Du den Arm so frei zu bewegen vermagst.“
„Verschlimmere die Sache nicht, indem Du Dir herausnimmst, etwas von der Chirurgie zu verstehen,“ unterbrach ihn Herr Jones mit einer verächtlichen Handbewegung. „Sie ist eine Wissenschaft, die sich nur durch die Uebung erlernen läßt. Du weißst, daß mein Großvater ein Arzt war, aber Du hast nicht einen Tropfen medicinischen Blute in Deinen Adern. So Etwas vererbt sich und meine ganze Familie väterlicher Seits hat etwas von den Kunstgriffen der Heilkunst abgefangen. Da war z. B. Mein Onkel, der in der Schlacht bey Brandywine fiel — er starb so leicht als irgend ein anderer Mann in dem Regiment, nur weil er seinen Athem kunstgerecht auszuhauchen wußte. Wenige Leute verstehen etwas von der Theorie des Atmens.“
„Ich zweifle nicht, Dick,“ entgegnete der Richter, das Lächeln erwiedernd, welches unwillkührlich die Züge des Fremden überflog, „daß sich Deine ganze Familie gut darauf verstand, den Leuten zu ihrem letzten Athemzuge zu verhelfen.“
Richard hörte ihm ruhig zu, steckte die Hände in die Taschen seines Rockes, um die Schöße vorwärts zu drücken, und begann ein Liedchen zu pfeifen; aber das Verlangen, etwas zu erwiedern, überwältigte seine Philosophie, und so fuhr er fort: „Lächle meinetwegen so viel Du willst über meine Theorie der Erbtugenden, Richter Temple; aber er gibt gewiß keinen Zweiten in unserem Patent, der es nicht besser weiß. Selbst dieser junge Mann hier, der vielleicht nie etwas anderes, als Bären, Hirsche und Waldhühner sah, wird gut genug unterrichtet seyn, um an die Fortpflanzung von Tugenden in Familien zu glauben — nicht wahr, mein Freund?“
„Ich glaube wenigstens, daß es bei den Fehlern nicht der Fall ist,“ versetzte der Fremde abgebrochen, indem er sein Auge von dem Vater nach der Tochter gleiten ließ.
„Der Squire hat Recht,“ bemerkte Benjamin mit einem schlauen Kopfnicken gegen Richard, welches die zwischen ihnen bestehende Vertraulichkeit bekundete. „Irgendwo in dem alten Lande berührt des Königs Majestät nur den Kropf, und das ist doch eine Krankheit, die der geschickteste Doktor in der Flotte, ja, nicht einmal der Admiral zu heilen vermag; nur des Königs Majestät kann es, oder ein Gehenkter. Ja, der Squire hat Recht; denn wenn dem nicht so wäre, wie käme es denn, daß der siebente Sohn immer ein Doktor wird, habe er nun eine Schule durchgemacht, oder nicht? Als wir's mit den Monschürs unter de Grosse zu thun hatten, war ein Doktor bei uns am Vord — —“
„Schon gut, Benjamin,“ unterbrach ihn Elisabeth, indem sie ihre Augen von dem Jäger auf Monsieur Le Quoi wandte, der mit der äußersten Höflichkeit auf jedes Wort, das nach der Reihe gesprochen wurde, achtete; „Ihr könnt mir diese Geschichte, wie auch überhaupt alle Eure unterhaltende Abenteuer ein andermal erzählen. Jetzt ist es aber vor allem nöthig, daß ein Zimmer zugerichtet werde, um dem Arme dieses Herrn einen Verband anlegen zu können.“
„Das muß unter meiner Leitung geschehen, Base Elisabeth,“ bemerkte Richard etwas hochmüthig; „der junge Mann soll es nicht zu büßen haben, wenn es Marmaduke beliebt, ein wenig hartnäckig zu werden. Folgt mir, mein Freund, ich will die Verletzung selber untersuchen.“
„Ich denke, es ist besser, wenn ich auf den Arzt warte,“ sagte der Jäger kaltblütig; „er kann nicht mehr lange ausbleiben.“
Richard schwieg und sah, ein wenig betroffen von dieser Sprache und nicht wenig ob der Zurückweisung gekränkt, den Fremden an. Er betrachtete die letztere als einen Akt der Feindseligkeit, steckte seine Hände wieder in die Taschen und ging auf Herrn Grant zu, dem er leise ins Ohr flüsterte:
„Denken Sie an mich, man wird sich jetzt unter den Ansiedlern erzählen, daß wir Alle ohne diesen Burschen da den Hals gebrochen hätten. Als ob ich nicht zu fahren verstünde! Sie selbst hätten die Pferde herumbringen können, Sir; denn nichts war leichter, da es nur eines Rucks an dem Zügel der Deichselpferde und eines Peitschenhiebs in die Seite eines der Grauschimmel bedurfte. Ich hoffe, mein lieber Herr, Sie haben doch bei dem Sturze, den dieser Mensch herbeiführte, keinen Schaden genommen.“
Die Antwort des Geistlichen wurde durch den Eintritt des Dorfwundarztes verhindert.