Wallenstein. Seni.
Wallenstein.
Lass es jetzt gut sein, Seni. Komm herab.
Der Tag bricht an, und Mars regiert die Stunde.
Es ist nicht gut mehr operieren. Komm!
Wir wissen g'nug.
Seni.
Nur noch die Venus lass mich
Betrachten, Hoheit. Eben geht sie auf.
Wie eine Sonne glaenzt sie in dem Osten.
Wallenstein.
Ja, sie ist jetzt in ihrer Erdennaeh'
Und wirkt herab mit allen ihren Staerken.
(Die Figur auf der Tafel betrachtend.)
Glueckseliger Aspekt! So stellt sich endlich
Die grosse Drei verhaengnisvoll zusammen,
Und beide Segenssterne, Jupiter
Und Venus, nehmen den verderblichen,
Den tueck'schen Mars in ihre Mitte, zwingen
Den alten Schadenstifter, mir zu dienen.
Denn lange war er feindlich mir gesinnt
Und schoss mit senkrecht-oder schraeger Strahlung,
Bald im Gevierten, bald im Doppelschein,
Die roten Blitze meinen Sternen zu
Und stoerte ihre segenvollen Kraefte.
Jetzt haben sie den alten Feind besiegt
Und bringen ihn am Himmel mir gefangen.
Seni.
Und beide grosse Lumina von keinem
Malefico beleidigt! der Saturn
Unschaedlich, machtlos, in cadente domo.
Wallenstein.
Saturnus' Reich ist aus, der die geheime
Geburt der Dinge in dem Erdenschoss
Und in den Tiefen des Gemuets beherrscht
Und ueber allem, was das Licht scheut, waltet.
Nicht Zeit ist's mehr, zu brueten und zu sinnen,
Denn Jupiter, der glaenzende, regiert
Und zieht das dunkel zubereitete Werk
Gewaltig in das Reich des Lichts-Jetzt muss
Gehandelt werden, schleunig, eh' die Gluecks-
Gestalt mir wieder wegflieht ueberm Haupt,
Denn stets in Wandlung ist der Himmelsbogen.
(Es geschehen Schlaege an die Tuer.)
Man pocht. Sieh, wer es ist.
Terzky. (draussen).
Lass oeffnen!
Wallenstein.
Es ist Terzky.
Was gibt's so Dringendes? Wir sind beschaeftigt.
Terzky. (draussen)
Leg alles jetzt beiseit', ich bitte dich,
Es leidet keinen Aufschub.
Wallenstein.
Oeffne, Seni.
(Indem jener dem Terzky aufmacht, zieht Wallenstein den Vorhang vor die Bilder.)