Ein grosser Saal beim Herzog von Friedland.
Wallenstein. (im Harnisch)
Du hast's erreicht, Octavio-Fast bin ich
Jetzt so verlassen wieder, als ich einst
Vom Regenspurger Fuerstentage ging.
Da hatt' ich nichts mehr als mich selbst-doch was
Ein Mann kann wert sein, habt ihr schon erfahren.
Den Schmuck der Zweige habt ihr abgehauen,
Da steh ich, ein entlaubter Stamm! Doch innen
Im Marke lebt die schaffende Gewalt,
Die sprossend eine Welt aus sich geboren.
Schon einmal galt ich euch statt eines Heeres,
Ich einzelner. Dahingeschmolzen vor
Der schwed'schen Staerke waren eure Heere,
Am Lech sank Tilly, euer letzter Hort;
Ins Bayerland, wie ein geschwollner Strom,
Ergoss sich dieser Gustav, und zu Wien
In seiner Hofburg zitterte der Kaiser.
Soldaten waren teuer, denn die Menge
Geht nach dem Glueck-Da wandte man die Augen
Auf mich, den Helfer in der Not, es beugte sich
Der Stolz des Kaisers vor dem Schwergekraenkten:
Ich sollte aufstehn mit dem Schoepfungswort
Und in die hohlen Laeger Menschen sammeln.
Ich tat's. Die Trommel ward geruehrt. Mein Name
Ging wie ein Kriegsgott durch die Welt. Der Pflug,
Die Werkstatt wird verlassen, alles wimmelt
Der altbekannten Hoffnungsfahne zu-
-Noch fuehl ich mich denselben, der ich war!
Es ist der Geist, der sich den Koerper baut,
Und Friedland wird sein Lager um sich fuellen.
Fuehrt eure Tausende mir kuehn entgegen,
Gewohnt wohl sind sie, unter mir zu siegen,
Nicht gegen mich-Wenn Haupt und Glieder sich trennen,
Da wird sich zeigen, wo die Seele wohnte.
(Illo und Terzky treten ein.)
Mut, Freunde, Mut! Wir sind noch nicht zu Boden.
Fuenf Regimenter Terzky sind noch unser
Und Buttlers wackre Scharen-Morgen stoesst
Ein Heer zu uns von sechzehntausend Schweden.
Nicht maecht'ger war ich, als ich vor neun Jahren
Auszog, dem Kaiser Deutschland zu erobern.