Sechster Auftritt

Wallenstein. Terzky und Illo kommen zurueck.

Illo.

Ist's richtig?

Terzky.

Seid ihr einig?

Illo.

Dieser Schwede

Ging ganz zufrieden fort. Ja, ihr seid einig.

Wallenstein.

Hoert! Noch ist nichts geschehn, und-wohl erwogen,

Ich will es lieber doch nicht tun.

Terzky.

Wie? Was ist das?

Wallenstein.

Von dieser Schweden Gnade leben!

Der Uebermuetigen? Ich trueg' es nicht.

Illo.

Kommst du als Fluechtling, ihre Hilf' erbettelnd?

Du bringest ihnen mehr, als du empfaengst.

Wallenstein.

Wie war's mit jenem koeniglichen Bourbon,

Der seines Volkes Feinde sich verkaufte

Und Wunden schlug dem eignen Vaterland?

Fluch war sein Lohn, der Menschen Abscheu raechte

Die unnatuerlich frevelhafte Tat.

Illo.

Ist das dein Fall?

Wallenstein.

Die Treue, sag ich euch,

Ist jedem Menschen wie der naechste Blutsfreund,

Als ihren Raecher fuehlt er sich geboren.

Der Sekten Feindschaft, der Parteien Wut,

Der alte Neid, die Eifersucht macht Friede;

Was noch so wuetend ringt, sich zu zerstoeren,

Vertraegt, vergleicht sich, den gemeinen Feind

Der Menschlichkeit, das wilde Tier zu jagen,

Das mordend einbricht in die sichre Huerde,

Worin der Mensch geborgen wohnt-denn ganz

Kann ihn die eigne Klugheit nicht beschirmen.

Nur an die Stirne setzt' ihm die Natur

Das Licht der Augen, fromme Treue soll

Den blossgegebnen Ruecken ihm beschuetzen.

Terzky.

Denk von dir selbst nicht schlimmer als der Feind,

Der zu der Tat die Haende freudig bietet.

So zaertlich dachte jener Karl auch nicht,

Der Oehm und Ahnherr dieses Kaiserhauses,

Der nahm den Bourbon auf mit offnen Armen,

Denn nur vom Nutzen wird die Welt regiert.

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