Graefin. Herzogin. Thekla.
Thekla. (will die Herzogin zurueckhalten)
O liebe Mutter, bleiben Sie zurueck!
Herzogin.
Nein, hier ist noch ein schreckliches Geheimnis,
Das mir verhehlt wird-Warum meidet mich
Die Schwester? Warum seh ich sie voll Angst
Umhergetrieben, warum dich voll Schrecken?
Und was bedeuten diese stummen Winke,
Die du verstohlen heimlich mit ihr wechselst?
Thekla.
Nichts, liebe Mutter!
Herzogin.
Schwester, ich will's wissen.
Graefin.
Was hilft's auch, ein Geheimnis draus zu machen!
Laesst sich's verbergen? Frueher, spaeter muss
Sie's doch vernehmen lernen und ertragen!
Nicht Zeit ist's jetzt, der Schwaeche nachzugeben,
Mut ist uns not und ein gefasster Geist,
Und in der Staerke muessen wir uns ueben.
Drum besser, es entscheidet sich ihr Schicksal
Mit einem Wort-Man hintergeht Euch, Schwester.
Ihr glaubt, der Herzog sei entsetzt-der Herzog
Ist nicht entsetzt-er ist-
Thekla. (zur Graefin gehend)
Wollt Ihr sie toeten?
Graefin.
Der Herzog ist-
Thekla. (die Arme um die Mutter schlagend).
O standhaft, meine Mutter!
Graefin.
Empoert hat sich der Herzog, zu dem Feind
Hat er sich schlagen wollen, die Armee
Hat ihn verlassen, und es ist misslungen.
(Waehrend dieser Worte wankt die Herzogin und faellt ohnmaechtig in die Arme ihrer Tochter.)