Siebzehnter Auftritt

Vorige. Die Herzogin stuerzt ins Zimmer. Ihr folgt Thekla und die Graefin. Dann Illo.

Herzogin.

O Albrecht! Was hast du getan!

Wallenstein.

Nun das noch!

Graefin.

Verzeih mir, Bruder. Ich vermocht' es nicht,

Sie wissen alles.

Herzogin.

Was hast du getan!

Graefin. (zu Terzky)

Ist keine Hoffnung mehr? Ist alles denn

Verloren?

Terzky.

Alles. Prag ist in des Kaisers Hand,

Die Regimenter haben neu gehuldigt.

Graefin.

Heimtueckischer Octavio!-Und auch

Graf Max ist fort?

Terzky.

Wo sollt er sein? Er ist

Mit seinem Vater ueber zu dem Kaiser.

(Thekla stuerzt in die Arme ihrer Mutter, das Gesicht an ihrem Busen verbergend.)

Herzogin. (sie in die Arme schliessend).

Ungluecklich Kind! Ungluecklichere Mutter!

Wallenstein. (beiseite gehend mit Terzky).

Lass einen Reisewagen schnell bereit sein

Im Hinterhofe, diese wegzubringen.

(Auf die Frauen zeigend.)

Der Scherfenberg kann mit, der ist uns treu,

Nach Eger bringt er sie, wir folgen nach.

(Zu Illo, der wiederkommt.)

Du bringst sie nicht zurueck?

Illo.

Hoerst du den Auflauf?

Das ganze Korps der Pappenheimer ist

Im Anzug. Sie verlangen ihren Oberst,

Den Max zurueck, er sei hier auf dem Schloss,

Behaupten sie, du haltest ihn mit Zwang,

Und wenn du ihn nicht losgebst, werde man

Ihn mit dem Schwerte zu befreien wissen.

(Alle stehen erstaunt.)

Wallenstein.

Sagt' ich's nicht?

O mein wahrsagend Herz! Er ist noch hier.

Er hat mich nicht verraten, hat es nicht

Vermocht-Ich habe nie daran gezweifelt.

Graefin.

Ist er noch hier, o dann ist alles gut,

Dann weiss ich, was ihn ewig halten soll!

(Thekla umarmend.)

Terzky.

Es kann nicht sein. Bedenke doch! Der Alte

Hat uns verraten, ist zum Kaiser ueber,

Wie kann er's wagen, hierzusein?

Illo. (zum Wallenstein)

Den Jagdzug,

Den du ihm kuerzlich schenktest, sah ich noch

Vor wenig Stunden uebern Markt wegfuehren.

Graefin.

O Nichte, dann ist er nicht weit!

Thekla. (hat den Blick nach der Tuere geheftet und ruft lebhaft)

Da ist er!

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