Der in die Enge getriebene Verstand kommt schließlich zu jenem Punkt, wo er seine Situation nicht mehr erfaßt. Ein Denkfehler, eine falsche Einschätzung der Möglichkeiten, und das Unglück ist geschehen.
Oft glaubte ich, ich könnte es nicht mehr ertragen. Diese furchtbaren Experimente, diese Untersuchungen! Ein Leben als Gefangener ist schlechter als kein Leben. Und dazu immer wieder Infektionen durch fremdartige Bakterien und Viren! Ich war geistig und körperlich zerbrochen. Nur eins hielt mich aufrecht – daß Liz bei mir war. Aber auch sie wurde von Tag zu Tag schwächer.
Davonlaufen war unmöglich, sich wehren sinnlos. Sie taten mit uns, was sie wollten. Früher hatte ich oft auf sie geschossen. Niemand nahm meine Pistole weg. Sie standen vor mir und glotzten. Hätten sie lachen können, hätten sie mich sicher ausgelacht. Aber ich hatte noch keinen lachen gesehen.
Vorige Woche hatten sie uns einen synthetischen Pudel hereingeschickt. Ich merkte es erst gestern, als ich ihn scheren wollte – die Haare waren aus einer glasharten, aber geschmeidigen Kunstfaser.
Heute fühlte ich mich besonders elend. Wahrscheinlich wieder eine Krankheit – mein Kopf glühte, und manchmal legte sich etwas wie ein Schleier vor meine Augen – mit Begeisterung würden sie die Symptome studieren. Ich war lang allein – sie hatten Liz mitgenommen. Darunter litt ich natürlich ganz besonders.
Dann kam sie wieder. Schon von weitem fiel mir auf, daß irgend etwas an ihr verändert war... Und dann sah ich es: Sie hatte weiße Pupillen, und das Blau ihrer Iris, das mir stets so sehr gefallen hatte, setzte sich über die ganzen Augäpfel fort. Ich tat so, als hätte ich nichts bemerkt. Diesmal konnten sie mich nicht täuschen! Liz läßt sich nicht durch einen künstlichen Körper ersetzen. Sie hatten einen kleinen, aber entscheidenden Fehler begangen.
Während sie die Tür schloß, zog ich mich unauffällig zum Schreibtisch zurück. Als sie auf mich zutrat, öffnete ich das Schubfach. Als sie ihre Hand zu mir hob, ergriff ich die Pistole. Sie sagte: »... ist mit dir, Ted?«
Da jagte ich ihr sechs Schüsse in den Leib.
Und nun ist alles aus. Jeder wird verstehen, daß ich Schluß mache. Als ich vorhin beim Spiegel vorbeiging, fing ich meinen eigenen grauenhaften Blick auf: Das Braun der Iris überzog die ganzen Augäpfel, die Pupillen glänzten in fahlem Weiß.