22

»Für wie blöd hältst du mich eigentlich?« Aysha schob schmol­lend die Unterlippe vor. »Du warst gestern abend nicht im Bü­ro.«

»War ich wohl.«

»Lüg mich nicht an, Norman. Ich bin an der Bank vorbeige­fahren, und dein Auto war nicht da.«

»Ich war bis halb elf dort.« Er betete inständig, daß sie nicht vorher vorbeigefahren war, aber da sie an einer Besprechung in Ash Lawn teilgenommen hatte, bei der es um die Beschaffung weiterer Spendengelder ging, rechnete er sich aus, daß sie nicht vor halb elf oder elf dort weggekommen war. »Dann hab ich Hogan Freely die Papiere vorbeigebracht, und er wollte mit mir reden. Ich konnte meinem Chef nicht gut den Stinkefinger zei­gen, oder?«

Mit hochrotem Gesicht griff Aysha zum Telefon und wählte. »Laura, hallo, Aysha Cramer. Ich rufe in Normans Auftrag an. Er meint, er hat gestern abend bei seiner Besprechung mit Ho­gan seinen Mark-Cross-Füller bei Ihnen liegenlassen. Haben Sie ihn gefunden?«

»Nein. Moment, ich frag Hogan, er ist gerade hier.« Laura kam wieder ans Telefon. »Nein, er hat auch nichts gefunden.«

»Entschuldigen Sie, wenn ich Sie gestört habe.«

»Das macht doch nichts. Sagen Sie Norman, er soll sich aus­ruhen.«

»Ich richte es aus, und haben Sie vielen Dank. Wiedersehen.« Sie legte den Hörer sorgfältig auf, dann sah sie ihren Mann an. »Ich muß mich entschuldigen. Du bist dort gewesen.«

»Liebeleien, was ist los mit dir? Alles wird gut. Ich werde weder weglaufen noch mit einem Herzanfall zusammenbrechen oder was immer es ist, weswegen du dir Sorgen machst. Wir stehen beide unter Druck. Laß uns versuchen zu entspannen.«

»Es ist Kerry, ich mach mir Sorgen wegen Kerry! Ich weiß, du kannst den Job in den Griff kriegen, aber ich weiß nicht, ob.«

Er legte seine Arme um ihre Taille und koste mit den Lippen ihren Hals. »Ich hab dich geheiratet, oder?«

Загрузка...