Die Nachricht von dem grausigen Fund erreichte das Postamt gegen halb zwei. Big Mim kam vorbei, nachdem sie ihre Besorgungen erledigt hatte.
»Ich fühle mich schrecklich.« Miranda meinte es ernst.
»Sie haben ihn nicht gekannt.« Harry beeilte sich, sie zu trösten. Sie wusste, wie schuldbewusst Miranda zuweilen sein konnte.
»Sie hat Recht, Miranda. Du hast nur gemeldet, dass deine Radkappen gestohlen wurden, und durch Zufall oder was auch immer hat er auf meinem Fest die Autos geparkt. Und du kannst mir glauben, die Parkdienstfirma hat was von mir zu hören bekommen. Die kriegen nie wieder einen Auftrag von mir. Er hat zwar keinen Schaden angerichtet, aber die sollten ihr Personal besser überprüfen. Sie haben sich darauf herausgeredet, dass er einen gültigen Führerschein hatte und sie wegen der Hartriegel-Partys alle Kräfte brauchten, die sie kriegen konnten.« Mim schüttelte ihren Regenschirm aus.
»Ich hab eine Sauerei gemacht. Tut mir Leid. Ich hatte nicht gedacht, dass er so nass ist.«
»Keine Sorge, ich wisch den Boden auf, bevor ich heute Abend gehe. An einem Tag wie heute ist das nun mal so.«
Harry kraulte Pewter am Schwanzansatz.
»Weiß man, wie lange er dort war?«, fragte Miranda.
»Nein. Das wird der Gerichtsmediziner feststellen«, erwiderte Big Mim. »Die Bevölkerung unseres Bezirks ist so stark angewachsen, dass wir jetzt zwei Vollzeitgerichtsmediziner haben, hast du das gewusst?«
»Das wusste ich nicht«, antwortete Miranda.
»Ich muss Cynthia anrufen und ihr sagen, dass ich den Mercedesstern gefunden und Marilyn gegeben habe.«
Harry lief zum Telefon, während Miranda Big Mim informierte. Big Mim hatte Little Mim seit dem Frühstück nicht mehr gesehen, daher wusste sie nichts von dem zurückgegebenen Stern.
»Ich wünschte, Mutter hätte den Stern nicht gefunden.« Mrs. Murphy stöhnte. Der niedrige Luftdruck machte ihr zu schaffen.
»Na wenn schon.« Pewter schnurrte.»Wesley Partlow bedeutet ihr nichts.«
»Sie ist neugierig. Sie wird jetzt erst recht neugierig sein. Du weißt, wie sie manchmal ist«, pflichtete Tucker Mrs. Murphy bei.
»Wenn er sich umgebracht hat, dann war's das«, erwiderte die hartgesottene Pewter.»Er hatte nicht viel vom Leben zu erwarten, oder?«
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Hund sich umbringt«, meinte Tucker nachdenklich.»Ich glaube, das ist eine Eigenheit der Menschen. Selbstmord.«
»Wenn es Selbstmord ist, haben wir nichts zu befürchten.« Mrs. Murphy gesellte sich zu Pewter auf dem Schalter.»Aber wenn es keiner ist, kriegen wir einen stürmischen Frühling.«
»Ach woher denn«, sagte Pewter mit einer Spur Sarkasmus.
»Wersetzt schon seine Freiheit aufs Spiel, um eine Niete wie Wesley umzubringen?«